kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 22.05.2025)
Zusatzinfo:
Großer Asphaltparkplatz am Rande der wunderschönen Altstadt. Keine Infrastruktur.
Da fährt man gerade einmal zwei Kilometer nach Frankreich hinein, und schon haben die Städte ein ganz anderes Flair. Ich komme von Bad Bergzabern am Ende der Weinstraße und überquere weniger Kilometer südlich die Grenze nach Frankreich. Unmittelbar dahinter liegt Wissembourg (dt: Weißenberg) im Elsass.
Ein ganz bezauberndes Städtchen, wie ich schnell feststelle, mit einem gut erhaltenen Altstadtkern, pittoresken Ecken am Kanal und gut besuchten Cafés, in denen die Menschen die kräftige Frühlingssonne bei Temperaturen von 20 Grad genießen.
Die Stadt liegt am Fluss Lauter, der sich westlich der Stadt auf einer Länge von fast 50 km durch den Wald schlängelt und dabei die kurvenreiche Landesgrenze bildet.
Am Nordufer endet der deutsche Pfälzer Wald, am Südufer beginnen die französischen Nordvogesen.
Auch wenn Wissembourg ganz anders wirkt, als das wenige Kilometer entfernte Bad Bergzabern: bis in die frühe Neuzeit war dies ein gemeinsamer Kulturraum. Viele Jahrhunderte lang war Wissembourg eine selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich, auch unter dem Namen Kronweißenburg bekannt. Erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 kam die Stadt unter französische Herrschaft und blieb es bis heute.
Turm der ehemaligen Stadtbefestigung
Haupteinkaufstraße
Rathaus (Hôtel de ville)
Typische Architektur des Elsass
Bürgerhof
Grünanlage am Ende der Einkaufstraße
Kirche St. Peter und Paul
Ehemaliges Kloster neben der Kirche
Typische Architektur des Elsass
Häuser am Quay Anselmann
Das schmalste Haus der Altstadt
Doxi stärkt sich in der Grünanlage am Quay Anselmann
Bad Bergzabern liegt in der Südpfalz am Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Dort endet die deutsche Weinstraße, wenige Kilometer vor dem Übergang in das französische Elsass.
Westlich der Stadt erhebt sich der Südteil des Pfälzerwaldes, östlich zieht sich die leicht hügelige Niederung hinunter bis zum Rhein in rund 25 km Entfernung.
Im späten Mittelalter war Bergzabern eine herzogliche Residenzstadt unter Ludwig II. mit einem ansehnlichen Schloss. Doch wurde die Stadt 1676 durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. größtenteils niedergebrannt.
Erst im 18. Jahrhundert begann unter Herzog Gustav Samuel Leopold der Wiederaufbau von Stadt und Residenz im barocken Stil.Als Frontstadt im Zweiten Weltkrieg blieb jedoch auch davon nur wenig übrig: annähernd 75 % der Stadt wurden zerstört. Was noch erhalten ist, habe ich heute auf einem ausgedehnten Stadtspaziergang zu entdecken versucht.
kostenlos / Strom verfügbar (Daten vom 22.05.2025)
Zusatzinfo:
Schöner Ausgangspunkt für Tagestouren in den südwestlichen Pfälzerwald oder nach Pirmasens. Tagsüber Kirchenglocken, nachts ruhig. Keine Infrastruktur.
Der Teufelstisch von Hinterweidenthal ist ein 14 m hoher, an einen Tisch erinnernder Pilzfelsen im deutschen Teil des Wasgaus, dem südlichen Pfälzerwald. Er ist beileibe nicht der einzige Teufelstisch in Deutschland, aber für den Pfälzerwald gilt er als das meistbesuchte Wahrzeichen und als Symbol der Region.
Es handelt sich um einen sogenannten „frei stehenden Turm“ aus Buntsandsteinfelsen, dessen Gewicht auf rund 280 Tonnen geschätzt wird.
Durch Erosion wurden die ihn umgebenden weicheren Oberflächenbestandteile im Laufe von Jahrmillionen abgetragen, während der harte Felskern stehen blieb.
Möglich wird dies, weil die Schichtungen des Buntsandsteins in unterschiedlichen Erdzeitaltern mit ganz eigenen Charakteristiken hinsichtlich des abgelagerten Materials entstanden.
Die verkieselten härteren Felszonen liegen weicheren Dünnschichtlagen auf, die wesentlich anfälliger für Verwitterung und Erosion sind. Der tischartige Block schützt den Rest der noch vorhandenen weicheren Dünnschichten vor weiterer Abtragung.
So liegt nun eine überdimensionierte „Tischplatte“ von etwa 3 bis 4 m Stärke quer über einem ebenso massiven „Tischfuß“ von etwa 10 bis 11 m Höhe. Dieser Fuß weist eine teilweise bröselige Schichtung auf. Er besitzt bizarre Vorsprünge und läuft zur Südwestseite spitz wie ein Schiffskiel zu. Die Platte darüber ist rund 50 m² groß. Darauf wachsen Kiefern. Ein bemerkenswerter Anblick.
