Archiv der Kategorie: Unterwegs

Beim Indemann

Beim Indemann
Inden, 25.10.2017

Der 36 Meter hohe Indemann

Auf dem Rückweg vom Hürtgenwald ins Rheinland mache ich kurz beim Indemann Station. Dabei handelt es sich um einen stählernen Aussichtsturm in Form eines stilisierten Roboters, der auf der Abraumhalde Goltsteinkuppe am Rand des Tagebaus Inden steht.

Die 36 Meter hohe begehbare Skulptur aus 280 Tonnen Stahl und 20.000 Einzelteilen wurde im Rahmen der EuRegionale 2008 realisiert.

Mehr als 40.000 Leuchtdioden lassen den Indemann bei Nacht zum leuchtenden Symbol des Indelandes werden.

Drei Aussichtsplattformen ermöglichen den Besuchern einen Rundblick über das Umland. Im Osten liegt der Tagebau Inden und dahinter die Sophienhöhe. Nach Westen blickt man zum Kohlekraftwerk Weisweiler und zum Hürtgenwald. Eine beeindruckende Perspektive.

( MITI )

Schevenhütte – Wehebachtalsperre – Laufenburg

Schevenhütte – Wehebachtalsperre – Laufenburg
Schevenhütte, 25.10.2017

Die Laufenburg bei Langerwehe

Heute war ich mit Doxi auf einer vierstündigen Wanderung im nördlichen Bereich des Hürtgenwaldes in der Rureifel unterwegs.

Wir starten am Ortsrand von Schevenhütte unterhalb der Wehebachtalsperre und steigen zunächst zur Staumauer auf. Dort bietet ein erhöhter Aussichtspunkt einen schönen Blick über die Talsperre und die sie umgebende Landschaft.

Die Wehebachtalsperre ist die jüngste der Talsperren in der Nordeifel. Sie wurde Anfang der 1980er Jahre zum Hochwasserschutz und zur Trinkwasserversorgung für die Region Aachen in Betrieb genommen.

Nahe der Staumauer gibt es einen Turm für die Trinkwasserentnahme sowie einen Überlauf mit einer 6 Meter breiten Schussrinne, die Wasser bei Bedarf ins Tal abführt.

Bei unserem Besuch war sie nicht in Betrieb, denn die Talsperre ist zurzeit nur mäßig gefüllt, wie die Bilder unten zeigen.

Wir überqueren die Staumauer und laufen anschließend durch schönen Mischwald stetig nordwärts. Unter unseren Füßen knistert das Laub, doch mir fällt auf, dass viele Laubbäume im Vergleich zu anderen Eifelwäldern hier noch erstaunlich grün sind.

Auf der Hälfte der Wanderung erreichen wir nach rund sieben Kilometern die prächtige Laufenburg bei Langerwehe. Die 38×24 Meter große Burganlage aus Bruchsteinmauerwerk wurde im 12. Jahrhundert von den Limburgern als Höhenburg zur Sicherung ihres Territoriums errichtet.

Heute befindet sich die Anlage und die sie umgebenden Waldflächen im Besitz der Stolberger Fabrikantenfamilie Pyrm. Die Burg wurde durch die heftigen Kämpfe im Hürtgenwald kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs stark in Mitleidenschaft gezogen, doch nach dem Krieg wiederaufgebaut und saniert.

Wir setzen unseren Weg nun in südlicher Richtung fort und erreichen bald das sogenannte „Franzosenkreuz“, das an die Ermordung eines französischen Offiziers im 18. Jahrhundert erinnert. Dem Lauf verschiedener Bäche folgend, erreichen wir bald wieder das hübsche Dorf Schevenhütte. Dessen Geschichte ist durch die Eisenverarbeitung in der Eifel und der Voreifel geprägt.

Bei der Errichtung der Wehebachtalsperre wurden neben Schutzanlagen aus karolingischer Zeit im achten bis zehnten Jahrhundert n. Chr. auch mehrere Schmelzöfen aus römischer Zeit identifiziert.

Wir kommen an einigen schönen Höfen in typisch „belgischer“ Bauweise vorbei, passieren eine große Forellenzucht im Wehebachtal und erreichen schließlich nach 17 Wanderkilometern wieder unseren Ausgangspunkt. Den ganzen Morgen war es bewölkt, aber trocken. Doch nun beginnt es zu regnen. Haben wir Glück gehabt 🙂

( MITI )

Vom Haus Horst zum Schloss Rheydt

Vom Haus Horst zum Schloss Rheydt
Liedberg, 22. Oktober 2017

Haus Horst im Hoppbruch, heute eine psychiatrische Klinik

Eigentlich wollten wir heute mit Freunden in der Eifel wandern. Aber Jutta geht es nicht so gut, und so bin ich allein mit Doxi in unserer Region unterwegs. Im Internet habe ich eine interessante Wanderung durch die Waldflächen im Osten von Mönchengladbach gefunden.

