Seeschiff auf dem Nordseekanal
Der drittgrößte Hafenumschlagplatz der Niederlande nach Rotterdam und Amsterdam ist Ijmuiden. Hier beginnt der Nordseekanal, den alle großen Seeschiffe auf dem Weg nach Amsterdam passieren müssen. Die Stadt gibt es erst seit der Errichtung des Kanals im Jahre 1876, als sich zunächst Kanalarbeiter und Fischer hier ansiedelten.
Die älteren Stadtteile von Ijmuiden am Hafen wirken heute etwas heruntergekommen, die jüngeren Teile haben den Charme einer sozialistischen Musterstadt aus der ehemaligen DDR – nur nicht aus Platte, sondern aus rotbraunem Backstein.Wir stehen mit dem Wohnmobil auf einem kleinen kostenlosen Parkplatz direkt am Nordseekanal. Immer wieder ziehen riesige Frachtschiffe an uns vorbei. Später mache ich mich mit dem Fahrrad auf, um die Stadt und den Hafen mit seiner riesigen Schleusenanlage zu besichtigen.
Die Schleusen wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrmals erweitert und der Nordseekanal vertieft, um noch größeren Schiffen die Durchfahrt nach Amsterdam zu ermöglichen. Ein neuer Superlativ wurde 2022 mit der „Neuen Seeschleuse Ijmuiden“ erreicht, die mit einer Schleusenkammer von 500 Meter Länge und 70 Meter Breite die größte der Welt ist.
Hinter den Schleusen erheben sich die Schlote des 1918 errichteten Stahlwerks „Koninklijke Hoogovens“, das heute zur indischen Tata-Gruppe gehört. Aus dem Werksgelände dampft es gewaltig in den Himmel – ein Zeichen, dass die Hochöfen niemals stillstehen, auch nicht am Sonntag.