Archiv der Kategorie: Unterwegs

Rund um Bad Hersfeld

Rund um Bad Hersfeld
Bad Hersfeld, 10. Mai 2018

Landschaftt südwestlich von Bad Hersfeld

Nachdem sich der nachmittägliche Regen gegen 18:00 verzogen hat, starte ich mit Doxi zu einer ausgedehnten Abendwanderung aus dem Rother Wanderführer „Kurhessen“. Die Tour mit dem schönen Titel „Rund um Bad Hersfeld“ ist mit knapp 17 Kilometer angesetzt. Wir müssen uns deshalb ranhalten, wollen wir nicht in die Dunkelheit geraten.

Wir laufen zunächst durch das Stadtzentrum und dann in südwestlicher Richtung aus der Stadt heraus zum Tageberg, der von einem steinernen Aussichtsturm gekrönt wird.  Durch Felder wandern wir hinauf in den Wald, wo wir am „Hexentanzplatz“ vorbeikommen.

Bald geht es wieder hinunter ins Tal der Fulda durch den Ort Eichhof und zum gleichnamigen Renaissance-Schloss, das heute ein landwirtschaftliches Institut des Landes Hessen beherbergt.

Nun geht es ein längeres Stück durch Felder in südlicher Richtung entlang der Fulda. Auf einer frisch gemähten Wiese stolziert gemütlich ein Weißstorch umher und pickt regelmäßig mit seinem langen spitzen Schnabel ins feuchte Gras. Was er da wohl jagt? Mäuse, Schnecken?

Beim Ort Kohlthausen überqueren wir die Fulda und beginnen mit dem Rückweg. Durch schöne Streuobstwiesen steigen wir in den dichten Buchenwald am Johannesberg auf. Dort verlaufen wir uns, geraten auf selten gegangene Waldwege und haben prompt eine überraschende Begegnung mit Schwarzwild.

Eine kleine Rotte von Wildschweinen wird von unserer Anwesenheit überrascht und rennt wild schnaubend davon, keine fünf Meter von uns entfernt. Ich erschrecke mich mindestens so sehr wie die borstigen Viecher und habe Glück, dass ich in diesem Moment die unangeleinte Doxi packen kann. Für einen Moment fürchte ich, die Wildschweine könnten uns angreifen, doch so kommt es nicht. Haben wir noch einmal Glück gehabt.

Wir laufen weiter am Waldrand entlang zur Höhensiedlung Johannisberg und dann langsam bergab wieder ins Fuldatal und zurück nach Bad Hersfeld. Als wir gegen 21:15 endlich am Wohnmobil eintreffen, ist es tatsächlich dunkel geworden, aber wir haben die Tour geschafft. Puh, das war ganz schön anstrengend.

( MITI )

In der Altstadt von Bad Hersfeld

In der Altstadt von Bad Hersfeld
Bad Hersfeld, 10.05.2018

Das historische Rathaus am Markt

Am Mittag fahren wir von Alsfeld in das 40 Kilometer nordwestlich gelegene Bad Hersfeld weiter. Am späten Nachmittag soll es gewittern.

Vorher möchte ich mir gerne die Festspiel- und Kurstadt Bad Hersfeld anschauen, die mir vor allem aufgrund der alljährlich stattfindenden Bad Hersfelder Festspiele bekannt ist.

Diese finden seit 1951 in der Stiftsruine statt, die als die größte romanische Kirchenruine Europas gilt. Ein perfekter Ort für Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel.

Die Stadt liegt in der Hersfelder Senke, die durch den Zusammenfluss der Fulda und der Haune gebildet wird. Wir kommen auf einem zentrumsnahen Parkplatz am Schildepark unter. In wenigen Minuten haben wir die Innenstadt erreicht, in der an diesem sonnigen Feiertagsnachmittag (Christi Himmelfahrt) richtig viel los ist.

Wir schaffen gerade noch eine große Runde durch das Zentrum, bevor der heftige Regen einsetzt. Auf dem Regenradar kann ich es schon kommen sehen. Wie ein großes U hat sich der Regen um die Stadt in ihrem Talkessel gelegt.

Die vielen Menschen auf den Außenterrassen in den Restaurants und Cafés ahnen scheinbar noch nichts davon. Aber wir sind genau rechtzeitig zurück im Wohnmobil. Keine fünf Minuten später öffnet sich der Himmel und es beginnt, ausgiebig und anhaltend zu regen. Vielen Dank, liebes Regenradar, das hast du genau richtig angezeigt.