Parkplätze entlang der Eisenbahn (kein offizieller SP)
Ort:
Dahn
Adresse:
Äußermühlstraße 11
66994 Dahn
Geo-Koordinate:
49.1528N, 7.7727E
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 22.05.2025)
Zusatzinfo:
Parkplätze an stillgelegter Eisenbahnstrecke. Nur wenige Meter zur Innenstadt und zu den Einstiegen in die Wanderwege. Nachts ruhig. Keine Infrastruktur.
Der südliche Pfälzerwald – das sogenannte Wasgau – ist für seine bizarren Buntsandsteinformationen bekannt, die sich vielerorts über die zerklüftete Landschaft erheben. Im Herzen dieser Region liegt der Ort Dahn und das Dahner Felsenland.
Die höchste Erhebung bildet hier der Große Eyberg mit einer Höhe von 513 m ü. NHN. Rund um Dahn und diesen Berg war ich heute mit Doxi auf einer zehn Kilometer langen Wanderung unterwegs.
In der waldreichen Gegend reiht sich eine markante Felsformation an die nächste, habe ich nach dieser herrlichen Tour den Eindruck. Viele davon tragen klangvolle Namen wie Ungeheuerfelsen, Lämmerfelsen oder Durstigfelsen.
Doch nicht alle sind wandertechnisch so gut erschlossen und bereits aus der Ferne weithin sichtbar wie der Jungfernsprung, ein mächtiger Felsvorsprung, der den Ortskern von Dahn teilt. Der Name geht auf eine Sage zurück, wonach ein junges Mädchen beim Beerensammeln im Wald von einem Unhold verfolgt wurde.
Auf ihrer Flucht kam sie an den Rand des 40 Meter hohen Felsens und stürzte sich aus Angst in die Tiefe. Doch wie durch ein Wunder fand sie nicht den Tod, weil sich ihr Rock wie ein Fallschirm aufblähte und den Sturz entscheidend abbremste. Also alles ganz schön pittoresk hier, nicht nur die Sagen 🙂
Der Grenzüberschreitende Wasgau
Der Jungfernsprung von Westen aus dem Womo gesehen
Manche hier haben die Felsnadel gleich hinterm Haus
Hier leutet der Buntsandstein richtiggehend rot
Jetzt blüht wieder der Ginster
Steil geht es über Stufen auf den Wachtfelsen hinauf.
Ausblick vom Wachtfelsen
Ausblick vom Wachtfelsen
Immer wieder tun sich mächtige Felswände auf
Immer wieder tun sich mächtige Felswände auf
Sagenfigur, aus einem Baumstamm geschnitzt
Der Ungeheuerfelsen …
… und das Ungeheuer ist sogar anwesend
Auf so manchen Felsnadeln wachsen Bäume
Hier sieht man gut die verschiedenen Schichten des Buntsandsteins
Man wähnt sich tief im Wald fernab der Zivilsation, und dann …
Panoramabild westlich von Dahn. Aufnahme vom Wachtfelsen.
Unterirdische Kapelle im Stollensystem der Gerstfeldhöhe
Den Westwall, das angebliche „Verteidigungsbollwerk“ der Nazis gegen den Erbfeind Frankreich, habe ich bei Familienausflügen in die Nordeifel schon als Kind kennengelernt. Dort sieht man die Panzersperren aus aufgerichteten Betondreiecken („Drachenzähne“) noch heute an ausgewählten Stellen, wie sie sich als markantes drei- oder vierreihiges Banddurch die hügelige Landschaft ziehen.
Bei Kriegsbeginn 1939 erstreckte sich der Westwall von der französischen Grenze bei Weil am Oberrhein bis hinauf nach Kleve am Niederrhein.
Auch alle Durchstöße – Straßen, Bäche und Flüsse – waren gegen das Anrennen feindlicher Panzerarmeen gesichert. Dabei waren es doch die Nazis, die längst den Angriffskrieg Richtung Westen geplant hatten.
Was ich bislang nicht wusste: Neben den Panzersperren umfasste der Westwall auch eine Vielzahl von Bunkern und unterirdischen Verteidigungsstellungen, vergleichbar mit der französischen Maginot-Linie.
Das meiste davon wurde von den alliierten Siegermächten zerstört, doch einige wenige Großanlagen sind erhalten geblieben, wie das Festungswerk Gerstfeldhöhe bei Pirmasens.
Dort sollten im Endausbau bis zu drei Wehrmachts-Kompanien tief unter der Erde stationiert und auch unterirdisch mit einer Lorenbahn schnell zur französischen Grenze befördert werden. Doch dazu kam es nie.
In einem Teil der kilometerlangen Anlage ist heute das Westwallmuseum untergebracht. Bei konstant 8 Grad Celsius und hoher Luftfeuchte werden im Berg neben Informationen zum Westwall und zur Stellung Gerstfeldhöhe auch Kriegsmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg präsentiert. Dabei versteht sich die Ausstellung ausdrücklich als Mahnmal gegen den Krieg, wie die Betreiber – ein öffentlicher Verein – immer wieder betonen.
Alles sehr interessant, sofern man geschichtlich interessiert ist, aber irgendwie auch ein wenig beklemmend und spooky. Hier möchte man nicht für Wochen oder Monate eingesperrt sein.
Der gesamte Westwall – von Weil am Rhein bis Kleve
Infos zur Anlage Gerstfeldhöhe
Plan der Anlage im Endausbau (nie vollendet)
Es sollte tief hinabin die Erde gehen
Die typischen Drachenzähne
Modell der oberirdischen Sperren des Westwalls
Alle Bestandteile des Westwalls waren standardisiert, wie diese Bunkerstellung
Auf dem alten Exerzierplatz geht der Markttag langsam zu Ende
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz Eisweiher
Ort:
Pirmasens
Adresse:
Landauer Straße 103
66953 Pirmasens,
Geo-Koordinate:
49.1940N, 7.6256E
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 22.05.2025)
Zusatzinfo:
Schöner Stellplatz im Grünen am Rande der Stadt, direkt am Naturschutzgebiet mit vielfältigen Wandermöglichkeiten. Nachts ruhig. Keine Infrastruktur.
Mein erstes Ziel auf dieser Reise ist der Pfälzerwald, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Ich bin vom Rheinland über die Vulkaneifel und den Hunsrück aus Richtung Nordwesten angereist und stoße am Westrand des Pfälzerwaldes zunächst auf die Stadt Pirmasens mit rund 40.000 Einwohnern.
Einem geflügelten Wort zufolge sei Pirmasens – ähnlich wie Rom – auf sieben Hügeln erbaut worden. Tatsächlich zählt man sieben Erhebungen im Bereich der Kernstadt, es geht fast ständig rauf und runter, die Straßen sind vielfach steil.
Bei meinem Stadtbummel mit Doxi entdecke ich schnell: Der Stadt geht es aktuell nicht so gut – viel Leerstand und vor sich hin gammelnde Ecken. Die goldenen Zeiten sind definitiv vorbei.
Dabei erlebte Pirmasens als Garnison- und Residenzstadt im 18. Jahrhundert und später als deutsche Schuhmetropole im 19. und 20. Jahrhundert eine Blütezeit. Davon zeugen eine Reihe schöner Altbauten und Plätze, die zwischen 1870 und 1914 entstanden. Bis zu seiner großflächigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bestand das Stadtbild deshalb fast ausschließlich aus Bauten der Gründerzeit.
Zwischen den Blütephasen gab es immer wieder tiefgreifende wirtschaftliche Krisen. Auch heute befindet sich die Stadt nach der weitgehenden Verlagerung der Schuhproduktion ins Ausland noch in einem anhaltenden Strukturwandel.
Geblieben sind einige prächtige Bürgerhäuser und die alten Schuhfabriken, die in der Zeit des Wohlstands als regelrechte Prachtbauten des Modernismus errichtet wurden. Wenn man sich auf diese Stadtelemente fokussiert, macht Pirmasens einen richtig netten Eindruck.
Abendrunde von unserem Stellplatz in Pirmasens
Altes Rathaus am Schlossplatz
Aufgang vom Schlossplatz zur Pirminiuskirche
Oben der Stier, das Symobl der Stadt
Blick hinunter auf den Schlossplatz
Pirminiuskirche
Museum „Alte Post“
Der Carolinensaal am Alten Friedhof (Foto Felix König | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Lutherkirche und ehemalige Garnisonsschule
Bürgerhäuser aus der Gründerzeit
Bürgerhäuser aus der Gründerzeit
Prächtige Portale an erhaltenen Bürgerhäusern
Prächtige Portale an erhaltenen Bürgerhäusern
Prächtige Portale an erhaltenen Bürgerhäusern
Fassade nahe der Pirminiuskirche
Aufwändig gestaltetes Mosaik am Aufgang in der Schäferstraße
Das Günflächenamt gibt sich auf jeden Fall Mühe
Und immer wieder das Symbol der Stadt: Der Stier
Und immer wieder das Symbol der Stadt: Der Stier
Die ehemalige Schuhfabrik Rheinberger
Portal der Schuhfabrik
Heute ist in der Schuhfabrik das „Dynamikum“ untergebracht
Ehemalige Schuhfabrik Ludwig Kopp oberhalb der Schäferstraße
Panoramabild vom Exerzierplatz (Foto LoKiLeCh | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
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