Wir starten in der Nähe von Liedberg am Rande des Hoppbruchs, einem feuchten Waldgebiet mit artenreichem Auenwald, Eichenwald und Buchenwald.

In der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft zwischen Neuss und Mönchengladbach bildet der Hoppbruch das größte zusammenhängende Waldgebiet. Es wird von zwei Bächen mit zahlreichen Nebenarmen durchzogen.

Am Rande des Waldes befindet sich Haus Horst, ein ehemaliger Rittersitz, der im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die zweiteilige Anlage besteht aus einem Herrenhaus und einer Vorburg mit ehemaligen Stallungen und Remise.

Das gesamte Areal wird von einem breiten Wassergraben umgeben. Das Haus ist der Stammsitz des gleichnamigen westfälischen Adelsgeschlechts „von der Horst“. Heute befindet sich darin die SOMNIA Akutklinik für Psychiatrie & Psychotherapie.

Wir drehen eine große Runde durch den herbstlich bunten Hoppbruch und laufen dann über Feldflächen und eine schöne von Eichen gesäumte Allee zum Schloss Rheydt. Erstmals urkundlich erwähnt wird die damalige Burg nahe der Niers im Jahr 1180. Die Anlage diente zu dieser Zeit vermutlich dem Schutz der Gladbacher Abtei.

Das auf dem Gelände im 16. Jahrhundert errichtete Renaissance-Wasserschloss befindet sich heute im Besitz der Stadt Mönchengladbach und beherbergt u. a. ein Museum. Hunde dürfen nicht auf das Gelände, weil darauf eine kleine Kolonie prächtiger Pfauen lebt. Die Tiere sind Menschenkontakt offensichtlich gewohnt, man kann mühelos an sie herantreten.

Nach einem Rundgang durch das repräsentative Schlossgelände laufe ich mit Doxi ein Stück entlang der Niers und dann wieder zurück in den Hoppbruch. Wir kommen noch einmal an Haus Horst vorbei und erreichen nach 14 Wanderkilometern wieder unseren Ausgangspunkt. Eine sehr schöne Wanderung ganz bei uns in der Nähe.

( MITI )

Im historischen Stadtkern von Linn

Im historischen Stadtkern von Linn
Krefeld, 21. Oktober 2017

Die alte Hauptstraße von Linn mit der Kirche Sankt Margareta

Nach der Burg Linn besuchen wir den historischen Stadtkern von Linn mit den umgebenden Parkanlagen. Linn befindet sich auf am Westufer des Rheins nur wenige Kilometer nördlich von Kaiserswerth, das auf der östlichen Rheinseite angesiedelt ist.

Den ältesten Hinweis auf Linn findet man in einer Kaiserswerther Urkunde aus der Zeit um 1100 n. Chr. Das Kaiserswerther Kapitel bezog damals bereits Einkünfte aus seinen Liegenschaften in Linn.

Zu Anfang des 14. Jahrhunderts muss Linn zur Stadt erhoben worden sein, darauf deutet eine Urkunde von 1314 hin, in der städtische Schöffen erwähnt werden.

Burg Linn spielte für die Stadtgeschichte eine entscheidende Rolle. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Stadt und die Burg durch Erdwälle und Wassergräben zu einer einheitlichen Befestigungsanlage zusammengefasst. Fünf mit Kanonen bewehrte Bastionen sollten Angreifer auf Distanz halten.

Die Stadt war bis zu ihrer Eingemeindung zu Krefeld im Jahre 1901 eigenständig. In den beiden Weltkriegen blieb Linn weitgehend von Zerstörungen verschont.

Heute steht nahezu der der gesamte historische Stadtkern unter Denkmalschutz, darunter auch der Issumer Turm und der Bakenhof. Neben der Burg Linn befindet sich ein Jagdschlösschen, das den Linner Bürgern ursprünglich als Back- und Brauhaus diente.

Daneben gibt es in Linn eine historische Wassermühle, den Mühlenhof. Uns fallen die vielen historischen Gebäude auf, die ein wenig wie aus der Biedermeierzeit wirken. Einige davon sind ultraschmal, kaum drei Meter breit. So konnte man in früheren Zeiten Grundsteuer sparen, denn die wurde aufgrund der Fassadenbreite erhoben.

