Schlagwort-Archive: Ostsee2016

In Dömitz an der Elbe

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Dömitz, 27.05.2016
Tag
1

Wir sind auf dem Weg an die Ostsee. Auf Zweidrittel des Weges machen wir in Dömitz an der Elbe Station.

Hier, im Dreiländereck von Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, bildete die Elbe vierzig Jahre lang die unüberwindbare Grenze zwischen der DDR und der BRD. Bereits der Zugang zum Fluss war normalen DDR-Bürgern komplett versperrt.

Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem Stellplatz an der Elde-Schleuse kurz vor dem Hafen von Dömitz. Die Elde, der längste Fluss in Mecklenburg-Vorpommern, mündet hier in die Elbe.

Auf der gegenüberliegenden, niedersächsischen Seite sind noch die Reste der alten Eisenbahnbrücke zu erkennen, die bis kurz vor Kriegsende 1945 die beiden Seiten des breiten Flusses verband.

Erst nach dem Ende der DDR entstand in den Jahren 1990/91 wenige Kilometer stromaufwärts wieder eine Brücke, über die heute die viel befahrene Bundesstraße 191 führt.

Ruhig geht es in Dömitz zu. Es gibt viele Kanäle, viele Schafe, viele alte Eichen und an dem Tag unseres Besuches wahnsinnige viele Blütenpollen von den Bäumen in der Luft. Fast hat es den Anschein, als würde es schneien. Ein kurioser Anblick.

( MITI )

Dorfrepublik Rüterberg

Doxi hinter dem Grenzuaun
Rüterberg, 27.05.2016

Doxi hinter dem Grenzuaun

Tag
1
Rüterberg ist ein kleines Dorf 5 Kilometer stromaufwärts von Dömitz, das im Jahr 1990, wenige Tage vor dem Ende der DDR, für Aufsehen sorgte.

In einem zuvor undenkbaren Akt der Rebellion hatten die Bürger eine Dofrepublik mit eigenen Gesetzen ausgerufen, um sich dem strengen Grenzregime der DDR zu widersetzen.

Bis dahin war der Ort über drei Jahrzehnte wie eine Enklave innerhalb des Hoheitsgebiets der DDR behandelt worden.

Die Gemeinde direkt an der Elbe war auf allen Seiten umfasst vom DDR-Grenzzaun und für die Einwohner nur zugänglich mit Passierschein über eine einzige, von DDR-Grenztruppen kontrollierte Straße.

Dieser Zugang war nur zwischen 5:00 Uhr am Morgen und 22:00 am Abend geöffnet.

Besucher durften in dem Ort direkt am Fluss grundsätzlich nicht empfangen werden. So wollte die DDR mögliche Fluchtversuche von Einheimischen und Ortsfremden über die Elbe verhindern.

Noch heute sind im Dorf kleine Teile der ehemaligen DDR-Grenzbefestigung erhalten. Und wer einen Blick in die Gärten des Ortes wirft, dem begegnet an verschiedenen Stellen die kreative Verwendung der robusten ehemaligen Zaunelemente, sei es als Begrenzung einer kleinen Schafweide oder als eine Einfassung für die Sammlung von Brennholz.

( MITI )

Wismar – Wenn Backstein auf Backfisch trifft

Die "Wasserkunst" am Marktplatz, das Wahrzeichen von Wismar
Wismar, 28.05.2016

Die „Wasserkunst“ am Marktplatz, das Wahrzeichen von Wismar

Tag
2
Wir sind an der Ostseeküste angekommen. Unsere erste Station ist die Hansestadt Wismar.

Die historische Altstadt mit ihren markanten Bauten aus der Zeit der Backsteingotik zählt seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Von unserem Womo-Stellplatz am Westhafen sind es nur wenige Fußminuten bis in die Altstadt.

An diesem Samstagvormittag ist hier ganz schön was los. Einheimische und Touristen stehen sich beinahe auf den Füßen.

Fast 200 Jahre stand Wismar unter fremden Besitz, nachdem die Stadt im Dreißigjährigen Krieg 1632 von den Schweden erobert worden war.

Einige Häusernamen, Wandbilder und Skulpturen im Stadtgebiet erinnern noch heute daran. Der „alte Schwede“ ist vielfach präsent.

( MITI )

Wo Mecklenburg seinen Anfang nahm

Die Pfarrkirche des Dorfes Mecklenburg aus dem 14. Jahrhundert
Wismar, 28. Mai 2016

Die Pfarrkirche des Dorfes Mecklenburg aus dem 14. Jahrhundert

Tag
2
Am Abend unternehme ich eine Radtour von Wismar in das nur wenige Kilometer entfernte Dorf Mecklenburg auf halber Strecke zwischen Wismar und dem Schweriner See.

In dem kleinen Dorf stand einst auf einem Hügel die Burg Mecklenburg, Namensgeberin für das Dorf und die gesamte Region, die heute zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehört.

Auf dem ehemaligen Burghügel befindet sich heute ein Friedhof, der noch von Teilen des ursprünglichen Ringwalls umgeben ist. Wenige hundert Meter weiter steht mit der Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert eine der ältesten noch erhaltenen Kirchen der Ostseeregion.

Auf einem Hügel oberhalb des Dorfes erhebt sich die Holländerwindmühle, eine Rekonstruktion der alten mittelalterlichen Mühle, die hier einstmals stand. Wäre das Dorf nicht von zahlreichen DDR-typischen Plattenbauten durchsetzt, man würde sich hier gleich wie fünfhundert Jahren fühlen.

( MITI )

Morgentour durch Stralsund

Die beräühmte Fassade des Rathauses am Alten Markt
Stralsund, 29.05.2016

Die berühmte Fassade des Rathauses am Alten Markt

Tag
3
Nachdem mich die Backsteingotik in Wismar so begeistert hatte, war ich schon auf Stralsund gespannt.

Um den großen Besucherströmen aus dem Weg zu gehen, sind wir ganz früh am Sonntagmorgen von Wismar nach Stralsund aufgebrochen, wo wir zunächst im Herzen der Altstadt auf dem Neuen Markt parken.

Bei unserem zweistündigen Spaziergang kommen uns viele schöne Motive vor die Kamera: Alte Bauten der Backsteingotik, imposante Kirchtürme, das mittelalterliche Rathaus mit seiner berühmten Fassade, aber auch das architektonisch moderne Ozeaneum am Hafen, sowie die Gorch Fock, die dort vor Anker liegt.

Eine wirklich wunderschöne Stadt. Vor allem, wenn noch nicht so viel los ist 🙂

( MITI )

Im Ostseebad Zingst

Die Strandbrücke von Zingst
Zingst, 29.05.2016

Die Seebrücke von Zingst

Tag
3
Auf der Nordseite fünf Kilometer feinster weißer Sandstrand, auf der Südseite die malerische Natur des Nationalparks Vorpommerische Boddenlandschaft: Das ist das Ostseebad Zingst auf der gleichnamigen Halbinsel zwischen den Städten Rostock und Stralsund.

Und weil es hier so schön ist, ist an diesem sonnigen Sonntagnachmittag auch richtig was los. Zu viel für uns, weshalb wir nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang des Boddens und des Ostseestrands weiterfahren. Nett, aber zu touristisch. Schnell weiter zur nächsten Station unserer kleinen Ostseetour.

( MITI )