Schloss Weikersheim, aus der Orangerie gesehen
Zehn Kilometer östlich von Bad Mergentheim liegt an der Tauber der kleine Ort Weikersheim, der besonders für sein schönes Schloss und den prächtigen Schlosspark bekannt ist.
Die Schlossanlage grenzt an die Tauber, deren hohe Wasserqualität auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass sich hier ausgedehnte Seerosenfelder kurz vor einem großen Wehr im Fluss erstrecken.Das hübsche historische Ortszentrum bildet die Kulisse für die beeindruckende Schlossanlage. Da ich mit Doxi unterwegs bin, muss ich auf eine Schlossbesichtigung verzichten, aber in den Park darf sie mit.
Weikersheim ist der älteste Stammsitz des Hauses Hohenlohe, dessen 1153 erwähnter Stammvater Konrad sich noch „von Weikersheim“ nannte. Von den im 13. Jahrhundert aufgespaltenen Linien des Hauses – Hohenlohe, Weikersheim und Brauneck – blieb ab dem 15. Jahrhundert nur die Linie Weikersheim übrig.
An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich ursprünglich eine Wasserburg im Stau der Tauber. Diese wurde ab dem Jahr 1595 als Schloss im Renaissancestil umfassend erweitert. Kern und Prachtstück des Schlosses ist der Rittersaal mit einer aufwändig bemalten Kassettendecke.
Es waren die Truppen des aus meinem Heimatdorf im Rheinland stammenden Reitergenerals Jan van Werth, die das Schloss im Dreißigjährigen Krieg vollständig plünderten. Die Pracht des Rittersaals jedoch blieb erhalten.
Im frühen 18. Jahrhundert wurde die Schlossanlage durch einen dreiachsigen Barockgarten mit Orangerie ergänzt. Er ist ein wunderbarer Ort zum Flanieren und setzt das hervorragend erhaltene Schloss hervorragend in Szene. Ein wirklich beeindruckendes Ensemble. Gut, dass ich auf meinem Weg durch das Taubertal nicht einfach an Weikersheim vorbeigefahren bin.