Archiv der Kategorie: Unterwegs

Rund um Isselburg

Rund um Isselburg
Anholt, 21.07.2018

Die Bocholter Aa kurz vor Isselburg

Für heute habe ich mir eine längere Wanderung rund um Isselburg und Anholt vorgenommen. Das Gebiet liegt im westlichen Münsterland unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden.

Um den heißesten Stunden des Tages aus dem Wege zu gehen, sind wir früh am Morgen an unserem Übernachtungsplatz in Hochelten aufgebrochen und in das 25 km entfernte Anholt gefahren. Pünktlich um 9:00 Uhr ging es dann am Wasserschloss Anholt los.

Das prächtige Schloss im Stile des Niederländischen Barock hatte ich mit Doxi bereits vor einigen Monaten auf unserer Schlössertour durch das Münsterland besucht. Deshalb haben wir dort heute nur kurz halt gemacht.

Anschließend ging es zunächst durch den historischen Ortskern von Anholt und weiter zur kleinen Siedlung Regniet unmittelbar der Grenze zu den Niederlanden.

Kurz dahinter erreichen wir die Bocholter Aa, ein rund 50 km langer Nebenfluss der Issel, der aus dem Kreis Borken in den niederländischen Achterhoek fließt. Der nur schwach dahinströmende und mit vielen Seerosen bewachsene Fluss bildet in diesem Abschnitt die Grenze zu den Niederlanden.

Über mehrere Kilometer folgen wir dem Fluss in östlicher Richtung, bis wir beim Suderwicker Venn nach Süden in Richtung Isselburg abdrehen. Wir überqueren die Issel und laufen durch das historische Zentrum von Isselburg.

Dahinter wenden wir uns in Richtung Anholt und stoßen bald auf die alte Klevsche Landwehr, einem spätmittelalterlichen Graben- und Wallsystem, das sich ursprünglich auf einer Länge von 40 km durch die Kreise Wesel und Borken zog.

Wir folgen der Klevschen Landwehr, die hier als Wassergraben den Platz des Golfclubs Wasserschloss Anholt durchschneidet. Ich genieße es immer wieder, durch die schön kultivierte Landschaft von Golfplätzen zu laufen. Herrlich ist das! Auch hier.

Nach knapp vier Stunden und 17 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Ausgangspunkt am Wasserschloss Anholt. Das war wirklich eine sehr reizvolle Wanderung, die den Charakter des Münsterlandes eindrucksvoll erlebbar gemacht hat. Kompliment an den Westfälischen Heimatbund e. V., der diese Tour zusammengestellt hat.

( MITI )

Abendwanderung zum Hülzenberg

Abendwanderung zum Hülzenberg
Hochelten, 20. Juli 2018

Das ehemalige Reichsstift St. Vitus auf dem Eltenberg

Unser Stellplatz auf dem Eltenberg liegt in einem schönen Waldgebiet, das sich auf niederländischer Seite fortsetzt. Der Wald wird durch die Autobahn A3 durchschnitten, die hier die Grenze zwischen der Bundesrepublik und den Niederlanden bildet.

Am Abend begebe ich mich mit Doxi auf eine zehn Kilometer lange Wanderung durch dieses Gebiet.

Zunächst laufen wir zum ehemaligen Reichsstift St. Vitus auf dem Eltenberg. Gleich hinter der großen Kirche öffnet sich ein toller Blick vom Eltenberg hinunter ins Rheintal mit Emmerich und der imposanten Rheinbrücke am Horizont.

Dann tauchen wir in das große Waldgebiet ein, das aus sich auf einer riesigen Sanddüne erhebt und von sandliebenden Kiefern und Farnen geprägt ist.

Auf niederländischer Seite wird es von einem gut ausgebauten Netz von Fahrrad- und Wanderwegen durchzogen, mit dem 80 m hohen Hülzenberg als höchste Erhebung.

