Heute habe ich Heike zu einem Arzttermin bei einem niederländischen Spezialisten in der Provinz Gelderland begleitet.
Dieren liegt 15 km südlich von Zutphen, wo wir letztes Jahr mit dem Wohnmobil Station gemacht und zwei schöne Tage verbracht haben.
Die Stadt ist in den Niederlanden bekannt als Stammsitz des Niederländischen Fahrradherstellers Gazelle. Sie verfügt über einen hübschen Altstadtkern mit vielen prächtigen alten Häusern an der Ijssel.
Allerdings ist dieser Teil vom modernen Dieren, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, durch eine viel befahrene Eisenbahnstrecke und Nationalstraße abgetrennt.
Man spürt, dass hier im alten Zentrum früher viel mehr los war, denn viele Geschäfte stehen leer. Aber die Villen aus der Gründerzeit sind wirklich toll.
Heute habe ich mit Heike und unserem Freund Brunodie älteste und vielleicht größte Kunstmesse der Welt besucht. Nach zwei Jahren Corona-Pause findet die Art Cologne endlich wieder statt. Und das Angebot an zeitgenössischer Kunst ist riesig, genau wie die Preise. Hier alle Werke, die mir auf unserem vierstündigen Messerundgang am besten gefallen haben.
Heike, Micha, Bruno
Björn Siebert, Post-It, 2021
Andy Warhol, Ladies and Gentlemen, 1975
Andy Warhol, Mao Tse-Tung
Joan Miro, Die Farbenhändlerin, 1975
Joan Miro, Quatre Colors Aparien el Mon, 1975
Alexander Calder, Crag with White Flower and White Disc, 1974
Alex Katz, 2006
Alexander Calder, 1965
Banksy, Queen Victoria, 2003
Künstlergruppe Gelitin (Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Zobias Urban)
Christo und Jean Claude
Christo und Jean Claude
K.R.H Sonderborg, 1965
Ganesha und Shakti, Werk aus Zentralindien, 10./11. Jahrhundert n. Chr
Ganesha
Walter Drexel, Mann ist Mann, 1928
Jochen Hein, Park, 2022
Jochen Hein, Park, 2022
Tom Wesselmann, Bedroom Face with Lichtenstein, 1994
Eckart Hahn, The Rise, 2022
Amy Ernst, Peering Out … Peotry, 2016 / Black Moon Greets you, 2022 / Flying High Through the Desert, 2021
Folmer G., 1968
Max Ernst, Corps enseignant pour une école de tueurs, 1967, gegossen 2020
Gerhard Richter, 17. Okt. 1990, 1990
A.R. Penck, Der Schritt, 1993
Norbert Kricke, Raumplastik, 1961
Otto Muehl, Ziegenbock mit Frau, 1984
Jann Voss, About Economy, 2013
Martin & Brigitte Matschinsky-Dennighoff, KALA, 1968
Elke Silvia Krystufek, Mrs. Ader, 2006
Micha und Heike im Spiegel von Jean-Charles Blais, 2018
Ernst Ludwig Kirchner, Zwei Akte im Wald, 1933
Ray K. Metzker, Penn Centerpiece IV, 1965
Sofie Dawo
Sofie Dawo, 1991
Gerd Arntz, Mitropa
Anys Reimann, 2022
Anys Reimann, 2022
Walter Dexel, Der Stenz von der Au, 1933
Werke von Robert Michel
Robert Michel, der H8-Plan, 1926
Robert Michel, Moskau Bolchoi, 1959
Robert Michel, Das Castell Blanco, 1959
Robert Michel, combitz-oz, 1921
Robert Michel, Stadt, 1919
Karl Appel, Fragende Kinder, 1949
Karl Hubbach, Arche Noah, 1931
Ernst Ludwig Kirchner, Rastende Bauern, 1922
George Grosz, Auf der Flucht, 1919
Pablo Picasso, Eau-forte, 1971
Maria Lai, 2011
Maria Lai, 2010
Adolf Fleischmann, Opus 201, 1962
Bauhaus
Bauhaus
Arnulf Rainer, 1979
Dieter Roth, 1976
Willi Baumeister, Figur mit Streifen auf Rosa, 1920
