Archiv der Kategorie: Unterwegs

Am Schloss Bruchsal

Am Schloss Bruchsal
Bruchsal, 5.06.2017

Rückseite des Schlosses am Schlosspark (Foto Marius745 | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Von der Burg Ravensburg fahren wir weiter in der das 30 Kilometer entfernte Bruchsal. Ich möchte unbedingt das Schloss Bruchsal besuchen, von dem ich schon viele beeindruckende Bilder gesehen habe.

Leider kommen wir von der Rückseite gar nicht richtig an das Schloss heran, da dort an diesem Pfingstwochenende eine Gartenausstellung stattfindet.

Doch von der Vorderseite ist der Zugang frei, und da wir früh dran sind, haben wir den Panoramablick auf die prächtige barocke Schlossanlage praktisch für uns allein.

Das Schloss Bruchsal war früher Residenz der Fürstbischöfe von Speyer und wurde ab 1720 als Ersatz für die im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörte Bischofspfalz errichtet.

Es handelt sich im Kern um eine Dreiflügelanlage, deren zentrales Treppenhaus von dem berühmten Balthasar Neumann geschaffen wurde.

Sein genialer Entwurf sieht im Herzen des Corps de Logis ein zweiläufiges, vom Kuppelsaal überfangenes Treppenhaus vor, das zu den beiden Festsälen des Schlosses führt. Der Fürstensaal ist der zur Stadt gelegene Festsaal. Der Marmor- oder Kaisersaal liegt in Richtung des Schlossgartens.

Die Schlossanlage umfasst daneben zahlreiche weitere Gebäudeteile, darunter das Damianstor und die Hofkirche. An der Fassade des Corps de Logis und der Orangeriebauten fallen die aufwändig aufgemalten Wandvorsprünge im Stile der zeitgenössischen Scheinarchitektur auf. Ich bin wirklich beeindruckt. Schön, dass das mit dem Besuch hier geklappt hat.

( MITI )

Burg Ravensburg bei Sulfzfeld

Burg Ravensburg bei Sulfzfeld
Sulzfeld, 5.06.2017

Blick zur Burg Ravensburg von der Ortsseite

Früh am Morgen verlassen wir Eppingen und fahren weiter ins fünf Kilometer entfernte Sulzfeld. Dort steigen wir zur nahegelegenen Burg Ravensburg hinauf.

Die weithin sichtbare Burganlage ist der einstige Stammsitz der Freiherren Göler von Ravensburg und zählt zu den bedeutendsten noch erhaltenen Burgen im Kraichgau

Die Höhenburg steht oberhalb des Kohlbachtals, dessen Grund sie um etwa 80 m überragt. Auf drei Seiten ist sie von Weinbergen umgeben, sodass sich ein herrlicher Blick in die Landschaft bietet.

Die Weinberge gehörten zum Weingut Burg Ravensburg, das urkundlich seit 1251 belegt ist und damit zu den ältesten deutschen Weingütern zählt.

Die Burganlage gliedert sich in die eigentliche, von einem mächtigen Graben umgebene, ortsseitig gelegene Kernburg mit Bergfried, Wehrtürmen und Wohngebäuden. Daneben befindet sich die bergseitig gelegene, jüngere Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden.

Überragt wird die Anlage von dem 30 Meter hohen Bergfried. Leider ist die Kernburg verschlossen, als wir dort eintreffen, aber auch von außen macht die Anlage einen imposanten Eindruck.

( MITI )

Entlang der Eppinger Linien

Entlang der Eppinger Linien
Eppingen, 4. Juni 2017

Blick vom rekonstruierten Wachturm („Chartaque“) über die Landschaft

Am Morgen folgen wir der Tour 25 aus dem Rother-Wanderführer „Kraichgau“ von Eppingen nach Mühlbach und zurück.

Auf der 17 km langen Wanderung begegnen uns zahlreiche Zeugnisse der „Eppinger Linien“, einem 86 km langen Verteidigungswall zwischen Odenwald und Schwarzwald, der die Region um Heilbronn ab 1695 vor Einfällen französischer Truppen schützen sollte.

Der französische König Ludwig XIV. (der „Sonnenkönig“) erhob zu dieser Zeit Anspruch auf das Erbe der Liselotte von der Pfalz. Diese war mit dem Herzog Philipp von Orléans, dem Bruder von Ludwig XIV., verheiratet. Aus diesem Konflikt erwuchs der pfälzische Erbfolgekrieg.

Das Bollwerk bestand aus einem etwa 40 Meter breiten Verhack, einem Verhau aus Ästen und Baumstämmen. Dem folgte ein etwa 2,5 Meter tiefer Graben folgte. Der Bodenaushub des Grabens wurde zu einem dahinterliegenden Wall aufgeschüttet.

