Wandern in der Eifel-Toskana

Wandern in der Eifel-Toskana
Ripsdorf, 25. August 2025

Blick vom Kalvarienberg bei Alendorf

Mein erster, noch halb verschlafener Blick am Morgen gilt stets meinem Kalenderblatt auf bloxi.de. Was habe ich heute vor einem Jahr, vor fünf Jahren, vor zehn Jahren gemacht? Häufig bringen die Beiträge von damals schöne Erinnerungen zurück, manchmal auch melancholische oder inspirierende. So, wie heute.

Vor elf Jahren war ich zum ersten Mal in der Eifel-Toskana bei Ripsdorf, Gemeinde Blankenheim, um mit Jutta und der noch ganz jungen Doxi durch das schöne Lampertstal zu wandern. Eine Dekade später ist Jutta längst auf anderen amourösen Wegen unterwegs, meine liebe Doxi kann nicht mehr so lange Strecken laufen, aber ich bin heute wieder da: nach 70 Minuten und rund 110 Kilometern Autofahrt.

Früh am Morgen starte ich eine 17 km-Runde von Ripsdorf hinunter ins Lampertstal, wo Bäche mitten in der Landschaft verschwinden, weil sie das ausgehöhlte Kalkgestein im Untergrund regelrecht verschluckt. Die Luft ist noch frisch, aber es verspricht ein wunderbarer Wandertag zu werden, mit Sonne und weißen Wolken vor blauem Grund.

Über ein Teilstück des Eifelsteigs führt mich der Weg zunächst nach Mirbach zur wunderschönen Erlöserkirche im neuromanischen Stil, erbaut 1902. Dort machen auch die Pilger aus meinem Heimatdorf regelmäßig Halt, wenn sie auf ihrem Vier-Tages-Marsch von Büttgen nach Trier sind.

Weiter geht es durch stille Waldabschnitte nach Alendorf, wo mich auf dem Kalvarienberg ein wunderbarer Fernblick in die Ahr-Eifel erwartet. Am Horizont sind der flache Aremberg und die Spitze der Hohen Acht am Nürburgring deutlich erkennbar.

Ein Hauch von Toskana liegt über der Landschaft. Nicht zuletzt wegen der vielen an Zypressen erinnernden Wacholderbäume auf den nur vereinzelt bewachsenen Kalk-Magerwiesen der Region. Mit schönen Ausblicken steige ich entlang des Waldrandes nach Waldorf hinab. Anschließend geht es über wenig begangene Wege parallel zum Bonnesbach ins Eichholzbachtal.

An der alten Ripsdorfer Mühle beginnt der Wiederaufstieg nach Ripsdorf, wo ich nach dreieinhalb Stunden wieder meinen Startpunkt an der Kirche St. Johann Baptist erreiche. Gerne würde ich noch ein wenig in der schönen in der Eifel-Toskana verweilen, doch ich muss zurück nach Hause, an meinen Schreibtisch. In vier Tagen ist Klausur …

( MITI )