Am 4. November habe ich die Marke von 3.000 km im wahrsten Sinne des Wortes überschritten
Ich glaube, so viel wie in diesem Jahr bin ich noch nie gewandert und gewalkt. Irgendwie hatte ich es mir am Ende des vergangenen Jahres – als noch Corona war – zur Angewohnheit gemacht, jeden Abend im Dunkeln 7,5 km zu laufen.
Dadurch bin ich inklusive der obligatorischen Hunderunde am Morgen auf 10 km am Tag gekommen. Und das habe ich in diesem Jahr beibehalten.
Außerdem war ich wieder reichlich mit dem Wohnmobil unterwegs und bin auf diesen Reisen häufig bis zu 20 km am Tag mit Doxi gewandert. So ergibt sich, dass ich in diesem Jahr bisher auf 9,8 km im Tagesdurchschnitt komme.
Sollte ich das beibehalten, würden bis zum Jahresende mehr als 3.500 km auf meinem Zettel stehen. Aber das muss vielleicht auch gar nicht sein, denn mein Wanderziel von 3.000 km für dieses Jahr, das habe ich nun bereits erreicht.
Äußerst morbide geht es derzeit im Kunstpalast Düsseldorf zu, wo eine medienübergreifende Ausstellung zum Thema „Tod und Teufel. Faszination des Horrors“ gezeigt wird.
Die Schau verdeutlicht, wie die Kunst- und Kulturgeschichte von den Themen Tod und Schrecken durchdrungen ist.
Ihre Exponate schlagen eine Brücke zwischen den fantastischen Dämonen der Renaissance bei Dürer, über morbid-romantische Landschaften der Romantik, bis hin zu den furchteinflößenden Figuren der frühen Horrorfilme aus den 1920er Jahren.
Im Hauptteil bringt die Ausstellung Werke aus den letzten zwei Jahrzehnten zusammen. Die vielfältigen Adaptionen des Horrors beleuchten die Inszenierung des Themas in den Welten von Mode, Musik, Film und Kunst.
Mit ihrem Vorsatz, Angst, Ekel oder Unbehagen zu erzeugen, bilden diese Werke einen Regelbruch, der bewusst gesellschaftliche Normen überschreitet und die Fantasie vor sich hertreibt.
Manchmal kommt der Horror dabei direkt von vorn, manchmal schleicht er sich auch subtil von hinten an und verbirgt sich hinter Szenen, die zunächst ganz harmlos erscheinen. Gänsehaut garantiert!
Franciso de Goya, Die Torheiten, 1816
Theophilius Wilhelm Freese, Verdammte Seelen, 1730
Albrecht Dürer, Ritter, Tod und Teufel, 1513
Raphael De Mey, Versuchung des Heiligen Antonius, 1491
Anton Sohn, Zizenhauser Totentanz mit Kaiserin, Narr, Papst, Dame, 1822
Friedrich Wilheilm von Schadow und Schüler, Hölle, 1848
Unbekannt, Miniatur-Grabanlage , ca. 1850
Trauerkleid aus den Niederlanden, ca. 1884
Kostüme mit Bezug zu Tod und Teufel
Robert Wienes, Das Kabinett des Dr. Caligari, 1920
Wilhelm Murnau, Nosferatu, 1922
Plattencover von Metal-Bands
Eugen Bracht, Das Gestade der Vergessenheit, 1889
Am Ufer: Totenschädel im Sand
Max Hooper Schneider, Kristallbakteriophagen,1982
Max Hooper Schneider, Nesseltier-Bacula,1982
Andeas Serrano, Das Leichenschauhau, 1985
Merkwürdige Fleischstücke mit Diamanten und Nadeln besetzt
Es sind menschliche Torsos
Fantich & young, Spitzenprädator, 2014
Mary Sibande, Alles hat seine Zeit, 1982
Amandine Urruty, Landschaften II, 1982
Jake & Dinos Chapman, Wenn du Fleisch ist, verdaue dies, 2022
Der Schlossturm mit dem SchiffahrtMuseum am Burgplatz
Eines der Wahrzeichen von Düsseldorf ist der Schlossturm unmittelbar am Rhein im Herzen der Altstadt. Der Turm ist der einzig erhaltene Teil des früheren Stadtschlosses aus dem Mittelalter.
Im Turm ist seit den 1980er Jahren das SchifffahrtMuseum Düsseldorf untergebracht, das dem Rhein und der Geschichte der Rheinschifffahrt gewidmet ist.
Auf sieben Etagen veranschaulichen Modellschiffe und Exponate die Themen Flussökologie, Schiffbau, Handel und Reisen sowie das Leben an und auf dem Strom im Wandel der Zeit.
Als Bindeglied und roter Faden ziehen sich zahlreiche Schiffsmodelle durch das Museum, darunter auch ein vier Meter langes Floßmodell, eine Schiffsmühle und weitere nach aktuellem Kenntnisstand nachgebaute Segelschiffmodelle.