Gesichert wurden das Wall-Graben-System der Eppinger Linien durch Wachtürme, sogenannten „Chartaques“. Das war jeweils ein turmartig aufgebautes Blockhaus mit einer Grundfläche von 6 × 6m und einer Höhe von etwa 12 Metern.

Ein rekonstruierter Chartaque steht heute am Verlauf der alten Eppinger Linie im Hartwald östlich von Eppingen. Sind wir natürlich gleich rauf gestiefelt. Doxi vorneweg …

( MITI )

In der Fachwerkstadt Eppingen

In der Fachwerkstadt Eppingen
Eppingen, 4.06.2017

Doxi auf dem Marktplatz vor dem Rathaus von Eppingen

Nach zehn schönen Tagen haben wir die Hohenlohe verlassen und sind von Heilbronn 20 Kilometer in Richtung Westen nach Eppingen gefahren.

Die Stadt an der Elsenz, einem linken Nebenfluss des Neckars, gehört bereits zur Region des Kraichgaus.

Die fruchtbare Gegend war schon früh besiedelt. Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit um 5000 v. Chr.

Die Endung „-ingen“ im Ortsnamen lässt auf eine Gründung zur Zeit der Völkerwanderung schließen, wohl während der alemannischen oder fränkischen Landnahme im frühen Mittelalter.

Die erste urkundliche Erwähnung von Eppingen erfolgte im Jahr 985, als Besitz in „Epbingon“ durch Otto III. dem Bistum Worms geschenkt wurde.

Zur Zeit des Dritten Reiches galt das protestantische Eppingen als NS-Hochburg. Im Zweiten Weltkrieg waren durch Beschuss und Fliegerangriffe erhebliche Gebäudeschäden zu verzeichnen, dennoch haben sich in der Altstadt rund um das moderne Rathaus viele historische Gebäude erhalten. In der Region ist Eppingen deshalb als die „Fachwerkstadt“ bekannt.

( MITI )

Panoramawanderung Heilbronn

Panoramawanderung Heilbronn
Heilbronn, 3. Juni 2017

Blick hinunter in den Talkessel von Heilbronn

Huch, hier war ich doch schon einmal!? Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr habe ich beim Wandern ein Déjà-vu.

Nachdem ich mit Doxi aus der Innenstadt von Heilbronn auf den Bergzug östlich der Stadt gestiegen bin, kommt mir der Ausblick in den Talkessel von Heilbronn so bekannt vor. Und dass, obwohl ich zum ersten Mal in der Stadt bin.

Beim Studium der Umgebungskarte wird mir der Zusammenhang klar: Gleich nebenan, auf der anderen Seite des Höhenzuges, liegt die Stadt Weinsberg, wo ich im letzten Jahr war.

Damals bin ich von dort gekommen und habe dann an der gleichen Stelle gestanden, wie jetzt. Ich erinnere mich noch genau an diese Wanderung. Das ist ja lustig.

Auch jetzt folge ich wieder dem Hauptkamm des Höhenzuges zunächst zur Waldgaststätte Jägerhaus.

Denn geht es ein Stück über den Walderlebnispfad. Von weitem höre ich in regelmäßigen Abständen Schüsse, die mit jedem Schritt lauter werden. Bald sehe ich ein Schild: Vorsicht, Schießstand. Eine gute Übung für Doxi. Sie bleibt ganz cool.

Weiter geht es über den Skulpturenpfad durch den Wald, an einem kleinen See vorbei, und dann am Waldrand durch die Weinberge hinunter nach Heilbronn. Als wir nach vier Stunden wieder unseren Stellplatz am Wertwiesenpark in Heilbronn erreichen, liegen 16 Wanderkilometer und eine wichtige Erkenntnis hinter uns: Manche Orte sieht man im Leben eben zweimal, auch wenn man sich ihnen aus einer ganz anderen Richtung nähert.

( MITI )

Ein Park für Jung und Alt

Ein Park für Jung und Alt
Heilbronn, 2. Juni 2017

Blick über die große Rasenfläche im Wertwiesenpark

Wir stehen mit dem Womo am Wertwiesenpark in Heilbronn, einem Gelände am Neckar, das 1985 zur Landesgartenschau entstanden ist, und bei schönem Wetter von den Bürgern der Stadt intensiv genutzt wird.

Mit einer Fläche von 15 Hektar ist der Park gar nicht übermäßig groß, aber doch sehr kunstvoll angelegt.

Es gibt große Wiesenflächen, Wasserflächen, Spielplätze, Pavillons, einen Skulpturengarten und botanische Ecken, darunter auch einen wunderschönen Rosengarten. Gefällt mir wirklich sehr gut, dieser Park. So etwas hätte ich auch gerne bei mir zu Hause.

( MITI )