Slawenburg Raddusch

Slawenburg Raddusch
Vetschau / Raddusch, 19.03.2025

Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Slawenburg mit Museum

In der Zeit der slawischen Besiedlung ab dem 6. Jahrhundert n. Chr., gab es an vielen Stellen der Lausitz sogenannte „Slawenburgen“. Die massiven, Ringwall-artigen Anlagen sollten den Menschen und ihrem Vieh aus den umgebenden Dörfern bei Gefahr Schutz bieten.

Die viele Meter dicken Schutzwälle dieser Zufluchten waren nicht aus Stein, sondern aus Baumstämmen, Erde, Sand und Geröll geformt. Zumeist gab es in der Fluchtburg auch mindestens einen Brunnen, damit man nicht auf Wasser von außen angewiesen war.

Rund um diese Anlagen hat man viele Artefakte der frühzeitlichen Besiedlung gefunden: Stein- und Bronzewerkzeuge, Begräbnisstätten, Totenbeigaben, Schmuck, Alltagsgegenstände.

Nicht wenig davon ist bei dem in der Lausitz allgegenwärtigen Braunkohletagebau zum Vorschein gekommen. Anderes haben Forscher wie der berühmte Virologe Virchow entdeckt, der in den 1880er Jahren als Erster das Verständnis einer bronzezeitlichen slawischen Kultur in der Lausitz prägte.

Viele Fundstücke und Erkenntnisse über das frühere Leben in der Region werden in der Slawenburg Raddusch und dem darin enthaltenen Museum präsentiert. Die Burg ist eine getreue Rekonstruktion auf Basis der an vielen Stellen gefundenen Grundrisse und Überbleibsel. Eine beeindruckende und wirklich bemerkenswerte Präsentation einer bereits hoch entwickelten Kultur, mehr als 1.500 Jahre vor unserer Zeit.

( MITI )

Im Inneren Unterspreewald

Im Inneren Unterspreewald
Schlepzig, 19. März 2025

Schwäne auf einer der vielen Wasserflächen im Wald rund um Schlepzig

Heute bin ich mit Doxi tief in die wasserdurchzogenen Wälder des Inneren Unterspreewaldes hinein gewandert. Beim kleinen Dörfchen Schlepzig sind wir den urigen Naturlehrpfad „Buchenhain“ gelaufen, der stellenweise schwierig zu gehen ist.

Auf schmalen Pfaden zwischen Wasserflächen liegen dort immer wieder umgestürzte Bäume, denen man kaum nach links oder rechts ausweichen kann, weil man sonst gleich im Wasser steht.

Die Tour vermittelt einen Eindruck, wie undurchdringlich der Spreewald früher gewesen sein muss, als die ersten Siedler kamen, um das Land urbar zu machen.

In der warmen Jahreszeit kommt ein weiteres Hindernis dazu, weil man aufgrund der vielen stehenden Wasserflächen ständig von hungrigen Mückenschwärmen umgeben ist. Doch das war für uns heute bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt glücklicherweise kein Problem. Geht aber bestimmt bald wieder los, sobald der Frühling Fahrt aufnimmt 🙂

( MITI )

Wohlhabendes Luckau

Wohlhabendes Luckau
Luckau, 19. März 2025

Marktrplatz von Luckau

Am Westrand des Spreewals liegt die Stadt Luckau, die im Mittelalter zu den wohlhabendsten und bedeutendsten Städten der Niederlausitz zählte. Die Stadt selbst war halb deutsch, halb sorbisch, doch in den umliegenden Dörfern wurde ausschließlich sorbisch gesprochen.

Weil die Stadt im Zweiten Weltkrieg nur wenig zerstört wurde, verfügt sie über ein gut erhaltenes Zentrum rund um den historischen Marktplatz mit dem Rathaus von 1675 und der Georgenkapelle mit dem Hausmannsturm.

Rund um den Marktplatz gruppieren sich einige sehenswerte Barockhäuser, sowie klassizistische Verwaltungs- und Wohnhäuser mit teils prachtvoll herausgearbeiteten Fassaden.

In unmittelbarer Nachbarschaft existierte seit 1291 ein Dominikanerkloster, das nach dem Weggang der Mönche ab 1747 als Gefängnis genutzt wurde und heute ein Kulturzentrum beheimatet.

Zwischen 1916 und 1918 war in dem Bau u.a. der sozialistische Politiker Karl Liebknecht inhaftiert, einer der historischen Helden der späteren DDR. Daran erinnert eine Bronzestatue des Bildhauers Theo Balden, die bis zur Wende auf dem Marktplatz stand und danach an die Stadtmauer im Bereich des Gefängnisses umgesetzt wurde.

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Schinkelkirche in Straupitz

Schinkelkirche in Straupitz
Straupitz, 18. März 2025

Weithin sichtbar: Die Kirche von Straupitz

In der flachen Landschaft des Spreewalds ist das kleine Dorf Straupitz aufgrund einer markanten Landmarke weithin sichtbar: Den beiden hoch aufragenden Türme der Dorfkirche, die nach Plänen des berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde.

