Kunst von Claire Hoerdt

Kunst von Claire Hoerdt
Sammlung Messmer, Riegen, 1. Mai 2025

Claire Hoerdt, Finsteraarhorn, 80 x 100 cm, Öl auf Leinwand

Ihre Welt sind die Berge – die Schweizerin Claire Hoerdt (*1948) fängt mit ihren Bergbildern die Sehnsucht und Verbundenheit mit der Natur ein. Die Aargauerin hat nahezu jeden markanten Schweizer Gipfel schon gemalt – zumeist mit intensiver Farbdramaturgie und einem kraftvollen Wechselspiel von Licht und Schatten. Damit reiht sie sich in eine lange Tradition der Bergmalerei ein.

Ihre Gipfelbilder versteht sie als lebendige Metaphern der Erhabenheit. Für sie sind die Berge nicht nur touristische Impressionen, sondern tief verwurzelte Erinnerungen und Wahrnehmungen, die sie in eine emotionale Bildsprache übersetzt. Dabei legt sie sich nicht auf eine Ausdrucksform fest. Das Repertoire reicht von realistisch bis abstrakt, von kontrastreich bis harmonisch.

Mehr als zwei Dutzend ihrer Werke stehen nun in der Galerie Messmer in Riegen am Kaiserstuhl zum Verkauf. Die Preise reichen je nach Bildgröße von 2.800 Euro bis rund 10.000 Euro. Hier kommen meine Favoriten aus der Ausstellung.

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Yoga in den Weinbergen

Yoga in den Weinbergen
Eichstätten, 30. April 2025

Ein Aublick, der zum Yoga praktizieren geradezu einlädt

Als ich von meiner Wanderung mit Doxi hinauf zum Eichelspitzturm zurückkehre und noch einmal den herrlichen Ausblick vom Wanderparklatz Fohrenbuck hinunter ins Rheintal und hinüber zum Schwarzwald genieße, kommt mir spontan in den Sinn: Warum nicht noch Yoga praktizieren, bevor du weiterfährst? Schließlich, wann kann man seine Matte schon einem so schönen Ort auslegen? Gesagt, getan, bei herrlichem Vogelgezwitscher aus dem Wald, perfektem Fernblick und durchdringendem Sonnenschein. Om, om, om.

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Rundumblick über den Kaiserstuhl

Rundumblick über den Kaiserstuhl
Eichstätten, 30.04.2025

Doxi vor dem Eichelspitzturm

Jetzt sind wir im Herzen des Kaiserstuhls angekommen, dem kleinsten Mittelgebirge Deutschlands, rund 20 km nordwestlich von Freiburg. Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs und bedeckt eine Fläche von gerade einmal 20 km mal 15 km. Mit seinem Entstehen endete der Vulkanismus am Oberrheingraben im späten Tertiär.

Im Kaiserstuhl befinden sich einige der wärmsten Orte Deutschlands. Wo es die Steilheit der Berge zulässt, hat man die Landschaft terrassiert, um Wein anzubauen, der hier ganz hervorragend gedeiht.

Die Dörfer rund um den Kaiserstuhl sind deshalb fast ausnahmslos Winzergemeinden. Einige von Deutschlands international anerkannten Spitzenweinen kommen aus dieser Region.

Bevor es wieder zu heiß wird, fahre ich mit Doxi am frühen Morgen zum Fuchsbuck, der zweithöchsten Erhebung des Kaiserstuhls westlich von Eichstätten. Wir wollen hinauf wandern zum 2006 erbauten Eichelspitzturm, der eine tolle Rundumsicht bieten soll.

Und tatsächlich, von der Aussichtsplattform in knapp 30 Meter Höhe auf der Spitze des Berges (521 m ü. NHN) kann man nicht nur den Kaiserstuhl überblicken, sondern weit darüber hinaus in den Schwarzwald und die Vogesen schauen.

Leider ist der Blick ins Rheintal noch ein wenig von Dunst getrübt, aber dennoch: Der Ausblick belohnt für den schweißtreibenden Aufstieg in der starken Frühlingssonne und der im Frühling ergrünte Bergwald rund um den Gipfel ist einfach nur schön.

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Winzerdorf Riegel

Winzerdorf Riegel
Riegel am Kaiserstuhl, 30.04.2025

Rathaus von Riegel im typisch badischen Stil des 19. Jahrhunderts

Wir haben die Nacht vor den Toren des Kaiserstuhls an einem Baggersee verbracht. Am folgenden Morgen schauen wir uns auf dem Weg zum Aussichtsturm Eichelspitz zunächst das kleine Winzerdorf Riegel mit rund 4.000 Einwohnern an.

Riegel liegt am Nordostrand des Kaiserstuhls, wo die Glotter in die Dreisam mündet. Die fruchtbare Gegend ist nachweislich seit mehr als 7.000 Jahren besiedelt.

