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Museum für Angewandte Kunst

Museum für Angewandte Kunst
Frankfurt, 9. März 2024

Moderner Bau: Das Museum für angwandte Kunst

Als angewandte Kunst bezeichnet man die Disziplinen der Kunst, die sich mit der Gestaltung von Alltagsgegenständen beschäftigen. In einem wunderschönen Museumsbau am Mainufer widmet sich das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt diesem Themenkomplex mit wechselnden Ausstellungen.

Die Sammlungen des Museums umfassen mehr als 65.000 Objekte aus fünf Jahrtausenden. Ihre Schwerpunkte liegen im europäischen Kunsthandwerk und Design vom 12. bis zum 21. Jahrhundert.

Das Museumsgebäude integriert sich in den bestehenden Park der Villa Metzler und bezieht auch die historische Villa mit ein. Die drei miteinander verbundenen weißen Kuben des Neubaus sind den Proportionen der klassizistischen Villa nachempfunden.

Ich habe mir dort drei Ausstellungen angeschaut: „Was wir sammeln“, „Elementarteile. Aus den Sammlungen.“ und „Wohnkultur aus zweihundert Jahren“.

Was wir sammeln

Von banalen Alltagsgegenständen wie bunten Spülschwämmen und Einwegbesteck bis hin zu Leuchtreklamen von bekannten Marken: In dieser Ausstellung lässt das Museum Gestalter aus dem Großraum Frankfurt zu Wort kommen und zeigt, was diese privat sammeln.

Elementarteile

Das Museum verfügt über einen riesigen Fundus an Objekten. Hier werden herausragende Exponate gezeigt, die nicht einem bestimmten Interpretationsansatz oder stilgeschichtlichen Gattungsbegriffs folgen. Vielmehr geht es darum, die Objekte selbst zum Erzählen zu bringen.

Stilräume aus zwei Jahrhunderten

In der historischen Villa Metzler wird in neun Stilräumen die Wohnkultur aus über zweihundert Jahren sinnlich erfahrbar, mit nachempfundenen Interieurs aus erlesenen Möbeln, Tapeten, Fayencen und Porzellanen. Jede der historischen Raumcollagen erzählt von dem sich wandelnden Geschmack und Zeitgeist und lässt die Besucher eintauchen in Wohngefühl und Lebensstil vergangener Zeiten.

( MITI )

Jetzt wird’s floral

Jetzt wird’s floral
Städel Museum Frankfurt, 9. März 2024

Das Städel Museum Frankfurt zeigt aktuell als Wechselausstellung noch bis zum April 2024 rund 20 Aquarelle des deutsch-rumänischen Künstlers Miron Schmückle (*1966).

Es sind surreale Mischwesen aus Pflanzen und Tierwelt, die Schmückle mit feinem Pinselstrich zu Papier bringt. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Hyperrealismus, präziser Naturbeobachtung und einer fast barocken, überbordenden Vorstellungskraft.

Man könnte die Darstellungen für Anleihen aus der Kunstgeschichte halten, doch hinter seinen Bildkompositionen steckt viel mehr: hier verschmelzen Schönheit und Vergänglichkeit, Anatomie und Sexualität.  Wer ausschließlich Blumen sieht, hat vielleicht noch nicht genau hingeschaut …

( MITI )

Klassische Moderne am Main

Klassische Moderne am Main
Städel Museum Frankfurt, 9. März 2024

Das Städel-Museum am Main-Ufer. Links und rechts des Aufgangs: Zwei Werke von Max Ernst.

Das große Kunstmuseum der Stadt Frankfurt ist das „Städel“, offiziell „Städelsche Kunstinstitut und Städtische Galerie“. Es geht auf eine Stiftung zurück, die der Sammler und Mäzen Johann Friedrich Städel bei seinem Tod 1815 großzügig bedachte.

Die Sammlung präsentiert Meisterwerke europäischer Kunst aus sieben Jahrhunderten, beginnend mit dem frühen 14. Jahrhundert über die Spätgotik, über Renaissance und Barock zur Goethezeit, vom 19. Jahrhundert und der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart. Insgesamt umfasst die Sammlung heute rund 3.100 Gemälde.

