Annweiler am Trifels

Annweiler am Trifels
Annweiler am Trifels, 29. April 2025

Hübsches Plätzchen am Brunnen

Das erste Mal, dass ich heute dem Fluss Queich begegne, ist im beschaulichen Ort Annweiler am Trifels. Der Ort liegt im Queichtal unterhalb des Bergmassivs mit dem Trifels und der gleichnamigen Burg.

Aufgrund seiner Nähe zur Reichsburg Trifels war Annweiler im 18. Jahrhundert die kleinste aller Reichsstädte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Die Queich ist ein linker Nebenfluss des Rheins, der später auch durch Landau fließt. Im Stadtgebiet münden einige Nebenbäche in die Queich, wodurch der Fluss hier bereits genügend Wasser führt, um im Mittelalter mehrere Wassermühlen anzutreiben.

Diese befanden sich früher im Herzen der hübschen Altstadt und gehören heute zu den Sehenswürdigkeiten des sehenswerten kleinen Orts.

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Sieben Ecken hat mein Bergfried

Sieben Ecken hat mein Bergfried
Merzalben, 29. April 2025

Blick vom Bergfried auf den Palas

Na, komm, eine Pfälzer Burgruine geht noch. Weil es doch so viele davon gibt 🙂 Aber diese hier ist wirklich etwas Besonders. Als eine von ganz wenigen Burgen in Westeuropa hat Burg Gräfenstein einen siebeneckigen Bergfried.

Die Felsenburg bei Merzalben gehört zu den bedeutendsten stauferzeitlichen Burganlagen in Rheinland-Pfalz.

Ihre Länge beträgt etwa 80 m, ihre Breite rund 60 m. Sie liegt auf 436 m Höhe und wurde auf einem 12 m hohen Felsplateau auf der Kuppe des Schloßbergs errichtet. Von oben hat man wie immer einen wunderbaren Rundumblick in den Pfälzerwald.

Die zentrale Anlage mit Bergfried und Palas stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Die erste Zerstörung erfolgte 1525 im Bauernkrieg. Nach dem Wiederaufbau wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg durch Feuer zerstört und blieb seitdem eine Ruine. Aber eine ganz besonders ansehnliche.

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Burg Berwartstein

Burg Berwartstein
Erlenbach bei Dahn, 28. April 2025

Blick vom Vorhof mit der Kapelle hinauf zur Burg

Der südliche Teil des Pfälzerwaldes ist reich an Burgen und Burgruinen, doch nur eine Anlage ist heute noch bewohnt und nach ihrem Wiederaufbau am Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend intakt geblieben: Burg Berwartstein.

Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und kann gegen Gebühr besichtigt werden – sogar mit Hund.

Wie viele andere Burgen im Wasgau ist auch Berwartstein eine weitgehend in den gewachsenen Sandstein gehauene Felsenburg. Das merkt man bei der Besichtigung immer wieder, wenn einem auf der einen Seite eines Raumes oder Ganges verputztes Mauerwerk entgegenkommt, auf der anderen Seite der rohe behauene Buntsandsteinfels.

Die Burg beinhaltet viele Original-Elemente wie den mehr als einhundert Meter senkrecht nach unten in den Stein getriebenen Brunnen oder den Aufstiegskamin an der Südostseite des Burgfelsens. Dieser ist in seiner geologischen Beschaffenheit einmalig und stellte einst einen leicht zu verteidigenden Zugang dar.

Denn an dem steil aufragenden und teilweise überhängenden Felsen, der sich über 50 m in die Höhe erhebt, bot die enge, steile und glatte Naturröhre im Mittelalter die einzige Möglichkeit, nach oben zum Burgeingang zu gelangen. Darin unterscheidet sich  Berwartstein von allen anderen Burgen im Dahner Felsenland.

Andererseits ist die Anlage aber auch eine Inszenierung der Burgenidealisierung vom Ende des 19. Jahrhunderts, mit Folterkammer und Waffenkammer, mittelalterlicher Küche und Jagdzimmer. Es ist sozusagen von allem etwas dabei, und dazu zählt auch eine Aussichtsplattform unterhalb der Spitze des Bergfrieds. Bei schönem Wetter ermöglicht sie einen wunderbaren Blick über den gesamten südwestlichen Wasgau bis hinein ins Elsass. Mein Urteil zu Berwartstein: Trotz Burgenkitsch eindeutig sehenswert.

