Links die Rubinette, rechts der Wellant
SLUDZABP – So lasst uns denn zwei Apfelbäumchen pflanzen, lautet die Langform dieses zugegeben etwas sperrigen Akronyms. Der Satz klingt wohlbekannt und wird gemeinhin Luther zugeschrieben, was aber wohl nicht richtig ist.
Im Original: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Sprachforscher glauben, dass der Satz dem Lutherbild des 19. Jahrhunderts entstammt und größere Verbreitung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden hat.
So soll etwa der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann das Zitat in Reden und Schriften immer wieder verwendet haben. Hoimar von Ditfurth veröffentlichte 1985 einen Sachbuch-Bestseller unter dem Titel „So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“, in dem er sich mit der unsicheren Zukunft der Menschheit befasst.
Der Satz drückt eine Haltung der Zuversicht und des Handelns trotz widriger Umstände aus. Ich bin tatsächlich ein wenig gerührt, dass meine Mom mit ihren zarten 83 Lebensjahren noch ein Apfelbäumchen bei uns im Garten großziehen will.
Und weil ein Apfelbäumchen allein befruchtungstechnisch wenig Sinn macht, bekomme auch ich in meinem Gartenteil so einen „Malus domestica“, wie die Botaniker sagen. Sie eine Rubinette, ich einen Wellant. Auf dass die Bäumchen gut gedeihen und uns noch zu Lebzeiten süße Ernte bringen mögen.