Mithilfe meines Wandernavis drehen wir eine schöne Schleife, ohne jedoch die Grenzen des Gebiets zu erreichen. Dafür müssten wir etwas mehr Zeit haben. Doch der Tag war schon lang und ich will nicht in die Dunkelheit kommen. Vielleicht ergibt sich ja noch die Gelegenheit, hier etwas länger unterwegs zu sein.

( MITI )

Tolkamer: Zwischen See, Kanal und Rhein

Tolkamer: Zwischen See, Kanal und Rhein
Tolkamer, 20.07.2018

Womo-Stellplatz auf dem Rheindeich bei Tolkamer

Nach unserem Aufenthalt am Rhein radele ich mit Doxi im Anhänger weiter stromaufwärts in das wenige Kilometer entfernte Tolkamer.

Die kleine niederländische Gemeinde ist reich gesegnet mit Wasserflächen: Auf der einen Seite der Rheinstrom mit einem Übernachtungshafen für Frachtschiffe, auf der andere Seite das Erholungs- und Wassersportrevier De Bijland.

Das gesamte Gebiet liegt auf einer früheren Schlinge der Waal, wie der Rhein in den Niederlanden genannt wird. Diese Schlinge wird seit 1776 durch einen künstlich geschaffenen, drei Kilometer langen Kanal überbrückt.

Durch diesen „Bijlands-Kanal“ wollten die Gelderländer die Schiffahrt auf dem Rhein/Waal vereinfachen und gleichzeitig ihre Region besser gegen Überschwemmungen schützen.

In Tolkamer gibt es mehrere interessante Womo-Stellplätze, dich ich mir bei dieser Gelegenheit für einen künftigen Aufenthalt anschaue: Einen Asphaltplatz direkt an der Rheinpromenade, einen etwas größeren naturnahen Stellplatz am Yachthafen De Bijland  und einen kleinen auf der Rasenfläche an einem Restaurant unmittelbar am Rhein. Der letztgenannte gefällt mir besonders gut. Den werde ich mir mal merken…

( MITI )

Von Hochelten zum Rhein

Von Hochelten zum Rhein
Hochelten, 20.07.2018

Auf dem Rheindeich zwischen Emmerich und Tolkamer

Ein heißes Sommer-Wochenende steht bevor. Jutta ist mit ihren Freundinnen auf dem Parookaville-Festival bei Weeze und ich bin mit dem Wohnmobil und Doxi am nördlichen Niederrhein im Grenzgebiet zu den Niederlanden unterwegs.

Heute machen wir in Hochelten halt, das auf dem Eltenberg liegt und genau wie das darunter angesiedelte (Nieder-) Elten zu Emmerich gehört.

Der Ort bildet den äußersten nordwestlichen Zipfel des Bundesgebiets und ist auf drei Seiten von niederländischem Staatsgebiet eingeschlossen.

Wir stehen auf dem kostenlosen und sehr schön gelegenen Womo-Stellplatz unweit der Kirche St. Vitus. Der ehemalige Reichsstift ist durch seine exponierte Lage auf dem Eltenberg eine weithin sichtbare Landmarke.

Gleich nach unserer Ankunft am Morgen baue ich Doxis Fahrradanhänger auf und radele mit ihr zum knapp vier Kilometer entfernten Rheindeich, der sich zwischen Emmerich und dem niederländischen Tolkamer erstreckt. Wir suchen uns einen schönen Abschnitt am Fluss und machen es uns im Schatten eines Baumes gemütlich.

Über den Fluss weht ein kühlender Wind zu unser herüber, der durch die vorbeifahrenden Schiffe immer wieder angefacht wird. So lässt es sich auch in der Sommerhitze gut aushalten.

( MITI )

Kirmes in Düsseldorf

Kirmes in Düsseldorf
Düsseldorf, 15. Juli 2018

Blick von der Rhein-Knie-Brücke auf die Düssedorfer Kirmes

Morgens wandern, abends Rad fahren – unter diesem Motto waren wir heute am Vormittag zunächst bei Erkrath auf Schusters Rappen unterwegs, um am Abend mit dem Fahrrad zur Düsseldorfer Kirmes zu radeln.

