Schlagwort-Archive: kunst

Alle wollen Richter sehen

Alle wollen Richter sehen
Kunstpalast Düsseldorf, 11.10.2024

Schwestern, 1953

Vorsicht, diese Ausstellung sollte man nicht an Wochenenden besuchen. Sonst findet man sich am Einlass zum Düsseldorfer Kunstpalast schnell in einer 50 Meter langen Schlange wieder.

Die monumentale Ausstellung mit mehr als 120 Arbeiten aus allen Schaffensphasen und Werkgruppen des größten deutschen Künstlers der Gegenwart zieht Kunstfreunde von nah und fern an.

Ich war an einem Wochentag kurz vor Mittag dort, und da war die Schlange nicht so lang, die Ausstellungsräume aber dennoch mehr als gut gefüllt.

Einige der ausgestellten Werke habe ich in verschiedenen Museen von Flensburg bis München schon gesehen, doch viele Arbeiten stammen aus Privatsammlungen und bleiben der Öffentlichkeit sonst eher verborgen.

Die Schau gibt einen Überblick über das gesamte Œuvre Richters von den frühen 1960er Jahren bis in die jüngste Gegenwart. Sie lenkt den Blick auf das Rheinland als ideales Umfeld, in dem sich das Werk von Gerhard Richter seit seiner Übersiedlung aus Dresden im Jahr 1961 entfalten konnte. Hier traf er auf Gleichgesinnte wie Sigmar Polke und Konrad Lueg, auf Vorbilder und Reizfiguren wie Joseph Beuys und Sammler, die sein Werk begierig aufnahmen.

( MITI )

Miquel Barceló: Vida y Muerte

Miquel Barceló: Vida y Muerte
MKM Duisburg, 9. Oktober 2024

Skizze zum spanischen Ballett, 2021

Diese Ausstellung habe ich heute ein wenig unfreiwillig gleich zweimal besucht. Denn nach dem ersten geführten Rundgang wollte mein Wagen nicht mehr anspringen.

Und während ich 90 Minuten auf den Pannendienst gewartet habe, bin ich einfach noch einmal durch die Ausstellung geschlendert. Dabei habe ich u. a. erfahren, dass der Künstler 1957 in Felanitx auf Mallorca geboren wurde. Wenige Kilometer entfernt habe ich von 1991 bis 1995 gelebt.

Miquel Barceló gilt als bekanntester spanischer Künstler der Gegenwart. Seine großformatigen Werke erzielen auf Aktionen regelmäßig Preise von mehreren hunderttausend Euro.

Es sind ausdrucksstarke Bilder, die von einer radikalen Konfrontation gegensätzlicher Aspekte durchdrungen sind – vom Alltäglichen geht es zum Monumentalen, vom Lebensfrohen zum Morbiden.

Der viel gereiste Künstler knüpft in seinen Werken regelmäßig an eine der ganz frühen malerischen Traditionen Europas an: dem Stillleben.  Dessen spanische Ausprägung wird als bodegón bezeichnet.

Der Begriff steht für Kompositionen, deren Motive einfache Lebensmittel und simple Küchengeräte verbinden. Die Metaphorik über Leben und Tod springt dabei stets ins Auge. Es ist vielleicht nicht so, dass man sich die Bilder unbedingt ins Wohnzimmer hängen möchte, aber in ihrer subtilen Bildgewalt finde ich Barcelos Werke absolut faszinierend.

( MITI )

Skulpturen á la Joel Shapiro

Skulpturen á la Joel Shapiro
Kunst aus der KI, 27. September 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Skulpturen in der Art von Joel Shapiro (* 1941).

Shapiro ist bekannt für seine raumgreifenden Skulpturen aus Gusseisen/Bronze, Stein, Holz und Plexiglas/Plastik. Häufig bestehen seine Objekte aus geometrischen Formen, die auf den ersten Blick wahllos zusammengefügtt und labil scheinen.

