Jeder fängt klein an. Auch ein Fluss, der einer ganzen Region mit heute mehr als 5 Millionen Einwohnern seinen Namen gegeben hat. Was als klitzekleiner Bach bei Winterberg beginnt, mausert sich im Verlauf von 124 Flusskilometern zu einem mächtigen Strom, der sich bei Duisburg Ruhrort in den Rhein ergießt.
Viele Städte an der Ruhr haben wir im Laufe der Jahre kennengelernt. Auch die Mündungin den Rhein haben wir bereits mehrfach passiert. Aber an der Ruhrquelle war ich mit Doxi noch nie. Eine echte Premiere.
Ruhrquelle
Infotafel an der Ruhrquelle
Schmeckt noch nicht nach Ruhrgebiet 🙂
Abfluss der Ruhr durch eine Wiese
Die erste Ruhrbrücke auf dem langen Weg
Der Bach unterquert die erste Ruhrbrücke
Doxi auf der ersten Ruhrbrücke
So wird es auf den Wiesen hier bald blühen
Blick ins Gebirge beim Verlassen von Winterberg
Doxi in Duisburg-Ruhrort an der Mündung der Ruhr in den Rhein
Das neue Wahrzeichen von Willingen: der Skywalk, 664 m lang und rund 100 m über dem Talgrund
Willingen ist eine Gemeinde im Upland, dem nordöstlichen Teil des Rothaargebirges. Sie gehört zum nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und grenzt direkt an den Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen. Nur 25 km entfernt liegt Winterberg.
Willingen ist Wintersportort und lebt vom Tourismus. International bekannt ist die 5000-Einwohner-Gemeinde durch die jährlich stattfindenden Weltcup-Skispringen der FIS an der Mühlenkopfschanze und der 2007 erbauten EWF-Biathlon-Arena.
Mehr als 100 Jahre lang war das mächtige, im Ersten Weltkrieg erbaute Eisenbahnviadukt der Upland-Bahn das Wahrzeichen der Stadt. Doch seit 2023 hat ihm eine andere technische Meisterleistung ein wenig den Rang abgelaufen: die schwebende Hängebrücke, die vom Musenberg zur Mühlenkopfschanze führt, Skywalk genannt.
Die 664 m lange und gut 100 m über Grund führende Stahlkonstruktion kommt trotz eines Gewichts von 125 Tonnen ohne Zwischenabstützungen aus. Das sieht schon imposant aus, wie ich heute bei einer Wanderung mit Doxi hinauf vom Talgrund zur Hängebrücke erleben konnte.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mit Doxi über die Brücke laufen. Doch bei einem Preis von 11 Euro für eine Passage habe ich lieber darauf verzichtet und das Geld anderweitig im Ort investiert: in die neue Ausgabe des SPIEGEL und zwei Stück Torte 🙂
Der Skywalk führt zur Mühlenkopf-Skisprungschanze
Eine ziemlich massive Konsruktion, 125 Tonne schwer
Unter dem Skywalk
Hier werden internationale Wettkämpfe ausgetragen
Der Skywalk vom Talgrund aus gesehen
Gutshof im Talgrund
Strycker See
Da blüht doch schon was
Das alte Wahrzeichen von Willingen: Eisenbahnviadukt
Wir haben die Nacht am schönen Diemelsee verbracht. Quer über den Stausee in den nordöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges verläuft die Landesgrenze wischen NRW und Hessen.
Die Anreise war etwas holprig. Wir kamen von meinen Verwandten in Erfurt und haben die Autobahn A44 Richtung Dortmund vor Diemelstadt verlassen.
Die letzten 15 km zum See ging es über schmale, kurvige und steile Straßen in stockdunkler Nacht. Immer wieder kamen uns fette 42-Tonner entgegen, die auf diesen Routen eigentlich gar nichts zu suchen haben.
Doch die A44 war in Fahrtrichtung Kassel wegen eines LKW-Brands über mehr als 50 km gesperrt, wie ich hinterher erfahren habe. Das war es, was die Brummis auf die Nebenstrecken getrieben hat und mir den Schweiß auf die Stirn. Denn bei den Begegnungen zwischen Womo und LKWs wurde es das eine oder andere Mal richtig eng.Ist aber alles gutgegangen.
Ich habe das Erzgebirge verlassen und bin über Chemnitz in den kleinen Ort Lichtenwalde gefahren. Hoch über dem Tal der Zschopau entstand dort ab 1230 eine Burg, die ab 1720 in eine Schlossanlage mit üppigem Barockgarten umgewandelt wurde.
Die Anlage ist nicht übermäßig groß, aber absolut sehenswert. Der Park mit zahlreichen Wasserspielen und tollen Ausblicken über das Zschopautal wurde 2005 zu einem der schönsten Parks Deutschlands gekürt.
Leider werden die zahlreichen Wasserspiele erst ab Anfang April betrieben, doch dann wird der Zugang zum Park auch reglementiert. Von daher war es schön, die Anlage jetzt einmal in aller Ruhe durchwandern zu können. Außerdem wir haben hier für kleines Geld eine wunderbar ruhige Nacht mit tollem Fernblick auf einem der Parkplätze der Anlage verbracht.
Mein Besuch des Erzgebirges war kurz, doch er hat ausgereicht, um mir einen Eindruck von beliebtesten Stilen für historische Türen und Portale in der Region zu verschaffen. Hier meine „Ausbeute“ aus fünf Städten.
Zschopau, diese Stadt kannte in der DDR jeder, weil von dort die begehrten MZ-Motorräder stammten. Die Stadt entstand rings um die Burg, die Mitte des 12. Jahrhunderts zum Schutz der hier den Fluss Zschopau querenden Salzstraße errichtet wurde.
Ab dem 14. Jahrhundert wurde auch Bergbau betrieben, woraufhin Zschopau 1493 Privilegien einer „Freien Bergstadt“ erteilt wurden. Die Bedeutung blieb jedoch immer hinter den großen Bergstädten im Erzgebirge zurück.
Die Entwicklung von Handwerk und Gewerbe wurde durch den Handelsweg begünstigt. Später entwickelten sich Textilmanufakturen und Spinnereien, die am Beginn des 19. Jahrhunderts den frühen Wandel Zschopaus zur Industriestadt anstießen.
In Zschopau wurden seit 1922 Motorräder gebaut. Hier entstand 1926 das erste Motorrad-Fließband der Welt. Die Zschopauer Motorenwerke mit ihrer Marke DKW waren im Jahr 1928 die weltweit größte Motorradfabrik. Auch zu DDR-Zeiten gehörte das Motorradwerk nach Stückzahlen zu den weltweit größten Motorradproduzenten. Als begeisterter Motorradfahrer denke ich beim Besuch der Stadt: Leider ist auch das heute Geschichte.
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