Hauptstadt der Uckermark

Hauptstadt der Uckermark
Prenzlau, 9.06.2024

Blick aus dem früheren Klostergarten des ehemaligen Dominikanerklosters, rechts die Nicolaikirche

Mein erstes Ziel am Tag der Europawahl gilt Prenzlau am schönen Unteruckersee. Die Stadt mit rund 20.000 Einwohner ist der Hauptort der Uckermark. Im Mittelalter zählte Prenzlau neben Berlin-Cölln, Frankfurt (Oder) und Stendal zu den vier größten Städten der Mark Brandenburg.

In Prenzlau verlässt der Fluss Ucker den Unteruckersee auf dem Weg nach Norden Richtung Stettiner Haff.

Wie viele Städte der Region war Prenzlau am Ende des Zweiten Weltkriegs zu 85 % zerstört. Große Teile des Stadtgebiets wurden ab 1952 mit Plattenbauten neu bebaut. Größter Arbeitgeber war das Armaturenwerk Prenzlau mit 1.000 Arbeiternehmern.

Interessanterweise haben die Stadttore, große Teile der Stadtmauer, mehrere Kirchen und das ehemalige Dominikanerkloster den Krieg überstanden, bzw. wurden in den 1950er Jahren wieder instand gesetzt.

Im Herzen der Stadt befindet sich die imposante Marienkirche, nach 1235 als dreischiffige Feldsteinhalle errichtet und zwischen 1289 und 1340 im Stil der Backsteingotik erweitert.  Sehenswert auch Dreifaltigkeitskirche des ehemaligen Franziskanerklosters mit dem Patrozinium des heiligen Johannes des Täufers.

( MITI )

Die Türen von Pasewalk

Die Türen von Pasewalk
Pasewalk, 8. Juni 2024

Gerne auch mit Ziergittern vor den Glaselementen

Hier meine Ausbeute an Türen und Portalen aus Pasewalk, der früheren Heimat des geschichtsträchtigen pommerschen Kürassier-Regiments „Königin“ nahe der polnischen Grenze an der Oder.

( MITI )

Kürassierstadt Pasewalk

Kürassierstadt Pasewalk
Pasewalk, 8.06.2024

Prenzlauer Tor  mit Heimatmuseum

Unser Übernachtungsort heute ist Pasewalk an der mittleren Uecker, rund 20 km westlich der polnischen Grenze.

Der mittelalterliche Stadtkern bildet eine Ellipse, die heute noch an der weitgehend erhaltenen Stadtmauer mit vier Toren nachvollzogen werden kann.

Die Stadt bestand aus der von Wenden gegründeten Unterstadt sowie einer sich daran anschließenden neueren, von deutschen Siedlern gegründeten Oberstadt.

In der Preußenzeit blühte die Stadt auf. Wegen des zu dieser Zeit berühmten Pommerschen Kürassier-Regiments Nr. 2, das in Pasewalk beheimatet war, trug die Stadt auch den Namen „Kürassierstadt Pasewalk“.

Das Regiment genoss hohes Ansehen, nachdem es 1745 während des Zweiten Schlesischen Krieges einen vorentscheidenden Sieg gegen Österreich errungen hatte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das historische Stadtzentrum bei einer Offensive der Roten Armee im April 1945 weitgehend vernichtet.

Das sorgt bis heute für einen kuriosen Stilmix: zwischen zahllosen DDR-Nachkriebsbauten – von anspruchsvoll bis hässlich – reihen sich immer wieder einzelne oder kleine Gruppen erhaltener Bauwerke der Vorkriegszeit ein. So eng durchmischt habe ich das auf meinen Reisen im Gebiet der ehemaligen DDR so bisher nicht erlebt.

( MITI )

Im Land der Ukranen

Im Land der Ukranen
Torgelow, 8. Juni 2024

Typische slawische Siedlung der Ukranenzeit

Auf dem Weg von Ueckermünde Richtung Süden folgen wir der Uecker in Richtung Pasewalk. Auf halber Strecke liegt Torgelow, wo sich die Uecker idyllisch durch den Orstkern schlängelt.

An der Ueckerbrücke liegt das historische Zentrum mit der Christuskirche, der Schlossruine Torgelow, der hübschen Villa Friedrichstraße und dem Freilichtmuseum Castrum Turglowe, in dem das Leben slawischer Siedler im 13. Jahrhundert nachempfunden werden kann.

Viel mehr zu sehen gibt es in der 9000-Einwohner-Gemeinde nicht, aber dieses Ensemble ist wirklich hübsch.

( MITI )

Strandbad am Haff

Strandbad am Haff
Ueckermünde, 8. Juni 2024

Hier gehts zum Hundestrand

Wow, das ist ja ein richtiger Strand! Zum ersten Mal auf dieser Tour kommt bei mir richtiges Sommer-Feeling auf.

Ueckermünde verfügt über ein großes Strandbad mit Liegeflächen, Strandkörben, Restaurants sowie einen FKK- und einen Hundestrand. Den steuern wir natürlich als Erstes an.

Der Strand befindet sich am Südrand des Stettiner Haffs und ist – wie das gesamte Gewässer – ziemlich flach. Ich werfe ein Stöckchen nach Kräften weit hinaus, damit Doxi mal wieder etwas schwimmen kann.

Doch auch nach 15 Metern reicht ihr das Wasser kaum über die Pfoten. Da muss man wohl ein Stückchen laufen, um richtig ins Wasser einzutauchen. Das ist natürlich wunderbar für alle, die mit Kindern unterwegs sind.

Auf der anderen Seite des Strandareals liegt ein großer Park und daneben die kanalisierte Mündung der Uecker ins Haff. Ein kleiner Leuchtturm scheint mir eher folkloristisch gemeint, aber wer weiß ….

( MITI )

An der Uckermündung

An der Uckermündung
Ueckermünde, 8. Juni 2024

Binnenhafen von Ueckermünde

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht am Stettiner Haff fahren wir früh am Morgen weiter nach Ueckermünde. Hier mündet der Fluss, der weiter südlich noch Ucker heißt, und der Region Uckermark ihren Namen gab, in das Stettiner Haff.

Der ursprüngliche Fischerort liegt rund drei Kilometer landeinwärts der Mündung. Im Vergleich zu anderen Orten der Umgebung lockt Ueckermünde durch seinen Hafen, die gut erhaltene Altstadt sowie das Strandbad am Haff viele Touristen an.

Südöstlich der Stadt erstreckt sich mit der Ueckermünder Heide das größte Waldgebiet Vorpommerns auf mehr als 50 Kilometer Breite bis zum polnischen Police (Pölitz).

Die Stadt blühte Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts nach der Entdeckung von Raseneisenerz in der Region auf. Es entstanden Eisengießereien und Ziegeleien. Ueckermünde wurde zu einem bedeutenden Umschlagplatz. Auch der Schiffbau kam voran.

Durch den wachsenden Wohlstand entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele neue Gebäude, die auch heute noch die Altstadt um Markt und St.-Marien-Kirche prägen. In der Gegenwart ist es vor allem der (Wasser-) Tourismus, der Geld und Besucher in die hübsche Stadt bringt.

( MITI )