Unten links tritt der Mond bereits wieder aus dem Kernschatten der Erde hinaus
Es war ein Ereignis mit Ansage: Über Mitteleuropa trat der Mond gestern Abend ab 18:27 MEZ in den Kernschatten der Erde. Sonne, Erde und Mond standen zu diesem Zeitpunkt in einer Linie, sodass das Sonnenlicht unseren Himmelsbegleiter nicht mehr erreichen konnte. Erkennbar wurde dies hierzulande beim Mondaufgang, etwa in Berlin ab 19:37 und in Köln ab 20:01.
Wer das Glück einer freien Sicht zum Horizont hatte, konnte den Mond als riesengroße dunkle, aber rot gefärbte Scheibe wahrnehmen. Farbe und Helligkeit kamen durch das Streulicht aus der Erdatmosphäre zustande. Ohne sie wäre der Mond tatsächlich komplett schwarz und unsichtbar gewesen.
Wir hatten uns zusammen mit vielen anderen auf der einzigen Erhebung unserer Gegend eingefunden, der ehemaligen Raketenstation und heutigem Sitz der Langen Foundation zwischen Neuss-Holzheim und Kapellen.
Leider lag in der Blickrichtung Südost Dunst über der Landschaft, sodass wir den ganz großen Mondblick beim Aufgang verpasst haben. Ab 20:50 war der rote Mond dann allerdings auch für uns zu sehen, da stand er jedoch schon höher am Himmel und war deshalb nicht mehr wirklich riesengroß.
Aber imposant zu beobachten, wie der Mond dann ab ca. 21:10 langsam wieder aus dem Kernschatten der Erde hinaustrat. Das Mondlicht begann als feiner Lichtstrahl unten links und breitete sich dann im Laufe einer knappen Stunde über die gesamte uns zugewandte Mondoberfläche aus. Damit war die Mondfinsternis in unseren Breiten vorüber. Nächste Wiederkehr dieses Himmelsschauspiels: Sylvester in drei Jahren.