Historisches Ortszentrum
Danke, dass ihr an mich gedacht habt. Eine Stadt nach mir zu benennen, das wäre doch nicht nötig gewesen 😉 Aber im Ernst: Ich bin nach Michelstadt im Odenwald gekommen, um mir das historische Rathaus von 1484 anzuschauen, ein weithin bekanntes Prunkstück des spätmittelalterlichen Fachwerkbaus mit offener Eingangshalle im Erdgeschoss und spitzen Erkertürmchen im Fachwerkobergeschoss.
Doch leider ist ausgerechnet dieser Bau gerade komplett eingerüstet. Eine umfassende Renovierung steht an. Nach kaum 750 Jahren (haha). Dabei sieht er auf den Bildern aus der Wikipedia (danke dafür) noch so frisch aus.Nur gut, dass der Rest der Altstadt rund um die Burg Michelstadt ebenfalls sehenswert ist. Weil großflächige Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ausgeblieben sind, zeigt sich das Zentrum im spätmittelalterlichen Gewand.
Michelstadt als größte Stadt des Odenwaldkreises grenzt unmittelbar an die südlich gelegene Kreisstadt Erbach. Gemeinsam liegen sie im langgezogenen Tal der Mümling, einem rechten Nebenfluss des Mains. Im Osten des Gebiets erstreckt der westlichste Zipfel von Bayern, der tief nach Hessen hineinragt.
Im frühen Mittelalter gehörte die damals noch kleine Siedlung zum Besitzstand des Klosters Lorsch, das ich gestern besucht habe. Mitte des 18. Jahrhunderts kam Michelstadt genau wie Erbach zur Grafschaft Erbach-Fürstenau, die die Region aber zwecks Monetarisierung an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt verkaufte. Deshalb ist dieser Teil des Odenwalds bis heute hessisch.