Archiv der Kategorie: Unterwegs

Schloss Hovestadt

Schloss Hovestadt
Lippetal, 31. März 2018

Schloss Hovestadt im Ort Hovestadt, bewohnt von den Nachkommen der Familie Plettenberg-Lenhausen

Ich bin auf dem Weg nach Lippetal, um in den Lippeauen zu wandern. Kurz vor dem Ziel mache ich am Schloss Hovestadt halt. Die Anlage gehört zu den schönsten Wasserschlössern Westfalens und geht auf einen Rittersitz zurück, der erstmals im Jahr 1152 erwähnt wurde.

Die Kölner Erzbischöfe, die in diesem Teil Westfalens territoriale Interessen hatten, ließen hier eine Burg zum Schutz des Lippeübergangs anlegen.

Gerichtet war die Burg vor allem gegen die Bischöfe von Münster, aber auch gegen die Grafschaft Arnsberg, die Grafschaft Mark sowie die Edelherren von der Lippe.

Die heutige Anlage wurde als Wasserschloss Ende des 16. Jahrhunderts im Stil der Lipperenaissance errichtet. Seit 1710 befindet sich das Schloss im Besitz der Familie von Plettenberg-Lenhausen.

Das Schloss ist eine von Gräften umgebene Zwei-Insel-Anlage. Zugang zur Anlage gewährt eine Steinbrücke. Besonders auffällig ist die Fassade im Stil des Manierismus mit vielfältigem Bauschmuck. Zu den Dekorationen aus Ziegeln gehören Kreise, Rauten, Bänder und Löwenköpfe.

Zum Schloss gehört auch eine Parkanlage im französischen Stil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die heute eine Station des Europäischen Gartennetzwerks bildet. Der Park ist öffentlich zugänglich, doch an diesem frühen Samstagmorgen treffe ich hier nur auf die Schlossherrin, die gerade einige Osterglocken für die österliche Tischdekoration schneidet. Da will ich natürlich nicht stören …

( MITI )

Auf dem Eisvogelweg bei Seelscheid

Auf dem Eisvogelweg bei Seelscheid
Seelscheid, 30. März 2018

Im Naafbachtal

Der Karfreitag beginnt mit prächtigem Wetter. Das wollen wir nutzen und brechen früh am Morgen ins Bergische Land auf. Unser Ziel: Die Gemeinde Seelscheid, Schnittpunkt zahlreicher beliebter Wanderwege.

Wir haben eine 17 Kilometer lange Variante des Eisvogelwegs herausgesucht, der streckenweise parallel zum bekannten Kräuterweg verläuft. Die Tour führt uns zunächst auf die Höhen rund um Seelscheid mit herrlichen Fernblicken ins Bergische Land. In der prallen Frühlingssonne wird es schnell warm.

Auf einer Wiese sehen wir in einiger Entfernung fünf Rehe grasen. Sie stören sich nicht an uns. Doxi blickt erregt in ihre Richtung, doch da ich sie an der Leine habe, gibt es keine Probleme.

Bald steigen wir hinab in das schattige Tal des Holzbachs. Die nächsten zehn Kilometer geht es immer nahe am Wasser entlang. Auf das Holzbachtal folgt das schöne Naafbachtal und schließlich das Wenigerbachtal. Die Bäche mäandern durch die liebliche Tallandschaft und lassen die Wiesen in saftigem Grün erstrahlen.

An einigen Stellen versperren umgestürzte Bäume vom letzten Wintersturm den Wanderweg. Wir weichen über die Wiesen aus und können feststellen, wie feucht die Landschaft links und rechts der Bäche tatsächlich ist. Man muss aufpassen, nicht zu sehr einzusinken.

Wir sind schnell unterwegs und so erreichen wir bereits nach dreieinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt. Das war wirklich eine prächtige Wanderung und ein sehr schöner Auftakt für das Osterwochenende.

( MITI )

Reindersmaar und Bosserheide

Reindersmaar und Bosserheide
Bossherheide (NL), 29. März 2018

Das Nationalparkzentrum De Maasduinen in der alten Schleuse zum Reindersmeer

Wenige Kilometer westlich des Flughafens Weeze befindet sich auf niederländischer Seite im Nationalpark De Maasduinen das Naturschutzgebiet Reindersmaar und die Bosserheide, Auf Deutsch sind die Gebiete als Reindersmeer und Bosserscheheide bekannt.

Dort war ich heute mit Doxi auf einer 12 Kilometer langen Wanderung unterwegs, nachdem ich Jutta zum Flughafen Weeze gebracht hatte.

Das wunderschöne Naturschutzgebiet Reindersmeer befindet sich in Well (Gemeinde Bergen). Es entstand in den 1960er Jahren als Folge des Sand- und Kiesabbaus für die Betonindustrie.

Aus den ehemaligen Kiesgruben gingen das Reindersmeer und das Leukermeer hervor, die über einen gemeinsamen Kanal mit der Maas verbunden sind. Im Gegensatz zum Leukermeer, wo Baden und Wassersport erlaubt sind, ist das Reindersmeer eine geschützte, ökologisch sensible Naturlandschaft, in der eine Vielzahl von Wasservögeln beheimatet sind.

Rund um das Reindersmeer wurden zahlreiche schöne Wander- und Radwege angelegt. An der schmalsten Stelle des großen Sees kann man mit einer Seilzugfähre in Handbedienung etwa einhundert Meter von einem Ufer zum anderen übersetzen – eine ganz schöne Kurbelei, wie ich heute feststellen durfte.

