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Art Cologne 2023

Art Cologne 2023
Köln, 17. November 2023

Werk von Alina Grasmann

Auch in diesem Jahr gibt es wieder hochkarätige Kunst aus Europa und Übersee auf der Art Cologne zu sehen. Mehr als 170 Aussteller zeigen in zwei großen Hallen Werke mit Preisen von 2.500 Euro bis weit jenseits der 100.000 Euro.

Von den Superstars der Kunstszene wie Warhol, Koons, Richter, Picasso oder Miro werden nur wenige Werke öffentlich ausgestellt. Und ich möchte vermuten, es sind auch gar nicht so viele am Markt verfügbar, weil sie längst in Museen und bei reichen Besitzern gelandet sind.

Dafür ist die Anzahl an aufstrebenden und teils bereits etablierten Gegenwartskünstler um so größer.

Rund drei Stunden streife ich durch die Messehallen und fotografiere, was mir am besten gefällt. Hier meine persönliche Auswahl.

( MITI )

See yourself as lovers see you

See yourself as lovers see you
Sammlung Philara Düsseldorf, 8.11.2023

William N. Copley. Dance of the Hours, 1990

Eine spannende Doppelausstellung ist derzeit in der privaten Sammlung Philara in Düsseldorf-Flingern zu sehen. Gezeigt werden Werke von zwei US-amerikanischen Künstlern, in deren Arbeiten die Themen Freiheit, Selbstbestimmung, Ekstase und körperliche Liebe eine wichtige Rolle spielen.

Dorothy Iannone

In den Malereien und Installationen von Dorothy Iannone (1933 – 2022) wird die sexuelle Befreiung in einem bunten, psychedelisch-ornamentalen Stil thematisiert, Häufig sind die Darstellungen überaus explizit und provokant. Das lässt ihre Werke heute fast zeitgenössisch wirken, obwohl sie größtenteils bereits in den 1960er und 1970er Jahren entstanden sind. Seit 1976 lebte die Künstlerin dauerhaft in Berlin, wo sie auch verstarb.

William N. Copley

William Nelson Copley (1919  – 1996) war ein US-amerikanischer Maler, Kunstsammler, Galerist und Mäzen. Er gilt als ein wichtiger Vermittler zwischen den Surrealisten und der Pop-Art-Bewegung.  In seiner Tätigkeit als Galerist baute er eine die Freundschaft mit Surrealisten wie Marcel Duchamp, René Magritte und Max Ernst auf und wurde durch deren Inspiration selbst zum Künstler.

Copley arbeitete sich kritisch an der amerikanischen Bildwelt seiner Zeit ab. Sein malerisches und zeichnerische Werk setzt sich ironisch und humorvoll mit der Tradition von Dada, Surrealismus und der aufkommenden Pop Art auseinander.

( MITI )

Tod und Teufel

Tod und Teufel
Kunstpalast Düsseldorf, 31.10.2023

Filmplakate von Horrorfilmen

Äußerst morbide geht es derzeit im Kunstpalast Düsseldorf zu, wo eine medienübergreifende Ausstellung zum Thema „Tod und Teufel. Faszination des Horrors“ gezeigt wird.

Die Schau verdeutlicht, wie die Kunst- und Kulturgeschichte von den Themen Tod und Schrecken durchdrungen ist.

Ihre Exponate schlagen eine Brücke zwischen den fantastischen Dämonen der Renaissance bei Dürer, über morbid-romantische Landschaften der Romantik, bis hin zu den furchteinflößenden Figuren der frühen Horrorfilme aus den 1920er Jahren.

Im Hauptteil bringt die Ausstellung Werke aus den letzten zwei Jahrzehnten zusammen. Die vielfältigen Adaptionen des Horrors beleuchten die Inszenierung des Themas in den Welten von Mode, Musik, Film und Kunst.

Mit ihrem Vorsatz, Angst, Ekel oder Unbehagen zu erzeugen, bilden diese Werke einen Regelbruch, der bewusst gesellschaftliche Normen überschreitet und die Fantasie vor sich hertreibt.

Manchmal kommt der Horror dabei direkt von vorn, manchmal schleicht er sich auch subtil von hinten an und verbirgt sich hinter Szenen, die zunächst ganz harmlos erscheinen. Gänsehaut garantiert!

( MITI )

Chaim Soutine im K20

Chaim Soutine im K20
Düsseldorf, 26. Oktober 2023

Ausstellungsplakat des K20

Manchmal denke ich ja, mit der Kunst des 20. Jahrhunderts, da kenne ich mich mittlerweile ein wenig aus. Aber dann tauchen große Künstler auf, von denen ich noch nie gehört habe. Und dann weiß ich wieder, dass ich eigentlich nichts weiß 🙂

Chaim Soutine (1893-1943) ist ein solcher Künstler, der in Frankreich und den USA wohl bekannt ist, hierzulande aber außerhalb von Künstlerkreisen bislang wenig Aufmerksamkeit erfahren hat.

