Archiv der Kategorie: Unterwegs

Auf dem Kahlen Asten

Auf dem Kahlen Asten
Winterberg, 9.05.2018

Hotel-Restaurant und Astenturm auf dem Gipfel des Kahlen Asten

Wir sind auf dem Kahlen Asten angekommen, dem mit 841,9 Meter ü.N.N. „höchsten Berg in NRW“, wie er oft genannt wird (obwohl der zehn Kilometer entfernte Langenberg tatsächlich noch anderthalb Meter weiter in den Himmel ragt). Der Gipfel des Kahlen Asten erhebt sich 3 km südwestlich der Innenstadt von Winterberg zwischen den Ortsteilen Altastenberg Neuastenberg und Lenneplätze.

Da wir früh dran sind, können wir uns den Parkplatz am Gipfel aussuchen. Wir wählen eine Position mit wunderbarem Fernblick über die Gipfel des Rothaargebirges. und bleiben so einen ganzen Tag und eine Nacht stehen.

Der Kahle Asten ist Standort einer Wetterwarte und des Astenturms mit angegliedertem Hotel-Restaurant.  Über den Gipfel verläuft die Rhein-Weser-Wasserscheide. Nahe des Gipfels liegt die Lennequelle auf einer Höhe von 825 Meter. Ihr Wasser fließt in Richtung Westen zur Ruhr und darüber in den Rhein und in die Nordsee. Es ist die höchstgelegene Quelle Nordwestdeutschlands.

Aufgrund der Höhenlage liegt die Temperatur auf dem Kahlen Asten im Schnitt um 4 bis 5 Grad unter den Werten im Tiefland. Im Winter fallen die Niederschläge daher meist als Schnee. Durchschnittlich liegt an 120 Tagen im Jahr eine Schneedecke,

Auf dem Gipfel befindet sich das höchst gelegene Naturschutzgebiet von NRW – eine Zwergstrauchheide. Die Vegetation besteht vorwiegend aus Heidekraut, Borstgras und Zwergsträuchern, darunter Heidelbeeren und Ginster.

Die Zahl der Besucher auf dem Kahlen Asten liegt bei mehr als eine Million pro Jahr. Neben den Besuchern, die mit dem Auto anreisen, kommen viele Wanderer zu Fuß. Es gibt mehr als 20 Wanderwege, von denen wir heute nur zwei laufen können. Aber wir kommen in der Zukunft bestimmt noch einmal wieder, denn es ist wirklich sehr schön hier oben.

( MITI )

Am Diemelsee

Am Diemelsee
Waldeck, 8.05.2018

Panoramablick vom Eisenberg auf den Diemelsee

Ein neuer Tag, ein neuer Stausee. Von Meschede fahren wir am Morgen über Olsberg und Willingen zum Diemelsee an der Grenze zwischen dem nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis und dem hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Der Diemelsee liegt in den Nordostausläufern des Rothaargebirges, dem Nordostteil des Rheinischen Schiefergebirges. Er wurde in den 1920er Jahren errichtet und dient mit seiner Staumauer der Wasserstandsregulierung der Weser und des Mittellandkanals, dem Hochwasserschutz und der Wasserkrafterzeugung.

Außerdem ist er ein beliebtes Erholungsgebiet und Revier für Wassersportler. Der Stausee wird von der Diemel durchflossen und von deren Zufluss Itter gespeist.  Jeweils rund 15 Kilometer entfernt befinden sich die Städte Marsberg, Korbach und Brilon.

Wir kommen an einem großen Womo- und PKW-Stellplatz am Westufer des Sees unter. Hier gibt es keinerlei Infrastruktur, weder Strom noch Wasser oder Entsorgungsmöglichkeiten, aber das passt für uns wunderbar.

Gleich nach der Ankunft breche ich mit Doxi zu einer 17 Kilometer langen Rundwanderung um den See auf, die größtenteils dem offiziellen Diemelseerundweg folgt. Das Wetter ist weiterhin frühsommerlich, deshalb kommt es uns sehr gelegen, dass ein großer Teil des Uferweges Baum-gesäumt ist und dadurch zumindest teilweise im Schatten liegt.

Wir umrunden den Westteil des Sees, überqueren die Itter und wandern auf der Nordseite bis zur Staumauer. Gleich dahinter geht es auf schmalen Pfaden hinauf zur Spitze des angrenzenden Eisenbergs. Dort machen wir Rast und genießen den herrlichen Panoramablick auf den Stausee.

