Zwischen Tierpark und Basaltpark

Zwischen Tierpark und Basaltpark
Bad Marienberg, 16.05.2025

Doxi trifft Zicklein im Tierpark von Bad Merienberg

Meine letzte Station heute ist Bad Marienberg in einem Talkessel des Westerwalds auf halber Strecke zwischen Limburg an der Lahn und Siegen. Die Nister, die zum Einzugsbereich der Sieg gehört, fließt in Ost-West-Richtung durch die Stadt. Auch der Westerwaldsteig kreuzt das Ortszentrum.

Ich stehe mit dem Wohnmobil auf einem Parkplatz oberhalb der Stadt, mit schönem Ausblick auf Felder und Wiesen, die bereits den ersten Grünschnitt hinter sich haben.

Am Abend unternehme ich mit Doxi eine zweistündige, sehr abwechslungsreiche Wanderung hinunter in die Stadt und auf der anderen Seite wieder hinauf, erst zum Basaltpark und dann weiter zum Tierpark mit angrenzendem Aussichtsturm.

Beim Basaltpark handelt es sich um einen stillgelegten Basaltbruch, der mit Wanderwegen, Hinweistafeln zur Geologie und Ausstellungsstücken aus dem Basaltabbau öffentlich zugänglich ist.

In unmittelbarer Nähe oberhalb des Basaltparks befindet sich der Wildpark Bad Marienberg. Auf einer Fläche von 20 Hektar sind rund 100 Tiere untergebracht, darunter Alpakas, Wisente, Nandus, Rot- und Schwarzwild. Ein vier Kilometer langer Rundweg führt durch das Wald- und Wiesengelände des Wildparks.

Im Eingangsbereich des Wildparks wurde 2008 der Hedwigsturm aufgestellt, ein 17,3 Meter hoher Aussichtsturm. Von oben kann man den Fernblick in den Westerwald, das Siebengebirge, den Taunus und die Eifel genießen. Die offene, sechseckige Stahlbauweise soll an sechseckige Basaltsäulen erinnern, wie sie auch unten im Basaltpark zu sehen sind.

Nachdem meine ersten drei Ausflugsziele heute nur so mittel spannend waren, ist das noch einmal ein echtes Highlight am Ende eines langen Tages.

( MITI )

An der Krombachtalsperre

An der Krombachtalsperre
Driedorf, 16. Mai 2025

Anfahrt auf die Krombachtalsperre

Ja, ein schicker Stausee. Wir stehen mit dem Womo in der goldenen Abendsonne, vor uns das tiefblaue Wasser, dahinter leuchtet der frisch ergrünte Wald und am Himmel: weiße Wölkchen vor blauem Grund. So hatte ich mir das vorgestellt.

Doch leider erweisen sich die Stellplätze auf dem Camping-Platz an der Krombachtalsperre als reichlich unsexy. Und ans Wasser dürfen Hunde sowieso nicht.

So bleibt es bei einem Kurzbesuch an der einzigen Talsperre im Westerwald, die sich halb auf Hessischem und halb auf Rheinland-Pfälzischem Gebiet befindet. Na, gut, dann ziehen wir eben mal schnell weiter.

( MITI )

Rauf zum Leyenbach-Wasserfall

Rauf zum Leyenbach-Wasserfall
Nenderoth, 16. Mai 2025

Rückweg auf offiziellen Pfaden. Im Hintergrund: Der Steinbruch bei Arborn.

Das war mal eine aufregende Wanderung. Vom Friedhof in Nenderoth sind wir auf verwachsenen Pfaden zum Geotop „Leyenbach-Wasserfall“ aufgestiegen. Mehrmals mussten wir uns durch den Wald schlagen und zweimal unbenutzte Weiden mit Stacheldrahtzäunen überwinden.

Erst habe ich Doxi vorsichtig über den stachelspitzigen Zaun gehievt und dahinter wieder herabgelassen. Dann habe ich mich selbst über den Stacheldraht geschwungen, leichte Blessuren an den Händen inklusive. Glücklicherweise nur die Hände 🙂

Endlich am Ziel angekommen, wurde schnell klar, dass es auch einen gut befestigten Wanderweg gegeben hätte. Und von Odersberg wären wir auch viel schneller dorthin gekommen. Na, man kann ja nicht alles wissen …

Der Leyenbach-Wasserfall überwindet eine Höhe von rund 10 Metern, mit einem Hauptfall von 4 Metern. Es ist der einzige Wasserfall an der Westerwälder Basalthochfläche mit dem „Knoten“ als höchsten Berg.

Nachdem es seit drei Wochen im Westen von Deutschland nicht mehr geregnet hat, konnte ich kaum damit rechnen, dass uns ein tosendes Schauspiel erwartet. Und so war es dann auch. Reichlich erschöpft vom langen Durst tröpfelt der Wasserfall lustlos vor sich hin. Der Wasserfluss reicht gerade einmal aus, dass sich Doxi und ich daran stärken können. Na, so ist es dann wohl.