Zuvor haben wir das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in Russland geschaut, das Frankreich gegen Kroatien mit 4:2 Toren doch relativ eindeutig gewonnen hat.

Nach der Hitze des Nachmittags ist es kurz vor dem Sonnenuntergang richtig schön mild geworden. Auf der Kirmes ist entsprechend viel los. Die Menschen drängen durch das Gelände, die Stimmung ist heiter und gelöst.  So lasse ich mir einen Abend auf der Kirmes gefallen.

( MITI )

Auf dem Bergbauwanderweg im Muttental

Auf dem Bergbauwanderweg im Muttental
Witten-Herbede, 8. Juli 2018

Ruine der Burg Hardenstein an der Ruhr bei Witten-Herbede

Immer wenn es im Sommer so richtig heiß wird, fühle ich mich draußen im kühlen Wald am besten aufgehoben. Für den heutigen Tag hatte ich deshalb eine Wanderung mit hohem Waldanteil herausgesucht.

Bei Witten-Herbede ging es südlich der Ruhr über eine verlängerte Variante des Bergbauwanderwegs Muttental. Der Weg wurde 1972 eröffnet und gilt als eine der schönsten Wanderstrecken im Ruhrgebiet.

Entlang des Wanderweges stoßen wir auf zahlreiche Zeugnisse aus mehr als fünf  Jahrhunderten Ruhrbergbau. Dazu zählen Stollen, Pingen, Fördergerüste, Halden, Verladeanlagen und mehr.

Manche dieser Relikte sind im Gelände gar nicht so einfach zu erkennen. Die verschiedenen Stationen werden deshalb durch Infotafeln hervorgehoben und  erläutert.

Zu den Attraktionen des Wanderwegs zählen mehrere Stollenmundlöcher, ein Bethaus und das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall. Die schönen Waldabschnitte, Wiesen und der Muttenbach machen den Weg zu einem Naturerlebnis.

Ein Teil des Weges verläuft durchs Naturschutzgebiet Hardenstein mit der Burgruine Hardenstein direkt an der Wanderstrecke. Die Wasserburg wurde zwischen 1345 und 1354 erbaut und war bis ins 18. Jahrhundert bewohnt, bevor sie langsam verfiel.

Der Sage nach lebte zu Zeiten des Burgherren Neveling von Hardenstein ein unsichtbarer Zwergen-König namens Volmar auf der Burg. Man speiste, trank und feierte zusammen. Nachdem ein Küchenjunge Mehl gestreut hatte, um die Fußspuren des Zwergenkönigs sichtbar zu machen, tötete dieser den Jungen und belegte die Familie des Burgherren mit einem Fluch, bevor er für immer verschwand.

Unmittelbar hinter der Ruine fließt die Ruhr. Dort verbindet seit 2006 die Ruhrtalfähre Hardenstein als einzige Fähre im Radwegenetz des Ruhrtals die beiden Flussufer. Am selben Anleger verkehrt auch das Ausflugsschiff MS Schwalbe II der Stadtwerke Witten.

Unsere verlängerte Variante des Bergbauwanderwegs führt uns hinter der Hardenburg zur etwas entfernt liegenden Zeche Egbert, der letzten erhaltenen Kleinzeche des Ruhrgebietes. Nach vier Stunden und rund 14 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt auf einem Waldparkplatz bei Herbede. In der prallen Sonne merke ich, wie schön kühl es im Wald tatsächlich war. Diese Tour hat sich wirklich gelohnt.

[Update 19.07.2021: Von der Regen- und Flutkatastrophe in der Eifel und im Bergischen am 16.07.2021 wurde auch das Muttental schwer getroffen. Weite Teile des Tales wurden durch Erdrutsche verwüstet. Das Gebetshaus mit dem Museum und die Muttentahlbahn sind zerstört.]

( MITI )