Wohnen wie Edward Kienholz

Wohnen wie Edward Kienholz
Kunst aus der KI, 2. November 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Räume in der Art von Edward Kienholz (1927-1994).

Vor wenigen Tagen war ich in dem faszinierenden Naturschauspiel Dechenhöhle. Hier nun kommen vom Menschen geschaffene Wohnhöhlen, in der Art, wie sie Edward Kienholz inszenierte.

Der 1994 verstorbene US-Amerikaner gilt heute als einer der führenden neodadaistischen Künstler. Mit seinen abgewrackten Raumobjekten erschuf er einen düsteren Blick auf die US-amerikanische Konsumwelt. Seine Kunst ist unverwechselbar und einmalig.

Kienholz, der nie eine Kunstakademie besuchte, begann in den 1950er Jahren sein autodidaktisch geprägtes künstlerisches Schaffen mit Holzreliefs und ging nach und nach zur Dreidimensionalität über.

Immer wieder griff Kienholz dabei gesellschaftskritische Themen wie Rassendiskriminierung, Gewalt, die Unterdrückung der Frau und den Vietnamkrieg auf.

Seine Materialien der Wahl waren objets trouvés, die er auf Trödelmärkten und bei Wohnungsräumungen fand. Damit inszenierte er von Einsamkeit und belanglosem Überfluss geprägte Räume, in denen Menschen buchstäblich vor dem Fernseher verrotten konnten.

Kienholz nahm 1968 und 1972 an der Documenta Kassel teil und wurde bereits weltweit in zahllosen renommierten Museen ausgestellt.

( MITI )

Mein Bücherherbst 2024

Mein Bücherherbst 2024
Büttgen, 1. November 2024

Fachliteratur, mehr ist im ersten Studiensemester nicht drin

Herbstzeit ist Lesezeit. Der Rückzug in meinen kuscheligen Lesesessel, eine Decke über den Beinen, eine warme Tasse Tee auf der Heizung, und zusehen, wie es draußen früh dunkel wird – ich liebe es!

Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle einige Romane vorgestellt, deren Lektüre mir in Herbst und Winter viel Freude bereitet hat. Im Regal warten schon die nächsten Bestseller, ausgewählt aus den Gewinnerlisten des Deutschen Buchpreises der vergangenen drei Jahrzehnte und gekauft für kleines Geld im Gebrauchtbuchhandel.

Doch erst einmal ist ganz anderer Lesestoff angesagt. Im ersten Semester Psychologie werden wir dermaßen vollgeknallt mit den Inhalten aus diversen Standardwerken, dass für Belletristik aber auch gar keine Zeit bleibt.

Im Gegenteil, man kommt kaum nach in der Wissensflut aus Psychologie, Statistik, Forschungsethik, kultureller Vielfalt und weiteren Themen, die man uns da vorsetzt. Was soll ich sagen? Ich habe es mir so ausgesucht, und so ist dieser Bücherherbst ein ganz anderer, als zuvor. Nur die Dunkelheit ist so wie immer.

( MITI )

Uni Mensa-Check Hagen

Uni Mensa-Check Hagen
Fernuniversität Hagen, 31.10.2024

Heute frisch auf dem Womo-Tisch: Grünkohl mit Bratkartoffeln und Mettwurst, Feuerspieß mit Wedges und Krautsalat, sowie vegetarische Tortellini mit gebratenem Gemüse

Was ist eine Uni ohne vernünftige Mensa wert? Gar nichts! Nur dass in der Uni-Mensa Hagen kaum junge Leute abhängen, weil die Studenten ja größtenteils zu Hause vor ihren PCs und Lehrbüchern sitzen.

Dafür gibt es hier viel Lehrende, Uni-Personal und auch Menschen von außerhalb, die gerne das relativ günstige Essen in Anspruch nehmen. Besucher zahlen einen kleinen Aufschlag.

Ich wollte das Essen einmal auschecken und habe mir drei Gerichte verpackt mit ins Wohnmobil genommen, für heute und die kommenden Tage. Für die Verpackung zahlt man pro Essen 5€ Pfand, die man bei Rückgabe zurückerhält. Das finde ich korrekt.

Das Essen selbst war für eine Großküche vollkommen in Ordnung. Ich habe einmal Grünkohl gegessen, einen Feuerspieß probiert (früher wohl „Zigeunerspieß“) und mich an vegetarischen Tortellini mit gebratenem Gemüse erfreut.

Die gesamte Mensa wirkt sehr sauber, gepflegt und gut organisiert. Von mir auf jeden Fall Daumen hoch, auch wenn es ein wenig dauern dürfte, bis ich erneut in Hagen bin und meine Pfand-Boxen zurückgeben kann.

( MITI )

Heute mal Versuchskaninchen

Heute mal Versuchskaninchen
Fernuniversität Hagen, 31.10.2024

Nein, keine Elektroschocks oder psychoaktiven Substanzen. Heute ausnahmsweise mal nicht 😉 Nur Aufgaben am PC. Aber die haben es teilweise in sich.

Zu einem Psychologiestudium gehört auch, dass man sich selbst als Versuchskaninchen zur Verfügung stellt für fortgeschrittene Kommiliton_innen und wissenschaftliche Mitarbeiter_innen. An der Fernuni Hagen muss jeder Studierende im Bachelorstudiengang mindestens einmal im Versuchslabor der psychologischen Fakultät aufschlagen. Heute war ich gemeinsam mit vier weiteren Studierenden an der Reihe.

Im Keller des Gebäudes 11 empfing mich eine Studentin, die sich als meine Versuchsleiterin vorstellte. Ich wurde in einen kleinen Raum mit sechs Kabinen geführt, in denen andere Studierende intensiv auf den Bildschirm vor ihnen schauten.

