Schlagwort-Archive: Sauerland2018

Frühlingsgefühle am Möhnesee

Frühlingsgefühle am Möhnesee
Delecke, 4.05.2018

Doxi am Möhnesee

Tag
1
Wow, ist das schön hier! Ich bin mal wieder am Möhnesee, heuer als Auftakt zu einer Womo-Wander-Tour durch das Sauerland.  An diesem Wochenende stehen wir für zwei Tage auf dem beliebten Womo-Stellplatz am Strandbad Delecke.

Als wir am Mittag eintreffen, ist der Platz bereits gut gefüllt.  Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel herab und verbreitet eine frühsommerliche Stimmung. Rund um den See erstrahlt die frisch ergrünte Natur in den kräftigsten Farben. Ein blühendes Rapsfeld wetteifert mit der Sonne um das schönste Gelb – und gewinnt.

Ich packe Doxi in den Fahrradanhänger und radele mit ihr über die Seebrücke hinüber zum Parkplatz am Restaurant Torhaus. Dort stelle ich das Fahrrad ab und wandere mit Doxi den Höhenzug hinauf zum Möhneseeturm.

Bei dieser Witterung hat man oben auf dem Turm in 40 Meter Höhe einen fantastischen Fernblick über den Möhnesee, den Arnsberger Wald und die angrenzenden Gemeinden. Heute sind sogar die Kraftwerkstürme bei Hamm in der norddeutschen Tiefebene nördlich des Haarstrangs ganz deutlich zu erkennen. Toll ist das.

Als ich oben noch die Aussicht bestaune, höre ich Doxi unten bellen. Ein großer blonder Hovawart-Rüde hat sich ihr genähert und das passt Madame gar nicht. Wieder unten angekommen, lerne ich den hübschen Bentley und seinen Besitzer kennen.  Unter Hovawart-Haltern tauscht man sich ja gerne aus. Es ergibt sich ein netter Plausch.

Wir drehen noch eine kleine Runde durch den Wald, kommen am schönen Jagdschloss Sankt Meinolf vorbei, beobachten einen Waldarbeiter beim Aufladen frisch geschlagener Stämme und erreichen bald wieder das Torhaus, wo ich das Fahrrad geparkt habe.

Zurück am Wohnmobil baue ich erst einmal mein Faltboot auf. Im letzten Jahr hatte ich mir beim Paddeln auf der Niers bei Wachtendonk einen fetten Riss in der Außenhaut eingefangen, der anschließend geschweißt wurde.

Jetzt teste ich zum ersten Mal, ob der Boden wieder dicht ist und ich das Boot weiter nutzen kann. Und es funktioniert! Ich paddele fast eine Stunde in der tief stehenden Abendsonne über den See und genieße die letzten Sonnenstrahlen. Um diese Uhrzeit bin ich fast alleine auf dem großen See unterwegs.

Als es anschließend ruhig wird auf dem Womo-Stellplatz, packe ich meine Yoga-Matte aus und praktiziere eine knappe Stunde mit Blick auf den langsam im Dunkel verschwindenden See. So geht ein wunderbarer Tag zu Ende. Morgen kommt mein Schatz zu uns. Denn wird’s noch schöner 🙂

( MITI )

Möhne und Arnsberger Wald

Möhne und Arnsberger Wald
Möhnesee-Günne, 5. Mai 2018

Natürliches Wehr an der Möhne. Davor ist das aufgestaute Wasser ganz ruhig.

Tag
2
Unser zweiter Tag am Möhnesee. Früh am Morgen packe ich Doxi in den Fahrradanhänger und radele mit ihr zur Staumauer, die wir um diese Uhrzeit noch komplett für uns alleine haben. Dort beginnt unsere 12 km lange Wanderung durch den Arnsberger Wald und entlang der Möhne, die weitgehend der Beschilderung des A14 folgt.

Aber zunächst einmal gilt es, durch ein Feld umgestürzter Bäume zu klettern und zu krabbeln. Der letzte Wintersturm hat oberhalb des Auslaufbeckens an einem Steilhang gleich hinter der Staumauer alle Bäume umknicken lassen. Mindestens 150 große Fichten liegen kreuz und quer am Boden und versperren den Weg.

Dahinter steigen wir auf bequemen Schotterwegen in den Arnsberger Wald auf. Auf den freien Flächen heizt uns die Sonne schon um diese frühe Uhrzeit ganz schön ein. Doxi freut sich über jede schattige Passage.

Im zweiten Teil der Tour steigen wir zur Möhne hinab und folgen dieser durch schöne Feldlandschaft mit weiten Blicken ins Tal. Die Möhne ist hier ganz urwüchsig und relativ flach. Doxi hat viel Spaß dabei, durch den Fluss zu stapfen und Stöckchen aus dem Wasser zu holen.