Durch den einzigen Seeort Heringhausen laufen wir anschließend bis zur Seebrücke, über die wir wieder ans andere Ufer und bald zu unserem Stellplatz gelangen. Aufgrund der zahlreichen Höhenmeter und ausgedehnter Passagen in der Sonne sind Doxi und ich doch ein wenig geschafft. Sie verzieht sich gleich unters Wohnmobil, ich nehme erst einmal eine kalte Dusche, um mich abzukühlen. Und dann gibt es ein feines Calippo-Wassereis aus dem Gefrierfach. Das habe ich mir jetzt verdient 🙂

( MITI )

Von Meschede auf den Vogelsang

Von Meschede auf den Vogelsang
Meschede, 7. Mai 2018

Fernblick nahe dem Vogelsang-Gipfel

Nach unserer herrlichen Morgenwanderung am Hennesee sind wir an unserem Stellplatz oberhalb von Meschede geblieben. Von dort starten wir am späten Nachmittag zu unserer Abendtour auf den Vogelsang, den mit 595 M. ü.N.N. höchsten Berg der Umgebung.

Dazu müssen wir erst einmal von der Talsperre hinunter ins Tal nach Meschede laufen. Dort angekommen, geht es auf der anderen Seite der Stadt wieder hinauf in Richtung des Vogelsangs. Die starke Nachmittagssonne treibt uns dabei von einer Straßenseite zur anderen, immer dorthin, wo Schatten ist.

Wir erreichen den Waldrand und beginnen unseren Aufstieg zum Vogelsang über schmale Trampelpfade durch schattigen Kiefernwald. Bald erreichen wir die 2012 renovierte Gränserichkapelle unterhalb des Gipfels.

Noch einmal geht es steil bergan. Im Rückblick erscheint nun auch der Hennesee in einiger Entfernung. Deutlich kann man den in der Sonne glitzernden See und die Staumauer erkennen.

Kurz bevor wir den bewaldeten Gipfel erreichen, passieren wir einen sehr schönen Aussichtspunkt, der den Blick in südlicher Richtung zum Tannenberg und zum Bracht freigibt. Dort machen wir für einen Augenblick Rast.

Nun geht es langsam, aber stetig abwärts in einer großen Runde um den Vogelsang zurück zum Startpunkt unserer Wanderung am Rande von Meschede. Von dort sind es noch einmal fast vier Kilometer zurück zu unserem Womo-Stellplatz nahe der Staumauer. Glücklich, aber auch ein wenig erschöpft, treffen wir dort kurz vor dem Einsetzen der Abenddämmerung wieder ein.

Ein sehr schöner Wandertag am Hennesee geht damit zu Ende. Morgen wollen wir weiter fahren zum Diemelsee, der nächsten Station auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Ich bin schon gespannt, was uns dort erwartet. Das Wetter soll auf jeden Fall noch einmal sommerlich heiß werden.

( MITI )

Am schönen Hennesee

Am schönen Hennesee
Meschede, 7.05.2018

Doxi auf den Wiesen oberhalb des Hennesees

Weiter geht es auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Vom Möhnesee fahren wir am Morgen rund 40 Kilometer weiter östlich nach Meschede. Oberhalb der Stadt wird die Henne im Hennestausee bereits seit 1905 aufgestaut. 200 Meter hinter der alten, baufällig gewordenen Staumauer wurde in den 1950er Jahren eine neue errichtet, die das Fassungsvermögen des Stausees deutlich erhöht hat.

Die Hennetalsperre befindet sich bereits im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, wo wir am Morgen eine wunderschöne 10 Kilometer lange Wanderung am Ostufer des Sees hinauf zum beliebten Landgasthof Xaver’s Ranch unternehmen. Die an Wochenenden stark frequentierten Uferwege sind an diesem frühen Montagmorgen nahezu leergefegt.

Wir laufen zunächst über die 370 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick hinunter nach Meschede bietet. Auf halber Länge passieren wir die 2015 eingeweihte „Himmelstreppe“, die vom Fuße des Staudamms geradewegs über 328 Stufen hinauf zur Dammkrone führt.

Dann folgen wir in südlicher Richtung ein Stück dem Uferweg, wobei es sich Doxi natürlich nicht nehmen lässt, die Wasserqualität des Stauesees zu testen. Auf dem See sind zu dieser Uhrzeit nur ganz wenige Segelboote und einige Angler unterwegs. Plötzlich ertönt eine laute Schiffssirene. Es ist das Ausflugsschiff „MS Hennesee“, das von Ostern bis Ende Oktober auf dem See verkehrt und Platz für 400 Personen bietet.

Bald steigen wir durch den Wald auf die Höhen östlich des Sees auf. Immer wieder eröffnen sich uns dabei herrliche Blicke auf den See und die umgebende Landschaft des Naturparks. Das Wetter ist einfach göttlich und die Frühlingsblüte hier oben in 500 Metern Höhe noch in vollem Gange. Schöner geht’s fast nicht.

