An der Abtei Clervaux

An der Abtei Clervaux
Clerf / Clervaux (LUX), 27. August 2024

Leider nicht zugänglich – die Abtei Clervaux

Meine letzte Station in Luxemburg heute ist Clervaux (lux: Clerf) ganz im Norden des Herzogtums.  Hier gibt es eine berühmte Benediktinerabtei St. Mauritius und St. Maurus, die aber, wie ich feststellen muss, gar nicht besichtigt werden kann.

Ist aber vielleicht gar nicht so tragisch, denn der Rest des Ortes ist auch durchaus sehenswert. Die Gemeinde liegt im Ösling, einem Teil der Ardennen am Fluss Clerf. Links und rechts des schmalen Tals geht es steil die Ardennenberge hinauf.

Im historischen Zentrum befindet sich das Schloss Clerf, sowie die imposante Pfarrkirche. Beide thronen auf einem Felsvorsprung oberhalb der Altstadt, die mit zahlreichen gemütlichen Cafes und Restaurants Besucher anlockt.

Die Burg stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 15. und 16. Jahrhundert zur heutigen Größe ausgebaut. Während der Ardennenoffensive im Dezember 1944 zerstörten deutsche Truppen die Burg. Die Restaurierungsarbeiten zogen sich ein halbes Jahrhundert hin und wurden erst im Herbst 1994 abgeschlossen.

Obwohl auch die Pfarrkirche neben der Burg alt und ehrwürdig wirkt, wurde sie tatsächlich erst zwischen 1910 und 1912 im rheinisch-romanischen Stil erbaut wurde. Ihre reiche und kunstvolle Innenausstattung ist wirklich sehenswert, ebenso wie die modernen Kunstwerke, die im Aufgang zur Kirche präsentiert werden.

Ich staune nicht schlecht, als ich dabei ein Motiv der Künstlerin Christine Erhard entdecke, das als Reprint auf Leinwand auch bei mir im Haus hängt. Tja, so klein kann die ‚Welt manchmal sein.

( MITI )

Helden der Arbeit

Helden der Arbeit
Vianden (LUX), 27. August 2024

Staumauer des Our-Stausees

Von Echternach fahre ich weiter nach Vianden, einem der bedeutendsten Touristenorte Luxemburgs. Die Stadt liegt auf beiden Seiten der Our, die südlich und nördlich des Zentrums die Grenze zu Deutschland bildet.

Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre malerische Innenstadt und die hervorragend restaurierte Burg Vianden, die hoch über der Stadt thront und bequem über einen Sessellift zu erreichen ist.

In der Stadt ist dem französischen Dichter Victor Hugo ein Denkmal und ein kleines Museum gewidmet, weil dieser als politischer Flüchtling längere Zeit in Vianden verbrachte. Von ihm stammt auch ein Gemälde, dass die zu dieser Zeit noch verfallende Burg zeigt.

Ich war vor einigen Jahren schon einmal in Vianden. Heute bin ich hier, um ein riesengroßes Kunstwerk zu bewundern, dass es erst seit 2023 gibt: Ein „reverse Graffiti“ auf der Staumauer des Our-Stausses am Nordrand der Altstadt.

Industriekletterer haben mit Hochdruckreinigern gezielt Teile der über die Jahre verschmutzten und vermoosten Staumauer frei gespritzt, sodass im Kontrast zwischen Hell und Dunkel die Gesichter mehrerer Arbeiter erscheinen, die an der Errichtung der Staumauer in den 1950er Jahren beteiligt waren.

Ich finde das eine tolle Aktion. Man darf gespannt sein, wie lange die Natur benötigt, um die jetzt freiliegenden Flächen wiederzuerobern und das Graffiti langsam unkenntlich werden zu lassen.

( MITI )

Bezauberndes Echternach

Bezauberndes Echternach
Echternach (LUX), 27. August 2024

Brunen vor dem Rathaus

Heute will ich, von der Mosel kommend, verschiedene Stationen im Osten von Luxemburg besuchen. Den Anfang macht Eechternach unmittelbar an der Deutsch-Luxemburger Grenze.

Die beiden Länder trennen hier nur wenige Schritte über den Grenzfluss Sauer. Doch wenn man vom deutschen Echternacherbrück die Grenzbrücke passiert, spürt man sofort, dass man in einen anderen Kulturraum eingetreten ist.

