Rund um Wahlheim

Rund um Wahlheim
Wahlheim, 23. August 2018

Eisenbahnviadukt der ehemaligen Vennbahn (heute Radweg) über den Iterbach kurz vor Kornelimünster

Die Region südlich von Aachen ist in diesen Tagen unser bevorzugtes Wanderziel. Heute haben wir eine sehr schöne und streckenweise richtig aufregende Tour rund um Wahlheim unternommen.

Wir starten am Ortsausgang von Kornelimünster, wo auch der Eifelsteig endet bzw. beginnt, und laufen zunächst an der Inde entlang bis zum alten Eisenbahnviadukt der Vennbahn am Gut Schlausermühle.

Eine ältere Reiterin kommt mir mit ihrem Pferd entgegen. Als sie sieht, dass ich das Eisenbahnviadukt fotografiere, ruft sie: „Die Brücke gibt es schon seit mehr als 100 Jahren. Nicht so wie in Italien“, womit sie auf den Brückeneinsturz bei Genua anspielt, der sich vor einer Woche ereignet hat. Okay!?, denke ich.

Parallel zur Vennbahn laufen wir auf Feldwegen zum Ort Hahn und durchqueren ihn. Dahinter folgen wir dem Kalkofenweg in Richtung Friesenrath, wo wir wieder auf die Inde treffen. Über die Hochfläche mit schönem Blick in die Nordeifel geht es anschließend durch die Randbereiche von Schmithofen, wo wir gestern zu unserer Wanderung entlang der Inde Richtung Raeren gestartet sind.

Heute drehen wir hinter Schmithofen in nördlicher Richtung ab und laufen an letzten intakten Sperrreihen des ehemaligen Westwalls in dieser Region vorbei. Über mehrere hundert Meter sind die sogenannten „Drachenzähne“ erhalten geblieben, die sich in Fünfer-Reihen aus der Landschaft erheben und feindliche Panzer aufhalten sollten.

Kurz dahinter treffen wir auf den Iterbach, den wir nun über mehrere Kilometer bis zurück nach Kornelimünster folgen werden. Damit beginnt der aufregende Teil der Wanderung, denn die Flächen links und rechts des Baches werden intensiv landwirtschaftlich genutzt und mit Kühen beweidet. Der Weg ist nicht markiert und an den Übergängen zwischen den verschiedenen Weideflächen müssen wir entweder über Stacheldrahtzäune klettern oder uns durch enge Klapptüren zwängen, die einen Durchmarsch der Rindviecher verhindern sollen.

Rund um Wahlheim

Am Iterbach

Einmal verlaufen wir uns und landen in einem mit stacheligen Brombeersträuchern bewachsenen Steilhang. Als wir endlich wieder den schmalen Trampelpfad am Bach erreichen, haben die Brombeeren blutende Wunden in meinen Waden geschlagen. Aber alles nicht so schlimm.

Wir versuchen so gut es geht den Kühen aus dem Weg zu gehen. Einmal steht hinter einer Biegung plötzlich ein Jungbulle vor uns. Ich bekomme einen Schreck, aber er glücklicherweise auch. Laut blökend läuft er davon.

Die Landschaft im Tal des Iterbachs ist wirklich bezaubernd schön, aber ich bin froh, als wir die Weideflächen nach mehreren Kilometern endlich hinter uns lassen. Kurz vor Kornelimünster kommen wir wieder an einem Eisenbahnviadukt vorbei, mit dem die Vennbahn früher das Tal des Iterbachs überquerte.

Wenig später mündet der Iterbach in die Inde und wir erreichen nach knapp 14 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt in Kornelimünster. Das war eine feine Wanderung, aber ich weiß nicht, ob ich die Strecke durch die Kuhweiden im Tal des Iterbachs noch einmal laufen würde. Das war streckenweise doch schon ganz schön wild und aufregend …

( MITI )