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Dresden – Im großen Garten

Luftbilldaufname des Großen Garten (Foto Patrick Ribeiro)
Dresden, 2. September 2016

Luftbilldaufname des Großen Garten (Foto Patrick Ribeiro | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
1
Am Ende eines heißen und staugeplagten Freitagnachmittags sind wir glücklich in Dresden angekommen.

Wir stehen auf dem Womo-Stellplatz in der Nähe des historischen Zentrums. Um zur Elbe zu gelangen, müssen wir nur einmal die Straße überqueren, und so nutzt Doxi gleich die Möglichkeit, ihre Beine ins kühlende Nass zu halten.

Mit der tief stehenden Sonne im Rücken laufen wir ein Stück die Elbe aufwärts, schauen hinüber zur neuen Waldschlösschenbrücke und biegen dann stadteinwärts ab, weg von der Elbe.

Ich möchte unbedingt noch in den Stadtpark von Dresden, den „großen Garten“, den ich bei meinem letzten Dresden-Besuch vor ein paar Jahren verpasst hatte.

An diesem lauen Spätsommerabend ist der Park gut besucht: Spaziergänger, Fahrradfahrer, Jogger, und Skater bevölkern die breiten Alleen und Asphaltwege. Zahlreiche Jugendliche sitzen in kleinen Gruppen auf den Rasenflächen beisammen,

Der im Jahr 1676 erstmals angelegte Park ist so groß, dass es hier sogar eine zweigleisige Eisenbahnstrecke gibt, eine Schmalspurbahn, die die Menschen durch den Park befördert. Die Loks pfeifen warnend, bevor sie einen der vielen Spazierwege kreuzen. Ganz süß ist das anzuschauen.

Im Zentrum des Parks befindet sich als bedeutendstes Bauwerk das um 1680 errichtete Sommerpalais. Hier findet an diesem Abend eine Theatervorstellung statt.

Als ich stehenbleibe, um ein Foto von dem Palais aufzunehmen, werde ich von einem Paar in festlicher Garderobe fast umgerannt. Die Beiden haben es offensichtlich sehr eilig. Sind wohl spät dran. Jetzt aber hurtig 🙂

( MITI )

Dresden im Zeichen des Barocks

Die Altstadt von Dresden bei Spnenunergang (Foto Nikater)
Dresden, 3.09.2016

Die Altstadt von Dresden bei Sonnenuntergang (Foto Nikater | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
2
Heute bin ich früh am Morgen mit Doxi zu einem ausgedehnten Spaziergang durch das historische Dresden aufgebrochen.

Leider war das Licht um diese Uhrzeit nicht so gut zum Fotografieren geeignet, aber dafür waren die Straßen noch leer.

So konnte ich mich überall in aller Ruhe umschauen und auch Doxi an vielen Stellen frei laufen lassen. Das war sehr schön,

( MITI )

Galerie der sächsischen Herrscher

Der Fürstenzug mit den sächsischen Herrschern zwischen 1127 und 1873
Dresden, 3. September 2016

Der Fürstenzug mit den sächsischen Herrschern zwischen 1127 und 1873 (Foto Kora27 | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
2
Dresden ist reich an Kunstwerken, Skulpturen und anderen kulturellen Schätzen. Ein Werk, das mich besonders fasziniert, ist der sogenannte „Fürstenzug“, ein mehr als 100 Meter langes Porzellanbild an der Rückseite des alten Stallhofs, ganz in der Nähe der Frauenkirche.

Das überdimensionale Bild besteht aus rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan.

Es stellt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1873 in Sachsen herrschenden 34 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin dar und gilt als das größte Porzellanbild der Welt.

Das ganze Werk ist einem Wandteppich nachempfunden. Oben wird der Teppich von 38 unterschiedlich gestalteten Befestigungsknöpfen an einer vom Künstler gedachten Wand gehalten. Unten zieren 38 große und 999 kleine Quasten in unregelmäßigen Abständen das gesamte Bild.

Im Fürstenzug werden insgesamt 94 Personen dargestellt, davon reiten 45 Personen zu Pferd und 49 Personen gehen zu Fuß.

Neben den Herrschern sind 59 Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern, fünfundvierzig Pferde und zwei Windhunde dargestellt.

Unter den Kindern befindet sich die einzige weibliche Person im Bild. Ansonsten sind nur Männer abgebildet.

Die Herstellung des Wandbildes in einer speziellen Putzkratztechnik dauerte von 1872 bis 1876. Um die Gesichtszüge und historische Einzelheiten so genau wie möglich wiederzugeben, waren der Erstellung jahrelange Studien vorausgegangen.

Der anfänglich gefeierte schwarz-weiße Bilderfries war jedoch nicht sehr witterungsbeständig. Um die Jahrhundertwende zeigte er bereits massive Schäden. In den Jahren 1904 bis 1907 ersetzte man das Fries deshalb durch fugenlos angepasste Keramikfliesen der Meißner Porzellanmanufaktur, die nach einer zwischenzeitlichen Restauration in den 1980er Jahren bis heute Bestand haben.