( MITI )

Europäische Modellstadt Alsfeld

Europäische Modellstadt Alsfeld
Alsfeld, 10.05.2018

Marktplatz von Alsfeld mit dem historischen Rathaus von 1512

Nach einer Woche verlassen wir das schöne Sauerland und machen uns langsam auf den Weg zu meinen Verwandten in Thüringen. Doch bis dahin warten noch einige interessante Etappenziele in Hessen auf uns.

Den Anfang macht Alsfeld im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Ich habe gelesen, dass die Stadt über eine sehr schöne Altstadt mit geschlossener mittelalterlicher Bebauung aus sieben Jahrhunderten verfügt. Das möchte ich mir gerne anschauen.

Der Wohnmobil-Stellplatz am Rande der Altstadt ist bei unserer Ankunft ordentlich gefüllt, das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Und tatsächlich begegnet mir ein überaus sehenswertes Städtchen, wie ich bei einem ausgiebigen Rundgang mit Doxi feststelle.

Dies verdankt die Stadt einer Entscheidung des Europarats aus dem Jahr 1975. Damals wurde Alsfeld zur „Europäischen Modellstadt“ erklärt und erhebliche finanzielle Mittel für die Restauration von vielen der 400 Fachwerkhäuser bereitgestellt. Mit diesem Geld wurden u. a. das Rathaus, der Pranger und eines der ältesten Häuser Deutschlands restauriert.

Um den Marktplatz mit dem Rathaus im Zentrum verläuft in einiger Entfernung die gut erhaltene und nahezu kreisförmige Stadtmauer. Sie enthält Stadttore als Öffnungen und Zugänge zu den verschiedenen regionalen und überregionalen Verkehrswegen, die größtenteils bereits in der Spätantike entstanden sind. Von diesen Stadttoren gelangt man auf meist geradem Weg zum Mittelpunkt der Stadt.

Am Markt im Zentrum der Altstadt befindet sich das Fachwerk-Rathaus in früher Rahmenbauweise, das von 1512 bis 1516 errichtet wurde. Der steinerne Unterbau wurde früher als Markthalle genutzt.

In der Nähe des Rathauses steht das Weinhaus, das im Jahre 1538 als städtisches Weinlager und Ausschank errichtet wurde. An einer Ecke des Hauses befindet sich noch heute der mittelalterliche Pranger, der mit einem Trittstein ausgestattet ist und deutliche Gebrauchsspuren aufweist.

An das Weinhaus ist das älteste Fachwerkhaus der Stadt angebaut. Es wurde in Ständerbauweise errichtet. Die ältesten Teile des Hauses stammen von 1350. Dahinter steht die Walpurgiskirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und daneben das spätgotische Beinhaus, das 1368 zum ersten Mal erwähnt wurde. Es diente zur Aufbewahrung der Gebeine aus dem Friedhof.

Am südlichen Ende der Altstadt steht die Dreifaltigkeitskirche, eine ehemalige Klosterkirche der Augustiner aus dem 14. Jahrhundert. Bei den Ruinen der Klosterbauten ist ein Stück der alten Stadtmauer mit dem Leonhardsturm erhalten, einem Wehrturm der ehemaligen Stadtbefestigung, der 1386 erbaut wurde.

Viele der Gebäude werden durch zweisprachige Infotafeln beschrieben, sodass man sich einen guten Überblick über deren Geschichte und Bedeutung verschaffen kann. Das finde ich natürlich super. Nur Doxi fragt sich, warum wir immer so lange stehen bleiben müssen, obwohl Herrchen doch gar nicht herum schnuppern will … So ein komischer Typ 🙂

( MITI )

Zwischenstopp in Battenberg

Zwischenstopp in Battenberg
Battenberg, 10. Mai 2018

Blick zum ehemaligen Schloss

Auf meinem Weg von Winterberg nach Alsfeld mache ich auf halber Strecke im Ort Battenberg halt. Ein Hinweisschild „Historischer Ortskern“ an der Bundesstraße hat mich angelockt.

Der Ort im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg liegt am Südrand des Sauerlands und des Rothaargebirges. Die historische Altstadt thront auf einem Bergsporn oberhalb der Eder.

Nach Battenberg ist das gleichnamige Adelsgeschlecht benannt, dessen englische Linie „Mountbatton“ (Batten-Berg) vor 150 Jahren Teil der englischen Königsfamilie Windsor-Mountbatton wurde.

Ich laufe mit Doxi hinauf zum Alten Markt und zu den Resten der früheren Kellerburg. Dort kann man einen weiten Blick hinunter in das Tal der Eder genießen. Wir sind so früh dran, dass noch kaum jemand auf der Straße ist. Nach einem kurzen Rundgang geht es dann aber auch schon weiter in Richtung Alsfeld.