Vor allem, wenn man allein ist und die Fähre erst einmal vom anderen Ufer heranholen muss. Doxi war der ganze Bootstransfer nicht so geheuer, doch sie wurde nicht wirklich gefragt. Dafür musste sie aber auch nicht kurbeln.

An der Schleuse zum Leukermeer befindet sich das Nationalparkzentrum De Maasduinen, ein architektonisch beeindruckendes Gebäude, das buchstäblich in dem alten Schleusenbecken hängt. Zum Reindersmeer hin gibt es eine schöne Außenterrasse mit Gastronomie und tollem Blick auf den See. Leider war das Restaurant bei unserem Besuch heute geschlossen. Ich vermute aufgrund des schlechten Wetters.

Bestimmt hätte mich die Landschaft bei Sonnenschein noch mehr beeindruckt. Dann wären aber auch sicher viel mehr Menschen mit ihren Hunden unterwegs gewesen. Und da Doxi gerade läufig ist und ich beim Kontakt mit anderen Caniden vorsichtig sein muss, war das schon ganz praktisch so.

( MITI )

An der Rheinfähre Hitdorf

An der Rheinfähre Hitdorf
Worringen, 28. März 2018

Alles so schön grau hier: Schwäne an der Rheinfähre Langeln-Hitdorf

Oh, Mann, in drei Tagen ist Ostern, aber draußen fühlt es sich an wie im November an Allerheiligen. Wir sind an der Rheinfähre Langeln-Hitdorf zwischen Köln-Worringen und Dormagen unterwegs. Der Himmel ist grau, es regnet und im feuchten Dunst verschwimmen die Häuser auf der anderen Rheinseite.

Der mächtige Strom hat sich längst wieder in sein normales Bett zurückgezogen, doch am Ufer sind noch überall die Hinterlassenschaften des letzten Hochwassers zu erkennen.

Mit Doxi laufe ich rund vier Kilometer in südlicher Richtung am Ufer entlang. Wir blicken auf die vielen Schornsteine und Verladekräne des Bayer-Werks Dormagen, die mit jedem Schritt etwas mehr auf uns zukommen. Bald füllt das riesige Werksgelände fast den gesamten Horizont aus. Aber auch hier: Alles grau.

Beim Rückweg entdecke ich dann doch noch die ersten Zeichen des nahenden Frühlings: An einigen Bäumen grünt es schon, das muss ich natürlich gleich festhalten. Würde man ja sonst gar nicht glauben – bei diesem Wetter 🙂

( MITI )

Rund um Wuppertal-Sudberg

Rund um Wuppertal-Sudberg
Sudberg, 27. März 2018

Blick über die Höhen des Wupper-Tals

Wandern rund um Wuppertal, das heißt in der Regel: Es geht ständig steil bergauf und bergab. Das Terrain ist so eng gefaltet, wie in kaum einer anderen Region des Bergischen Landes – fast wie bei einer Origami-Figur.

Auch die Tour, die ich heute mit Doxi gegangen bin, hat es in sich: 600 Höhenmeter auf einer Länge von 13 Kilometern. Und das auf vorwiegend schmalen Trampelpfaden.

Ein Stück weit ging es sogar mitten durchs rutschige Gelände, über zwei Hügel und zwei Bäche. Ohne Wegweiser und nur mit GPS.

Und weil die feine Doxi derzeit läufig ist und fleißig blutet, habe ich mir aus Solidarität auch mal schön die Stirn aufgeschlagen – an der Astgabel eines umgestürzten Baumes. Habe ich beim Durchsteigen einen Moment nicht richtig aufgepasst und bin voll gegen eine spitze Stelle geknallt. Gut, dass ich beim Wandern immer Pflaster dabei habe. So konnte ich die Blutung stoppen.

( MITI )

Zwischen Reichswald und Nimwegen

Zwischen Reichswald und Nimwegen
Milsbeek (NL), 26. März 2018

Kostenloser Womo-Stellplatz am Rande des Reichswalds

Erneut sind wir im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden unterwegs. Diesmal am oberen Niederrhein zwischen Kleve und Nimwegen.

Wir starten auf niederländischer Seite am südwestlichen Rand des Reichswalds, der hier die Landesgrenze bildet. Am Gästehaus De Diepen gibt es einen kostenlosen Wander- und Womo-Parkplatz, den wir uns bei dieser Gelegenheit anschauen.

Unsere neun Kilometer lange Wanderung schneidet nur kurz den Reichswald und führt größtenteils durch den Wald Molenbeek nördlich von Plasmolen.

Der Wald bildet die Grenze zwischen den niederländischen Provinzen Limburg und Gelderland. Er war bis ins späte Mittelalter Teil des Reichswalds, der ununterbrochen von Xanten über Kleve bis nach Nimwegen reichte. Charakteristisch ist der steile Abfall das Niederrheinischen Höhenzugs nach Westen hin zum Tal der Maas.

Für uns geht es in mehreren Schleifen rauf und runter durch den Buchenwald vorbei an Bächen und kleinen Waldseen. Auf dem ehemaligen Landgut Sint Jansberg treffen wir im Wald auf die Überreste einer römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Es ist das größte bekannte römische Hauptgebäude in den Niederlanden mit einer Abmessung von 85 m × 24 m.

Leider lichtet sich der durchdringende kalte Nebel erst, als wir nach zweieinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt erreichen. Wären wir vielleicht besser etwas später gestartet, aber so ist das manchmal. War trotzdem eine schöne Wanderung.

( MITI )