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Was ist da nur schiefgelaufen?

Was ist da nur schiefgelaufen?
Büttgen, 23. Juli 2025

Unsere Robinie in diesem Jahr

Wir haben bei uns zu Hause eine Kugelrobinie im Vorgarten stehen: 2,5 Meter hoch, schmaler grauer Stamm, darauf ein satter grüner Kugelkopf. Der wird im Herbst wie bei einer Kopfweide radikal zurückgeschnitten, um dann ab Juni wieder auszutreiben. Doch nicht in diesem Jahr.

Was ist da nur schiefgelaufen?

So wie diese Robinie sieht unsere sonst auch aus

Irgendwie wollte bei unserer 30-jährigen Robinie in der Krone einfach nichts kommen. Wir dachten schon, der Baum seit tot, bis sie plötzlich am Stamm massiv austrieb. Hier ein neuer Zweig, dort ein neuer Zweig, alles auf halber Höhe.

Einige Wochen später legte der Baum dann doch noch in der Spitze los. Aber da waren die Äste am Stamm bereits einen halben Meter lang und weiter im Begriff, kräftig zu wachsen.

So etwas hatten wir noch nie, und so habe ich es auch noch nirgendwo bei unseren Nachbarn gesehen. Eine botanische Kuriosität, für Gartenexperten vermutlich nicht, aber für uns schon. Putzig sieht das aus. Ich bin gespannt, ob das nun in den kommenden Jahren immer so sein wird.

[Update: Jetzt habe ich doch tatsächlich mal eine KI nach dem Phänomen gefragt und die hatte ratzfatz eine Antwort parat. Wenn man der glauben darf, nennt man einen solchen Stammaustrieb „Stockausschlag“ oder „Wasserschossen“. Dies kann eine natürliche Reaktion auf eine Verletzung oder einen starken Rückschnitt sein, aber auch eine gezielte Maßnahme zur Verjüngung oder Vermehrung von Bäumen. Ich vermute, die KI hat ihr Wissen aus Wikipedia, denn da steht es genauso, wie ich anschließend nachgeschaut habe. Spannend!]

( MITI )

Klausurzulassung widerrufen, Schock!

Klausurzulassung widerrufen, Schock!
Büttgen, 22. Juli 2025

Oh, nein, hier geht’s nicht weiter

Da büffelt man sechs Monate und arbeitet stetig und konzentriert auf den Klausurtermin am Ende des Semesters hin, und dann das. Heute um 11:39 flatterte eine E-Mail vom Prüfungsamt der Universität in mein Postfach: Ich bin von der angemeldeten Semesterklausur in Statistik am 25. August ausgeschlossen.

Und dass, obwohl ich keine Vorlesung versäumt und alle acht (!) Prüfungsvorleistungen erfolgreich bestanden habe. Der Grund, ich habe die Frist für einen popeligen Techniktest meines PCs versäumt. Also gar nichts inhaltsmäßiges, sondern eine komplette Nebengeschichte.

Nach dem ersten Schock und dem Kopfkino „was nun“, habe ich eine freundliche Antwort formuliert und um Kulanz gebeten. Schließlich ist so ein Techniktest in zehn Minuten absolviert, und von dem Fristende fünf Wochen vor der Klausur hatte ich wirklich nichts mitbekommen. Ist wohl in den vielen Nachrichten der Studienleitung am schwarzen Brett untergegangen.

Viel versprochen hatte ich mir von meiner Bitte nicht. Schließlich kann das System Universität eine ganz schön unpersönliche, bürokratische Wand sein. Doch dann, am Nachmittag, die Vergebung. Offensichtlich war es vielen Studenten genau so ergangen, wie mir. Fristverlängerung für den Techniktest aus Kulanz. Puh, noch mal Glück gehabt. Das hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mich auf meine alten Tage einmal so freuen würde, an einer Prüfung teilnehmen zu dürfen 🙂

( MITI )

Die Brombeeren sind reif 2025

Die Brombeeren sind reif 2025
Neuss, 21. Juli 2025

Die stacheligen Sträucher hängen voll mit reifen Früchten

Letzte Woche schmeckten einige noch etwas sauer, jetzt sind die meisten zuckersüß: Die Brombeeren sind reif.

Auch in diesem Jahr nutze ich wieder die Tage Mitte Juli, um mit Doxi erst am Rhein spazieren zu gehen und dort anschließend Brombeeren zu sammeln. Nicht zu viele auf einmal, sonst können wir sie gar nicht verarbeiten.

Aus den drei Schüsselchen heute gehen zwei in die Brombeerquarkspeise, die dritte ist zum Naschen für zwischendurch. Einfach köstlich, dieses Geschenk der Natur.

( MITI )

Kettensägenkunst im Ballhaus

Kettensägenkunst im Ballhaus
Nordpark Düsseldorf, 20. Juli 2025

Blick in den Ausstellungsraum. Vorne links die Werkgruppe „fünf aus einem Stamm.“

Bereits zum vierten Mal stellt der Künstler Jürgen Brockerhoff aus Mettmann seine Kunst im Ballsaal im Düsseldorfer Nordpark aus. Gezeigt werden Arbeiten aus den letzten zwölf Jahren, Gemälde und vor allem Skulpturen aus Holz, die überwiegend mit der Kettensäge entstanden sind.

