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KIT – Kunst im Tunnel

KIT – Kunst im Tunnel
Düsseldorf, 2. April 2025

Oberirdisch der Eingang, unterirdisch die Kunst

Ein Kunstmuseum in einem ungenutzten Raum zwischen zwei Tunnelröhren, das ist das KIT (Kunst im Tunnel) in Düsseldorf. Oberirdisch befindet sich die belebte Rheinpromenade zwischen dem Landtag und der Düsseldorfer Altstadt, unterirdisch die drei Fahrbahnen des 1993 eröffneten Rheinufertunnels, Teil der Bundesstraße B1.

Und dazwischen das 2007 eröffnete Museum für zeitgenössische Kunst als Außenstelle der Kunsthalle Düsseldorf. Man erreicht den 140 Meter langen, leicht geschwungenen und spitz zulaufenden Ausstellungsraum über ein oberirdisches Gebäude, in dem ein beliebtes Bistro mit Außengastronomie untergebracht ist.

Zwei große Lichtschächte mit Panzerglas bringen von oben Licht in den Ausstellungsraum. Gezeigt werden vor allem Werke junger Künstler, Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf, sowie Trägern des Düsseldorfer Kunstpreises – in der Regel vier Ausstellungen pro Jahr. Ein spannendes Konzept, wie ich finde.

( MITI )

Andrii Sharan: Ewige Reise

Andrii Sharan: Ewige Reise
16. März 2025

Märchenhaftes Bautzen

Das Sorbische Museum in Bautzen zeigt derzeit eine sehenswerte Ausstellung des ukrainischen Künstlers Andrii Sharan (*1966). Der in Polen lebende Schriftsteller und Maler ist studierter Jurist. In der Ukraine arbeitete er als Ermittler bei der Staatsanwaltschaft und als Rechtsanwalt.

Seine Werke werden unter dem Titel „Pantomime der Worte und Farben“ zusammengefasst. Er verarbeitet darin schöpferisch seine teils traumatischen Lebenserfahrungen verschiedener Identitäten, den Krieg, der Flucht und dem Leben in einem fremden Land.

Sharans poetische Sprache, die zugleich das Literarische und Malerische in sich vereint, ermöglicht es, die individuelle Erfahrung auf die Ebene einer Erzählung über das gemeinsame Schicksal Europas zu heben. Stets bleibt Sharan dabei ein ukrainischer Künstler.

( MITI )

Malen wie Hans Hartung

Malen wie Hans Hartung
Kunst aus der KI, 26. Februar 2025

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder im Stile von Hans Hartung (1904-1989).

Hartung war ein deutsch-französischer Maler und Grafiker. Er gilt als einer der Wegbereiter der Kunstrichtung des Informel.

Der aus Sachsen stammende Hartung ging 1925 für ein Studium der Malerei an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und die Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1928 setzte er seine Studien bei dem Maler Max Doerner in München fort.

In der Zeit des Dritten Reichs lebte er als Staatenloser in Frankreich und trat 1939 in die Fremdenlegion ein. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er bei einem Einsatz als Sanitäter schwer verwundet und verlor ein Bein.

Nach dem Krieg erhielt Hartung die französische Staatsbürgerschaft und wurde in die Ehrenlegion aufgenommen. In den darauffolgenden Jahren entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel.

Hartung war Mitglied der in München gegründeten Künstlergruppe ZEN 49 und Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel. 1960 wurde er mit dem Preis der Biennale von Venedig ausgezeichnet.

( MITI )

Im Rausch der Farben

Im Rausch der Farben
Düsseldorf, 22. Februar 2025

Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss des Kunstpalasts

Im Rausch der Farben

Komposition Kraft, Carl Buchheister, 1924

Im Jahr 2011 stiftete der Düsseldorf Steuerberater Willi Kemps dem Museum Kunstpalast seine umfangreiche Sammlung von Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Teile dieser Sammlung werden seitdem immer wieder in Sonderausstellungen präsentiert.

Die aktuelle Schau mit dem Titel „Farbenrausch“ veranschaulicht die Entwicklung anhand von über 70 Gemälden und Grafiken von Künstler*innen der amerikanischen und europäischen Farbfeldmalerei wie Gene Davis, Frank Stella, Winfred Gaul und Barbara Herbert.

