Schlagwort-Archive: Rhoen2016

Rund um die Wasserkuppe

Die Wasserkuppe, Berg der Flieger
Wasserkuppe, 4.05.2016

Die Wasserkuppe, Berg der Flieger

Tag
1
Wir starten unsere Rhön-Tour auf dem höchsten Berg Hessens, der Wasserkuppe.

Dort oben auf 900 M.ü.N.N. dreht sich alles ums Fliegen: Motorflieger, Segelflieger, Paraglider und Modellflieger tummeln sich auf der Bergspitze.

Und viele Wanderer, die ebenfalls die weiten Blicke über die Landschaft genießen.

Wir wandern bei herrlichem Wetter auf dem Rundweg 4 um den Berg, besuchen die Quelle der Fulda, außerdem den Pferdskopf, einem ehemaligen Vulkanschlot, sowie die markante Radarstation auf dem Gipfel. Ein wunderbares Ausflugsziel.

( MITI )

Liebespfad Poppenhausen

Am Ortsrand von Poppenhausen
Poppenhausen, 4.05.2016

Am Ortsrand von Poppenhausen

Tag
1
Nach unserem Besuch auf der Wasserkuppe sind wir zu dem schönen Stellplatz in Poppenhausen weitergefahren. Der Ort liegt in einem Hochtal am Fuße der Wasserkuppe,

Wenn eine Gemeinde schon einen so eindeutig zweideutigen Namen trägt, wie Poppenhausen, dann tut sie gut daran, damit entspannt umzugehen.

Vielleicht haben sich das auch die Stadtväter von Poppenhausen gedacht, als sie auf die Idee kamen, einen Wanderweg am Rande ihrer kleinen Gemeinde als „Liebespfad“ zu gestalten.

Mit Doxi drehe ich am Abend eine Runde um den Ort. Dabei stoßen wir auf den besagten Liebespfad, den u. a. ein großes Herz aus Metall ziert. Musste ich Doxi natürlich gleich dahinter fotografieren …

( MITI )

Von Gersfeld in die Hohe Hölle

Blick von der Hohen Hölle Richtung Westen
Gersfeld, 5.05.2016

Blick von der Hohen Hölle Richtung Westen

Tag
2
Früh am Morgen sind wir von Poppenhausen wenige Kilometer weiter in die Gemeinde Gersfeld gefahren. Durch die Stadt, 5 Km südlich der Wasserkuppe, fließt die hier noch schmale Fulda.

Gersfeld wird halbkreisförmig von Bergen umschlossen. Die ländliche Prägung, die Abgeschiedenheit und das reizmilde Klima sind Vorzüge der Region.

Von unserem Stellplatz am Freibad von Gersfeld starten wir bei herrlichem Wetter zu einer 17 Km Wanderung, die uns u. a. zur Hohen Hölle und zum Roten Moor führt.

Die Hohe Hölle ist ein 893,8 Meter ü.N.N. hoher Berg zwischen Bischofsheim an der Rhön und Gersfeld. Am Rande seiner Spitze verläuft die Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern.

Am Nordhang der Hohen Hölle befindet sich mit dem „Schwedenwall“ eine Dreieckschanze. Sie wurde wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Kriegs durch schwedische Truppen angelegt, um den unten vorbeiführenden Abschnitt Bischofsheim–Gersfeld der Passstraße über die Rhön zu sichern oder zu sperren.

Von der Hohen Hölle geht es weiter zum Roten Moor, dem einzigen und größten Hochmoor in Hessen, das viele Jahrhunderte lang intensiv für den Torabbau genutzt wurde. Von dort steigen wir durch Wald und an Wiesenflächen vorbei wieder nach Gersfeld herab.

Dort angekommen spazieren wir am Ende dieser Wanderung noch ein wenig durch die Innenstadt mit der Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche und dem Barockschloss im Schlosspark. Eine herrliche Wanderung mit wunderbaren Ausblicken über die Landschaft und die von blühendem Löwenzahn übersäten Wiesen.

( MITI )

Fulda am Feiertag

Der Dom von Fulda
Fulda, 5.05.2016

Der Dom von Fulda

Tag
2
Von Gersfeld sind wir 30 Km nach Norden gefahren, um Fulda zu besichtigen. Wir stehen auf einem Großparkplatz, nur wenige hundert Meter von der Innenstadt entfernt.

Jetzt am Nachmittag ist es richtig warm geworden und die Stadt am heutigen Fronleichnams-Feiertag voll von Menschen. Der Dom, das Stadtschloss, die Orangerie und die Innenstadt – alles liegt hier nah bei einander.