Die Häuser im historischen Zentrum und das Rathaus zeugen von einem gewissen Wohlstand durch den WeinanbauAuf der hübschen Dorfkirche brüten mehrere Storchenpaare, die jetzt bereits Nachwuchs haben. Ich zähle mindestens sieben Nester.

Am Ortsrand befand sie einst eine bedeutende Brauerei, die zweitgrößte in Baden. Doch seit 2003 wird das Riegler Bier in Donaueschingen gebraut. Auf dem großen ehemaligen Brauereigelände ist nun die Kunstsammlung Messmer und hochwertige Wohnungen beheimatet.

Mir wird Riegel lange in Erinnerung bleiben, weil ich hier in der Dorfkonditorei den besten Mohnkuchen meines Lebens gegessen habe: verfeinert mit Rum und Marzipan, ein unglaublicher Gaumenschmaus. Sollte ich in diesem Leben noch Mal ans Backen kommen, diesen Kuchen würde ich unbedingt nachbacken wollen.

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Landau, die Wohlhabende

Landau, die Wohlhabende
Landau in der Pfalz, 29.04.2025

Das Zentrum ist geprägt von prächtigen Gründerzeitbauten

Der Pfälzerwald wird von mehreren größeren Städten eingerahmt. Im Norden liegt Kaiserslautern, im Südwesten Pirmasens und im Südosten Landau in der Pfalz. Dort habe ich heute als letzte Station meiner kleinen Tour durch den Pfälzerwald halt gemacht.

Landau liegt an der Queich, die vom Pfälzerwald kommend dem Rhein zustrebt. Die Stadt verbindet eine lange und wechselvolle Geschichte mit Frankreich. Seit dem Westfälischen Frieden von 1648 war Landau mit kurzen Unterbrechungen eine Exklave des Königreichs Frankreich im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Die Stadt wurde zwischen 1688 und 1691 vom berühmten Festungsbaumeister Vauban zur französischen Festung ausgebaut. Dabei wurde das mittelalterliche Zentrum zum großen Teil niedergebrannt.

Später wurde Landau wieder kaiserlich (Deutsch), dann in der Revolutionszeit ab 1789 wieder französisch und schließlich nach dem Ende Napoleons und dem Wiener Kongress 1815 bayerisch. So kam die Stadt 1871 mit der Reichsgründung ins Deutsche Reich.

In dieser Zeit entwickelte sich Landau zum Zentrum des pfälzischen Weinhandels und galt bald als wohlhabendste Stadt der Pfalz. Die Stadt blühte auf, die alten Festungsanlagen wurden geschleift, es wurde Platz für Parks und neuen Wohnraum geschaffen. Aus dieser Epoche stammen noch zahlreiche prächtige Gründerzeitbauten im Zentrum, denn im Zweiten Weltkrieg wurde Landau nur verhältnismäßig wenig zerstört.

Bei mir hat die Stadt einen lebendigen Eindruck hinterlassen, auch wenn ich mir heute nur die Hälfte des Zentrums anschauen konnte. Am Nachmittag war es einfach schon viel zu warm für Doxi, auch wenn ich immer die Schattenseite der Straße gesucht habe. Na, vielleicht gibt es einmal ein Wiedersehen.

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Wo Richard Löwenherz einsaß

Wo Richard Löwenherz einsaß
Annweiler, 29. April 2025

Burg Trifels

Die ehemalige Reichsburg Trifels gehört zu den meistbesuchten historischen Sehenswürdigkeiten in Rheinland-Pfalz. Die heute wenn auch nicht originalgetreu, aber doch vollständig restaurierte Burganlage, spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Adelsgeschlechter der Salier, der Staufer, der Wittelsbacher und des Hauses Pfalz-Zweibrücken.

Bekannt ist sie, weil dort der englische König Richard Löwenherz eine Zeit lang gefangen gehalten wurde. Auf seiner Rückreise von einem Kreuzzeug im heiligen Land war er nach einem Schiffbruch gezwungen, den Landweg über die Alpen zu nehmen.

Im Herrschaftsgebiet seines Intimfeindes Herzog Leopold V. von Österreich wurde er trotz Verkleidung erkannt und gefangen genommen. Erst nach zweijähriger Haft und Zahlung eines Lösegelds von 100.000 Mark in Reinsilber konnte Richard die Heimreise antreten.

Ein weiterer Anziehungspunkt für viele Besucher bildet die Ausstellung von Nachbildungen der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reichs. Dazu gehören u.a. die Reichskrone, die Heilige Lanze, das Reichsschwert und der Krönungsmantel.

Vom Hochmittelalter bis 1792 waren sie ein unverzichtbarer Bestandteil bei allen Krönungen der römisch-deutschen Könige und Kaiser in Aachen und Frankfurt am Main. Ihr Besitz galt als wichtiges Kennzeichen der Legitimität des Herrschers. Die Originale befinden sich heute in Wien, wohin sie zu ihrem Schutz während der Wirren der napoleonischen Freiheitskriege gebracht wurden.

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