Eingangsbereich der Ausstellung
Als Kabarettist und Buchautor ist Dieter Nuhr regelmäßig in den Medien präsent. Weniger bekannt ist sein künstlerisches Schaffen, dem ein Kunststudium an der Essener Folkwangschule in den 1980 Jahren vorausging.
Nuhrs künstlerischer Schwerpunkt lag zunächst auf der Malerei, später wechselte er zur Fotografie. Diese beiden Metiers hat er während der Corona-Zeit wieder zusammengeführt auf der Basis von Fotografien, die bei Reisen in zahlreiche nahe und ferne Länder entstanden sind.
Ein Teil dieser Werke mit den inhaltlichen Schwerpunkten Landschafts- und Naturaufnahmen sowie Stilleben werden derzeit in der Kunsthalle Messmer am Rand des Kaiserstuhls (nähe Freiburg) gezeigt.
Den überwiegend dokumentarischen Charakter der Aufnahmen verfremdet Nuhr durch digitale Überarbeitung und Übermalung am Computer. Verblassende Gedanken, Spuren des Erlebten und Gewesenen, der Ablauf der Zeit liegen wie ein Netz über den ursprünglichen Fotografien.
Die Kombination des fotografischen Materials mit Acryl- und Lackübermalungen, Mustern und Strukturen macht Vertrautes fremd, Fremdes vertraut, Nahes fern und Fernes nah (Zitat). Die Bilder wirken zunehmend rätselhaft in ihrem Bezug zur „wahren“ Welt.
Ich war früher ein Fan des Kabarettisten Dieter Nuhr. Mit seinem anhaltenden Grünen-Bashing ist er mir in den letzten Jahren aber zunehmend auf die Nerven gegangen. Jetzt als Künstler wird er mir wieder sympathischer, denn seine Arbeiten gefallen mir ausnehmend gut. Respekt für so viel metierübergreifende Kreativitä!