Moderne österreichische Architektur

Moderne österreichische Architektur
St. Pölten (AT), 24. März 2024

Landesparlament von Niederösterreich an der Traisen

Wie man sich manchmal täuschen kann: Als ich am Abend in St. Pölten ankomme und im Dunkeln meinen gewünschten Nachtparkplatz an einem Sportgelände suche, habe ich das Gefühl, ganz schön einsam in einer leicht abgeratzten Gegend zu übernachten.

Doch am nächsten Morgen im Licht des Tages zeigt sich, dass ich keine 200 Meter vom hypermodernen Regierungsviertel der niederösterreichischen Landeshauptstadt stehe.

Das Areal befindet sich östlich der Altstadt unmittelbar Fluss Traisen. Die Planung dafür begann, nachdem St. Pölten 1986 niederösterreichische Landeshauptstadt wurde.

Aus einem internationalen Architektenwettbewerb ging der österreichische Architekt Ernst Hoffmann als Sieger hervor. 1992 erfolgte der Spatenstich, 1997 waren die Bauten soweit fertig, dass die gesamte Verwaltung übersiedeln konnte.

Im Mittelpunkt steht das Landtagsgebäude mit Blick auf den Fluss. In seiner Form erinnert es an ein Schiff und so wird es deshalb von den Bürgern auch genannt.

Dahinter erhebt sich der 80 m hohe Klangturm mit Museum und Aussichtsplattform. Direkt angeschlossen an den Bereich ist der Kulturbezirk St. Pölten, in dem das Festspielhaus St. Pölten, eine Ausstellungshalle von Hans Hollein, sowie das Landesmuseum untergebracht sind.

Integriert sind Bars, Restaurants und Sitzgelegenheiten mit Blick auf die Traisen. Ich finde das gesamte Ensemble sehr gelungen.

( MITI )

3.000 Beiträge auf bloxi.de

3.000 Beiträge auf bloxi.de
Melk (AT), 23. März 2024

3.000 Beiträge, jeder als Buch – eine kleine Bibliothek könnte man damit vielleicht schon füllen

( MITI )

UNESCO-Welterbe Stift Melk

UNESCO-Welterbe Stift Melk
Melk (AT), 23. März 2024

Stift Melk auf einem Felsen oberhalb der Wachau. Daneben der historische Ortskern von Melk.

Sie gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs: Das Stift Melk, eine schlossartig gestaltete Benediktiner-Abtei am Zusammenfluss von Wachau und Donau. Der Barockbau wurde in den Jahren 1702–1746 errichtet und ist heute ein UNESCO-Welterbe.

Die Anlage beherbergt u.a. das Stiftsgymnasium Melk, die älteste noch bestehende Schule Österreichs. Außerdem verfügt sie über einen großen und prächtigen Stiftspark.

Die unglaublich detailreich ausgestaltete Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau und gilt als eine der schönsten Barockkirchen in Österreich.

Während ich die Anlage besichtigt, wird in der Kirche gerade die Aufzeichnung einer Messe durch das ORF vorbereitet, die am morgigen Palmsonntag live im ORF und im ZDF übertragen wird.

Ein Teil des Klosters, der sogenannte Kaisertrakt, war für den Aufenthalt der kaiserlichen Familie bestimmt. Dort ist heute das Museum zur Geschichte des Stifts untergebracht.

Man erreicht diesen Teil über die Kaisertreppe und wird von den Ausstellungsräumen in den prachtvollen Marmorsaal geführt, der vor allem als Fest- und Speisesaal für weltliche Gäste diente.

Dahinter gelangt man in die berühmte Klosterbibliothek, die insgesamt mehr als 100.000 Bände enthält. In Melk ist sie auf drei Stockwerke verteilt, darunter zwei prachtvoll gestaltete Haupträume mit Deckenfresken von Paul Troger.

Durch ein Treppenhaus mit aufwendiger Deckenbemalung wird man anschließend in die Stiftskirche geführt, ein mächtiger tonnengewölbter Saalbau mit Kapellnischen und Emporen sowie mit einer gewaltigen, 64 Meter hohen Tambourkuppel.

Wenn man sich in der Kirche umschaut, wird man beinahe von barocken Details erschlagen: So viele Seitenaltäre, verzierte Säulen, Gemälde und Heiligenfiguren, dazu die imposanten Deckenfreskos – man kann nur staunen.

Insbesondere in den Gesichtern der asiatischen Besucher meine ich ablesen zu können, dass sie so etwas noch nie gesehen haben. Jährlich besuchen rund 500.000 Gäste das Stift, und nach meinem Rundgang kann ich gut nachvollziehen, warum.

