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Streetart Düsseldorf, Teil III

Streetart Düsseldorf, Teil III
Düsseldorf, 29. Juni 2025

Tier oder Maschine?

Dies ist die letzte Folge meiner Streetart-Expedition Düsseldorf für das Jahr 2025. Das Beste vom Reste sozusagen. Aber alles sehenswert, meiner bescheidenen Meinung nach 🙂 Im kommenden Jahr gehe ich wieder auf die Suche. Ich bin gespannt, was bis dahin neu dazugekommen sein wird.

Hier geht es zu Teil I und Teil II.

( MITI )

ZERO und die Gegenwart

ZERO und die Gegenwart
Düsseldorf, 26. Juni 2025

Heinz Mack, Lichtgitter, 1964

Der Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten hat im vergangenen Herbst seine Ausstellungflächen erweitert und präsentiert in dem lichtdurchfluteten Neubau derzeit eine Ausstellung unter dem Titel „Welt, wohin? ZERO und die Gegenwart“.

Die Präsentation vereint charakteristische Werke der Düsseldorfer ZERO-Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker mit Arbeiten junger Künstler:innen, die heute im Geiste von ZERO an neuen Möglichkeiten für die Kunst arbeiten.

Werke aus den 1950er bis zu den frühen 1980er Jahren treffen auf Arbeiten, die erst jüngst entstanden sind. Darin zeigt sich, welche Strahlkraft ZERO auch heute noch ausübt.

Das Leitmotiv der Ausstellung bildet eine Spiegelwand von Christian Megert aus den 1960er Jahren. Sie ist historisch, aber sie reflektiert das Hier und Jetzt und fragmentiert den Raum, in dem sich die Positionen von Morgen entfalten.

Auch Günther Ueckers „Sandmühle“ (1970) handelt von der Zeit – allerdings als Kreislauf: Stetig rotiert ein maschinengetriebenes Gestänge um die eigene Achse und zieht immer neue und doch immer gleiche Kreise in den Sand. Licht und Bewegung, zentrale Themen von ZERO, treffen im großen Ausstellungsraum zudem in Lichtobjekten von Heinz Mack, Otto Piene und Nanda Vigo aufeinander.

( MITI )

Schätze des Lehmbruck Museums

Schätze des Lehmbruck Museums
Duisburg, 25. Juni 2025

Blick über die Sammlung

Das sehr schöne Lehmbruck Museum war ursprünglich exklusiv dem Lebenswerk des aus Duisburg-Meiderich stammenden Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) gewidmet.

Es verfügt über mehr als 1.000 Werke aus Lehmbruck’s Nachlass, darunter Skulpturen, Gemälde und Werke auf Papier. Dazu gesellt sich heute eine hochkarätige Sammlung internationaler Plastiken der Moderne, die ab den 1950er Jahren aufgebaut wurde.

Das Museum wurde von Manfred Lehmbruck entworfen. Der zweite Sohn Wilhelm Lehmbrucks hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Architekt für Museumsneubauten einen Namen gemacht hat.

Die große Glashalle und der Lehmbruck-Trakt entstanden in den frühen 1960er Jahren. In den 1980er Jahren kam ein Erweiterungsbau hinzu, der 1987 eröffnet wurde.

Der junge Wilhelm Lehmbruck besuchte ab 1899 die Kunstgewerbeschule Düsseldorf und wechselte 1901 zur Düsseldorfer Kunstakademie, wo er Meisterschüler bei Karl Janssen wurde. In dem gläsernen Anbau des Lehmbruck Museums, der sich tief in die Erde gräbt, werden seine Werke auf eindrucksvolle Weise präsentiert.

Das bildhauerische Werk Lehmbrucks beschäftigt sich hauptsächlich mit dem menschlichen Körper. Es ist sowohl vom Naturalismus als auch vom Expressionismus beeinflusst. Viele von Lehmbrucks Skulpturen drücken Leid und Elend aus und sind anonymisiert.

Das Museum ist eingebettet in den städtischen Immanuel-Kant-Park und wird von einem öffentlich zugänglichen Skulpturengarten mit über 40 Freiluftskulpturen umrahmt. Wer sich für moderne Plastik interessiert, kommt an dieser einzigartigen Sammlung nicht vorbei.