Willi Baumeister, Figurenfries episch, 1955
Willi Baumeister, Apoll, 1922
Willi Baumeister, Frau mit erhobenem Arm, 1930
Arnulf Rainer, Eikopfbüste, 1959
Silke Albrecht, Magic Cave 2, 2022
Ernst Ludwig Kirchner, Drei Bauern vor einem Holzhaus, 1918
Gerhard Richter, 8.3.85, 1985
Paul Klee, Zwei kleine Aquarelle, 1916
Paul Klee, Heimgartenanlage, 1921
Lyonel Feininger, Dorf Mellingen, 1918
August Macke, Frauen vor dem Sultan, 1912
Franz Radziwill, Straßenszene, 1920
Markus Oehlen, Que Tod II, 2008
Zander Blom, Monochrome 198, 2021
Lada Nakonechna
Alicia Viebrock, Hush Hush, 2022
Catalin Pislaru, Cosmic Dust for her Eternity 8, 2022
Jürgen Klauke, 2021
Jürgen Klauke, 2021
Jürgen Klauke, 2021
Alan Butler, Descape Painting: MountainRange.jpeg, 2022
William Anastasi
Xiyao Wang, The light can’t stay No. 3, 2022
Tony Bevan, Place, 2017
Brigitte Waldach, Brain, 2021
Alexi Tsoris, 2022
Günter Fruhtrunk
Thomas Scheibitz, Steilleben B, 2022
Ulla von Brandenburg
Ulla von Brandenburg
Anna Virnich, Letters for the Future, 2022
Sonja Yakovleva, Höschen, 2022
Ilse Henin, 2021
Osi Audu, Masked Head, 2022
Björn Schülke, 2022
Björn Schülke, 2017
Manfred Mohr, 2021
Momu & No Es, 2022
Gilberto Zorio, 1989
Carlos Garaicoa, De la serie puzzles: Mascara South Africa, 2022
Koen van den Broek, 2021
Nic Hess, Blumen, 2022
Thomas Arnolds, Run 50, 2022
Ira Svobodova
Ira Svobodova
Garsimos Floratos, 2021
Silke Wagner, 2022
Johanna Diehl, Hotel Holiday Inn Sarajevo, 2022
Astrid Busch
Steffen Lenk
Steffen Lenk
Steffen Lenk
Gert & Uwe Tobias, 2022
Karen Cytter, Blue Window, 2020
Christine Wang, Gamescom, 2022
Pourea Alimirzaee, 2022
Pourea Alimirzaee, 2022
Vladimir Ossif, 2020
Sandra del Pilar, 2022
Sandra del Pilar, 2020
Sim Chi Yin, Sentry Post, China-North Korea Border, 2017
Sim Chi Yin, Minuteman II Missile, South Dakota, 2017
„The Reed“ von Cindy Lo im Villenviertel Nachtegaal
Heute haben wir einen tollen Abendausflug in das 100 km entfernte Eindhoven unternommen. Immer im November findet in der 240.000-Einwohner Stadt das Lichtfestival „Glow“ statt, das jährlich tausende von Besuchern anlockt und die halbe Innenstadt einbezieht.
Eine Woche lang ziehen nach Einbruch der Dunkelheit Heerscharen von Menschen auf einer rund acht Kilometer langen Route durch das Zentrum.
Mehr als zwanzig Lichtinstallationen gibt es in diesem Jahr zu bewundern. Teilweise sind es Projektionen an Häusern, animierte Skulpturen, Lasershows oder 3D-Objekte – das Spektrum ist wirklich vielfältig.
Anfangs fragten wir uns noch, ob wir als Ortsunkundige denn auch alle Installationen wirklich entdecken würden, aber man muss nur den Besucherströmen folgen. Es herrscht eine überaus angenehme und friedliche Stimmung.
Schwer zu sagen, was uns am besten gefallen hat, aber besonders eindrücklich war sicherlich die Installation „Shylight“ der Lichtkünstler Lonneke Gordijn und Ralph Nauta in der Paterskerk.
Lichtdurchflutete Medusen aus Seide gleiten von der Kirchendecke herab, entfalten sich dabei im Windstrom und ziehen sich beim Wiederaufstieg erneut zusammen. Unterlegt mit meditativer Musik, ergibt sich aus dem choreografierten Wechselspiel der Objekte eine überaus poetische Installation.