Bald erreichen wir den Ortsteil Möhnesee-Günne, der direkt am Auslaufbecken unterhalb der Staumauer liegt. Bei den alliierten Bombenangriffen auf die Staumauer im Zweiten Weltkrieg und der Flut nach dem partiellen Mauerbruch gab es hier die meisten Opfer zu beklagen.

Wir umrunden das Auslaufbecken und steigen anschließend zu unserem Startpunkt an der Staumauer auf. Jetzt, drei Stunden später, ist hier die Hölle los:  Alle Parkplätze sind belegt und auf der Staumauer schieben sich die Besuchermassen über den Asphalt. Gut, dass wir so früh dran waren 🙂

( MITI )

Paddeln auf dem Möhne

Paddeln auf dem Möhne
Delecke, 5. Mai 2018

Begegnung mit einem Ausflugsdampfer und einem Segelboot auf dem Möhnesee

Tag
2
Samstagnachmittag auf dem Möhnesee bei 24 Grad und herrlichem Sonnenschein: Jede Menge Segler und Ausflüger sind auf dem Wasser unterwegs und ich mit meinem Faltboot mittendrin. Ich fahre von unserem Womo-Stellplatz See aufwärts gegen einen starken Wind und für Seeverhältnisse ganz ordentliche Wellen an.

Nach anderthalb Stunden suche ich kurz hinter Körbecke eine geschützte Bucht auf, um über mein Smartphone die Schlusskonferenz der Fußball-Bundesliga auf WDR2 zu hören.

Das ist schon etwas ganz Besonderes, so auf dem Wasser zu dümpeln, das Gesicht in der Sonne, und „meiner“ Mannschaft beim Siegen zuzuhören.

Nach dieser Pause mache ich mich auf den Rückweg, der nun mit dem Wind und den Wellen im Rücken viel schneller vonstattengeht. Ein wunderbarer Paddelausflug an einem perfekten Frühlingstag.

( MITI )

Am Sorpesee

Am Sorpesee
Langscheid, 6. Mai 2018

Blick von der Staumauer des Sorpesees auf das Ausgleichsbecken unterhalb

Tag
3
Der Möhnesee ist so schön, gerne möchte ich auch die anderen Stauseen im Sauerland kennenlernen. Den Anfang macht der Sorpesee bei Langscheid, einem Ortsteil von Sundern. Von unserem Womo-Stellplatz am Möhnesee fahren wir am Morgen zum 30 Kilometer entfernten Sorpesee. Ich habe uns eine vielversprechende Wanderung in den Wäldern am Ostufer des Sees herausgesucht.

Wir queren zunächst die imposante 700 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick auf den See und auf Langscheid bietet. Auf der anderen Seite fällt der Blick hinunter zum Ausgleichsbecken unterhalb der Staumauer.

Bei seiner Errichtung in den Jahren 1926 bis 1935 war der Staudamm die größte Baustelle in Europa. Im Zweiten Weltkrieg wurde er ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre von den Alliierten mit speziellen Rollbomben angegriffen. Er hielt dem Bombardement jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt.

Heute ist der rund 8 Kilometer lange Sorpesee ein beliebtes Ausflugsziel mit mehreren Campingplätzen und vielen Wassersportlern. Auf den gut ausgebauten Uferwegen sind bei schönem Wetter ganze Heerscharen von Spaziergängern, Radfahrern und Skatern unterwegs. Unsere Wandertour meidet deshalb den Uferweg und führt stattdessen durch die bewaldeten Hänge oberhalb des Sees.

Wir laufen zunächst in südlicher Richtung hinauf auf den Kamm bis zum Wegkreuz „Auf’m Stück“. Dann geht es über mehrere Kilometer langsam bergab bis zum Sorpesee-Vorbecken und dem Amecker-Damm. Dort hält auch das Passagierschiff MS Sorpesee, das in der Saison zwischen dem Nord- und dem Südrand des Sees verkehrt. Als ich gerade mit Doxi zum Seeufer hinabgestiegen bin, um sie dort trinken zu lassen, kommt das Schiff angetuckert.

Wir nehmen aber nicht das Schiff, sondern wollen zurück zum Nordufer laufen. Nach einem kurzen Wegstück am Seeufer geht es wieder hinauf in die Hänge oberhalb des Sees. In der kräftigen Frühlingssonne duftet der mit trockenen Tannennadeln übersäte Waldboden unter den Kiefern ganz wunderbar aromatisch. Man möchte sich den Duft am liebsten in Flaschen abfüllen oder am vielleicht besten gleich hineinbeißen, so intensiv und verlockend riecht das.

Über den Sorpeseerundweg laufen wir durch den Wald zurück zur Staumauer, wo wir nach viereinhalb Stunden und knapp 17 Wanderkilometer wieder eintreffen. Das war wirklich eine schöne Wanderung. Jetzt bin ich auf die weiteren Seen im Sauerland gespannt.