Für deren Präsentation wurde 1833 ein erstes eigenes Ausstellungsgebäude geschaffen. Der heutige, im Stil der Neorenaissance errichtete Neubau am Museumsufer, wurde 1878 bezogen und ab 2008 noch einmal erheblich erweitert.

Mich interessieren weniger die mittelalterlichen Meister, dafür umso mehr die Moderne, die im ersten Obergeschoss gezeigt wird. Alle bedeutenden Stilrichtungen zwischen 1880 und 1945 sind dort vertreten: Kubismus, Fauvismus, Impressionismus, Expressionismus, Jugendstil, Art-Deco, Abstrakte Kunst und vieles mehr.

( MITI )

Gegenwartskunst im Städel

Gegenwartskunst im Städel
Städel Museum Frankfurt, 9. März 2024

Sohn der Stadt: Goethe im Porträt von Andy Warhol

Das 1878 eröffnete Museumsgebäude des Städels am südlichen Ufer des Mains wurde zwischen 2008 und 2012 um 3000 Quadratmeter erweitert. Es wurde eine großzügige Museumshalle angelegt und Räume im Kellergeschoss unter dem Städelgarten geschaffen.

Darin wird seitdem eine umfangreiche Sammlung mit Gegenwartskunst (ab 1945) gezeigt. Es sind dort Werke von Bacon, Warhol, Baselitz, Immendorff, Kippenberger, Richter, Polke, Meese und vieler weiterer Künstler zu sehen. Nicht mit allem kann ich etwas anfangen, doch bei einigen dieser Werke komme ich regelrecht ins Schwärmen.

( MITI )

Koen van den Broek – OF(F) ROAD

Koen van den Broek – OF(F) ROAD
Ludwigmuseum Koblenz, 1. März 2024

Viaduct #3, 2015

Eine beeindruckende Ausstellung, die mir supergut gefallen hat, wird noch bis April 2024 im LudwigMuseum am Deutschen Eck in Koblenz gezeigt: Der belgische Künstler Koen van den Broek (*1973) macht die urbane Gegenwart der US-Westküste zum Gegenstand seiner Gemälde.

Ob Bordsteinkanten, Brückenpfeiler, Hochhäuser oder leergefegte Straßen: Mit Leichtigkeit bewegt sich der Künstler entlang der Grenzen zwischen Abstraktion und Wirklichkeit.

Häufig fokussiert van den Broek auf die Details und Ausschnitte, die herausgelöst aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen ein Eigenleben entwickeln und dabei rätselhaft bleiben.

Aus der Reduktion auf Farben, Licht und Schatten, erwachsen expressive Sichtweisen auf die Wirklichkeit. Verspieltheit, Vielfalt und Dualität sind wiederkehrende Merkmale seiner Bilder. Wilde Pilnselstriche wechseln sich mit starrer Formgebung ab, Tiefe mit Oberflächlichkeit.

Ich bin wirklich schwer beeindruckt. Einige dieser Werke hätte ich sehr gerne bei mir zu Hause an der Wand hängen. Millionär müsste man sein … 🙂

( MITI )

Hypeobjekt Sneaker

Hypeobjekt Sneaker
Forum NRW, Düsseldorf, 27.02.2024

Inszenierung im Forum NRW

Als ob’s nur Schuhe wären: Der Sneaker, ursprünglich ein reiner Sportschuh, genießt seit den 1980er Jahren Kultstatus. Durch Einflüsse aus dem Basketball- und der Hip-Hop-Kultur eroberte er die Straßen. Später wurde zum Designobjekt der Massenkultur und schaffte es sogar auf die Laufstege großer Luxusmarken.

In Zusammenarbeit mit bedeutenden Stars und Künstler*innen entstehen heute Modelle, die weltweit gesammelt werden, zuweilen tausende Euro kosten und via Internet binnen weniger Augenblicke ausverkauft sind.

Das Forum NRW widmet dem Kultschuh eine Ausstellung, in der vor allem der Hype um die schönsten, coolsten und ausgefallensten Sneaker thematisiert wird. Daneben wird gezeigt, wo der Sneaker herkam und wie alles begann.

( MITI )