Archiv der Kategorie: Unterwegs

Die Türen von Heidelberg

Die Türen von Heidelberg
Heidelberg, 26. September 2018

Hier fehlt die Tür: Portal am zerstörten Heidelberger Schloss

In der Altstadt von Heidelberg finden sich so viele prächtige Gebäude aus der Zeit zwischen 1780 und 1900, viele davon mit ebenso prächtigen Türen und Portalen. Hier eine kleine Auswahl.

( MITI )

Haus Kemnade und Burg Blankenstein

Haus Kemnade und Burg Blankenstein
Hattingen, 22. September 2018

Blick aus dem Gethmannschen Garten zur Burg Blankenstein

Eine landschaftlich sehr reizvolle, 13 km lange Tour an der Ruhr zwischen Witten, Hattingen und Bochum sind wir heute gelaufen. Wir starten am Wasserschloss Haus Kemnade, das bis 1486 am nördlichen Ufer der Ruhr auf Stiepeler Ortsgebiet lag. Dann änderte der Fluss nach einem Hochwasser seinen Lauf in nördliche Richtung, sodass das Anwesen seitdem getrennt vom Ort in den südlichen Ruhrauen liegt. Heute beherbergt das Schloss aus dem 13. Jahrhundert mehrere Museen, eine Außenstelle des Standesamts Bochum, sowie eine Gastronomie.

Vom Schloss laufen wir in Richtung des hübschen Kemnader Sees, der seit Ende der 1970er Jahr das Wasser der Ruhr aufstaut. Auf dem großen Klappenwehr am westlichen Seeende überqueren wir die Ruhr und laufen nun in westlicher Richtung über den gepflasterten Uferpfad. Auf diesem „Leinpfad“ wurden früher die Schiffe Ruhraufwärts durch Pferde oder Menschen gezogen („getreidelt“).

In der Ferne können wir über der Ruhr bereits die Burg Blankenstein erkennen. Bald passieren wir die alte Blankensteiner Schleuse, bevor wir ein Stück Ruhrabwärts auf der großen Autobrücke über das Ruhrtal wieder auf die südliche Flussseite wechseln.

Dann geht es hinauf in den Wald und auf die Höhen, wo sich uns immer wieder schöne Ausblicke in das Ruhrtal bieten. Kurz vor dem Ort Blankenstein kommen wir durch den „Gethmannscher Garten“, ein Park, der 1808 vom Kommerzienrat Carl Friedrich Gethmann angelegt wurde und zu den ersten öffentlichen Gärten in Deutschland zählte.

Dann durchqueren wir den kleinen Ort Blankenstein und erreichen die gleichnamige Burg auf einem Bergsporn rund 70 Meter über der Ruhr. Im 13. Jahrhundert durch den Grafen Adolf I. von der Mark erbaut und nach ihrem allmählichen Verfall am Ende des 18. Jahrhunderts im Stil des Historismus wieder aufgebaut, beherbergt sie heute ein beliebtes Burgrestaurant.

Der massive, 26 Meter hohe quadratische Bergfried ist begehbar und bietet von seiner Spitze tolle Ausblicke in das Ruhrtal und über den Kemnader See. Im ehemaligen Burggraben darunter befindet sich heute ein kleines Wildgehege mit Rehen.

Hinter der Burg laufen wir durch schönen Wald zum Naturschutzgebiet „Katzenstein“ und beginnen dort unseren Abstieg zurück zur Ruhr und zum Haus Kemnade, das wir nach rund dreieinhalb Stunden wieder erreichen.

Heute waren wir ausnahmsweise einmal recht langsam unterwegs, aber das war vor allem meinen wunden Fersen geschuldet. Eine sehr gemütliche Tour mit wunderbaren Ausblicken am ersten Tag des kalendarischen Herbstes.

( MITI )

Rauf auf den Puig de Santueri

Rauf auf den Puig de Santueri
Felanitx (ES), 16. September 2018

Hier geh es hinauf

Im Südosten von Mallorca erhebt sich ein kleiner Bergzug mit mehreren Gipfeln aus der flachen Küstenlandschaft.

Die beiden markantesten Erhebungen sind der „Puig des Mila“ mit dem Kloster Sant Salvador (510 Meter ü.N.N.) und der Tafelberg „Puig de Santueri“ (410 Meter ü.N.N.). Auf dessen abgeflachter Spitze thront die frühmittelalterliche Festung „Castell de Santueri“, die erst seit wenigen Jahren wieder zugänglich ist. Dorthin sind wir heute hinauf gewandert.