Als zehntes Kind eines armen jüdischen Flickschneiders in einem kleinen weißrussischen Stetl geboren, studierte Soutine gegen den ausdrücklichen Willen seiner Eltern Kunst in Minsk und ging 1913 nach Paris.

Dort besuchte er einige Monate die Staatliche Hochschule der schönen Künste und schlug sich anschließend viele Jahre als mittelloser Künstler durch. Zu seinem engsten Freund wurde in dieser Zeit der später weltberühmte Amedeo Modigliani.

Chaim Soutine im K20

Dorftrottel, 1920

Soutine malte figurativ, expressiv und gegen den Srom. Dadurch blieb er in der Künstlerszene von Paris stets ein Außenseiter.

Seine Gemälde wirken auf uns sensibel und drastisch zugleich, in ihren Motiven und durch die explosiven Farbkompositionen mit dickem Farbauftrag.

Mit wankenden Landschaften, mitfühlenden Porträts von gesellschaftlichen Außenseitern und der Darstellung geschlachteter Tiere, schafft Soutine Bilder, die den Zuschauer nicht unberührt lassen.

Internationale Wertschätzung erfuhren seine Werke aber erst 20 Jahre nach seinem Tod. 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel gezeigt. Seitdem ging es mit den Preisen für seine Werke stetig aufwärts. Sein Gemälde Le Bœuf von 1923 erzielte 2015 im Auktionshaus Christie’s 28 Millionen US-Dollar.

Gezeigt werden in Düsseldorf jetzt Werke aus den Jahren 1918 bis 1928. Es sind ausdrucksstarke Gemälde, die in Erinnerung bleiben. Einige so drastisch, dass ich sie hier gar nicht wiedergeben mag.

( MITI )

Wilhelmina Barns-Graham

Wilhelmina Barns-Graham
Kunst aus der KI, 17. Oktober 2023

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Kunstwerke in der Art von Wilhelmina Barns-Graham (1912-2004).

Barns-Graham war eine der bedeutendsten modernen Künstlerinnen Großbritanniens des 20. Jahrhunderts. Die Schottin war ein prominentes Mitglied der Nachkriegs-Künstlergruppe St. Ives,

Sie wurde bekannt als Malerin, Zeichnerin, Grafikerin und Kolouristin. In ihren 20ern studierte Graham-Barns Kunst am Edinburgh College of Art, musste das Studium aber 1937 aufgrund einer Krankheit abbrechen.

Seit 1940 lebte Graham-Barns in einer Künstlerkolonie in der Gemeinde St. Ives in Cornwall, die bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der britischen Kunst im 20. Jahrhunddrt nehmen sollte. Zu den prominenten Mitgliedern zählten Peter Lanyon, Terry Frost, Bryan Wynter und Roger Hilton.

Graham sollte dort bis zu ihrem Lebensende 65 Jahre lang ein Atelier in St Ives behalten. In ihren späten Jahren entwickelte sie ihren Malstil ab 1988 weiter und brachte ihn zu neuer Blüte. Bis zu ihrem Tode 2004 erfuhr sie die Anerkennung, die sie in ihren mittleren Schaffensjahren vermisst hatte.

( MITI )

Die Postmoderne (1967 – 1992)

Die Postmoderne (1967 – 1992)
Bundeskunsthalle Bonn, 12. Oktober 2023

Mitte der 1980er Jahre liebte man es geometrisch bunt

Mit einer interessanten Ausstellung versucht sich aktuell die Bundeskunsthalle Bonn der Postmoderne in Design, Kunst, Architektur und Lebensgefühl anzunähern. Dazu versammelt sie markante Exponate und Ereignisse aus dieser Zeit und stellt sie in einen größeren Kontext.

Auch wenn der Begriff „Postmoderne“ philosophisch schwer zu greifen und bis heute Gegenstand vielfältiger Diskussionen ist, kristallisieren sich in der Ausstellung zahlreiche Trends und Entwicklungen heraus, die für diese Zeit im Vergleich zu dem Davor und dem Danach prägend waren.

Als Kind dieser Epoche kommt mir vieles von dem Gezeigten bekannt vor. Einiges davon hat auch mich in dieser Zeit sehr angesprochen. Doch im Spiegel der Gegenwart wirkt vieles davon deutlich zu aufgetragen, zu „bold“, wie man im Englischen sagt. Doch genau das hat man in diesen Jahren geliebt. Die Moden sind eben weitergezogen …

( MITI )