( MITI )

Wanderung zum Elbdurchbruch

Hier bricht die Elbe durch das Elbsandsteingebirge, dahiner weitet sich das Tal Richtung Dresden
Pirna, 3. September 2016

Hier bricht die Elbe durch das Elbsandsteingebirge, dahinter weitet sich das Tal Richtung Dresden

Tag
2
Pirna gilt als Tor zur Sächsischen Schweiz, weil die Elbe hier durch das Mittelgebirge bricht und sich das Tal hinter Pirna in Richtung Dresden weitet.

Vor Pirna ist das Elbtal sehr eng. Neben dem Fluss ist gerade einmal Platz für eine Straße und ein oder zwei Häuserzeilen, dann geht es schon beinahe senkrecht bergauf.

Mit Doxi wandere ich am Abend einige Kilometer flussaufwärts und steige dann über eine steile Treppe fast einhundert Meter hoch zur Abbruchkante.

Ein schmaler und sehr alt wirkender Trampelpfad führt direkt an der Kante entlang zurück in Richtung Pirna. Teilweise läuft man nur dreißig Zentimeter vom Abgrund entfernt.

Als die Dämmerung einsetzt, wird mir die Sache zu heiß und ich wende mich nach rechts auf das Hochplateau.

Um diese Uhrzeit sind bereits die ersten Rehe unterwegs. Um uns herum raschelt es verdächtig und plötzlich stehen zwei prächtige Exemplare direkt gegenüber und schauen uns überrascht an.

Gut, dass ich Doxi vorsorglich angeleint habe, denn der Anblick und der Geruch der beiden Wildtiere versetzt sie mächtig in Wallung.

Langsam müssen wir uns ranhalten, denn es wird schneller dunkel, als ich erwartet hatte. Und ich weiß noch nicht, wie wir Richtung Pirna wieder zum Fluss absteigen können.

Glücklich erwischen wir schließlich einen Wanderweg, der wiederum durch den Wald über steile Treppen nach unten führt. Ich trage mein Handy am ausgestreckten Arm wie eine Laterne vor mir her, damit wir in der vollkommenen Dunkelheit zumindest ein wenig die Stufen erkennen können.

Als wir endlich wieder die Elbstraße erreichen, amte ich erst mal durch. Das war ganz schön aufregend. Warum habe ich mir nur keine Taschenlampe eingesteckt?

( MITI )

In der Altstadt von Pirna

Blick vom Schlossberg hinunter auf die Altstadt von Pirna
Pirna, 4.09.2016

Blick vom Schlossberg hinunter auf die Altstadt von Pirna

Tag
2
Wir stehen mit dem Womo im Stadtteil Copitz auf der anderen Elbseite, mit Blick auf die Altstadt und das Schloss Pirna. Am Morgen überquere ich mit Doxi die Elbe für einen Spaziergang durch Pirna, bevor es weiter zur Festung Königstein geht.

Man spürt, dass seit der Wende eine Menge Geld in die Stadt geflossen ist. In der Altstadt und am Schloss ist alles fein renoviert und hübsch anzusehen. Sicher auch, weil die Elbschiffe von Dresden kommend viele Touristen in die Stadt bringen.

( MITI )

Festung Königstein

Historisches Bild der Festung Königsstein
Königstein, 4.09.2016

Historisches Bild der Festung Königstein

Tag
3
Neben der Bastei ist die Festung Königstein eines der touristischen Highlights in der Sächsischen Schweiz. Wir sind früh am Morgen von Pirna zur Festung aufgebrochen, um den ganz großen Besucherströmen auszuweichen.

Die Festung ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg am linken Ufer der Elbe.

Mit Doxi wandere ich zunächst auf dem sogenannten Patrouillenweg am Fuße der mächtigen Festungsmauern einmal rund um die Festung. So bekommen wir schon einmal einen Eindruck von der enormen Größe und Mächtigkeit der Anlage.

Von unten scheinen die Mauern mehr als vierzig Meter hoch zu sein und jenseits des Patrouillenweges bricht das Gelände sofort steil nach unten ab. Kein Wunder, dass die Festung in ihrer vierhundertjährigen Geschichte niemals belagert oder gar eingenommen wurde.

Der Eindruck setzt sich beim Gang in die Festung fort. Die Wege sind breit und steil und gut gesichert.

Das Plateau ist so groß, dass dort innerhalb der Festungsmauern neben zahlreichen Häusern, Ställen, Kasernen, Depots, Lazarett- und Festungsgebäuden sogar ein kleiner Wald Platz hat.

Viele Gebäude besitzen tiefe Keller oder sind gleich in den Berg eingelassen, um bei Artilleriebeschuss Schutz zu bieten. Die große Brunnenanlage der Festung reicht mehr als 150 Meter tief in den Felsen.

Mehr als 500.000 Besucher kommen jedes Jahr zur tadellos rekonstruierten Festung. Die meisten Gebäude stehen Besuchern offen. Wer nicht nach oben laufen möchte, den bringen zwei Aufzüge schnell hinauf auf das Plateau. Ein Besucherzentrum informiert sehr lebendig über die Geschichte und die Nutzung der Anlage.

Darüber hinaus beeindrucken die weiten Blicke in das Elbtal und die Sächsische Schweiz. Eine absolut sehenswerte Anlage.

( MITI )