( MITI )

Am schönen Hennesee

Am schönen Hennesee
Meschede, 7.05.2018

Doxi auf den Wiesen oberhalb des Hennesees

Tag
4
Weiter geht es auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Vom Möhnesee fahren wir am Morgen rund 40 Kilometer weiter östlich nach Meschede. Oberhalb der Stadt wird die Henne im Hennestausee bereits seit 1905 aufgestaut. 200 Meter hinter der alten, baufällig gewordenen Staumauer wurde in den 1950er Jahren eine neue errichtet, die das Fassungsvermögen des Stausees deutlich erhöht hat.

Die Hennetalsperre befindet sich bereits im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, wo wir am Morgen eine wunderschöne 10 Kilometer lange Wanderung am Ostufer des Sees hinauf zum beliebten Landgasthof Xaver’s Ranch unternehmen. Die an Wochenenden stark frequentierten Uferwege sind an diesem frühen Montagmorgen nahezu leergefegt.

Wir laufen zunächst über die 370 Meter lange Staumauer, die einen schönen Blick hinunter nach Meschede bietet. Auf halber Länge passieren wir die 2015 eingeweihte „Himmelstreppe“, die vom Fuße des Staudamms geradewegs über 328 Stufen hinauf zur Dammkrone führt.

Dann folgen wir in südlicher Richtung ein Stück dem Uferweg, wobei es sich Doxi natürlich nicht nehmen lässt, die Wasserqualität des Stauesees zu testen. Auf dem See sind zu dieser Uhrzeit nur ganz wenige Segelboote und einige Angler unterwegs. Plötzlich ertönt eine laute Schiffssirene. Es ist das Ausflugsschiff „MS Hennesee“, das von Ostern bis Ende Oktober auf dem See verkehrt und Platz für 400 Personen bietet.

Bald steigen wir durch den Wald auf die Höhen östlich des Sees auf. Immer wieder eröffnen sich uns dabei herrliche Blicke auf den See und die umgebende Landschaft des Naturparks. Das Wetter ist einfach göttlich und die Frühlingsblüte hier oben in 500 Metern Höhe noch in vollem Gange. Schöner geht’s fast nicht.

Ich überlege, ob  ich nach der Wanderung mein Faltboot auspacken soll, um den bezaubernden Hennesee auch vom Wasser aus zu erkunden. Aber ich habe von meinen ausgiebigen Touren auf dem Möhnesee in den letzten Tagen einen ganz ordentlichen Muskelkater in den Armen und den Schultern davon getragen. Na, mal sehen …

( MITI )

Von Meschede auf den Vogelsang

Von Meschede auf den Vogelsang
Meschede, 7. Mai 2018

Fernblick nahe dem Vogelsang-Gipfel

Tag
4
Nach unserer herrlichen Morgenwanderung am Hennesee sind wir an unserem Stellplatz oberhalb von Meschede geblieben. Von dort starten wir am späten Nachmittag zu unserer Abendtour auf den Vogelsang, den mit 595 M. ü.N.N. höchsten Berg der Umgebung.

Dazu müssen wir erst einmal von der Talsperre hinunter ins Tal nach Meschede laufen. Dort angekommen, geht es auf der anderen Seite der Stadt wieder hinauf in Richtung des Vogelsangs. Die starke Nachmittagssonne treibt uns dabei von einer Straßenseite zur anderen, immer dorthin, wo Schatten ist.

Wir erreichen den Waldrand und beginnen unseren Aufstieg zum Vogelsang über schmale Trampelpfade durch schattigen Kiefernwald. Bald erreichen wir die 2012 renovierte Gränserichkapelle unterhalb des Gipfels.

Noch einmal geht es steil bergan. Im Rückblick erscheint nun auch der Hennesee in einiger Entfernung. Deutlich kann man den in der Sonne glitzernden See und die Staumauer erkennen.

Kurz bevor wir den bewaldeten Gipfel erreichen, passieren wir einen sehr schönen Aussichtspunkt, der den Blick in südlicher Richtung zum Tannenberg und zum Bracht freigibt. Dort machen wir für einen Augenblick Rast.

Nun geht es langsam, aber stetig abwärts in einer großen Runde um den Vogelsang zurück zum Startpunkt unserer Wanderung am Rande von Meschede. Von dort sind es noch einmal fast vier Kilometer zurück zu unserem Womo-Stellplatz nahe der Staumauer. Glücklich, aber auch ein wenig erschöpft, treffen wir dort kurz vor dem Einsetzen der Abenddämmerung wieder ein.

Ein sehr schöner Wandertag am Hennesee geht damit zu Ende. Morgen wollen wir weiter fahren zum Diemelsee, der nächsten Station auf unserer kleinen Sauerländer-Seen-Tour. Ich bin schon gespannt, was uns dort erwartet. Das Wetter soll auf jeden Fall noch einmal sommerlich heiß werden.

( MITI )