( MITI )

Auf Burg Linn

Auf Burg Linn
Krefeld, 21. Oktober 2017

Burg Linn

Burg Linn am Südrand von Krefeld liegt an meiner alten Fahrradtrainingsstrecke von Kaarst-Büttgen über Meerbusch und Krefeld-Uerdingen nach Düsseldorf.

Oft bin ich diese Strecke gefahren, aber immer war ich zu sehr in Eile, um mir die Burg einmal genauer anzuschauen. Heute habe ich das endlich nachgeholt.

Die liebevoll restaurierte Burg mit Wassergraben und großem Park geht auf einen Wohn- und Wehrturm der Edelherren Otto und Gerlachus von Lynn aus dem 12. Jahrhundert zurück.

Ursprünglich betrug die Größe der Anlage gerade einmal 8,5 × 14,5 Meter. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg immer mehr erweitert, bis sie schließlich zu den größten Wasserburgen am Niederrhein zählte.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die Burg zusammen mit der angrenzenden Stadt Linn durch Erdwälle und Gräben zu einer einheitlichen Befestigungsanlage mit fünf Bastionen zusammengefasst.

Im 18. und 19. Jahrhundert verfiel die Burg und gelangte später in Privatbesitz. 1928 wurde die mittlerweile verwilderte und komplett überwucherte Burg von der Stadt Krefeld gekauft und nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig restauriert und instand gesetzt.

Heute verkörpert Burg Linn das klassische Bild einer mittelalterlichen Burg mit Bergfried, Türmen, Zinnen, Burgverlies, Kapelle, Palas, Wassergraben und einer intakten Vorburg.  Jährlich findet vor der mittelalterlichen Burgkulisse der überregional bekannte Flachsmarkt statt, der größte mittelalterliche Handwerkermarkt in Deutschland. Ein wirklich sehenswertes Ensemble.

( MITI )

Im Angertal bei Ratingen

Im Angertal bei Ratingen
Ratingen, 19. Oktober 2017

Mit Doxi im Angertal

Sieben Tage „goldener Herbst“ gehen langsam zu Ende. Ab morgen soll es wieder für längere Zeit regnen. Den letzten sonnigen Tag nutze ich noch einmal für eine schöne Herbstwanderung. Diesmal im Angertal bei Ratingen.

Vor zwei Jahren waren wir schon einmal hier, allerdings an einem Wochenende, und da war es dementsprechend voll. Heute dagegen sind nur relativ wenige Menschen im schönen Talgrund unterwegs. Die Sonne scheint, unter uns knistert das Herbstlaub und der Waldboden duftet ganz intensiv nach Wärme. Herrlich ist das.

Die 15 Kilometer lange Tour startet in der Nähe des beliebten Ausflugslokals „Auermühle“ am Ostrand von Ratingen. Zunächst geht es hinunter in das Tal des Homberger Baches, dem wir bis zum Ort Homberg folgen.

Schon von weitem sind die Türme der beiden an der Dorfstraße gelegenen Kirchen zu sehen, die wie Nasen aus den Feldern herausragen und im Volksmund deshalb als „Wiesnasen“ bezeichnet werden. Wir machen einen kurzen Abstecher in das historische Zentrum des Ortes rund um die katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere.

Dann geht es auf die Höhen rund um das Naturschutzgebiet „Am Häuschen“. In Richtung Südwesten schaut man jetzt in der Ferne auf Düsseldorf hinab. Man sieht den Tower des Flughafens, viele Hochhäuser in der Innenstadt und natürlich den Fernsehturm. Eine ebenso ungewohnte, wie faszinierende Perspektive.

Wir verlassen den höchsten Punkt unserer Tour und starten unseren Abstieg ins Tal der Anger, vorbei am Hause Hohenanger, über die Bahnlinie im Tal und an der alten Angermühle vorbei. Nun folgen wir für mehrere Kilometer dem Lauf der Anger im Tal.

Dann passieren wir den Südrand von Hösel und den Ratinger Ortsteil Eggerscheid. Von dort kommen wir in das steil abfallende Sengenbachtal, das dem Angertal zustrebt und dieses an der Auermühle erreicht. Nun sind es nur noch wenige hundert Meter bis zu unserem Startpunkt, den wir nach rund dreieinhalb Stunden wieder erreichen.

( MITI )