Vom Felsplateau auf der Bergspitze hat man einen fantastischen Blick über nahezu ein Drittel der gesamten Inselfläche. Man blickt bis zur Südspitze von Mallorca und zur Insel Cabrera, zur Inselmitte mit dem Berg Randa und nach Norden in Richtung der Berge von Arta. Südlich und östlich sind an der Küste deutlich die Orte Colonia de Sant Jordi, Porto Pedro, Cala D’or, Portcolom, Calles de Mallorca und weitere Siedlungen auszumachen.

Bereits in römischer Zeit (nach 123 v. Chr.) wurde auf dem Bergrücken eine Festung errichtet. Nach der islamischen Eroberung Mallorcas durch das Emirat von Córdoba (902 n. Chr.) war der Berggipfel ebenfalls mit einer Festung gesichert. Es gab dort oben genügend Trinkwasser und sogar Ackerflächen für die Versorgung der maurischen Besatzung.

Diese leistete bei der spanischen Rückeroberung Mallorcas (Reconquista) ab 1229 durch Jakob I. von Aragon mehr als ein Jahr Widerstand, bevor die Festung fiel und nahezu vollständig geschleift wurde. Auf den Überresten dieser Höhenburg wurde im 14. Jahrhundert durch die spanische Krone eine neue Festung errichtet, die u. a. dem Schutz vor Überfällen durch Piraten und türkischen Flotten diente. Seit dem 18. Jahrhundert verfiel die Festung.

Von der aus weißem Kalkstein errichteten Kastellburg sind einige Teile wie Umfassungsmauern und Türme erhalten, die einen Eindruck von der früheren Größe der Anlage vermitteln. Wir erfreuen uns nicht nur an den tollen Ausblicken in die Landschaft, sondern auch an den zahlreichen großen Schmetterlingen, die dort oben unterwegs sind. Es ist nicht ganz einfach, die „zappeligen“ Falter mit der Kamera festzuhalten, siehe unten.

( MITI )

Die Stauseen von Mallorca

Die Stauseen von Mallorca
Serra de Tramuntana (Mallorca), 12.09.18

Blick auf den halb gefüllten Cuber-Stausee

Zu den schönsten Stellen im Tramuntana Gebirge, das die gesamte Nordflanke der Insel durchzieht, gehört die Region um die beiden Stauseen Gorg Blau und Cuber. Hier sind wir heute unterwegs.

Da ich mir beim Einlaufen meiner neuen Joggingschuhe blutende Fersen eingefangen habe, reicht es heute leider nicht zu einer längeren Wanderung – wohl aber zu einem kleinen Spaziergang durch die herrliche Landschaft.

Die beiden Stauseen liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt im Gemeindegebiet von Escorca. Sie dienen als Unterstützung der Trinkwasserversorgung für den Großraum Palma. Sind die Seen nach den Niederschlägen des Winters nicht fast vollständig gefüllt, sind Versorgungsprobleme in der nachfolgenden Touristensaison vorprogrammiert.

Der größere und höher gelegene der beiden Seen ist der Gorg Blau. Westlich des Sees erhebt sich der höchste Gipfel von Mallorca, der Puig Major. Südwestlich vom Gorg Blau liegt mit dem Cúber der zweite Stausee. Über ihn wird auch das Wasser des Gorg Blau in Richtung Palma abgeleitet.

Die Umgebung des Cuber ist eingezäunt und wird von Eseln, Schafen und Kühen beweidet. Am Rande des Sees führen öffentliche Wanderwege entlang. Auch der berühmte GR221 passiert den See.

Parallel zu den Seen führt die Landstraße von Pollenca nach Soller durch das Gebirge. Immer wieder bieten sich fantastische Ausblicke über die Berge und hinunter zum Meer. Eine herrliche Strecke, die auch von zahlreichen Rennradfahrern genutzt wird.

( MITI )

Im Kloster Lluc

Im Kloster Lluc
Lluc / Escorca (Mallorca), 11.09.2018

Blick auf das Kloster Lluc in den Bergen der Serra de Tramuntana (Foto Defisch | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

So oft schon war ich auf Mallorca, aber noch nie im berühmten Kloster Lluc, das gar kein Kloster ist, wie ich jetzt gelernt habe, sondern eine Marien-Wallfahrtsstätte. Und es leben auch keine Mönche dort, sondern Padres, die die Anlage und ihre Besucher betreuen.