( MITI )

Streetart Düsseldorf, Teil II

Streetart Düsseldorf, Teil II
Düsseldorf, 24. Juni 2025

Könnte fast ein Banksy sein

Hier kommt der zweite Teil meiner Streetart-Tour Düsseldorf von Fronleichnam 2025: Von groß bis klein, von skurril bis gefällig war vieles dabei. Respekt an alle, die hier ihre Kreativität mit Pinsel und Sprühdose zum Ausdruck gebracht haben.

( MITI )

Die Kunst der Lehrenden

Die Kunst der Lehrenden
Düsseldorf, 23. Juni 2025

Albert Oehlen, Greifen, 2005

Vor einigen Jahren hat sich die Kunstakademie Düsseldorf einen eigenen Raum geschaffen, um Werke ihrer Dozenten und Professoren öffentlich auszustellen. Man möchte damit das Gedächtnis der Akademie pflegen, zur Selbstreflexion anregen und neue Akzente in der Kunstszene der Stadt setzen.

Die Galerie am Burgplatz befindet sich auf der Rückseite des Rathaus-Karrees. Zweimal jährlich, jeweils zum Semesterbeginn, wechseln die ausgestellten Werke. Die breite Spanne an Materialien und Techniken repräsentiert die Unterschiedlichkeit der Kurse an der Kunstakademie.

Die aktuelle Präsentation steht unter dem etwas spröden Titel „Bildspeicher IV – Neue Werke in der Sammlung“. Sie umfasst den ersten Teil der Neuschenkungen der zurzeit Lehrenden, ergänzt durch Arbeiten kürzlich emeritierter Kunstprofessoren und Professorinnen.

( MITI )

Steetart Düsseldorf, Teil I

Steetart Düsseldorf, Teil I
Düsseldorf, 19. Juni 2025

Die Szene feiert sich gerne selbst

Das wunderschöne Wetter und die Ruhe des Feiertags auf den Straßen habe ich heute für eine mehrstündige Motorrad-Kreuzfahrt durch die vielen Stadtteile von Düsseldorf genutzt – immer auf der Suche nach sehenswerter Streetart.

Steetart Düsseldorf, Teil I

Wohin soll die Reise gehen?

Von Rath im Norden über die Mitte bis Eller, Lierenfeld und Reisholz ganz im Süden der Landeshauptstadt ging meine Tour. Einige Adressen hatte ich vorher im Internet recherchiert, andere Werke sind mir überraschend ins Netz gegangen.

Was tief in Hinterhöfen versteckt liegt, entdeckt man natürlich nur nach Hinweisen. Doch was an den Straßen auf freiliegenden Häuserwänden an Baulücken oder unter Brücken und Überführungen zu sehen ist, dafür entwickelt man nach einer Weile ein gewisses Gespür.

Freilich, nicht alles, was aus Farbe entsteht, ist automatisch Kunst. Ich habe deshalb bei weitem nicht jede Arbeit fotografiert, die mir begegnet ist. Doch vor allem bei meterhohen Gemälden, die nicht ohne Kran oder Gerüst und damit als Auftragsarbeiten entstanden sein können, war viel Sehenswertes dabei.

Streetart ist häufig witzig, kreativ, politisch, ironisch oder einfach nur fett. Sie kann aber auch Teil der Erinnerungskultur sein. Etwa am ehemaligen Güterbahnhof in Derendorf, wo mehrere Murals auf die Deportation tausender Düsseldorfer Juden in die NS-Vernichtungslager verweisen, die hier ihren schrecklichen Anfang nahm.

Nicht großformatig, aber dennoch spektakulär empfand ich einen rosa Flamingo, dem ich unweit des Düsseldorfer Polizeipräsidiums fast über die Füße gerollt wäre. Die reduzierte, filigrane Linienführung erinnert mich stark an Harald Neagli. Ob hier tatsächlich der berühmte Sprüher von Zürich aktiv war, will ich noch herausfinden. Aber für mich sah es so aus. Auf jeden Fall eines der Highlights meiner heutigen Schatzsuche. Teil II und III folgen.

( MITI )