Heute will die Sonne westlich des Rheins gar nicht herauskommen. Über der Landschaft liegt eisige Nebelluft bei -2,1 Grad und 97 % Luftfeuchtigkeit. Das zähe Grau verschluckt alle Geräusche und überzieht die Pflanzen mit Reif. Hat auch was Schönes und passt irgendwie zu einem ruhigen Januar-Sonntag.
Fachliteratur, mehr ist im ersten Studiensemester nicht drin
Herbstzeit ist Lesezeit. Der Rückzug in meinen kuscheligen Lesesessel, eine Decke über den Beinen, eine warme Tasse Tee auf der Heizung, und zusehen, wie es draußen früh dunkel wird – ich liebe es!
Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle einige Romane vorgestellt, deren Lektüre mir in Herbst und Winter viel Freude bereitet hat. Im Regal warten schon die nächsten Bestseller, ausgewählt aus den Gewinnerlisten des Deutschen Buchpreises der vergangenen drei Jahrzehnte und gekauft für kleines Geld im Gebrauchtbuchhandel.
Doch erst einmal ist ganz anderer Lesestoff angesagt. Im ersten SemesterPsychologie werden wir dermaßen vollgeknallt mit den Inhalten aus diversen Standardwerken, dass für Belletristik aber auch gar keine Zeit bleibt.
Im Gegenteil, man kommt kaum nach in der Wissensflut aus Psychologie, Statistik, Forschungsethik, kultureller Vielfalt und weiteren Themen, die man uns da vorsetzt. Was soll ich sagen? Ich habe es mir so ausgesucht, und so ist dieser Bücherherbst ein ganz anderer, als zuvor. Nur die Dunkelheit ist so wie immer.
Ich hatte in den letzten zwei Wochen den Eindruck, die Herbstfärbung der Bäume sei in diesem Jahr etwas später dran, als sonst. Aber weit gefehlt. Es geht bereits voll los.
Bei einem ausgedehnten Spaziergang rund um mein Heimatdorf habe ich in den Baumschulen und an den Wegen schon zahlreiche rote, gelbe und orange gefärbte Bäume entdeckt. Dazwischen noch ganz viel Grün, doch das lässt die bunten Töne nur intensiver hervortreten.
Doxi geht es nicht so gut heute Morgen. Sie ist ganz leise und lässt den Kopf hängen. Keine Ahnung, was sie hat.
Deshalb gehe ich ausnahmsweise mal alleine auf Heimatrunde. Von zu Hause laufe ich zur ehemaligen Raketenstation Kapellen, wo heute die Langen Foundation beheimatet ist, und zurück, insgesamt 15 km in knapp drei Stunden.
Es sind 25 Grad, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel herab und überall begegnen mir unterwegs Sommerblumen in den buntesten Farben. Ganz bezaubernd ist das.
Selbst konstruiert und gedruckt: ein Türfeststeller für die Badezimmertür im Wohnmobil
Nicht immer gelingt es, das Wohnmobil exakt gerade auszurichten, weil der jeweilige Stellplatz in Längs- oder Querrichtung geneigt ist. Die Badezimmertür dreht sich dann gerne mit der Schwerkraft langsam aber beständig nach links oder rechts weg, sofern man sie nicht zusperrt.
Um das zu verhindern, habe ich einen Türfeststeller konstruiert, den man nicht auf den Boden stellen muss (wo man gerne einmal drauftritt oder darüber stolpert), sondern bei Bedarf einfach oben auf den Türrahmen steckt. Mein erstes praktisches Projekt mit der Konstruktionssoftware Plasticity, in die ich mich gerade einarbeite.
Das Ganze habe ich dann mit meinem 3D-Drucker ausgedruckt, et voila: Es funktioniert, die Badezimmertür schlubbert nicht mehr herum! Das ist doch praktisch.
„Der Mai ist gekommen , die Bäume schlagen aus“ heißt es in dem berühmten Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel aus dem Jahr 1841.
Wenn ich heuer in die Wälder, Wiesen und Baumschulen rund um mein Heimatdorf blicke, muss man wohl eher konstatieren, „Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus“.
Denn die Bäumesind größtenteils bereits voll ergrünt, mindestens drei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Das ist schon eine merkliche Verschiebung, die mit der menschengemachten Erderwärmung ihren Lauf nahm.
Aber davon konnte der Dichter im Jahre 1841 natürlich noch nichts ahnen. Schließlich hatte die industrielle Revolution da noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen.
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK