Abtei Münsterschwarzach

Abtei Münsterschwarzach
Schwarzach am Main, 11. Mai 2025

Die heutige Klosterkirche, erbaut ab 1906

Auf dem Weg von Sulzfeld nach Kitzingen springt mir schon von weitem ein großer Kirchenbau ins Auge, der sich über die Landschaft erhebt und so gar nicht historisch, sondern modernistisch wirkt. Spontan biege ich rechts ab, und stehe bald vor der ab 1935 errichteten Klosterkirche Münsterschwarzach.

Die Anlage mit langer und wechselvoller Geschichte beherbergt heute ein Benediktinerkloster, zu dessen Konvent bekannte Persönlichkeiten wie Willigis Jäger und Anselm Grün gehören. Die Wurzeln des Klosters reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück. Viele Jahrhunderte war es ein bedeutendes spirituelles Zentrum in der Mainregion östlich von Würzburg.

Doch mit der Säkularisation verschwand das Kloster zu Beginn des 19. Jahrhunderts für mehr als 100 Jahre. Erst am Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Anlage durch die Missionsbenediktiner von St. Ottilien wiederbesiedelt. Heute ist die Abtei eines der bedeutendsten Benediktinerklöster in Deutschland.

Dass es über eine so markante und andersartige Abteikirche verfügt, ist der Tatsache geschuldet, dass die Anlage über die Jahrhunderte immer wieder beschädigt und dann lange nicht genutzt wurde, weshalb die ursprüngliche Abteikirche irgendwann nicht mehr reparaturfähig war.

Ich nutze den Besuch der Kirche, um ein großes G aus Kerzen für meine Mutti anzuzünden. Schließlich ist heute Muttertag und ich bete dafür, dass es noch lange nicht ihr letzter sein möge.

( MITI )

Winzerdorf mit 21 Türmen

Winzerdorf mit 21 Türmen
Sulzfeld, 11.05.2025

Die ehemalige Zehntscheune

Nach drei Studientagen in Ochsenfurt geht es für uns heute weiter den Main hinauf. Unsere erste Station ist das kleine Winzerdorf Sulzfeld mit seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage.

Auf gerade einmal 1.300 Einwohner kommen sage und schreibe 21 Türme – von stattlich groß bis possierlich klein. Auch das spätmittelalterliche Ortsbild aus Bürgerhäusern, Höfen und Weingütern blieb weitgehend intakt.

Was mir bei meinem Stadtbummel auffällt, sind die vielen Heiligenfiguren an den Obergeschossen, jeweils auf der Straßenseite. Sie sollen das jeweilige Haus und seine Bewohner schützen.

Bekannt ist Sulzfeld als fränkischer Weinort, mit den Sulzfelder Cyriakusberg und dem Sulzfelder Maustal als überregional anerkannte Lagen.

Der Ort gilt außerdem als Geburtsort der Meterbratwurst, wie ich nun erfahren habe, einer Variante der fränkischen Bratwurst. In einem örtlichen Gasthaus liegt der Verzehrrekord bei über sechs Meter. Der Wirt versichert: „Wer diesen Rekord bricht, der hat sämtliche Verzehrkosten frei“. Na, dann, guten Hunger.

( MITI )

Mainwiesen im Mailicht

Mainwiesen im Mailicht
Ochsenfurt, 10. Mai 2025

Blick über den Main in die Weinberge

Am späten Nachmittag unternehme ich mit Doxi eine Wanderung entlang der Mainwiesen und durch den Wald oberhalb von Ochsenfurt.

Es ist Mai, und das Leben blüht. Nicht nur auf den Wiesen, auch auf dem Fluss, wo uns verschiedene Wasservögel mit reichlich Nachwuchs begegnen. Als wir zurückkehren, geht die Sonne langsam unter.

Während ich vor dem Womo Yoga praktiziere, schiebt sich ganz langsam ein großes Frachtschiff (typische Länge 110 Meter) stromabwärts an mir vorbei.

Irgendetwas fehlt hier doch, denke ich. Ach, ja, das laute Brummen des Schiffsmotors. Offensichtlich lässt sich der große Kahn von den Strömung treiben. Majestätisch sieht das aus.

Ich vermute, dass der Schiffsführer schon weiß, dass er an der nächsten Schleuse warten muss. Da kann er ruhig langsam machen und den Blick in die über dem Fluss untergehende Sonne genießen.

( MITI )

Radtour nach Marktbreit

Radtour nach Marktbreit
Marktbreit, 10. Mai 2025

Ablauf des Breitbachs durch die Altstadt kurz vor seiner Mündung in den Main

Von Ochsenfurt mache ich mich am Morgen auf in den Nachbarort Marktbreit. Mit dem Fahrrad geht es sechs Kilometer am Main entlang stromaufwärts. Unterwegs passiere ich die Mainschleuse Marktbreit und die große Talbrücke der Autobahn A7. Diese erhebt sich mehr als 60 Meter über dem Maintal, sodass man vom Lärm des Verkehrs hier unten gar nichts mit bekommt.

Marktbreit empfängt seine Besucher mit dem pittoresken Maintor von 1600 im Renniassance-Stil. Es bildet den Zugang zur gut erhaltenen Altstadt.

Gleich daneben das historische Rathaus, an dem Hochwassermarken von den vielen Überschwemmungen vergangener Jahrhunderte berichten.

Die schlimmsten Ereignisse, die auch den Rhein und die Donau betrafen, stammen aus dem Sommer 1342 (Magdalenenhochwasser, 1000-jähriges Ereignis) und dem Winter 1784 (500-jähriges Ereignis). Wie viele Städte am Main wurde auch Marktbreit damals schwer getroffen.

Marktbreit entwickelte sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Handelsorte am Main, davon erzählt heute der Alte Kran am Hafen. Doch mit der Erschließung Frankens durch die Eisenbahn ab Mitte des 19. Jahrhunderts ging das Aufkommen der Mainschifffahrt stark zurück. Dadurch schwand die Bedeutung kleinerer Handelsorte wie Marktbreit.

Viele Kaufleute verließen daraufhin die Stadt. Zurück blieben ihre prächtigen Bürgerhäuser und Palais, die bis heute vom Wohlstand dieser Zeit zeugen.

( MITI )

Studientag in Ochsenfurt

Studientag in Ochsenfurt
Ochsenfurt, 9.05.2025

Statistik ist derzeit mein Thema

Mann, ich habe zu wenig fürs Studium getan, seitdem ich wieder mit dem Womo unterwegs bin. Mein hart erarbeiteter Lernvorsprung schmilzt zusehends dahin.

Deshalb ist heute mal ein Studientag angesagt und keine drei oder vier Orte, die ich in schneller Folge besuchen will. Doxi hat bestimmt auch nichts dagegen, mal nicht so viel herumzufahren und mit mir laufen zu müssen / dürfen.

Wir stehen mit dem Womo wunderbar in Ochsenfurt am Main in erster Reihe, mit Blick auf den Fluss. Um uns herum ist es nicht laut und auch nicht allzu warm heute. Ideale Bedingungen also, um mich der bivariaten deskriptiven Statistik zu widmen, wie schön (haha). Nur eine kleine Ortsbesichtigung, die muss natürlich sein 🙂

Und Ochsenfurt ist wirklich süß. Das historische Stadtzentrum wird von einer gut erhaltenen Wehrmauer mit mehreren Stadttürmen umgeben. Im Zentrum rund um das rote Rathaus gibt es sehenswerte Fachwerkbauten und eine ganz hübsche St. Michaels-Kapelle, in der ich heute für meine Lieben Kerzen angezündet haben. Alles fein am Main, sozusagen.

( MITI )

Fränkisches Freilichtmuseum

Fränkisches Freilichtmuseum
Bad Windsheim, 8.05.2025

Dorfidyll am Weiher

Von Rothenburg ob der Tauber bin ich knapp 20 km in nordöstlicher Richtung weitergefahren nach Bad Windsheim am südlichen Rand des Naturparks Steigerwald (Franken). Dort residiert das Fränkische Freilichtmuseum, das ich mir gerne gemeinsam mit Doxi anschauen möchte.

Der angrenzende Parkplatz und Womo-Stellplatz ist schon mal ein Hit. Man steht auf einer großen Wiesenfläche direkt unter blühenden Obstbäumen, nur 100 Meter vom Eingang entfernt.

Was im Fränkischen Freilichtmuseum gleich auffällt: Es gibt richtig viel Platz. Das Gelände ist mehr als 40 Hektar groß. Die rund einhundert seit 1979 auf das Gelände relozierten Höfe und Häuser stehen in thematisch gegliederten Baugruppen beieinander, zwischen diesen Baugruppen: Felder, Wiesen und Ackerflächen.

Dadurch bleibt auch viel Raum für echte Tiere, die auf den gezeigten Höfen und deren Weiden gehalten werden: Schafe, Schweine, Ochsen und frei laufendes Federvieh. Um die einzelnen Siedlungen herum immer wieder Bachläufe und Weiher.

Gezeigt werden die Baugruppen Regnitzfranken/Frankenalb, Altmühlfranken, Mainfranken/Frankenhöhe, Mittelalter, 20. Jahrhundert, sowie Industrie & Technik. Das zeitliche Spektrum reicht vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit.

Gut zwei Stunden bin ich mit Doxi auf dem schönen Gelände unterwegs. Als echter Franke würde ich mich im Anschluss natürlich noch gemütlich in den Biergarten des Museums setzen, eine Maß Bier bearbeiten und darauf warten, dass der Söder Markus erscheint, um vor laufenden Kameras in eine Bratwurst zu beißen. Doch so viel Zeit bleibt leider gerade nicht. Ich will ja vor der Weiterfahrt noch unter den blühenden Obstbäumen Yoga praktizieren. Immer diese Preußen 🙂

( MITI )