Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder im Stil von Wade Guyton (*1972).
Guyton gehört zur ersten Generation US-amerikanischer Künstler, die ihre Bilder am Computer erstellen und dann mit großformatigen Tintenstrahldruckern auf Leinwand bringen.
Der im Mittleren Westen aufgewachsene und in New York lebende Künstler erzielt mit seinen Arbeiten schon seit 2013 regelmäßig Preise von mehr als 1 Million Dollar. Seine Werke hängen in berühmten Museen wie dem Museum of Modern Art, New York, dem Centre Pompidou in Paris, dem Kunstmuseum Basel, der Pinakothek der Moderne in München oder dem Museum Ludwig in Köln.
Dort fand 2019 auch eine große Einzelausstellung des Künstlers statt, die ich seinerzeit besucht habe. Damals hätte ich absolut nicht vermutet, dass man sich schon in wenigen Jahren Kunst á la Guyton selbst mit Hilfe einer KI erstellen kann.
Nach den Sommerferien starten in vielen Museen die neuen Ausstellungen für den Herbst und Winter. In Düsseldorf macht das NRW-Forum den Auftakt mit einer Ausstellung, die dem Thema Sexualität in der Gegenwart gewidmet ist.
Viele der gezeigten Bilder und Installationen sind durchaus explizit, die Ausstellung daher erst ab 18 Jahren zugänglich. Dabei macht sie u. a. deutlich, wie das früher Verdrängte, Verheimlichte und Verborgene durch die Medien spätestens ab dem Ende der 1960er Jahre ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde.
In zehn thematischen Räumen mit rund 400 Objekten inszeniert die Schau einen intimen Dialog über Sexualität und Gesellschaft. Sie erzählt von erotischen Fantasien, queeren Perspektiven und neuen Realitäten – frei von Tabus und Stigmata. Von Latexmode, Möbeldesign, Fotografie und Medienkunst bis hin zu Puppen und Toys wird eine Menge gezeigt – was heute meiner Meinung nach aber niemanden mehr schocken kann und vermutlich auch gar nicht soll.
Interaktive Stationen laden dazu ein, eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Mythen spielerisch zu hinterfragen. Dabei präsentiert die Ausstellung Künstlerinnen, Designerinnen und Aktivistinnen, die mit ihren Arbeiten zur sexuellen Emanzipation beitragen. Sie verhelfen Minderheiten zu mehr Sichtbarkeit und fungieren als Aufklärerinnen in einem Bereich, der trotz sexueller Revolution und Kommerzialisierung noch immer von Ungleichheit und Scham geprägt ist.
Ich stelle mir vor, dass es gar nicht einfach ist, eine solche Ausstellung zwischen Kunst, Aufklärung, Dokumentation und Sensationslust zu kuratieren. Schließlich berührt das Themauns alle auf die intimste Art und Weise. Ich finde, dass das den Machern gut gelungen ist. Begleitet wird die Ausstellung von einem kostenlosen Digitalguide, erreichbar unter (Link)
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Fotocollagen im Stile von Alexander Michailowitsch Rodtschenko (1891-1956), die die Sowjetunion und den Sowjetmenschen im Stile des Konstruktivismus verherrlichen.
Dem in Sankt Petersburg geborenen Rodtschenko gelang es als Maler, Grafiker, Fotograf und Architekt einen Weg durch die Zarenzeit, die sowjetische Revolution bis in den Stalinismus zu finden, ohne von den Verhältnissen erdrückt zu werden.
Nach seinem Studium an der Kasaner Kunstschule begann sich Rodtschenko ab 1916 als Künstler der russischen Avantgarde zu etablieren. Er stellte sich früh in den Dienst der Oktoberrevolution und arbeitete von 1918 bis 1926 als Lehrer für Theorie der Malerei an der Moskauer „Proletkult-Schule“.
Gemeinsam mit seiner Frau Stepanowa wurde Rodtschenko zu einer der zentralen Figuren der zweiten Phase der russischen Avantgarde, des Konstruktivismus. In seinen Werken schwingt immer ein stark utopischer Zug mit, der Glaube an eine Welt, die nach klaren Prinzipien organisiert ist, in der alles Lebendige seinen festen Platz hat.
Später wandte er sich der produktivistischen Kunst zu, die im Geiste des Sozialismus die traditionelle Kunst der Museen ablehnte und stattdessen Kunst als Bestandteil des gesellschaftlichen Seins forderte.
Vom Dadaismus beeinflusst, gelangte Rodtschenko über die Fotomontage zur Fotografie. Er wurde besonders durch seine ungewöhnlichen Perspektiven bekannt, aber auch durch die starke abstrakt-grafische Wirkung seiner Aufnahmen. Unter dem Einfluss der geänderten politischen Vorgaben in den 1930er-Jahren wandte er sich der Reportage- und Sportfotografie zu. So schaffte er es, auch in schwierigen Zeiten als sowjetischer Kunst- und Medienschaffender zu überleben.
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Skulpturen in der Art Tony Cragg (*1949).
Ich glaube, es gibt nur wenige Gegenwartskünstler aus dem Bereich der Bildhauerei, deren Werke so vielen Städte im deutschsprachigen Raum zieren. Seine teils monumentalen Plastiken aus Stahl, Bronze, Stein, Polyester oder Holz lässt der deutsch-britische Künstler von Arbeitern in seiner Werkstatt im Düsseldorfer Hafen fertigen.
Cragglebt seit 1977 in Wuppertal, wo er 2006 einen 15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden erwarb und daraus den bemerkenswerten Skulpturenpark Waldfrieden entwickelte. Im Außengelände des Parks und mehreren Pavillons werden Werke von Tony Cragg und anderen internationalen Bildhauern gezeigt, sowie wechselnde Sonderausstellungen präsentiert.
Seine frühen Arbeiten sind Mosaike aus farblich geordneten und auf dem Boden ausgebreiteten Plastikstücken, die er aus dem Müll sammelte. Den großen Durchbruch in der Kunstszene hatte er ab Mitte der 1980er Jahre mit organisch geformten Skulpturen, die seither zu seinem Markenzeichen geworden sind.
Cragg wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lehrte als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin und an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektor er für einige Jahre war. Seit dem Brexit ist er deutscher Staatsbürger.
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Fotografien im Stile von Brett Weston (1911-1993).
Brett war der zweite Sohn des berühmten US-Fotografen Edward Weston. Im Alter von 14 Jahren nahm ihn sein Vater von der Schule. Gemeinsam siedelten sie in das Foto-Studio des Vaters in Mexiko über, wo Weston das Handwerk der analogen Fotografie von der Pike auf lernte.
Als Assistent seines Vaters lernte er in Mexiko berühmte Maler und Fotografen kennen, die seinen späteren künstlerischen Werdegang entscheidend prägten. Schon früh überflügelte er den Vater an Leidenschaft und Originalität. Bald schon galt er als „Jugendgenie der amerikanischen Fotokunst.“
Zwischen den 1950ern bis hin zu den 1970er Jahren war der Stil seiner Arbeiten vielfältigen Wandlungen unterworfen, bis hin zur Abstraktion. Die späten 70er und 80er Jahre verbrachte er vornehmlich auf Hawaii, wo großartige Naturaufnahmen entstanden, die mich total faszinieren.
Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Installationen in der Art von Tomás Saraceno (*1973).
Der argentinische Performance- und Installationskünstler hat in Buenos Aires, Frankfurt und Venedig Kunst studiert und lebt seit 2001 in Deutschland. Er ist bekannt für seine netzartigen, oft raumfüllenden Installationen, die nach seinen Worten „unter den Vorzeichen von Klimawandel und Bevölkerungswachstum Ideen für alternativen Wohnraum bereitstellen sollen.“
Seine Installationen beruhen auf Konzepten, die Kunst, Biowissenschaften und Sozialwissenschaften miteinander verbinden. Er imaginiert eine Welt, die frei ist von Kohlenstoff, Extraktivismus, Kapitalismus, Patriarchat und fossilen Brennstoffen
Arbeiten von Saraceno befinden sich in internationalen Sammlungen, darunter das Bauhaus Museum, Weimar, das Museum of Modern Art, New York, SFMOMA San Francisco, Walker Art Center, Minneapolis und der Nationalgalerie und Staatliche Museen zu Berlin.
Mehr als zehn Jahre lange hing seine Installation „Spheres“ bei uns in Düsseldorf unter der gläsernen Kuppel des Kunstmuesums K21. Fast eine Million Besucher haben sich in dieser Zeit in die Konstruktion aus nahezu transparenten Stahlnetzen gewagt, die an eine surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder den Weltraum mit seinen schwerelosen Planeten erinnerte.
Innerhalb der 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur waren auf drei Ebenen fünf luftgefüllte ‚Sphären‘ platziert, die man wie riesige transparente Bälle bewegen konnte. 2024 musste die Installation leider abgebaut werden, weil der Zahn der Zeit daran nagte. Ich habe mich immer sehr an ihr erfreut, wenn ich Ausstellungen im K21 besucht habe, und manchmal sogar meinen Laptop mitgebracht, damit ich an diesem wunderbaren Ort unter der gläsernen Kuppel ein wenig arbeiten konnte.
Blick von unten auf „Spehres“
Die Installation Spheres unter der Kuppel des Ständehaus
Über der Installation sieht man die große Glaskuppel des Museums
Blick auf „Spheres“ aus der Glaskuppel
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