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Lichtfestival Glow 2024

Lichtfestival Glow 2024
Eindhoven (NL), 16. November 2024

Im dritten Jahr besuche ich das Lichtfestival Glow, das immer Mitte November tausende von Menschen ins Zentrum von Eindhoven lockt. Für eine Woche sind dort an mehr als 20 Spielorten Lichtinstallationen aufgebaut – von gigantisch groß bis ganz klein. An einigen Stationen ist auch Musik Teil der Inszenierung.

Ich bin fasziniert, dass es den Machern gelingt, immer wieder andere Orte einzubinden, in diesem Jahr für mich erstmals auch nördlich des Bahnhofs.

Der logistische Aufwand ist enorm: Straßen müssen gesperrt werden, Ordner den Verkehr regeln und die Besuchermassen lenken.

Eindhoven ist keine kleine Stadt, aber ich habe den Eindruck, mittlerweile kenne ich mich ein wenig im Zentrum aus.

Das Ganze läuft total friedlich ab, Betrunkene sieht man kaum. Dafür wird ordentlich gekifft. Immer wieder laufe ich durch dicke Nebelschwaden mit einem ganz markanten Duft.

Mehr von den Glow-Festivals der vergangenen Jahre gibt es hier im Blog.

( MITI )

Art Cologne 2024

Art Cologne 2024
Köln, 9. November 2024

Einem Herzensmenschen gewidmet (Sarkis, Arc-en-ciel comme mesure No 5, 2022)

Erneut habe ich mich in diesem Herbst auf die Art Cologne gefreut. Wo sonst bekommt man an einem einigen Ort so vielfältige Gegenwartskunst zu sehen? Und doch hat sich der Messebesuch in diesem Jahr anders angefühlt. Ob es daran lag, dass ich vor dem Einlass in der Kälte mehr als eine Stunde warten musste, weil ich kein VIP-Ticket hatte? Man weiß es nicht.

Ich hatte den Eindruck, dass diesmal mehr jüngere Galerien und weniger das Top-Segment vertreten war, obwohl angeblich schon am Vernissage-Abend ein Baselitz für fast 900.000 Euro den Besitzer wechselte. Auf jeden Fall wirkte die präsentierte Kunst auf mich frischer und quirliger als in den vergangenen Jahren.

Plastiken sind unter den ausgestellten Werken weiter auf dem Rückzug, was ich schade finde. Und man spürt, dass Köln nicht mehr mit den ganz großen Kunstmessen mithalten kann, weil das Geld woanders sitzt. Aber soll es doch.

Eine ganze Reihe von Künstlern erkenne ich mittlerweile am Stil ihrer Arbeiten und manche hier zum Verkauf präsentierten Werke habe ich schon in Ausstellungen angeschaut. Das ist dann immer ein nettes „Wiedersehen“. Hier kommt alles, was mich auf meinem dreistündigen Messerundgang angesprochen hat.

( MITI )

Wohnen wie Edward Kienholz

Wohnen wie Edward Kienholz
Kunst aus der KI, 2. November 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Räume in der Art von Edward Kienholz (1927-1994).

Vor wenigen Tagen war ich in dem faszinierenden Naturschauspiel Dechenhöhle. Hier nun kommen vom Menschen geschaffene Wohnhöhlen, in der Art, wie sie Edward Kienholz inszenierte.

Der 1994 verstorbene US-Amerikaner gilt heute als einer der führenden neodadaistischen Künstler. Mit seinen abgewrackten Raumobjekten erschuf er einen düsteren Blick auf die US-amerikanische Konsumwelt. Seine Kunst ist unverwechselbar und einmalig.

Kienholz, der nie eine Kunstakademie besuchte, begann in den 1950er Jahren sein autodidaktisch geprägtes künstlerisches Schaffen mit Holzreliefs und ging nach und nach zur Dreidimensionalität über.

Immer wieder griff Kienholz dabei gesellschaftskritische Themen wie Rassendiskriminierung, Gewalt, die Unterdrückung der Frau und den Vietnamkrieg auf.

Seine Materialien der Wahl waren objets trouvés, die er auf Trödelmärkten und bei Wohnungsräumungen fand. Damit inszenierte er von Einsamkeit und belanglosem Überfluss geprägte Räume, in denen Menschen buchstäblich vor dem Fernseher verrotten konnten.

Kienholz nahm 1968 und 1972 an der Documenta Kassel teil und wurde bereits weltweit in zahllosen renommierten Museen ausgestellt.