In der Kabine wartete ein PC-Arbeitsplatz auf mich. Auf dem Bildschirm war bereits die Startseite der ersten Studie an diesem Tag zu sehen. Wirkte alles auf den ersten Blick wie bei den herkömmlichen Online-Studien, die von zu Hause aus durchgeführt werden. Nur, dass die Inhalte heute etwas intensiver waren.

Los ging es mit einer Ekel-Studie, in denen zwei Dutzend Fotos mit Wunden, Verstümmelungen, menschlichen Ausscheidungen und anderen appetitlichen Angelegenheiten gezeigt wurden und bewertet werden sollten. Natürlich immer mit dem Hinweis, dass man die Bilder auch sofort wieder wegdrücken könnte.

Durch den Türspalt konnte ich eine Kollegin in der Nachbarkabine sehen, die bereits schwer angewidert dreinblickte und von dieser Möglichkeit offensichtlich regen Gebrauch machte. Immer wieder hörte ich ein schnelles und bestimmtes Klackern auf der Tastatur.

Bei Bildern von Gewalt gegen Menschen und Tiere reagiere ich immer sehr sensibel, aber das hier konnte mich nicht so wirklich schocken. Was das Medizinische betrifft, hat mich der Zivildienst im Krankenhaus vermutlich für immer gegen Ekel abgestumpft. Und wenn es um Exkremente geht, da habe ich als Hundehalter auch schon so meine Erfahrungen gemacht.

Alles nicht so schlimm also, und die weiteren Tests waren dann auch nicht mehr so konfrontativ. Teilweise jedoch fordernd, weil schnell gedacht und reagiert werden musste. Nach drei Stunden war ich wieder draußen und habe diesen unumgänglichen Teil des Studiums damit hinter mich gebracht. Aber interessant war es schon, einmal Versuchskaninchen zu sein. Und ein wenig aufregend auch 🙂

( MITI )

Faszination Dechenhöhle

Im „Kaisersaal“ der Dechenhöhle

In Deutschland gibt es mehr als 60 Schauhöhlen, größtenteils in Gebieten mit Karstgestein, wo Regen und Bäche über Jahrtausende das unterirdische Kalkgestein ausgewachsen und Hohlräume zurückgelassen haben.

Die Dechenhöhle zwischen Hagen und Iserlohn wurde 1868 von zwei Eisenbahnarbeitern entdeckt. Ihnen soll ein Hammer in einen Felsspalt gefallen sein, der sich bei der Suche nach diesem Werkzeug beziehungsweise beim Absprengen eines Felsstückes als Zugang zu einer Tropfsteinhöhle entpuppte.

Die etwa 900 Meter lange Höhle windet sich entlang der Bahntrasse durch den Berg. Rund 400 Meter sind für Besucher ausgebaut und zugänglich.

Der Boden war bei der Entdeckung größtenteils mit herein gespültem Lehm bedeckt. Darin fand man eine riesige Anzahl von Knochen, unter anderem von Höhlenbären und deren Jungen.

Von Menschen wurde die Höhle jedoch nie besiedelt, weil der Eingang durch einen Felssturz tausende Jahre vor dem Auftreten des Homo sapiens in Europa verschlossen wurde.

Der gesamte Berg, in dem sich die Höhle befindet, ist das Zeugnis Millionen Jahre alten Lebens. Schließlich entstand er als Ablagerung am Grunde eines devonischen Meeres aus den Kalkschalen gestorbener Meeresbewohner. An einigen Stellen der Höhle kann man das sehr gut sehen.

Spektakulär sind die Stalagmiten und Stalaktiten der Höhle, die sich vielfach bei ihrem Wachstum von oben nach unten und unten nach oben in der Mitte zu Säulen vereint haben. Bei einem Wachstum von rund einem Zentimeter pro Jahrhundert wird deutlich, wie lange diese Höhle bereits existiert. Wirklich beeindruckend.

( MITI )

Talsperren-Hopping im Regen

Talsperren-Hopping im Regen
Hagen-Haspe, 29. Oktober 2024

Überlauf der Hasper Talsperre. Unten das Wasserwerk.

Am Übergang zwischen Sauerland und südlichem Ruhrgebiet gibt es eine Reihe von Talsperren. Mein Ziel heute Morgen ist die Görtalsperre bei Schalksmühle.

Vor Ort muss ist feststellen, dass die Zufahrt zu den reichlich vorhandenen Besucherparkplätzen an der Talsperre gesperrt ist. Okay, dann geht es eben über schmale und steile Sträßchen weiter zur 6 km entfernten Ennepetalsperre.

Doch auch da kann ich nicht landen, weil es keine Besucher- oder mit dem Womo zugänglichen Wanderparkplätze gibt. Letzter Versuch: Die Hasper Talsperre bei Hagen. Und da klappt es, wenngleich das Wetter weiterhin nicht wirklich einladend ist. Aber egal.

Die Hasper Talsperre ist eine von insgesamt 14 Talsperren im Flusssystem der Ruhr. Sie dient der Trinkwassergewinnung und staut den Hasper Bach. Exakt vor 120 Jahren, im Oktober 1904, erfolgte die Einweihung. Anfang der 1990er Jahre wurde die Staumauer saniert und mit einer vorgesetzten Dichtschale verstärkt. Dabei wurde auch die Mauerkrone um 40 cm erhöht.

Die zwei markanten Türmchen auf der Staumauer standen ursprünglich weiter in der Mitte, sind jedoch mittlerweile nach außen zum Mauerende versetzt worden. Sie sind das Wahrzeichen der Talsperre, die von einem schönen 5 km langen Rundweg umgeben ist. So kommen Doxi und ich heute Morgen also doch noch zu unserer geplanten Talsperrenwanderung 🙂

( MITI )