( MITI )

Rundtour über das Dach des Sauerlandes

Rundtour über das Dach des Sauerlandes
Winterberg, 9. Mai 2018

Abendblick vom Gipfel des Kahlen Asten über das Hochsauerland

Oben auf den Kahlen Asten treffen sich viele Wanderwege. Wenn man von dort los wandern möchte, hat man deshalb die Qual der Wahl. Ich entscheide mich für eine zwölf Kilometer lange Tour mit dem schönen Titel „Rundtour über das Dach des Sauerlandes“. Die will ich mit Doxi heute als Abendrunde laufen.

Vorbei am Astenturm geht es zunächst zu der rund dreihundert Meter entfernten Quelle der Lenne, wo Doxi erst einmal die Qualität des Quellwassers testet. Dort entspringt der Fluss auf einer Höhe von 830 Meter ü.N.N., um nach 130 Kilometern bei Hagen an der Hohensyburg in die Ruhr zu münden.

Dann laufen wir bergab und folgen ein Stück dem Rothaarsteig bis zum Hotel Astenrose auf freier Fläche am Ortsrand von Neuastenberg. Weiter bergab geht es durch die hübsche kleine Siedlung Lenneplätze. Dahinter erreichen wir den Wald und laufen in westlicher Richtung entlang des munter plätschernden Baches Balzsiepen hinunter ins Lennetal.

Als Nächstes führt uns die Tour ein Stück parallel zur Lenne bergauf. Wir umrunden die Westseite des Berges „Hinterster Hoher Knochen“ und kommen zur Westflanke des Kahlen Asten und zum Skigebiet „Sahnehang“. Dann laufen wir am Ostrand von Altastenberg entlang in nördlicher Richtung ein Stück auf dem Hochsauerland-Kammweg.

Am Ortsende drehen wir in östlicher Richtung ab und laufen über den Wanderweg „Winterberger Hochtour“ hinab ins romantische Bachtal der Renau. In dem Feuchtgebiet links und rechts des Baches blühen jetzt viele Wasserpflanzen. Auf Holzstegen über dem feuchten Untergrund folgen wir dem Lauf der Renau und bald bergauf zu ihrer Quelle am Fuße des Kahlen Astens.

Dort beginnt am Nordhang unser Wiederaufstieg auf den Gipfel, der uns durch die geschützten Heideflächen nördlich und westlich des Gipfels führt. Nach rund drei Stunden treffen wir kurz nach 20:00 wieder oben auf die Spitze des Kahlen Astens ein. Die meisten Besucher haben zu dieser Uhrzeit den Gipfel bereits wieder verlassen, sodass wir auf einer Bank ungestört den Sonnenuntergang über dem Gipfelpanorama des Hochsauerlands genießen können. Ein wunderschöner Tag auf dem Kahlen Asten geht damit langsam zu Ende.

( MITI )

Rund um Winterberg

Rund um Winterberg
Winterberg, 9. Mai 2018

Blick von der St.-Georg-Schanze auf Winterberg

Als erste Wanderung von unserem Stellplatz auf dem Kahlen Asten habe ich eine Tour nach Winterberg heraus gesucht, international bekannt als Austragungsort von Weltcuprennen des Bob- und Rennrodelsports sowie als Wintersportort. Winterberg liegt im Nordosten des Rothaargebirges im Hochsauerland auf der Winterberger Hochfläche und weist durch die Höhenlage überdurchschnittlich viele Schneetage im Jahr auf.

Ich hatte angenommen, dass hier nur im Winter touristisch sehr viel los sei, aber auch jetzt im Frühjahr sind die Straßen, Plätze und Cafés gut gefüllt. Viele Holländer sind unterwegs und nicht wenige Schilder an Geschäften und Plätzen sind in Deutsch und in Niederländisch gehalten.

Wir laufen zunächst hinunter in den Ort und drehen dort eine Runde durch das Zentrum, bevor es über ein Teilstück des Rothaarsteigs zurück zum Gipfel des Kahlen Astens geht. Überall entlang des Weges begegnen uns Lifte und Wintersportstätten wie das Biathlonstadion, die Skisprungschanze oder die Bob-/Rodelbahn.

Fast vier Stunden sind wir so in der starken Frühlingssonne unterwegs. Die Tour ist landschaftlich nicht übermäßig reizvoll, vermittelt aber einen sehr schönen Eindruck von der Stadt Winterberg und ihrer Fokussierung auf den Skisport. Sehr interessant, das alles einmal zu erleben.

( MITI )