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Lauschiges Wissembourg

Lauschiges Wissembourg
Wissembourg (F), 28.04.2025

„Le Schlupf“, pittoreske Partie am Lauterkanal

Da fährt man gerade einmal zwei Kilometer nach Frankreich hinein, und schon haben die Städte ein ganz anderes Flair. Ich komme von Bad Bergzabern am Ende der Weinstraße und überquere weniger Kilometer südlich die Grenze nach Frankreich. Unmittelbar dahinter liegt Wissembourg (dt: Weißenberg) im Elsass.

Ein ganz bezauberndes Städtchen, wie ich schnell feststelle, mit einem gut erhaltenen Altstadtkern, pittoresken Ecken am Kanal und gut besuchten Cafés, in denen die Menschen die kräftige Frühlingssonne bei Temperaturen von 20 Grad genießen.

Die Stadt liegt am Fluss Lauter, der sich westlich der Stadt auf einer Länge von fast 50 km durch den Wald schlängelt und dabei die kurvenreiche Landesgrenze bildet.

Am Nordufer endet der deutsche Pfälzer Wald, am Südufer beginnen die französischen Nordvogesen.

Auch wenn Wissembourg ganz anders wirkt, als das wenige Kilometer entfernte Bad Bergzabern: bis in die frühe Neuzeit war dies ein gemeinsamer Kulturraum. Viele Jahrhunderte lang war Wissembourg eine selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich, auch unter dem Namen Kronweißenburg bekannt. Erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 kam die Stadt unter französische Herrschaft und blieb es bis heute.

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Bad Bergzabern

Bad Bergzabern
Bad Bergzabern, 28. April 2025

Schloss Bergzabern, das heutige Kreisamt

Bad Bergzabern liegt in der Südpfalz am Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Dort endet die deutsche Weinstraße, wenige Kilometer vor dem Übergang in das französische Elsass.

Westlich der Stadt erhebt sich der Südteil des Pfälzerwaldes, östlich zieht sich die leicht hügelige Niederung hinunter bis zum Rhein in rund 25 km Entfernung.

Im späten Mittelalter war Bergzabern eine herzogliche Residenzstadt unter Ludwig II. mit einem ansehnlichen Schloss. Doch wurde die Stadt 1676 durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. größtenteils niedergebrannt.

Erst im 18. Jahrhundert begann unter Herzog Gustav Samuel Leopold der Wiederaufbau von Stadt und Residenz im barocken Stil. Als Frontstadt im Zweiten Weltkrieg blieb jedoch auch davon nur wenig übrig: annähernd 75 % der Stadt wurden zerstört. Was noch erhalten ist, habe ich heute auf einem ausgedehnten Stadtspaziergang zu entdecken versucht.

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Wahrzeichen des Pfälzerwaldes

Wahrzeichen des Pfälzerwaldes
Hinterweidenthal, 27.04.2025

Doxi unter dem Teufelstisch

Der Teufelstisch von Hinterweidenthal ist ein 14 m hoher, an einen Tisch erinnernder Pilzfelsen im deutschen Teil des Wasgaus, dem südlichen Pfälzerwald. Er ist beileibe nicht der einzige Teufelstisch in Deutschland, aber für den Pfälzerwald gilt er als das meistbesuchte Wahrzeichen und als Symbol der Region.

Es handelt sich um einen sogenannten „frei stehenden Turm“ aus Buntsandstein­felsen, dessen Gewicht auf rund 280 Tonnen geschätzt wird.

Durch Erosion wurden die ihn umgebenden weicheren Oberflächenbestandteile im Laufe von Jahrmillionen abgetragen, während der harte Felskern stehen blieb.

Möglich wird dies, weil die Schichtungen des Buntsandsteins in unterschiedlichen Erdzeitaltern mit ganz eigenen Charakteristiken hinsichtlich des abgelagerten Materials entstanden.

Die verkieselten härteren Felszonen liegen weicheren Dünnschichtlagen auf, die wesentlich anfälliger für Verwitterung und Erosion sind. Der tischartige Block schützt den Rest der noch vorhandenen weicheren Dünnschichten vor weiterer Abtragung.

So liegt nun eine überdimensionierte „Tischplatte“ von etwa 3 bis 4 m Stärke quer über einem ebenso massiven „Tischfuß“ von etwa 10 bis 11 m Höhe. Dieser Fuß weist eine teilweise bröselige Schichtung auf. Er besitzt bizarre Vorsprünge und läuft zur Südwestseite spitz wie ein Schiffskiel zu. Die Platte darüber ist rund 50 m² groß. Darauf wachsen Kiefern. Ein bemerkenswerter Anblick.

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