Archiv der Kategorie: Unterwegs

Mosenberg und Lieserpfad bei Manderscheid

Mosenberg und Lieserpfad bei Manderscheid
Manderscheid, 18. Oktober 2017

Die Oberburg und die Niederburg bei Manderscheid in der Vulkaneifel

Heute war ich mit Doxi bei wunderbarem Herbstwetter rund um Manderscheid in der Vulkaneifel unterwegs und ich muss sagen, viel schöner kann eine Wanderung kaum sein.

Die Tour 43 aus dem Rother Wanderfüher „Eifel“ führt zunächst aus Manderscheid hinaus und hinunter zur Heldsmühle. Dort beginnt der lange Anstieg zum Mosenberg.

Knapp unterhalb des Gipfels begegnen wir einer großen Schafherde, die von einem zutraulichen Esel bewacht wird. Zweihundert Augenpaare starren gebannt auf Doxi, aber die ist ganz entspannt,

An dieser Stelle macht die Tour zunächst einen Abstecher zum malerischen Windsbomkrater, bevor wir das letzte Stück zum Gipfel des Mosenbergs erklimmen. Dort befindet sich eine Schutzhütte mit herrlichem Panoramablick.

Unterhalb des Gipfels laufen wir an mächtigen Felswänden aus Vulkangestein vorbei – ein Zeugnis der bewegten vulkanischen Vergangenheit dieser Region.

Nun beginnt der Abstieg über Felder und durch herbstlich bunten Mischwald hinunter in die Wolfsschlucht, die von der Kleinen Kyll durchflossen wird. Am Ausgang des Tales haben wir den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht. Ab jetzt geht es auf dem Lieserpfad oberhalb der Lieser stetig leicht aufwärts in Richtung Manderscheid.

Der schmale Weg schmiegt sich an die Steilhänge über der Lieser an und ist an einigen Stellen gesichert, weil es daneben steil und tief hinabgeht. An mehreren Punkten sind Schutzhütten errichtet, die tolle Blicke in das Liesertal gestatten.

Bevor wir nach 14 Wanderkilometern und 460 Höhenmetern wieder unseren Startpunkt in Manderscheid erreichen, wartet noch ein weiteres Highlight auf uns: Der grandiose Blick auf die zwei Burg-Ruinen von Manderscheid: Die Oberburg und die Niederburg, die in der herbstlich warmen Nachmittagssonne um die Wette strahlen.

Vor zwei Jahren wollten wir diese Tour schon einmal laufen. Damals war fürchterliches Wetter und wir sind nach einem kurzen Stopp in Manderscheid wieder abgedreht. Heute hat alles gepasst. Ein wunderbarer Tag!

( MITI )

Auf dem Eifelsteig über dem Rurtal

Auf dem Eifelsteig über dem Rurtal
Eicherscheid, 15. Oktober 2017

Herbstlich bunter Mischwald an der Wanderhütte „Weißes Krezuz“ über dem Rurtal

Heute bin ich mit Bellis und Doxi bei wunderschönem Wetter eine durchaus anspruchsvolle Runde in der herbstlich bunten Rureifel gelaufen. Die Tour 13 aus dem Rother Wanderführer „Eifel“ startet in Eicherscheid und führt zunächst hinab in das wildromantische Belgenbachtal. Dort stoßen wir auf die alte Belgenbacher Mühle mit angrenzender Kapelle, in der an diesem Sonntagmorgen gerade ein Gottesdienst gelesen wird. Da wollen wir natürlich nicht stören.

Im weiteren Verlauf kommen wir an mehreren Gedenkkreuzen vorbei. Das Meier-Kreuz erinnert an den 1875 irrtümlich erschossenen königlichen Förster. Das Alsdorfer Kreuz auf der Weidehüsjes Lei am Steilhang des Belgenbachtals gedenkt der 271 Toten beim verheerenden Grubenunglück in Alsdorf im Jahre 1930.

Wir steigen hinunter zur Mündung des Belgenbachs in die Rur und folgen dann der wild rauschenden Rur entlang des Eifelsteigs. Bald geht es wieder aufwärts auf die Höhen über dem Rurtal, wo wir an der Wanderhütte „Weißes Kreuz“ einen herrlichen Talblick in Richtung des Ortes Widdau genießen.