Das Museum hat für Jung und Alt eine Menge zu bieten: Mitmach- und Erlebnisstationen bis hin zu Schiffssimulatoren machen sowohl neue Techniken als auch altes Handwerk im wahrsten Sinne begreifbar.
Unterdessen geht der Blick aus den Turmfenstern direkt auf den Rhein, wo ständig Fracht- und Passagierschiffe vorüberziehen. Das passt doch.
Ehemaliger Schlossturm
Radschläger-Brunnen neben dem Schlossturm
Blick zur Oberkassler-Rheinbrücke
Aufbau des Rheindeichs
Enwicklung des Fischbestands im Rhein
Der Neusser Hafen ist eng mit dem Düsseldorfer Hafen verbunden
Einmal im Herbst müssen Heike und ich mit Doxi die schöne Erftrunde von Wevelinghoven zum Tierpark Grevenbroich laufen. Am besten, wenn das Herbstbunt gerade auf dem Höhepunkt ist. Doch dieser Moment ist schwer zu erwischen.
Auch heuer sind wir vielleicht fünf oder zehn Tage zu früh dran, aber das ist nicht weiter tragisch. War trotzdem ein schöner Spaziergang, weil es endlich mal wieder einen halben Tag nicht geregnet hat. Und das haben wir in diesen Wochen selten.
Samstagsvormittags fahre ich mit Doxi gerne nach Neuss zur ehemaligen Ölgangsinsel am Rhein. Drei oder vier Wochen waren wir nun nicht mehr dort, und siehe da, mittlerweile ist der Herbst eingezogen und die Bäume werden bunt.
Doxi hält das natürlich nicht davon ab, vergnügt durch das Rheinwasser zu staksen und sich von mir Stöckchen schmeißen zu lassen. Heute Morgen ist es richtig usselig, aber der Fluss ist noch ordentlich warm.
Naturschutzgebiet Ölgangsinsel
Doxi ist gut drauf
Erst Mal schön im Matsch abrollen
Wer kann denn da übers Wasser wandeln?
Wieder auf dem Trockenen
Hochwassereprobter Baum an der Zufahrt zum Neusser Hafen
Manchmal denke ich ja, mit der Kunst des 20. Jahrhunderts, da kenne ich mich mittlerweile ein wenig aus. Aber dann tauchen große Künstler auf, von denen ich noch nie gehört habe. Und dann weiß ich wieder, dass ich eigentlich nichts weiß 🙂
Chaim Soutine (1893-1943) ist ein solcher Künstler, der in Frankreich und den USA wohl bekannt ist, hierzulande aber außerhalb von Künstlerkreisen bislang wenig Aufmerksamkeit erfahren hat.
Als zehntes Kind eines armen jüdischen Flickschneiders in einem kleinen weißrussischen Stetl geboren, studierte Soutine gegen den ausdrücklichen Willen seiner Eltern Kunst in Minsk und ging 1913 nach Paris.
Dort besuchte er einige Monate die Staatliche Hochschule der schönen Künste und schlug sich anschließend viele Jahre als mittelloser Künstler durch. Zu seinem engsten Freund wurde in dieser Zeit der später weltberühmte Amedeo Modigliani.
Dorftrottel, 1920
Soutine malte figurativ, expressiv und gegen den Srom. Dadurch blieb er in der Künstlerszene von Paris stets ein Außenseiter.
Seine Gemälde wirken auf uns sensibel und drastisch zugleich, in ihren Motiven und durch die explosiven Farbkompositionen mit dickem Farbauftrag.
Mit wankenden Landschaften, mitfühlenden Porträts von gesellschaftlichen Außenseitern und der Darstellung geschlachteter Tiere, schafft Soutine Bilder, die den Zuschauer nicht unberührt lassen.
Internationale Wertschätzung erfuhren seine Werke aber erst 20 Jahre nach seinem Tod. 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel gezeigt. Seitdem ging es mit den Preisen für seine Werke stetig aufwärts. Sein Gemälde Le Bœuf von 1923 erzielte 2015 im Auktionshaus Christie’s 28 Millionen US-Dollar.
Gezeigt werden in Düsseldorf jetzt Werke aus den Jahren 1918 bis 1928. Es sind ausdrucksstarke Gemälde, die in Erinnerung bleiben. Einige so drastisch, dass ich sie hier gar nicht wiedergeben mag.
Häuser, 1920
Dorfplatz in Ceret, 1920
Hügel in Ceret. 1921
Grotesk, 1922
Die alte Schauspielerin, 1922
Stilleben mit Rochen, 1923
Landschaft in Cagnes, 1923
Landschaft in Cagnes, 1923
Das Dorf, 1923
Bildhauer Oscar Miestchaninoff, 1923
Gerupfter Hahn mit Tomaten, 1924
Frau in Blau, 1924
Page, 1925
Hängender Truthahn, 1925
Hängendes Geflügel, 1925
Page im Maxim, 1927
Chorknabe, 1927
Das rote Kleid, 1928
Großer Baum in Vence, 1929
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