Brockerhoff ist ein vielseitiger Autodidakt, der seine Arbeiten nicht selten aus Fundstücken erschafft. Besonders angetan hab es mir seine fünf großformatigen Holzköpfe mit dem Titel „Fünf aus einem Stamm“, was hier auch ganz wörtlich im Sinne von „Eichenstamm“ zu verstehen ist. Sie gehören zu der umfangreichen Werkreihe der „Bröckerköpfe“.

Diese Arbeiten sind geprägt durch die sehr spezielle Schnittstruktur der Kettensäge. Symbolhaft zeigt sich darin, dass das Leben nicht an uns vorbeigleitet, sondern tiefe Spuren hinterlässt. Der anschließende Auftrag kraftvoller Acrylfarben hebt dies noch einmal hervor.

Und eine weitere Werkreihe erweckt meine Aufmerksamkeit: Drahtarbeiten, die dreidimensionale Gesichter formen und teilweise als Mobiles ausgelegt sind. Ich bin ja ein großer Fan der Arbeiten von Alexander Calder, und diese Arbeiten von Brockerhoff finde ich auch ganz toll.

Dies gilt insbesondere für das Werk „Yao“, das sich auf die markant durch ihre Haarpracht geformten Antlitze der Yao-Frauen aus dem Süden Chinas bzw. dem Norden Vietnams bezieht. Dieses Werk könnte ich mir wunderbar bei mir zu Hause vorstellen. Schön, dass ich diese wunderbare Ausstellung nicht verpasst habe.

( MITI )

Der Lantz’sche Park

Der Lantz’sche Park
Düsseldorf-Lohausen, 19. Juli 2025

Begräbniskapelle der Famile Lantz im Lantz’schen Park

Ein Düsseldorfer Park, den ich noch nie besucht habe? Das darf nicht sein! Also bin ich heute ganz im Norden von Düsseldorf unterwegs, auf einem 14 Hektar großen Gelände, das der Kaufmann Heinrich Balthasar Lantz 1804 in einen englischen Landschaftsgarten verwandeln ließ.

Im Eingangsbereich entstand das Herrenhaus der Familie Lantz, im hinteren Teil – nach dem frühen Tod der Gattin Mathilde Lantz – später eine prächtige Begräbniskapelle.

Seit 1972 gehört der Park der Stadt Düsseldorf und ist öffentlich zugänglich. Die gut gepflegten Wege laden zum Flanieren ein, ein Spielplatz lockt Eltern mit ihren Kindern auf das Gelände.

Mit der Totenruhe auf dem früher einsam gelegenen Areal ist es allerdings vorbei, seit es den Düsseldorfer Flughafen gibt. Die beiden Haupt-Lande- und Startbahnen liegen nur wenige hundert Meter weiter östlich, und der Park genau in ihrer Verlängerung.

An diesem Morgen starten die Flugzeuge wie so häufig gen Westen. Beim initialen Steigflug über den Park haben sie ihre Triebwerke voll aufgedreht. Ohrenbetäubend ist dieses Schauspiel, das sich in den Hauptverkehrszeiten alle drei Minuten wiederholt. Was für ein krasser Gegensatz zur Lieblichkeit des Parks. Und drumherum wohnen heute überall Menschen. Der Preis für unsere moderne, beinahe grenzenlose Mobilität: Immer muss ihn jemand zahlen.

( MITI )

Preisträgerin 2025: Birgit Jensen

Preisträgerin 2025: Birgit Jensen
Düsseldorf, 18. Juli 2025

Werke von Birgit Jensen

Bei der Düsseldorfer Künstlerausstellung „Die Große“ wird jährlich ein Preisträger aus den Reihen der lokalen Künstler ausgezeichnet. In diesem Jahr ist dies Birgit Jensen, die 1957 in Würzburg geboren wurde, in Berlin Malerei studiert hat und seit 1985 in Düsseldorf lebt.

Jensens Werke aus den letzten Jahren sind in den Motiven plakativ und in der Darstellung hintergründig. Sie malt ohne Pinsel und arbeitet ausschließlich mit Siebdruck. Dennoch sind ihre Bilder keine Massenproduktionen, sondern Unikate, die mit der Hand auf Leinwand gedruckt werden. Traditionelle Grenzen verwischen dabei.

Preisträgerin 2025: Birgit JensenMit ihren Landschaftsmotiven zitiert Jensen Klischees dieses Genres. Sie spielt dabei mit der Vorstellung von Schönheit im Allgemeinen. Zumeist sind es klassische Landschaften, die die Betrachtenden mit einer symbolbeladenen Naturidylle konfrontieren: ein Sonnenuntergang am See oder der Halo des Vollmondes hinter kahlen Ästen.

Mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, klassischen Bildkompositionen und hervorstechenden Farben bezieht sich Jensen auf japanische Holzschnitte des 19. Jahrhunderts. Durch den Einsatz verschiedener Rastern und Siebe fingiert die Künstlerin eine malerische Gestik, die die Nähe zur expressiven Abstraktion sucht.

Ihre Motive sind Konstruktionen, die eine Idee der Natur – und keinen realen Ort – darstellen. Dieser künstliche Charakter wird noch durch die bewusste Sichtbarmachung des technischen Hintergrunds betont. Bei näherer Beobachtung ist die siebdrucktypische Rasterung, die einen Verfremdungseffekt bewirkt und damit die Illusion von Realität unterläuft, deutlich zu erkennen.

Schnell spürt man: Die konstruierte Natur auf der Leinwand hat mit der echten Natur wenig zu tun. Die Realität des Bildes ist eine andere als die Realität der Natur, und wir sind gehalten, die beiden Realitäten nicht miteinander zu verwechseln.

( MITI )