Der Künstler wuchs in New York auf und schloss 1964 sein Studium an der Universität New York mit dem Bachelor of Arts ab. Seine Formensprache entwickelte Shapiro in den 1970er Jahren in Auseinandersetzung mit dem Minimalismus.

1976 und 1980 vertrat er die Vereinigten Staaten auf der Biennale von Venedig, 1977 und 1982 nahm Shapiro an der documenta Kassel teil. Seine Werke sind heute in zahlreichen internationalen Sammlungen vertreten.

( MITI )

Haarige Angelegenheit, Teil 1

Haarige Angelegenheit, Teil 1
Düsseldorf, 25. September 2024

Aus der Geschichte der Föhnkultur

Die Kunstsammlung NRW hat so viele Werke im Bestand, dass man längst nicht alles permanent zeigen kann. Gerne greift die Direktion deshalb einzelne Arbeiten heraus, die sich trotz ihrer Unterschiedlichkeit durch ein gemeinsames Thema auszeichnen. Aktuell zum Thema „Haare“.

Gezeigt werden Zeichnungen, Skulpturen, Malerei und Installationen, die einen ganz unterschiedlichen Blick auf das werfen, was Mensch und Tier da „aus der Haut fährt“ Spannend und auch ein wenig amüsant finde ich das.

( MITI )

Lars Eidinger: O Mensch

Lars Eidinger: O Mensch
Düsseldorf, 18. September 2024

Ein Mensch wie ein gebrochener Geldautomat

Wenn bekannte Persönlichkeiten der Gegenwart über ihr eigentliches Metier hinaus reüssieren, stößt das regelmäßig auf Interesse. So auch bei Lars Ediinger (*1976), der nicht nur als Schauspieler, sondern auch als DJ und Künstler tätig ist.

Im wunderschönen Museum K21 zeigt die Kunstsammlung NRW jetzt die erste monografische Ausstellung mit Fotografien und Videos von Eidinger, die größtenteils zwischen 2018 und 2024 entstanden sind

Die zumeist unterwegs mit dem Smartphone oder der Spiegelreflexkamera aufgenommenen Bilder vermitteln den Blick des vielreisenden Schauspielers auf die Welt und ihre Brüche.

Ob an Gastspiel- und Drehorten wie London, Paris, Tokio, Sydney, New York oder in seiner Heimatstadt Berlin – Eidinger lenkt den Blick auf abseitige, unscheinbare Details und führt sie uns vor Augen. Vermeintlich Nebensächliches wird ebenso zärtlich wie schonungslos in all seinen Widersprüchen festgehalten.

Manch Absurdität springt dabei sofort ins Auge, doch immer wieder muss man zweimal blicken, um das Groteske hinter dem vermeintlich Belanglosen zu entdecken. Eine wirklich sehenswerte Ausstellung.

( MITI )

Fotografieren wie Duro Olowu

Fotografieren wie Duro Olowu
Kunst aus der KI, 15. September 2024

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Modefotos in der Art von Duro Olowu (*1978).

Olowu ist ein britischer Modeschöpfer mit nigerianischen Wurzeln, der für seine innovativen Kombinationen von Stoffen und Mustern bekannt ist.

2004 wurde ein Kleid aus seiner Kollektion von der englischen und US-amerikanischen Vogue als „dress of the year“ gekürt und schnell als „Duro Dress“ bekannt. In den folgenden Jahren wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u. a. 2009 mit dem Titel „Best International Designer“ bei den African Fashion Awards,

Zu seinen Fans zählt auch die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama. Sie zeigte sich wiederholt in Kleidern von Olowu und ließ den Vermeil-Saal im Weißen Haus durch ihn dekorieren.

Seit 2012 stellt Olowu seine Entwürfe wiederholt als Fotoarbeiten in internationalen Museen aus und wurde dadurch auch über die Modewelt hinaus bekannt.

( MITI )