( MITI )

Kunst mit der Natur

Kunst mit der Natur
Kunst aus der KI, 19. Oktober 2024

Land Art inspiriert vom englischen Künstler Andy Goldsworthy

Anfang der 2000er Jahre habe ich zum ersten Mal die Werke des englischen Natur-Künstlers Andy Goldsworthy in einem Kunstbuch entdeckt.

Damals war ich völlig hingerissen von seiner Vorgehensweise, in der Natur aus vor Ort gefundenen Materialien wie Steine, Blütenblätter oder Holz vergängliche, aber ausdrucksstarke Kunstwerke zu schaffen. Und das ganz ohne künstliche, vom Menschen erschaffene Hilfsmittel.

Kunst mit der NaturSeine Arbeiten kann man nur als Fotografien bewundern, denn es ist nicht seine Intention, Spuren in der Natur zu hinterlassen. Vielmehr gibt er die Artefakte der Natur wieder zurück.

Goldsworthy führt uns die Schönheit der Natur vor Augen, indem er ihre Formen und Farben für wenige Stunden zu harmonisch komponierten Objekten vereint, sie dann aber der natürlichen Zerstörung überlässt.

Auch die verborgene Mystik des Ortes spielt für Goldsworthy eine große Rolle. Er lässt sich von seiner Umgebung beeinflussen und will auch den Ort selbst als Kunstwerk erleben.

Jetzt habe ich zum ersten Mal mit Hilfe einer Bilder-KI Kunstwerke in der Art von Andy Goldsworthy erschaffen. Es bedurfte einer gewissen Ausdauer und Experimentierfreude, um die richtigen Prompts (Ansagen) für die KI zu formulieren, doch ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

( MITI )

Malen wie Tamara de Lempicka

Malen wie Tamara de Lempicka
Kunst aus der KI, 17. Oktober 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder in der Art von Tamara de Lempicka (1898-1980).

Einige der wenigen Künstlerinnen aus der Zeit des Art-Déco, die heute noch einem größerem Publikum bekannt sind, ist die aus Polen stammende Tamara de Lempicka. Interessanterweise imitiert die KI ihren markanten Stil sehr schön, in den Details unterlaufen der Software aber noch zahlreiche Fehler (siehe unten).

Malen wie Tamara de LempickaWeil Lempicka’s Mann nach der Oktoberrevolution in Russland verhaftet wurde, floh sie 1918 zunächst nach Kopenhagen und später mit ihrer Familie nach Paris. Dort setzte sie ihr in Sankt Petersburg begonnenes Kunststudium fort und wurde Schülerin von Maurice Denis und André Lhote.

Als das Interesse an Art-Déco ab Mitte der 1920er-Jahre anzog, avancierte sie schnell zu einer der gefragtesten Künstlerinnen ihrer Zeit.

Ihre unverwechselbare Bildsprache verbindet eine kühle Sachlichkeit mit leuchtenden Farben und sinnlicher Ausdrucksweise. Die Figuren in ihren Bildern sind schön, selbstbewusst und emanzipiert.

Sie selbst inszenierte sich als Diva, bewegte sich in gehobenen Kreisen und ließ sich von ihrem Mann scheiden, um später einen reichen Industriellen aus Ungarn zu heiraten. Mit diesem emigrierte sie 1939 in die USA.

Als sich ab den 1950er-Jahren die abstrakte Malerei durchsetzte, war ihr Art-Déco-Stil nicht mehr gefragt. In den letzten 20 Jahren wurde ihr Werk jedoch wiederentdeckt.

( MITI )

Superhelden bleiben stecken

Superhelden bleiben stecken
Kunstforum.NRW, Düsseldorf, 13.10.2024

Im eigenen Netz verfangen: Spiderman

Das Kunstforum.NRW zeigt regelmäßig Ausstellungen, die auch ein junges Publikum anziehen sollen. Mit der aktuellen Schau „Superheroes“ ist dies auf jeden Fall geglückt.

Bei meinem Besuch sind dort mehrere Schulklassen unterwegs und die Kids rennen teilweise höchst aufgeregt und begeistert hin und her. Aber wann gibt es schon einmal so viele Superhelden auf einmal zu sehen?

Lustig finde ich, dass auch das Scheitern der Protagonisten thematisiert wird, aber natürlich nur am Rande. Schließlich geht es bei dem Genre um den Sieg im ewigen Kampf gegen das Böse, nicht ums Verlieren. Sonst wären es ja schließlich keine Superhelden.

( MITI )