Die Werkauswahl reicht von den ersten Tendenzen zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Hochphase in den 1960er Jahren bis hin zu aktuellen Positionen, die sich dem Thema nähern.

In einem eigens gestalteten Aktionsraum können die Besucher auch selbst interaktiv mit dem Zusammenspiel von Form, Farbe und Licht zu experimentieren. Alles wirklich ganz schön bunt hier, finde ich, aber sehr schön inszentiert.

( MITI )

Elias Sime im Kunstpalast

Elias Sime im Kunstpalast
Düsseldorf, 18. Februar 2025

Simes Werke bestehen aus Recycling-Material

Zum ersten Mal werden in Deutschland derzeit Werke des äthiopischen Künstlers Elias Sime (*1968) in einer Einzelaustellung gezeigt.

Spätestens seit Simes Teilnahme an der Biennale in Venedig 2022 erfährt sein Werk international Anerkennung. Arbeiten von ihm befinden sich heute in bedeutenden Sammlungen wie dem Metropolitan Museum, New York, Saint Louis Art Museum und dem Israel Museum, Jerusalem.

Elias Sime im Kunstpalast

Aremoch, 2003

Aus Alltagsgegenständen und ausrangierten Elektronik-Komponenten fügt Elias Sime großformatige Reliefs zusammen. Das Material dafür findet er in seiner Heimatstadt Addis Abeba auf einem der größten Freiluftmärkte Afrikas.

Verflochtene Drähte, Tasten aus Computertastaturen, collagierte Motherboards – Sime hat in der Umnutzung von Elektroschrott eine Ästhetik entwickelt, die in den Bann zieht.

Die Bestandteile seiner Werke verweisen auf ihre lange Reise um die Welt und auf die vielen Hände, durch die sie gegangen sind.

Die Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf zeigt nicht nur Simes Werke, sondern lädt auch zum Selbstgestalten ein. Eine Werkstatt, in der die Besucher_innen mit den Materialien und Techniken des Künstlers experimentieren können, greift diesen Aspekt auf.

( MITI )

Die Glaskunst Venedigs

Die Glaskunst Venedigs
Düsseldorf, 15. Februar 2025

Eine Retrospektive Venezianischer Glaskunst

In einer Sonderausstellung zeigt der Kunstpalast Düsseldorf herausragende Werke der Glaskunst, die auf der Laguneninsel Murano bei Venedig entstanden sind.

Seit 700 Jahren gilt Murano als Inbegriff für hoch entwickeltes Glasmacherhandwerk. Dort werden uralte Bräuche des bewahrt und Geheimnisse neuer Farben und Herstellungsmethoden gehütet.

Die Glaskunst VenedigsSeit der Mitte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich Venedig zur weltweiten Hauptstadt der Glaskunst. In der Hafen- und Handelsmetropole waren die besten Rohstoffe verfügbar und ermöglichten die Herstellung neuartiger Glassorten.

Im Wettbewerb auf engem Raum und über viele Generationen bildete sich eine Könnerschaft im Umgang mit der Glasmacherpfeife heraus, die andernorts nicht erreicht wurde.

Nach 500 Jahren von Höhen und Tiefen kam es im 19. Jahrhundert zu einem neuen Aufbruch. Erheblichen Einfluss nahmen ausländische Handelshäuser, etwa in Frankreich und den USA, die den Betrieb der Produktionsstätten durch ihre regelmäßigen Aufträge sicherten. Ein vorherrschendes Produkt aus den Werkstätten ist die Vase, die einen Gebrauchscharakter hat und zugleich als eigenständiges Kunstwerk gelten kann.

Die letzte große Blütezeit war von 1920 bis 1970, wovon der Mythos Murano heute noch zehrt. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg trat eine junge Generation von Gestalter_innen an. Sie brachten mit ihrer Experimentierfreude des italienischen Designs neue Ideen nach Murano.

Der Kunstpalast besitzt aus diesem Zeitraum eine umfangreiche Sammlung, aus der 135 herausragende Arbeiten gezeigt werden.

( MITI )