Ich überlege, ob  ich nach der Wanderung mein Faltboot auspacken soll, um den bezaubernden Hennesee auch vom Wasser aus zu erkunden. Aber ich habe von meinen ausgiebigen Touren auf dem Möhnesee in den letzten Tagen einen ganz ordentlichen Muskelkater in den Armen und den Schultern davon getragen. Na, mal sehen …

( MITI )

Am Sorpesee

Am Sorpesee
Langscheid, 6. Mai 2018

Blick von der Staumauer des Sorpesees auf das Ausgleichsbecken unterhalb

Der Möhnesee ist so schön, gerne möchte ich auch die anderen Stauseen im Sauerland kennenlernen. Den Anfang macht der Sorpesee bei Langscheid, einem Ortsteil von Sundern. Von unserem Womo-Stellplatz am Möhnesee fahren wir am Morgen zum 30 Kilometer entfernten Sorpesee. Ich habe uns eine vielversprechende Wanderung in den Wäldern am Ostufer des Sees herausgesucht.

Wir queren zunächst die imposante 700 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick auf den See und auf Langscheid bietet. Auf der anderen Seite fällt der Blick hinunter zum Ausgleichsbecken unterhalb der Staumauer.

Bei seiner Errichtung in den Jahren 1926 bis 1935 war der Staudamm die größte Baustelle in Europa. Im Zweiten Weltkrieg wurde er ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre von den Alliierten mit speziellen Rollbomben angegriffen. Er hielt dem Bombardement jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt.

Heute ist der rund 8 Kilometer lange Sorpesee ein beliebtes Ausflugsziel mit mehreren Campingplätzen und vielen Wassersportlern. Auf den gut ausgebauten Uferwegen sind bei schönem Wetter ganze Heerscharen von Spaziergängern, Radfahrern und Skatern unterwegs. Unsere Wandertour meidet deshalb den Uferweg und führt stattdessen durch die bewaldeten Hänge oberhalb des Sees.

Wir laufen zunächst in südlicher Richtung hinauf auf den Kamm bis zum Wegkreuz „Auf’m Stück“. Dann geht es über mehrere Kilometer langsam bergab bis zum Sorpesee-Vorbecken und dem Amecker-Damm. Dort hält auch das Passagierschiff MS Sorpesee, das in der Saison zwischen dem Nord- und dem Südrand des Sees verkehrt. Als ich gerade mit Doxi zum Seeufer hinabgestiegen bin, um sie dort trinken zu lassen, kommt das Schiff angetuckert.

Wir nehmen aber nicht das Schiff, sondern wollen zurück zum Nordufer laufen. Nach einem kurzen Wegstück am Seeufer geht es wieder hinauf in die Hänge oberhalb des Sees. In der kräftigen Frühlingssonne duftet der mit trockenen Tannennadeln übersäte Waldboden unter den Kiefern ganz wunderbar aromatisch. Man möchte sich den Duft am liebsten in Flaschen abfüllen oder am vielleicht besten gleich hineinbeißen, so intensiv und verlockend riecht das.

Über den Sorpeseerundweg laufen wir durch den Wald zurück zur Staumauer, wo wir nach viereinhalb Stunden und knapp 17 Wanderkilometer wieder eintreffen. Das war wirklich eine schöne Wanderung. Jetzt bin ich auf die weiteren Seen im Sauerland gespannt.

( MITI )

Paddeln auf dem Möhne

Paddeln auf dem Möhne
Delecke, 5. Mai 2018

Begegnung mit einem Ausflugsdampfer und einem Segelboot auf dem Möhnesee

Samstagnachmittag auf dem Möhnesee bei 24 Grad und herrlichem Sonnenschein: Jede Menge Segler und Ausflüger sind auf dem Wasser unterwegs und ich mit meinem Faltboot mittendrin. Ich fahre von unserem Womo-Stellplatz See aufwärts gegen einen starken Wind und für Seeverhältnisse ganz ordentliche Wellen an.

Nach anderthalb Stunden suche ich kurz hinter Körbecke eine geschützte Bucht auf, um über mein Smartphone die Schlusskonferenz der Fußball-Bundesliga auf WDR2 zu hören.

Das ist schon etwas ganz Besonderes, so auf dem Wasser zu dümpeln, das Gesicht in der Sonne, und „meiner“ Mannschaft beim Siegen zuzuhören.

Nach dieser Pause mache ich mich auf den Rückweg, der nun mit dem Wind und den Wellen im Rücken viel schneller vonstattengeht. Ein wunderbarer Paddelausflug an einem perfekten Frühlingstag.

( MITI )