Dann geht es durch schönen Mischwald erneut hinunter zur Rur in Richtung des beliebten Campingplatzes beim Ort Hammer. Eigentlich macht die Tour ab hier noch einen großen Schlenker auf die andere Seite der Rur und dort hinauf zum Ort Dedenborn. Doch die alte Dame Bellis wirkt auf mich schon ein wenig angestrengt von dem vielen auf und ab.

Spontan entschließe ich mich, uns den Schlenker zu ersparen und die 19 Kilometer lange Tour ein wenig abzukürzen. Trotzdem werden es am Ende 14 Kilometer und 680 Höhenmeter, bis wir wieder unseren Startpunkt in Eicherscheid erreichen. Auf der Rückfahrt sind die beiden Hunde kaum zu vernehmen. Und nicht nur Bellis und Doxi sind k.o. Ich auch.

( MITI )

Von Vossenack durch das Kalltal

Von Vossenack durch das Kalltal
Vossenack, 14. Oktober 2017

Blick hinunter nach Simonskall im Kalltal

Eifel statt Schwarzwald. Eigentlich wollte ich gerade zwei Wochen im südlichen Schwarzwald unterwegs sein. Doch aufgrund eines Defekts meines Wohnmobils bin ich nach nur 36 Stunden zurück im Rheinland. Das Wetter ist so schön heute, da fahren wir halt mit dem PKW in die Eifel zum Wandern.

Und zwar ins Kalltal, wo wir die 16 km lange Tour 2 aus dem Rother Wanderführer „Eifel“ von Vossenack über Simonskall zur Mestrenger Mühle laufen.

Das ist eine sehr schöne Tour entlang der Kall und durch viel Wald oberhalb des Tales, mit wunderbaren Fernblicken. Kaum zu glauben, dass in dieser Gegend kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch mehr als 60.000 deutsche und amerikanische Soldaten bei der Schlacht im Hürtgenwald starben.

( MITI )

Offenburg in der Ortenau

Offenburg in der Ortenau
Offenburg, 13. Oktober 2017

Das historische Rathaus von Offenburg

Als ich am zweiten Tag meiner Schwarzwald-Tour von Kehl nach Bernau weiterreisen will, bleibe ich aufgrund eines elektrischen Defekts mit dem Wohnmobil liegen. Mithilfe des ADAC schaffe ich es noch bis zu einer Fachwerkstatt ins 15 Kilometer entfernte Offenburg.

Doch da endet meine schöne Wohnmobilreise bereits nach 36 Stunden. Zu komplex der Fehler, zu voll der Terminkalender der Werkstatt, als dass in den kommenden Tagen mit einer erfolgreichen Instandsetzung zu rechnen wäre. Genau das Richtige an einem Freitag dem 13.

Nur gut, dass ich ADAC-Plus-Mitglied bin. Der Schutzbrief hat mir einen kostenlosen Leihwagen für die Rückreise nach Hause eingebracht. Und die Zusicherung, dass der ADAC mein Wohnmobil mithilfe einer Spedition zurück ins Rheinland überführen wird.

Alles ganz schön doof. Aber immerhin hat mir dieser Defekt einen Ausflug in das schöne Offenburg am Rande des Schwarzwalds beschert.

Während ich auf die Diagnose der Werkstatt warte, laufe ich mit Doxi drei Stunden durch Offenburg. Erst durch die historische Altstadt, dann an der Kinzig entlang über Wiesen und Felder in Richtung Kehl.

Auf dem Weg in die Innenstadt höre ich in der Ferne so etwas wie Seemannslieder erklingen. Und bald schon steigt mir ein eigenartiger Geruch in die Nase.

Tatsächlich komme ich genau richtig zum Fischmarkt-Fest auf dem Marktplatz. Inklusive zahlreicher Fischbuden, einem Freddy Quinn-Imitator im Seemannshemd und einer rollenden Bar in Form eines ausgewachsenen Segelboots.

Die Einheimischen finden es toll, dass die mehr als 800 Kilometer entfernte Nordsee bei ihnen vorbeischaut. Mir kommt es vor dem Hintergrund dieser Schwarzwaldidylle jedoch alles ein wenig unwirklich vor. Ist es aber vermutlich gar nicht …

( MITI )

Abendtour durch Straßburg

Abendtour durch Straßburg
Straßburg, 12. Oktober 2017

Die Ill im historischen Stadtkern

Nach meinem Besuch des Straßburger Münsters schaue ich mir den sehenswerten Stadtkern von Straßburg an. Die Stadt mit 270.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region „Grand Est“ sowie Sitz der Präfektur des Départements „Bas-Rhin“.

Darüber hinaus residiert hier das Europaparlament, der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Eurokorps. Daher schmückt sich Straßburg gern mit dem Titel „Hauptstadt Europas“.

Die Stadt liegt am Fluss Ill, der sich im Stadtgebiet verzweigt und früher zahlreiche Mühlen antrieb. Auf der von beiden Illarmen umflossenen Großen Insel („Grande Île“) liegt die historische Altstadt.

Die östlichen Stadtteile mit dem Hafen grenzen an den Rhein. Am gegenüberliegenden östlichen Rheinufer liegt auf deutscher Seite die Stadt Kehl.

Im Mittelalter gehörte Straßburg zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Davon zeugen noch heute die vielen Fachwerkhäuser in der Altstadt, die im Süddeutschen-Alemannischen Stil errichtet wurden, sowie die mittelalterlich klingenden deutschen Straßennamen, die auf vielen Straßenschildern unter den modernen französischen Straßennamen aufgeführt werden.

1770/71 studierte Johann Wolfgang Goethe in Straßburg. In diesen Jahren wurde die Stadt ein Anziehungspunkt für die Dichter der „Sturm und Drang“-Bewegung. In der Zeit der Französischen Revolution ließen sich viele Deutsche Republikaner in der Stadt nieder.

Um die Altstadt herum gruppieren sich Viertel, die in den verschiedenen Perioden französischer Herrschaft entstanden sind. Dort gibt es viele repräsentative Bauten im klassizistischen Stil, darunter das Theater, die Universität und die Regionalpräfektur.  Insgesamt ergibt sich so ein interessanter Stilmix, der Straßburg zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Auch ich war bestimmt nicht zum letzten Male hier.

( MITI )

Im Straßburger Münster

Im Straßburger Münster
Straßburg, 12. Oktober 2017

Nordfassade des Straßburger Münsters

Lange schon hatte ich mir vorgenommen, das Straßburger Münster besuchen, nachdem ich auf Arte-TV eine spannende TV-Dokumentation über dessen Entstehungsgeschichte gesehen hatte. Jetzt habe ich es endlich geschafft.

Von Kehl bin ich mit dem Fahrrad nach Straßburg gefahren und habe als Erstes den Kirchplatz vor dem Liebfrauenmünster angesteuert, wie die Kirche auf Deutsch offiziell heißt (französisch „Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg“).

Das imposante Bauwerk aus rosa Vogesensandstein wurde zwischen 1176 und 1439 an der Stelle eines abgebrannten Vorgängerbaus errichtet.

Die neue Kirche entstand zunächst im romanischen und später im gotischen Stil. Bis zum Jahre 1874 war das Münster mit seinem 142 Meter hohen Nordturm das höchste Bauwerk der Menschheit. Nach wie vor gilt es als das höchste im Mittelalter errichtete Gebäude.

Zu seinen berühmtesten Elementen im Innenraum gehören die Astronomische Uhr, der sogenannte „Engelspfeiler“, die Schwalbennestorgel sowie die großen bunten Bleiglasfenster aus dem 14. Jahrhundert.

Markant ist die asymmetrische Form der Türme, denn der Südturm wurde nie gebaut, obwohl in den Bauplänen immer vorgesehen.

Nach dem Aufstieg auf den Nordturm genieße ich den wunderbaren Blick über die Stadt. Im Osten erheben sich die Vogesen, im Westen der Schwarzwald. Ein tolles Panorama, für das sich der Aufstieg über die insgesamt 333 Treppenstufen absolut gelohnt hat.

( MITI )