Rund fünf Kilometer von Miltenburg entfernt thront auf einem Bergsporn hoch über dem Main das Franziskanerkloster Engelberg. Es ist das Ziel meiner heutigen Abendwanderung mit Doxi.
Bereits im Vorfeld hatte ich gelesen, dass bis dort oben 612 Sandsteinstufen, die sogenannten „Engelsstaffeln“, entlang eines Kreuzwegs zu überwinden sind. Dies möchte ich Doxi ersparen.Deshalb suchen wir uns einen kleinen Umweg durch den Wald, der diese Passage weitgehend umgeht. Und das funktioniert auch.
Schon in vorchristlicher Zeit soll sich am Ort des Klosters auf der damals noch „Rulesberg“ genannten Anhöhe eine heidnische Kultstätte befunden haben.
Etwa um 1300 wurde auf dem Berg eine einfache Kapelle aus Holz errichtet und dem Erzengel Michael geweiht. Mit der Zeit wurde aus dem alten „Rulesberg“ allmählich der „Engelberg“.
Anfang des 14. Jahrhunderts kam in die Kapelle auch eine Marienstatue, die dort bis heute als wundertätiges Gnadenbild verehrt wird und das Ziel von Wallfahrten ist.
Die fast unüberschaubare Zahl von Parkplätzen links und rechts des Klosters deutet darauf hin, dass viele Pilger und Touristen diesen Ort besuchen. So mancher kommt wohl nicht (nur) wegen der Marienverehrung hier hinauf. Denn das Kloster wird auch gerühmt für sein dunkles Bier aus Holzfässern, das in der Klosterschänke gereicht wird. Na, dann, wohl bekomms …