Archiv der Kategorie: Unterwegs

Am Strand von Schillig

Am Strand von Schillig
Schillig, 23. August 2017

Strandkörbe vor Schillig

Am Nachmittag mache ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg nach Schillig, einem beliebten Badeort an der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, zwei Kilometer nördlich von Horumersiel. Bis zur nächsten Großstadt Wilhelmshaven sind es von dort rund zwanzig Kilometer,

Vor Schillig liegen die Inseln Wangerooge, Mellum und Minsener Oog, sowie die Fahrrinne der Jade nach Wilhelmshaven. Daher war der Ort schon zu Zeiten der kaiserlichen Marine militärischer Vorposten vor Wilhelmshaven, dem zu dieser Zeit bedeutenden deutschen Reichskriegshafen.

Der Ortsname leitet sich vom Begriff Schill (wie Schale) ab, was für Muscheln steht. Die Meeresströmung und die Brandung lagerten früher ausgedehnte Muschelvorkommen vor Schillig ab. Eine Zeitlang wurden die Muscheln für die Herstellung von Kalk abgebaut und an eine nahegelegene Kalkbrennerei geliefert.

Heute ist der lange Sandstrand von Schillig und das Watt bei schönem Wetter Anziehungspunkt für tausende von Touristen.

Wahnsinn, was an diesem sonnigen Nachmittag im Ort los ist. Ich habe das Gefühl, hier gibt es beinahe so viele Strandkörbe wie Möwen. Übermorgen wollen wir von hier zu einer Wattwanderung starten. Ich hoffe, das Watt ist dann nicht genauso stark frequentiert wie jetzt der Strand 😉

( MITI )

Deichpartie in Horumersiel

Deichpartie in Horumersiel
Horumersiel, 23. August 2017

Auf dem Deich vor Horumersiel. Im Hinterrund der Womo-Stellplatz am Yachthafen.

Nach dem Morgen-Yoga wandere ich mit Doxi bei herrlichem Sommerwetter vom Haus Yoga Vidya nach Horumersiel. Am Ortsrand treffen wir auf den Deich, dem wir in südlicher Richtung folgen, immer der Sonne entgegen. Vor uns das Watt, das gerade wieder vollläuft und am Horizont die großen Containerkräne im Überseehafen von Wilhelmshaven.

Eigentlich wollte ich den Deich irgendwann verlassen und in einem Bogen zum Haus Yoga Vidya zurückkehren. So hatte ich mir das vorgestellt. Doch mein Wandernavi signalisiert mir, dass das gar nicht möglich ist.

Wir müssten dafür fast bis nach Hooksiel kurz vor Wilhelmshaven laufen. Also kehren wir um und laufen die gleiche Strecke zurück. Ist ja nicht schlimm, denn am Deich ist es wirklich schön. So werden es am Ende 14 Kilometer, die wir an diesem Tag gewandert sind.

( MITI )

In Aurich

In Aurich
Aurich, 22.08.2017

Am Hafen von Aurich. Im Hintergrund: Die Stiftsmühle

Aurich ist die zweitgrößte Stadt Ostfrieslands. Ihre Geschichte lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen.

Die Stadt am Ems-Jade-Kanal war im Laufe der Jahrhunderte nacheinander die Residenz der ostfriesischen Fürsten, der Sitz der preußischen, hannoverschen und wiederum preußischen Verwaltungen Ostfrieslands.

Bis zum heutigen Tage ist Aurich Sitz zahlreicher Bundes- und Landesbehörden. Größter Arbeitgeber ist aber mittlerweile der Windenergieanlagenherstellers Enercon, der hier ein großes Werk unterhält.

Am Morgen unternehme ich mit Doxi einen längeren Spaziergang durch die Altstadt rund um das ehemalige Schloss, die Lambertikirche und den Marktplatz. Wir begegnen vielen schönen Bauten und einigen Gruppen mit Tierskulpturen, die über das Zentrum verteilt sind. Da muss Doxi natürlich gleich posieren….

( MITI )

Am Ems-Jade-Kanal

Am Ems-Jade-Kanal
Aurich, 22. August 2017

17 bewegliche Brücken ermöglichen eine Querung des Ems-Jade-Kanals

Von der Innenstadt von Aurich starte ich am Morgen zu einer Wanderung entlang des schönen Ems-Jade-Kanals. Der 70 km lange Kanal verbindet die Ems bei Emden mit dem Jadebusen bei Wilhelmshaven.

Er wurde in den Jahren 1880 bis 1888 erbaut und dient als Hauptarm für die Entwässerung der gesamten Region. Ohne sie wäre eine großflächige Besiedlung Ostfrieslands gar nicht möglich.

Die Wasserstraße verfügt über insgesamt sechs Schleusen und wird von 15 festen und 26 beweglichen Brücken gequert.

Der Kanal wird heute hauptsächlich für touristische Zwecke genutzt. Im Hafen von Aurich befindet sich aber auch ein Betonwerk, das seine Rohstoffe Sand und Kies über den Kanal bezieht.

Als wir Aurich hinter uns lassen, warten vor der nächsten Zugbrücke bereits einige Skipper auf ihren Durchlass.

Nach dem Öffnen der Brücke überholen uns die Boote, doch schon zwei Kilometer weiter an der Schleuse Rahe sehen wir uns wieder.

Dort warten die Schiffe auf den Einlass in die Schleuse, die einen Höhenunterschied von zwei Metern überbrückt. Am liebsten würde ich den Booten jetzt hinterher paddeln und mich ein Stück von ihnen auf dem Kanal ziehen lassen.

Am Uferweg gibt es kaum Schatten und da sich der Himmel heute wolkenfrei zeigt, heizt uns die Augustsonne ganz schön ein. Nach einer Weile beschließe ich deshalb, die mit 15 Kilometern geplante Tour abzukürzen. Nach einem Schlenker über das Dorf Haxtum und dessen schöner Mühle kehren wir zu unserem Startpunkt zurück.

( MITI )

Auf Emdens Wall Street

Auf Emdens Wall Street
Emden, 21.08.2017

Am Binnenhafen von Emden

Wir sind in Emden eingetroffen, der größten Stadt Ostfrieslands an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts.

Die Stadt ist um das Jahr 800 entstanden und bis heute wesentlich durch ihren Seehafen geprägt. Er bildete im 20. Jahrhundert die Basis für die Ansiedlung großer Industriebetriebe, darunter mehrere Werften und das Volkswagenwerk.

Heute werden von hier alle in Deutschland produzierten Volkswagen, die für den Export bestimmt sind, nach Übersee verschifft.

Im 16. Jahrhundert gehörte Emden neben Genf und Wittenberg zu den bedeutendsten Städten der Reformation.

Aus dieser Zeit stammt auch der große Wall, der die Stadt noch heute als Grüngürtel auf allen drei Landseiten umgibt.

Mit Doxi wandere ich von unserem kostenlosen Womo-Stellplatz an der Friesentherme zunächst über den Wall zum Bahnhof und dann durch die Stadt zum Binnenhafen und weiter über die Wallanlagen zurück.

Die Kombination aus maritimem Flair, prächtigen Kirchen und hübschen Bürgerhäusern zieht mich sofort in ihren Bann. Gefällt mir wirklich sehr gut, dieses Emden. Schade, dass wir nur einen halben Tag Zeit haben. Sonst würde ich gleich mein Faltboot auspacken und ein wenig durch die zahlreichen Kanäle paddeln. Tja, beim nächsten Mal vielleicht …

( MITI )

Am Seehafen von Emden

Am Seehafen von Emden
Emden, 21. August 2017

Links ein Frachtschiff, in der Mitte die Fähre nach Borkum, rechts ein riesiger Auto-Transporter, der gerade beladen wird

Am Abend fahre ich mit dem Rad zum Seehafen von Emden, der rund drei Kilometer südlich der Innenstadt an der Küste liegt. Auf dem Weg dorthin passiere ich mehrere große Werften mit imposanten, riesengroßen Kränen.

Im Hafen legen u. a. die Fähren von und nach Borkum an. Über die Hafenausfahrt hinweg kann man die Insel in einigen Kilometern Entfernung mit dem bloßen Auge mühelos ausmachen.

Darüber hinaus dient der Hafen von Emden als zentraler Umschlagsort für alle Fahrzeuge, die aus deutschen VW-Werken in die Welt exportiert werden. Und das sind nicht wenige.

An der Hafenmole liegt ein riesiger Autotransporter, der mehrere tausend Fahrzeuge aufnimmt.

Gerade kommt die Fähre von Borkum herein. Gleich daneben wendet ein fast einhundert Meter langes Frachtschiff, das in die Hafenschleuse einfahren will. Beide Schiffe wirken gegenüber dem gewaltigen Autotransporter beinahe winzig. Ein irres Bild!

( MITI )