Der offizielle Name lautet „Santuari de Santa Maria de Lluc“ (Heiligtum der Heiligen Maria von Lluc) . Im Zentrum der Anlage steht eine prunkvoll ausgestattete Wallfahrtskirche (Basilika) von 1691, in der die „Gottesmutter von Lluc“ in Form einer Schwarzen Madonnenstatue verehrt wird.

Die Anlage befindet sich 34 Kilometer nordöstlich von Palma auf 525 Metern Höhe über dem Meeresspiegel in einem Talkessel des Tramuntana-Gebirges in der Gemeinde Escorca. Sie ist von mehreren über 1.000 Meter hohen Bergen umgeben.

Um dorthin zu gelangen, muss man auf schmalen Straßen zahlreiche Steigungen und enge Kurven überwinden.

Das Hauptgebäude des Santuari besteht aus mehreren Flügeln, in denen ein Gymnasium mit Internat, ein Museum, eine Herberge, die Gemeindeverwaltung von Escorca sowie die Wallfahrtskirche untergebracht sind.

Im Kloster Lluc

Die heilige Maria von Lluc (Foto H. Zell | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Die Gründungslegende von Lluc geht auf das Jahr 1229 zurück. Kurz nach der christlichen Rückeroberung der Insel soll ein Hirtenjunge namens Lluc („Lukas“), eine dunkle Marienstatue zwischen den Felsen am Ufer des Baches hinter der heutigen Sakristei des Santuari gefunden haben. Die Figur wurde noch am selben Tag in die Pfarrkirche von Escorca gebracht, war jedoch am nächsten Morgen verschwunden.

Man entdeckte sie an der Stelle ihres ursprünglichen Fundortes und brachte sie erneut nach Escorca. Am nächsten Tag wiederholte sich der Vorgang. Daraufhin entschloss sich der Gemeindepfarrer, dem Standbild der Gottesmutter Maria an ihrem Fundort eine kleine Kapelle zu errichten. So entstand die Pilgerstätte, die im Laufe der folgenden Jahrhunderte zu einer immer größeren Einrichtung ausgebaut wurde.

Heute besuchen jedes Jahr mehr als eine Million Menschen das Santuari de Lluc. Wir haben Glück, dass wir erst am späten Nachmittag eintreffen. Die meisten Tagesgäste haben die Anlage zu diesem Zeitpunkt bereits wieder verlassen, und so können wir uns dort ungestört von den ganz großen Menschenmassen umschauen. Ich freue mich, diesen berühmten Ort endlich einmal kennengelernt zu haben.

( MITI )

Im Tal der jungen Sülz

Im Tal der jungen Sülz
Dohrgaul, 5. September 2018

Überquerung der beinahe zugewachsenen Sülz bei Leiberg. Links und rechts des Flusses: Kuhweiden.

Als Abschluss unserer spätsommerlichen Wandertage geht es heute ins Bergische Land. Südöstlich von Wipperfürth starten wir im kleinen Ort Dohrgaul zu einer 12 Kilometer langen Wanderung entlang der jungen Sülz.

Doch bis wir zur Sülz gelangen, müssen wir erst einmal mehrere Höhen östlich von Dohrgaul erklimmen. Bei sommerlichen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung geht es über kleine Asphaltstraßen. Die Aussichten in die Landschaft sind lieblich, aber etwas Schatten würde durchaus guttun.

Den bekommen wir, als wir durch eine Laubensiedlung zur Schnipperinger Mühle hinabsteigen und dort auf das Tal der noch jungen Sülz treffen. Die Sülz ist ein 25 km langer rechter Nebenfluss der Agger. An dieser Stelle ist sie noch ein Bach, der sich mäandernd durch ein ruhiges Tal mit Wald und Kuhweiden zieht.

Doxi lässt es sich natürlich nicht nehmen, erst einmal die Wasserqualität der Sülz zu testen. Wir folgen dem Bach für einige Kilometer in westlicher Richtung, bevor wir nach Norden abdrehen und über mehrere Höhen wieder auf Dohrgaul zusteuern. Nach knapp drei Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt.

Zehn Wandertage, in denen wir in der Eifel, im Ruhrgebiet, an der Mosel, in Holland, Belgien und Luxemburg unterwegs waren, gehen damit zu Ende. Einige der Touren waren durchaus anstrengend. Jetzt freue ich mich auf ein paar ruhige Tage auf Mallorca.

( MITI )