Erich Kästner: Der August

Erich Kästner: Der August
1. August 2025

Nichts bleibt stehen

von Erich Kästner, 1955

Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muss mähen.
Und wer mäht, muss säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.

Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau’n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.

Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssüß vorüberwehte?

In Büchern liest man groß und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, –
das Unverständliche bleibt unverständlich.

Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht’s nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hört die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie groß und grenzenlos ist die Idylle …

Nichts bleibt, mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche Deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.

( MITI )

Womo-Dach wieder dicht

Womo-Dach wieder dicht
Büttgen, 30. Juli 2025

Riss an einer denkbar ungünstigen Stelle am Übergang zwischen Alkoven-Rundung und Dach

Schäden an Womo-Dächern sind Legion. Es passiert so leicht, dass man in eine Unterführung einfährt, die nicht die erforderliche Höhe hat. Manchmal fehlen nur wenige Zentimeter, aber dann macht es richtig Rumms und der Schaden ist groß. Aber das kann ja jeder.

Sich am Kanonenrohr eines niederländischen Kriegsschiffs das Dach aufzureißen, ist da vielleicht schon etwas exklusiver. Immerhin in langsamer Fahrt und beim Versuch, unter dem massiven, bedrohlich überstehenden Stahlrohr einzuparken. Mir passiert in Den Helder am königlichen Marinemuseum. Nur gut, dass ich nicht auch das dahinter aufgebockte U-Boot versehentlich umgefahren habe. 😉

Trotz schneller Reaktion und vorsichtigem Zurücksetzen war der Riss oben am Alkoven lang genug, damit bei jedem Regen richtig viel Wasser ins Womo eindrang. Und noch dazu an einer blöden Stelle gelegen, die nur aufwändig zu reparieren war.

Aber nun ist es geschafft, und ich habe auch gleich die Motorhaube neu lackieren und den Kühlergrill ersetzen lassen, die beide mächtig in die Jahre gekommen waren. So frisch wie jetzt, sah mein geliebtes Womo lange nicht mehr aus. Ich hoffe, es hält noch eine Weile.

( MITI )

Spaß mit Midjourney V7

Spaß mit Midjourney V7
Büttgen, 27. Juli 2025

Lasst’s Euch schmecken, Jungs!

Ein oder zweimal im Jahr gönne ich mir etwas Rechenzeit auf Midjourney, der führenden Online-Plattform für die Erzeugung von KI-Bildern. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie die Entwicklung seit meinen letzten Versuchen vorangeschritten ist: Welche neuen Stilrichtungen die KI erlernt hat und ob sie nun weniger Artefakte produziert (die berühmten sechs Finger) oder besser mit Perspektive und Reflexionen umzugehen weiß.

Spaß mit Midjourney V7

Auch diese Kollegen sind cool unterwegs. Beim nächsten Mal aber mit Helm, bitte 🙂

Für etwas mehr als 30 € erhält man derzeit 18 sogenannte „Fast-Hours“. Die reichen aus, um rund einen Monat lang täglich Dutzende von Bildern zu produzieren. Was sich nach viel anhört, schmilzt in der Praxis schnell zusammen. Einfach, weil man selten schon beim ersten Anlauf zu einem Motiv gelangt, wie man es sich in der Fantasie ausgemalt hat. 

Die hohe Kunst ist das sogenannte „Prompt-Engeniering“, die schrittweise Verfeinerung der Ansagen an die KI, um sie in die gewünschte Richtung zu lotsen. Ich bin da definitiv kein Schnellschussmeister.

Was jedoch ein komplexer Prompt wie „close-up, cinemanitc, three dogs one big, small and middle but cute wearing colorful hoodies, gold chains and sunglasses, riding a motorcycle through a street, fisheye lens, sunny day, stylish and funny“ aus der Midjourney-KI herauszukitzeln vermag, kann man hier in den Bildern sehen.

Für die vorliegenden Motive habe ich übrigens mehr als drei Stunden benötigt. Ist also kein Fingerschnippen. Aber das Ergebnis der Mühen ist schon beeindruckend. Ich bin immer wieder begeistert, was dabei nach einer Weile des Herumtüftelns herauskommen kann.

( MITI )

Jazz-Sommer eröffnet

Jazz-Sommer eröffnet
Düsseldorf, 26. Juli 2025

Cacha Mundinho auf der Bühne im Hofgarten

Von nun an gibt es wieder an vier Samstagen kostenlosen Draußen-Jazz und Weltmusik im Düsseldorfer Hofgarten zu genießen, organisiert von der Jazz-Schmiede. Den Anfang machten heute Karolina Strassmayer und Drori Mondlak gemeinsam mit zwei Mitstreitern, sowie das protugiesisch-niederländische Quartet Cacha Mundinho.

Die Wiese vor der Bühne im Hofgarten war wie immer gerammelt voll. Diesmal bei herrlichem Wetter mit angenehm sommerlichen Temperaturen, unter einer dichten Bewölkung, sodass niemand in der prallen Sonne ausharren musste. Ein wunderbar luftiges Konzert.

( MITI )

Pink Persia Poutine

Pink Persia Poutine
25. Juli 2025

Mit dem Zitronen-Ajoli obendrauf haben sie es diesmal besonders gut gemeint

Ich glaube, ich habe eine neue Sorte Lieblingspommes im Frittenwerk gefunden: Pink Persia Poutine. Das sind Knusprige Fritten mit Falafelbällchen, Pink Humus, Quinoa-Tabouleh und Zitronen-Ajoli.

Der pinke Humus schmeckt nach Rote Beete, das Quinoa-Tabouleh nach lecker orientalischem Gemüse, die Fallafel-Bällchen nach fein frittierten Kirchererbsen und das Zitronen-Ajoli gibt noch einmal leicht süße Joghurt-Knoblauch-Note obendrauf. Einfach köstlich.

( MITI )

Sammlung Miettinen in der Philara

Sammlung Miettinen in der Philara
Düsseldorf, 24. Juli 2025

Antti Laitinen (*1975), 2D Tree (1) und 2D Tree (2), 2017

Was machen vermögende Menschen, die einfach schon alles haben? Sie investieren in Kunst und schmücken sich mit einer exklusiven Sammlung. Geld für Schönes auszugeben, das macht Freude.

Und da ist auch gar nichts gegen einzuwenden, finde ich, solange Sammler ihre Schätze von Zeit zu Zeit mit der Öffentlichkeit teilen. So wie der Finne Timo Miettinen, Vorsitzender des Familienunternehmens EM Group Oy.

Miettinen hat lange in Deutschland gelebt und unterhält seine Sammlung größtenteils in Berlin. Einige Highlights daraus sind derzeit in Düsseldorf in der Sammlung Philara zu sehen, die ebenfalls auf einen privaten Kunstmäzen zurückgeht.

Miettinens Sammlung umfasst mehr als 400 Künstler, darunter viele große Namen der modernen Kunstgeschichte von Dali bis Warhol. Aber auch weniger bekannte Kunstschaffende sind zahlreich vertreten. Etwa ein Drittel stammt aus Finnland, ein Drittel aus Deutschland, der Rest ist international. Wirklich ein beeindruckender Schatz, an vielen Stellen weitab vom künstlerischen Mainstream.

( MITI )