Alle Installationen von Glow 2022
„Stay Tuned“ von Dirk van Poppel, eine Videoprojektion auf den Bahnhof und das daneben liegende Hochaus
„Stay Tuned“ von Dirk van Poppel, eine Videoprojektion auf den Bahnhof und das daneben liegende Hochaus
Neben dem Bahnhof get es durch das Villenviertel „Nachtegaal“
„Let’s BEAT Waste!“von Fontys BeCreative vor dem Landgut von Anton Philips, der Philips zu einem Weltunternehmen formte
„The Reed“ von Cindy Lo
„The Reed“ von Cindy Lo
„The Reed“ von Cindy Lo
„LED it Bee“ von 3Beam vor dem Koetshuis an der Dommel
Blick auf den Kanal
„Fish are Jumping“ vom Studio Toer am Kanal
„Rainbow“ von Sint Lucas
„Awakening of Mary“ von Titia Ex am Eingang zur Paterskerk
„Shylight“ von DRIFT in der Paterskerk
„Shylight“ von DRIFT in der Paterskerk
„Skylight“ von DRIFT im Gemeindezentrum an der Paterskerk
„Museum Monsters“ von Hugo Vrijdag, Projektion auf das Van Abbemuseumauf das
Auch im Van Abbemuseum überall Monster
Rückseite des Van Abbemuseum
Beacon von Craig Morrison & Ateliermcfw im Anne Frank-Park
Erst aus der Ferne sieht man die Laser, die aus dem Objekt heraustreten
„Schaduworgel“ von Liefde voor de Stad
„Strobilophones“ von Picto Facto Strobilophones – Picto Facto
„Connecting your Love“ von De Efteling auf dem Marktplatz
„Connecting your Love“ von De Efteling auf dem Marktplatz
„Monad“ von Anastasia Isachsen auf dem Universitätsgelände
Doxi auf ihrer Lieblingswiese im Kurpark von Gemünd
Volle Sonne und 15 Grad Mitte November – das gibt es bei uns selten. Kein Wunder, dass der beliebte Womo-Stellplatz von Gemünd im Nationalpark Eifel an diesem Wochenende überaus gut besucht ist. Auch wir sind für ein paar Tage in die Eifel gekommen und genießen die wunderbare Sonne und das leuchtende Gelb der Buchenwälder. Einfach herrlich.
Mondrian, wie wir ihn heute kennen: Komposition mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz, 1921.
Eine neue Ausstellung in der Kunstsammlung NRW zeigt die künstlerische Entwicklung des Malers Piet Mondrian von klassischer Landschaftsmalerei über den Fauvismus und Kubismus bis zu den abstrakten Farbflächen, für die er heute berühmt ist.
Als Protagonist der klassischen Moderne wird Mondrian gerne mit seinen strengen geometrischen Kompositionen mit rechtwinkligen Linien in Schwarzweiß und Farbfeldern in Rot, Blau oder Gelb assoziiert. Doch dieser Stil steht am Ende eines langen Weges, der mit Windmühlen, Leuchttürmen, Dünen und Bauernhöfen begann.
Die Ausstellung in Düsseldorf zeigt, dass sowohl das frühe naturalistische Werk als auch die spätere Abstraktion das Resultat eines intuitiv gelenkten Vorgehens sind und keineswegs das Ergebnis mathematischer Rationalität.
Mondrian, der vor 150. Jahren im niederländischen Amersfoort geboren wurde, begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von Vincent van Gogh und des Fauvismus.
Nach seiner Übersiedlung 1911 nach Paris wandte er sich unter dem Einfluss von Georges Braque und Pablo Picasso dem Kubismus zu. Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden.
Auch sein Pariser Atelier gestaltete er vollkommen im Stil seiner geometrischen Bilder und zog damit viele Besucher an. Als Kunsttheoretiker und Mitbegründer der Künstlervereinigung De Stijl gab Mondrian wichtige Impulse für die Bauhausbewegung.
1938 emigrierte er nach London, ab 1940 lebte er in New York, wo er 1944 an einer Lungenentzündung verstarb. Das pulsierende Leben der Metropole und seine Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz lieferten ihm wichtige Impulse für sein Spätwerk.
Auch wenn Heike und mir die ab 1920 entstandenen geometrischen Werke mit Abstand am besten gefallen, ist es interessant zu sehen, wie und unter welchen Einflüssen sich der Maler entwickelt hat. Eine spannende Ausstellung.
Zum ersten Mal seit der verheerenden Flut vom Juli 2021 blicke ich wieder ins Ahrtal. Mit Heike und Doxi will ich ein wenig durch die herbstlich bunten Weinberge laufen.
Wir sind gespannt, wie weit der Wiederaufbau gediehen ist, insbesondere Heike, die nach der Katastrophe einige Male an einer Verpflegungsstation für Wiederaufbauhelfer in Dernau geholfen hatte.
Das Wiedersehen ist ein wenig ernüchternd. Viel ist seitdem geschehen, aber so viel ist noch zu tun. Die Brücken, die gesamte Eisenbahnstrecke, viele Häuser in Flussnähe sind noch nicht wiederhergestellt oder werden es vielleicht niemals werden.
Trotzdem freuen sich die Ahrbewohner über Besuch in der Gastronomie und den Verkaufsständen der Winzer. Auch der beliebte Wohnmobilstellplatz in Mayschoß ist an veränderter Stelle wieder in Betrieb, wenn auch ohne Infrastruktur.
Von dort laufen wir ein wenig in Richtung der Saffelburg durch die Weinstöcke bergaufwärts. Eine große Runde wird es nicht, denn Heike laboriert an einer Bänderdehnung im rechten Fuß, Doxi leidet unter Arthrose.
Doch es reicht, um das Bunt der Weinberge zu genießen. Die Weinlese ist bereits abgeschlossen, aber die Blätter hängen noch an den Weinstöcken und erstrahlen in kräftigsten Farben. Das kann nur der Herbst.