Nicht nur die Sprache ist anders, mal Letzeburgisch, mal Französisch, mal Deutsch, sondern vor allem die Architektur erinnert sofort stark an Frankreich.

Echternach ist die älteste Stadt Luxemburgs und Hauptort der touristisch attraktiven Kleinen Luxemburger Schweiz.

Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, davon zeugen die vielen historischen Bauwerke, die dem Stadtkern ein einladendes Flair verschaffen: Die Basilika und die Gebäude der ehemaligen Abtei, das historische Gerichtsgebäude „Dënzelt“, der Marktplatz mit dem Justizkreuz oder das alte Zollhäuschen an der Sauer-Brücke.

Überregional bekannt ist die Stadt für die Echternacher Springprozession, eine jährlich zelebrierte Tanzprozession am Dienstag nach Pfingsten. Dabei „springen“ die Teilnehmer unter Begleitung von Marschmusik vom Innenhof der früheren Abtei durch die Stadt zur Echternacher Basilika, der Begräbnisstätte des heiligen Willibrord. Ein kurioses Spektakel.

( MITI )

Die Türen von Echternach

Hübsches Bürgerhaus an der Kirche
Echternach (LUX), 27. August 2024

Weil das luxemburgische Echternach nie durch kriegerische Handlungen zerstört wurde, blieb ein guter Teil der Bausubstanz erhalten. Auf unserem zweistündigen Stadtspaziergang treffen wir deshalb auf Türen und Portale aus verschiedenen Epochen, jeweils mit ihren ganz eigenen Stilen und Moden. Ich habe den Eindruck, jede Tür ist ein Unikat. Spannend finde ich das.

( MITI )

Weinberge in der Abendsonne

Weinberge in der Abendsonne
Klüsserath, 26. August 2024

Blick Richtung Klüsserath

Von Schweich sind wir zehn Kilometer weitergefahren nach Klüsserath, wo wir einen wunderbaren naturnahen Stellplatz unter Bäumen direkt an der Mosel gefunden haben.

Das langgestreckte Winzerdorf verfügt über einen der größten zusammenhängenden Südhänge der Mosel, der von den Winzern der „Klüsserather Bruderschaft“ bewirtschaftet wird. Ca. 90 Hektar Weinberge mit bis zu 83 % Hangneigung machen die Kernlage aus.

Am Abend wandere ich mit Doxi hinauf in die Weinberge und bin schwer beeindruckt, wie steil es teilweise zwischen den Reihen der Rebstöcke nach unten geht. Ich frage mich, wie man solche Steilhänge mit Mensch und Maschine bewirtschaften kann.

Ganz oben hinter den Weinbergen erstreckt sich ein schmaler Waldstreifen und dahinter die Feldflächen auf dem Hochplateau. Wieder einmal bin ich überrascht, wie sehr sich das Landschaftsbild ändert, sobald man die Weinberge verlässt und über die Felder in die Ferne blickt. Alles sehr reizvoll, finde ich.

( MITI )

Morgentour durch Schweich

Morgentour durch Schweich
Schweich, 26. August 2024

Moselbrück von Schweich

Schweich ist die Einkaufstadt an der Mittelmosel. Hier sind alle großen Discounter vertreten, die stromaufwärts erst wieder in Bernkastel-Cues und stromabwärts in Trier Präsenz zeigen.

Auch mein Womo-Kühlschrank muss dringend aufgefüllt werden. Sonst nehme ich auf dieser Fahrt nachher noch etwas ab (haha).

Anschließend fahre ich nicht gleich weiter, sondern schaue mir mit Doxi ein wenig das Stadtzentrum an.

Schweich liegt an der Römischen Weinstraße und war schon zu römischer Zeit besiedelt. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs kamen die Franken.

Im Mittelalter galt Schweich als einer der wichtigsten Fährübergänge der Mosel zwischen Trier und Koblenz. Davon zeugt bis heute der Fährturm am Yachthafen, das Wahrzeichen der Stadt.

Durch die Nähe zur Bischofsstadt Trier ist Schweich traditionell katholisch geprägt. Die dreischiffige Pfarrkirche St. Martin mit ihrem prächtigen Hochalter ist durchaus sehenswert.

( MITI )