Mit ihrer auf Fernwirkung angelegten Doppelturmfassade und der vollständig erhaltenen ursprünglichen Ausstattung stellt sie ein hochrangiges Baudenkmal von überregionaler Bedeutung dar. In einem Ort mit knapp eintausend Einwohnern würde man ein solches architektonisches Kunstwerk Bauwerk gar nicht vermuten.

Doch ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Straupitz zu einem blühenden Marktflecken am nördlichen Rand des Spreewaldes. Zwischen 1795 und 1798 lies Willibald von Houwald dort sogar ein Schloss im Barockstil errichten, das heute als Grundschule dient.

Außerdem gibt es im Ort eine perfekt restaurierte Holländerwindmühle aus dem Jahre 1850. Sie entstand, nachdem die alte Bockwindmühle bei einem Brand zerstört worden war. Heute wird die Straupitzer Mühle wieder als Korn-, Säge- und Ölmühle betrieben. In ihrer Dreifachfunktion ist sie die einzige Mühle dieser Art in Europa, die noch in Betrieb ist.

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Lübben im Spreewald

Lübben im Spreewald
Lübben, 18.03.2025

Typisch für den Spreewald: Holzbrücken über die Fließe

Jetzt sind wir mitten im Spreewald. Lübben ist die Kreisstadt des Landkreises Dahme-Spreewald in der Niederlausitz und eines der Haupt-Tourismuszentren der Region. Die Stadt liegt rund 40 Kilometer nordwestlich von Cottbus und 75 Kilometer südöstlich von Berlin.

Wenn ich sehe, wie viele Ausflugskähne rund um den Spreehafen vor Anker liegen, kann ich mir vorstellen, was hier in der Saison zwischen April und September los sein muss.

Doch jetzt, Mitte März, liegt der Tourismus noch im Winterschlaf. Auf unserer zweistündigen Wanderung durch den Ort und entlang der Spree begegnet mir ein einziger Ausflugskahn mit dick eingepackten Damen, die zum Aufwärmen ihre Kaffeekannen mitgebracht haben.

Dabei ist es ein herrlicher Tag. Mit Doxi laufe ich entlang der Spree in nördlicher Richtung aus dem Ort heraus und mache mir einen Eindruck von der mit zahlreichen Fließen (Bächen) durchzogenen Landschaft.

Überwiegend flach ist es hier, denke ich noch, da stoßen wir im Wald auf einen markanten, rund 30 Meter hohen bewachsenen Sandhügel. Das muss die Endmoräne eines eiszeitlichen Gletschers sein.

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Durch die Peitzer Teichlandschaft

Durch die Peitzer Teichlandschaft
Peitz, 18.03.2025

Auf den Wanderwegen zwischen den Teichen

Heute bin ich mit Doxi bei herrlich sonnigem, aber kaltem Winterwetter durch die größte zusammenhängende Teichlandschaft Deutschlands gewandert. Bei Peitz, am östlichen Rand des Spreewalds, erstrecken sich auf einer Fläche von rund 1000 Ha mehr als dreißig Teiche, die der kommerziellen Fischzucht (vorwiegend Karpfen) gewidmet sind.

Die Fischzucht hat in diesem Gebiet nördlich von Cottbus eine lange Tradition: Bereits aus den Jahren 1577/78 liegen Ergebnisse der Karpfenfischerei vor.

Für den Bau der Teichanlage wurde das natürliche, nach Nordwesten abfallende Geländeniveau ausgenutzt. Man schüttete in dieser Richtung Dämme auf. In östlicher Richtung werden die Teiche durch das natürlich vorgegebene Gelände begrenzt. Der Hammergraben, ein ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts entstandener Kanal, führt von Cottbus kommend Spreewasser zum Peitzer Teichgebiet.

Durch ihre geringe Tiefe von nur einem Meter erwärmen sich die Teiche im Frühjahr schnell, was den Appetit und das Wachstum der Karpfen anregt. Zur Fischernte und zur Gewässerpflege werden die Teiche im Herbst einzeln geleert und anschließend wieder aufgefüllt.

Die Teiche sind Brutgebiet für seltene Wasservogelarten. Außerdem nutzen viele Vögel das Gebiet als Rastplatz während der jährlichen Vogelzüge.

Durch die Peitzer Teichlandschaft

Infotafel am Wegesrand

Zwischen den Teichen existieren Wirtschaftswege, über die man das Gebiet wunderbar erwandern kann. Fast immer im Hintergrund sichtbar: Die mächtigen Schlote des Kraftwerks Jänschwalde mit seinen sechs 500 MW-Blöcken, ursprünglich aus sowjetischer Produktion.

Es ist das drittgrößte Kohlekraftwerk Deutschlands. Bei Volllast verbrennt es bis zu 80.000 Tonnen Braunkohle pro Tag, wobei jedes Kilogramm Braunkohle rund eine Kilowattstunde Strom erzeugt. Als wir dort unterwegs sind, muss es einen Arbeitsunfall oder etwas Ähnliches im Kraftwerk gegeben haben. Erst rasen ununterbrochen Feuerwehrwagen mit Blaulicht zum Kraftwerk, während im Ort die Sirenen heulen, dann trifft ein Rettungshubschrauber ein. Nur zu gerne würde ich wissen, was da geschehen ist.

( MITI )