( MITI )

Im Hessischen Kegelspiel

Die Burgruine Haselstein
Hünfeld, 6.05.2016

Auf dem Hügel: Die Burgruine Haselstein

Tag
3
Heute Morgen sind wir ganz früh in Fulda Richtung Hünfeld aufgebrochen, weil es ein warmer Tag werden soll und mit 26 Km Länge eine anspruchsvolle Wanderung durch das „Hessische Kegelspiel“ vor uns liegt.

Unter diesem klangvollen Namen wird eine Anordnung gleichförmiger, kegelartiger Vulkanberge im vergleichsweise flachen nordwestlichen Teil der Rhön zusammengefasst.

Der Sage nach betrieben hier Riesen eine Kegelbahn, Zu den „Kegeln“ gehören die Vulkanberge Soisberg, Stallberg, Appelsberg, Rückersberg, Kleinberg, Wisselsberg, Hübelsberg, Morsberg und Lichtberg. Der Stoppelsberg stellt die Kugel dar. 

Wir wandern von Hünfeld durch den schönen Bürgerpark Haselsee und steigen hinauf auf eine wenig bewachsene Hochebene, die einen ersten Blick auf das Hessische Kegelspiel bietet.

Durch den frisch ergrünten Wald geht es weiter in Richtung der Ruine Haselstein, an deren Fuß eine imposante Mariengrotte den Wanderer grüßt.

Wir laufen rund um den Haselstein und biegen wieder in den Wald ein, der uns nun bis zum Stallberg begleitet. Dort steigen wir bis zur Bergspitze, wo es einige Basaltaufschlüsse und Reste eines Eisenzeitlichen Ringwalls zu sehen gibt.

Damit haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Tour erreicht. Abwärts geht es durch Wald und offene Feldflächen über Stendorf, Kirchhasel und Großenbach zurück nach Hünfeld. Über weite Strecken begleitet uns dabei die mäandernde Hasel, aus der Doxi immer wieder eine Wasserprobe entnimmt.

Gegen Ende unserer sechsstündigen Wanderung macht uns die Sonne doch etwas zu schaffen, aber an einer Furt der Hasel nimmt Doxi ein ausgiebiges Tretbad und so erreichen wir glücklich wieder unserem Stellplatz am Bürgerpark in Hünfeld.

( MITI )

Observation Point Alpha

Wachturm der DDR-Grenztruppen hinter dem Grenzzaun
Geisa, 6.05.2016

Wachturm der DDR-Grenztruppen hinter dem Grenzzaun

Tag
3
Nach der anstrengenden Vormittagstour fahren wir am Abend von Hünfeld weiter und besuchen einen Brennpunkt des Ost-West-Konflikts in den Zeiten des Kalten Krieges: den „Observation Post Alpha“ an der ehemaligen Deutsch-Deutschen-Grenze zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen).

Wo sich DDR-Grenztruppen und US-Soldaten viele Jahre auf Sichtweite gegenüber standen, ist heute eine Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte untergebracht, an der noch Teile der alten Grenzbefestigung zu sehen sind.

Auf DDR-Seite steht noch ein Wachturm der DDR-Grenztruppen, sowie der Kolonnenweg für ihre Fahrzeuge, sowie der ehemalige Grenzzaun nebst einem Sicherungshund an einer Laufleine.

Keine 20 Meter entfernt lag hier auf BRD-Seite eine US-Kaserne im Zentrum der NATO-Verteidigungslinie „Fulda Gap“ (Fuldaer Lücke), in der die NATO im Ernstfall die Invasion der Truppen des Warschauer Pakts erwartete.

Die „Fulda Gap“ zog sich von Herleshausen über Fulda bis in die Nähe von Bad Neustadt. Hier wären im Falle eines Falles sogar Atomwaffen eingesetzt worden, um die Truppen des Warschauer Paktes zu stoppen.

Der Name Point Alpha geht darauf zurück, dass dies hier der erste auf Westseite errichtete Beobachtungspunkt war. Daneben gab es noch drei weitere, die aber heute nicht mehr erhalten sind.

Als Beobachtungspunkt war Point Alpha auch deshalb geeignet, weil er sich auf 411 Meter Höhe auf einem Bergzug befindet und damit einen guten Überblick über das angenommene vorderste Aufmarschgebiet des Warschauer Pakts im Ulstergrund bot. Auch für das Abhören des Funkverkehrs aus Richtung Osten waren die geografischen Bedingungen günstig.

Heute ist Alpha Point ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen aus aller Welt. Dabei wirkt hier alles so friedlich, auch wenn man sich noch lebhaft vorstellen kann, wie Ost und West auf Rufweite gegenüberstanden. Ein bewegendes Zeugnis der deutschen Geschichte.

( MITI )