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Rauf zur Kyrburg

Rauf zur Kyrburg
Kirn, 10. Oktober 2021

Blick von der Ruine der Kyrburg zum Steinbruch oberhalb von Kirn

Als letzten Aufstieg des Tages laufe ich mit Doxi von unserem Stellplatz in Kirn hinauf zur Kyrburg, dem Wahrzeichen von Kirn. Die 1128 erstmals urkundlich erwähnte Höhenburg sitzt zwischen den Tälern der Nahe und des Hahnenbachs.

Im Dreißigjährigen Krieg von den Spaniern, Schweden und den kaiserlichen Truppen besetzt, kam die Burg 1681 in die Hand der Franzosen.

1734 wurde die Festung, wiederum unter französischer Besatzung, gesprengt. Die Burgruine diente daraufhin den Kirnern als Steinbruch. Ihre Überreste kamen in den 1980er Jahren in den Besitz der Stadt Kirn.

Am Fuße der Burgruine befindet sich das 1764 errichtete Garnisonshaus, in dem heute das Restaurant Kyrburg residiert. In seinen Kellerräumen befindet sich ein bekanntes Whisky-Museum.

Die Burgruine kann begangen werden. Von oben hat man einen wunderbaren Blick in die Täler der Nahe und des Hahnebachs und die sie umgebenden Gipfel. Auch die Ausmaße des Steinbruchs am Hellberg kann man erst von dort richtig ermessen.

Und man kann sehr gut im Norden des Hahnebachtals die Kirner Dolomiten in rund 3 km Entfernung erkennen. Mehrere frei stehende, bis zu 30 Meter hohe Quarzitfelsen, ragen dort über die Baumkronen. Besonders markant sind die Oberhauser Felsen, der Kallenfels und die Wehlenfelsen.

Vor allem hat man oben auf der Burg noch Sonnenlicht, wenn das Tal am Abend bereits im Schatten des Berges liegt. Mit Doxi sitze ich deshalb noch eine Weile dort oben und genieße die untergehende Sonne, bis sie hinter dem Berg verschwunden ist. Ganz wunderbar ist das.

( MITI )

Wanderung zum Nahe Skywalk

Wanderung zum Nahe Skywalk
Johannisberg / Hochstetten-Dhaun, 10.10.21

Blick nach Westen vom Nahe Skywalk in das Nahe-Tal Richtung Kirn. Neben dem Fluss, der Nahetalbahn und der Bundesstraße B41 ist dort nicht viel Platz.

Ich hatte gesehen, dass es zwischen Monzingen und Kirn hoch über dem Nahe-Tal einen „Nahe Skywalk“ gibt. Aber da ich vermutet hatte, dass es dort für Fahrzeuge ziemlich steil und eng hinauf geht, wollte ich den Aufstieg lieber nicht mit dem Wohnmobil wagen.

Stattdessen wandere ich mit Doxi knapp sechs Kilometer von Kirn dorthin. Wir folgen dabei der Wegführung der dritten Etappe des Hildegard-von-Bingen-Pilgerwanderwegs, der über insgesamt 150 km von Idar-Oberstein zur Nahe-Mündung bei Bingen führt.

Wir steigen am östlichen Ortsrand von Kirn auf und laufen durch schönen Eichenwald immer weiter hinauf auf die Hochfläche zwischen Kirn und Hochstetten-Dhaun. Im Bereich des Itzbachs passieren wir einige Weiden, bevor es wieder durch Wald zur kleinen Siedlung am Johannisberg geht.

Neben der Stiftskirche St. Johannis, einem beliebten Landgasthof und einigen wenigen Häusern gibt es dort vor allem den Nahe Skywalk als beliebtes Ausflugsziel. Die 2014 errichtete stählerne Aussichtsplattform schwebt frei über einer Steilwand, die früher als Steinbruch genutzt wurde und fast senkrecht zur Nahe hin abfällt.

Nach rechts hat man an einen tollen Blick durch das Nahe-Tal nach Kirn, nach links geht der Blick in Richtung Hochstetten-Dhaun. Doxi ist ganz mutig und kommt problemlos mit auf den durchsichtigen Boden des Skywalks.

Gerne würde ich anschließend einen anderen Weg nach Kirn zurücklaufen, aber weil es vom Johannasberg nur hinunter ins Nahe-Tal in Richtung Hochstette-Dhaun geht, wählen wir einfach denselben Weg zurück. Ist in der wunderschönen Herbstsonne aber eine äußert angenehme Wiederholung.

( MITI )

Kirn – Stadt unter Steinbruch

Kirn – Stadt unter Steinbruch
Kirn, 10.10.2021

Unübersehbar erhebt sich der Steinbruch Kelberg über Kirn, obwohl er geografisch zur Nachbargemeinde Hochstetten-Dhaun gehört

Unsere nächste Station an der Nahe ist die 8.000-Einwohner-Gemeinde Kirn, wo das Tal des Hahnenbachs auf das Tal der Nahe trifft. Kirn wird von mehreren Bergen eingerahmt.

Auf einem sitzt die Ruine der Kyrburg, das Wahrzeichen der Stadt. Ein anderer Berg weist eine markante Delle auf. Hier wird seit vielen Jahrzehnten im Steinbruch am Ellenberg Basalt abgebaut.

Obwohl sich der Steinbruch weithin sichtbar unmittelbar über Kirn erhebt, hat er der Stadt niemals Geld gebracht – denn er befindet sich bereits auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Hochstetten-Dhaun.

Die Landschaft in den Tälern von Nahe und Hahnenbach ist dicht besiedelt. Der Hahnenbach läuft mitten durch die beschauliche Altstadt und mündet wenig später in die Nahe.

Die steilen Hänge der umliegenden Höhen sind größtenteils unbebaut und bewaldet. An einigen Stellen ragen frei stehende, bis zu 30 Meter hohe Quarzitfelsen über die Baumkronen hinaus , die sogenannten „Kirner Dolomiten“.

In der Gegend um Kirn trieb am Ende des 18 .Jahrhunderts der Räuber Johannes Bückler, der „Schinderhannes“, sein Unwesen. Er wurde 1796 in Kirn verhaftet und erhielt eine Prügelstrafe. Doch konnte er bereits in der ersten Nacht fliehen. Später begingen er und seine Kumpanen in der Gegend zahlreiche Viehdiebstähle.

Wir stehen auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz am Rande der Altstadt, unmittelbar am Fuße der Kyrburg – ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in und um Kirn. Mir gefällt es richtig gut hier.

( MITI )