( MITI )

Westerburg im Westerwald

Westerburg im Westerwald
Westerburg, 16. Mai 2025

Stahlträgerviadukt der 1906 errichteten Hülsbachtalbrücke

Heute mal eine kleine Rundreise durch den Oberen Westerwald nahe der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen. Unsere erste Station ist Westerburg an der Mündung des Schafbachs in den Hülsbach.

Das markante Bauwerk am Ortseingang ist das große stählerne Eisenbahnviadukt von 1906, welches das Hülsbachtal überspannt. Dahinter der im Tal liegende Ortskern mit leider nur wenig erhaltenen Fachwerkhäusern. Und das ist kein Zufall, denn 1814 brannte das Unterdorf vollständig ab.

Über dem Ortszentrum erhebt sich der Schlossberg, der vom Brand weitgehend verschont bliebt. Oben thront das Schloss Westerburg, das als Burg wohl im 12. Jahrhundert entstanden ist.

Die Burg war über mehrere Jahrhunderte die Residenz eines Zweiges der Grafen zu Leiningen-Westerburg. Heute befindet sie sich in Privatbesitz. Sie beherbergt ein Restaurant und eine Zahnarztpraxis für Menschen mit blauem Geblüt (nur Spaß).

( MITI )

Westerwälder Seenplatte

Westerwälder Seenplatte
Dreifelden, 15.05.2025

Doxi testet die Wasserqualität des Dreifelder Weihers

Das Schöne, aber zuweilen auch herausfordernde beim Womo-Reisen ist ja, dass man ständig neu entscheiden muss, wohin man sich als Nächstes wenden will. Nach meinem Besuch in Montabaur stand ich heute vor der Frage, soll mich der Weg nun nach Westen hinunter ins Rheintal führen, oder nach Osten in den Westerwald.

Ich habe mich nach einigem Hin und Her für den Westerwald entscheiden. Einfach weil ich dort mehr Schatten vermute, als im engen Rheintal, wo der Platz häufig knapp ist und Bäume auf den Stellplätzen deshalb eher die Ausnahme. Und Schatten ist bei der aktuellen Wetterlage (viel Sonne) für uns wichtig.

Gelandet bin ich im kleinen Ort Dreifelden auf einem kostenlosen Wanderparkplatz in unmittelbarer Nähe des Dreifelder Weihers. Er ist der größte See der im Mittelalter künstlich geschaffenen Westerwälder Seenplatte.

Der etwa zwei Kilometer lange und ein Kilometer breite Teich entstand am Ende des Dreißigjährigen Kriegs im Auftrage des Grafen Friedrich III. zu Wied (1634–1698) zum Zwecke der Fischzucht. Wie auch die anderen Teiche kann er deshalb für die Fischernte abgelassen werden, was auch regelmäßig im Herbst geschieht.

Weite Teile des Dreifelder Weihers und seiner Umgebung sind aufgrund ihrer Verlandungszonen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Sie befinden sich seit 2019 im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Nur rund ein Drittel des Uferbereichs ist deshalb frei zugänglich. Dort residiert auch ein beliebter Campingplatz.

Am Abend laufe ich mit Doxi auf einer sieben Kilometer langen Wanderung einmal um den See. Passenderweise ist die Runde durch Schilder mit der Aufschrift 7 ausgewiesen. Nicht überall kommt man direkt an den See heran, aber dafür geht es auch durch schönen Wald.

( MITI )

Das gelbe Schloss von Montabaur

Das gelbe Schloss von Montabaur
Montabaur, 15.05.2025

Marktplatz mit neugotischem Rathaus von 1536

Von Flacht bei Limburg fahren wir in nördlicher Richtung nach Montbauer im Herzen des Westerwaldkreises. Die Stadt liegt rund 20 km nordöstlich des Rheintals bei Koblenz in einer Senke des Westerwalds.

Die Geschichte von Montabaur lässt sich bis in das Jahr 959 zurückverfolgen, als das heutige Schloss als „Kastell auf dem Humbacher Hügel“ erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Als der Trierer Erzbischof Dietrich von Wied um 1217 von einem Kreuzzug aus dem Heiligen Land zurückkehrte, war das Kastell zerstört. Er ließ die Burg wieder errichten und nannte die zugehörige Siedlung aufgrund der Ähnlichkeit des Humbacher Hügels mit dem Berg Tabor im heutigen Israel, Mons Tabor. Daraus wurde Montabaur.

Heute ist Montabaur u.a. bekannt für seine hübsche und gut erhaltene Altstadt, ein überregional bedeutsames Outlet-Center und als Sitz des Telekommunikationsanbieters 1&1.

Das Schloss im Herzen der Stadt befindet sich seit 1969 im Besitz der Deutschen Genossenschaftskasse und dient heute als bundesweites Tagungs- und Ausbildungszentrum für die Führungskräfte von Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken. Es ist perfekt in Schuss und das Wahrzeichen von Montabaur, das man schon aus der Ferne von der Autobahn A3 aus wahrnimmt.

( MITI )