Erdfunkstelle Fuchsstadt

Erdfunkstelle Fuchsstadt
Fuchsstadt, 12. Mai 2025

Die größten Parabolschüsseln haben einen Durchmesser von 32 Metern

Folgt man von Hammelburg dem Tal der Saale ostwärts Richtung Bad Kissingen, stößt man bei Fuchsstadt auf eine geballte Ansammlung enorm großer Satellitenschüsseln, die dort mitten in der Landschaft stehen. Spontan folge ich dem Schild „Erdfunkstelle  Fuchsstadt“ und stehe bald vor vier eingezäunten Arealen mit insgesamt rund 50 Parabolantennen, die in unterschiedliche Himmelsrichtungen weisen.

Wie ich auf einer Infotafel erfahre, wurde die Anlage in den frühen 1980er Jahren von der Deutschen Bundespost erbaut und wird heute vom luxemburgischen Unternehmen Intelsat betrieben, dem zweitgrößten Anbieter von Satellitendiensten weltweit.

Die teils riesigen Schüsseln mit einem Durchmesser bis zu 32 Metern werden für die Kommunikation mit Nachrichtensatelliten genutzt und ermöglichen unter anderem satellitengestützte Telefongespräche, Internet-Verbindungen und Fernsehsendungen.

Anders als die großen Teleskope der Radioanstronomie empfangen sie also nicht nur, sondern senden auch. Sie stehen dabei mit geostationären Satelliten in Kontakt, die aus rund 36.000 Kilometer Höhe als Relaisstation jeweils einen klar umrissenen Teil der Erdoberfläche abdecken.

Bis in die 1990er Jahre war die Anlage ein bedeutender Knotenpunkt des weltweiten zivilen Kommunikationsnetzes. Diese Bedeutung ist mittlerweile verloren gegangen, weil inzwischen der überwiegende Teil des kontinentalen und interkontinentalen Nachrichtenaustauschs über Glasfaserkabel abgewickelt wird. Für zahlreiche Spezialanwendungen – u.a. für das US-Militär – werden sie aber weiterhin genutzt.

( MITI )