Ich bleibe heute Nacht mit Doxi und dem Womo in Verdun und beende den Tag mit einem Spaziergang durch das historische Zentrum der Stadt an der Maas.
Wie ich erfahre, war die Stadt im Osten von Frankreich im frühen Mittelalter eine blühende Fernhandelsbastion. Sie war einer der Hauptumschlagsplätze für Sklaven, die aus den Gebieten östlich der Elbe verschleppt und ins Kalifat von Córdoba exportiert wurden.Da dort die Nachfrage nach Eunuchen groß war, wurden die betroffenen Männer in Verdun kastriert. Tausende ereilte dieses schreckliche Schicksal.
Nach dem Deutsch-Französischen-Krieg von 1871 begann man, die Befestigungsanlagen rund um die Stadt erheblich auszubauen. So entstanden die Forts, die im Ersten Weltkrieg zum Schlachtfeld wurden, auf dem annähernd 250 tausend Soldaten starben.
Die Stadt hat seit den 1960er Jahren mit einer schrumpfenden Bevölkerung zu kämpfen und das sieht man der Innenstadt in einigen Bereichen auch an. Dennoch ist das Stadtzentrum mit dem Kai an der Maas, der Kathedrale und dem Weltfriedenszentrum im ehemaligen Bischofspalast durchaus sehenswert.