( MITI )

Wo es schön ist, mache ich Halt

Wo es schön ist, mache ich Halt
Grein (AT), 23. März 2024

Die Donau in Grein., Blick stromaufwärts

Ich folge weiter dem Lauf der Donau Richtung Osten über die B3, die ab Linz nicht ohne Grund den Titel „Romantikstraße“ trägt.

Die Landschaft erinnert mich an das berühmte Mittelrheintal: Die engen Talgründe, die steilen bewaldeten Hänge und oben an der Hangkante immer wieder Burgen.

Nur dass die Donau hier bereits deutlich breiter ist, als der Rhein, und aufgrund der vielen Staustaufen auch spürbar träger fließt. Mir kommt sie stellenweise wie ein See vor.

Außerdem fehlen die lauten Züge, weil es links und rechts der Donau keine Eisenbahnstrecken gibt, so wie zwischen Koblenz und Mainz. Das macht das Reiseerlebnis doch etwas entspannter.

Und wo es besonders schön ist, da halte ich an und laufe mit Doxi ein wenig durch den Ort. So wie in Grein, 55 km östlich der Landeshauptstadt Linz. Die Gemeinde liegt in einer kleinen Weitung des in diesem Abschnitt engen Donautals. Mit Grein endet Oberösterreich. Flussaufwärts beginnt Niederösterreich.

Und hier kann Doxi auch zum ersten Mal die Wasserqualität der Donau testen. An unseren bisherigen Stationen sind wir noch gar nicht richtig an den Fluss herangekommen.

Gleich neben der hübschen Uferpromenade erhebt sich auf einem Felsen Schloss Greinburg, eines der ältesten Wohnschlösser Österreichs. Das Schloss entstand zwischen 1491 und 1495 und befindet sich seit 1823 im Besitz der Familie von Sachsen-Coburg und Gotha. In der großen Anlange ist heute u.a. das „Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum“ untergebracht.

( MITI )

Mahnmale gegen das Vergessen

Mahnmale gegen das Vergessen
Mauthausen (AT), 23. März 2024

Mahnmal für die ermordeten Juden

Ein beeindruckender Ort ist das Feld zwischen dem Lager Mauthausen und dem Steinbruch, in dem die Häftlinge bis zur tödlichen Erschöpfung Steine brechen und bearbeiten mussten. Nach dem Krieg haben die Länder mit den größten Häftlingsanteilen auf diesem Feld Mahnmale für ihre getöteten Landsleute errichtet. Diese verraten viel über das Selbstverständnis dieser Nationen und ihre Trauer um die verlorenen Töchter und Söhne.

( MITI )

KZ Mauthausen

KZ Mauthausen
Mauthausen (AT), 23. März 2024

Vorderseite des Lagers mit Zufahrt

Kann man sein Heimatland lieben und sich dennoch abgrundtief dafür schämen? Für das, was im Namen einer Nation und durch ihr Mittun geschehen ist? Hier im KZ Mauthausen fällt das ganz leicht.

Mauthausen war das größte Konzentrationslager der Nazis auf dem Gebiet von Österreich, gelegen an der Donau rund 20 Kilometer östlich von Linz.

Mehr als 200.000 Menschen aus aller Herren Länder waren dort zwischen 1938 und 1945 inhaftiert. Rund die Hälfte davon überlebte den brutalen Terror der SS nicht. Sogar nach der Befreiung starben noch fast 3.000 Insassen aufgrund die zuvor erlittenen Qualen und an Entkräftung.

Das KZ war für die „Vernichtung durch Arbeit“ bestimmt. Die Häftlinge mussten im angrenzenden Steinbruch arbeiten und dort mit primitivsten Mitteln Steinblöcke für die Bauten der Nazis und anderer Kunden herrichten. Denn die SS betrieb hier gut getarnt einen kommerziellen Steinbruch, mit dem sie in verbrecherischer Weise Geld verdiente.

Die allgegenwärtige Gewalt, die Schikanen, die Morde, der Hunger und die Verzweiflung der Gefangenen werden eindrücklich im Lagermuseum geschildert. Wenn man es nicht anders wüsste, man könnte sich das alles gar nicht vorstellen.

Ein beredtes Zeugnis davon legt die Klagemauer ab, an der beinahe 100 Nationen ihrer Opfer gedenken. Die Länder mit den größten Häftlingsanteilen haben nach dem Krieg außerdem große Mahnmale für ihre getöteten Landsleute errichtet.

Diese stehen auf dem Gelände zwischen der Außenmauer des KZ und der sogenannten Todestreppe, die hinunter in den Steinbruch führte.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, bei diesem KZ-Besuch nicht zu weinen. Doch als ich das Lager verlasse und wieder im Womo sitze, kommen mir bei der Vorstellung, was hier vor achtzig Jahren alles geschehen ist, doch ein paar Tränen. So viele unschuldige Leben, so viele Schicksale. Was für grenzenlose Bsstarde dieses Nazis doch waren!

( MITI )