Kalenderblatt-Beiträge

vor zwei Wochen:

Klosterdorf Steyl

Klosterdorf Steyl
Steyl (NL), 15. Dezember 2025

Plan des Steyler Klosterdorfes

Bei sonnigem, aber winterlich kaltem Hochdruckwetter bin ich heute mit Doxi entlang der Maas zum Klosterdorf Steyl gewandert. Die kleine Gemeinde vor den Toren von Venlo beheimatet das Mutterhaus der Steyler Missionare, der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Diese weltweit tätige katholische Ordensgemeinschaft wurde 1875 von dem deutschen Missionar Arnold Janssen gegründet.

Neben dem männlichen Missionsorden der Steyler Missionare gehören zu den Gründungen Janssen’s auch die Steyler Missionsschwestern sowie die Kongregation der Missionsschwestern von der Ewigen Anbetung. Letztere haben sich ganz dem kontemplativen Leben gewidmet.

Diese drei Klöster der Steyler Ordensfamilie bilden zusammen mit dem 1931 eingerichteten Missionsmuseum das sogenannte Kloosterdorp Steyl. Dort liegt in der Unterkirche des Missionshauses St. Michael auch der Ordensgründer begraben, der für sein Wirken im Jahre 2003 posthum von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde.

Mir sind die Steyler Missionare wohlvertraut, weil meine Mom seit mehreren Jahrzehnten die monatlichen Steyler Missionshefte in unserem Heimatdorf verteilt. Doch in Steyl bin ich heute zum ersten Mal. Auf den umzäunten Wiesen hinter dem riesigen Klostergelände kann man schön an der Maas entlang zum Nachbarort Tegelen und weiter ins Zentrum von Venlo laufen.

Einige Uferabschnitte werden von Wildrindern beweidet, denen man sich mit gebotener Zurückhaltung mühelos nähern kann. Menschen und Hunde sind die zotteligen Urviecher offensichtlich gewohnt, denn sie lassen sich beim Wiederkäuen nicht aus der Ruhe bringen. Ein ruhiger, schöner Montagvormittag an der Maas.

vor einem Monat:

Fastenkrise überwunden

Fastenkrise überwunden
Büttgen, 29. November 2025

Zu viel Schmacko im Kopf

Die ersten Tage beim Heilfasten sind nie ganz leicht. Es braucht ein wenig, bis der Körper akzeptiert hat, dass es jetzt erst einmal keine feste Nahrung mehr gibt.

Bei mir hat das in den vergangenen Jahren eigentlich immer gut geklappt, vielleicht auch, weil ich weder Raucher noch Kaffeetrinker bin. Doch in diesem Jahr hat mich die Umstellung erst einmal richtig schön lahmgelegt: Anhaltende Kopfschmerzen, Übelkeit im Magen, schlechte Gedanken im Kopf und der Körper total fröstelig. Vielleicht, weil es zu viel Schmacko gab, in letzter Zeit.

Eigentlich wollte ich ganz normal weiter studieren und wie gewohnt Yoga praktizieren, doch dafür ging es mir einfach zu schlecht. Das habe ich wirklich selten im Leben. Doch nun, nach rund 60 Stunden, ist die Fastenkrise vorüber: Keine Schmerzen mehr, kein Unwohlsein, und auch kein Hunger oder Verlangen nach Essen.

In unseren Genen steckt es eben noch drin, die Erfahrung von hunderttausenden von Jahren, in denen der Tisch nicht immer reich gedeckt war. Damit kommt unsere Biologie gut zurecht, sobald sie sich einmal darauf eingestellt hat. Ich hatte schon ein wenig Sorge, aber am vierten Tag des Fastens fühle ich mich wieder richtig gut. Gott sei Dank.

vor drei Monaten:

Umtoapft is‘

Umtoapft is‘
Büttgen, 29. September 2025

Alter 250-Liter-Kübel (links) vs. neuer 500-Liter-Kübel (rechts). Im Hintergrund: der zweite umgetopfte Olivenbaum.

Während mein Schatz auf dem Münchner Oktoberfest das „O’zapft is’“ feiert, bin ich zu Hause mit dem „Umtoapft is’“ beschäftigt. Mit der Unterstützung von Freunden will ich die beiden großen Olivenbäume in meinem Garten umtopfen: von 250-Liter-Kübel in 500-Liter-Kübel.

Die neuen voluminösen Bottiche schlucken neben den beiden Bäumen so viel Blumenerde, wie zehn Bierzelt-Tischgesellschaften an einem Abend wegtrinken: insgesamt rund 650 Liter. „Oans, zwoa g’schütta“ lautet deshalb unser Motto, aber nicht in die Kehle, sondern in die durstigen Pflanzkübel.

Es ist schon ein Kampf, die beiden Bäume aus ihren alten, zu klein gewordenen Behältnissen zu befreien. Überall Wurzeln, die sich bis in die letzten Ecken gepresst haben, und mit aller Kraft Widerstand leisten. Fast so, wie eine zu enge Lederhose über dem prall gefüllten Bierbauch.

Noch anstrengender ist es, die beiden Bäume in ihre neuen Kübel zu hieven. Uns kommen sie so gewaltig vor, wie ein Wiesn-Ochse am Spieß. Doch mit vereinten Kräften schaffen wir es. Aufgabe bewältigt. Sogar ohne Starkbier 🙂

vor sechs Monaten:

Streetart Düsseldorf, Teil III

Streetart Düsseldorf, Teil III
Düsseldorf, 29. Juni 2025

Tier oder Maschine?

Dies ist die letzte Folge meiner Streetart-Expedition Düsseldorf für das Jahr 2025. Das Beste vom Reste sozusagen. Aber alles sehenswert, meiner bescheidenen Meinung nach 🙂 Im kommenden Jahr gehe ich wieder auf die Suche. Ich bin gespannt, was bis dahin neu dazugekommen sein wird.

Hier geht es zu Teil I und Teil II.

vor neun Monaten:

Kamelien in der Flora Köln

Kamelien in der Flora Köln
Köln, 29. März 2025

Blick vom Park auf die Flora

Die Flora Köln ist ein 1864 eröffnetes palastartiges Gebäude nördlich der Altstadt, das ursprünglich als Palmenhaus mit einem halbrunden Glasdach errichtet wurde. Als Vorbild diente u. a. der berühmte Crystal Palace in London. Der auffällig historisierende Architekturstil der Flora verbindet arabische und maurische Stilelemente mit romanischen Rundbögen und Anleihen aus der Renaissance.

Das imposante Gebäude befindet sich im Botanischen Garten von Köln, gleich gegenüber des Kölner Zoos. Es erstreckt sich über eine Gesamtfläche von fast 2000 m². Dazu gehört auch ein prächtiger Festsaal für bis zu 900 Besucher sowie eine beliebte Außengastronomie.

Ich bin heute in die Flora gekommen, um das angeschlossene Subtropenhaus zu besuchen, in dem zwischen Januar und April über 400 Sorten von blühenden Kamelien zu bewundern sind. Im Außenbereich werden winterharte Sorten präsentiert.

Die Königin der Winterblumen stammt aus Ostasien. Ihr ursprünglicher Lebensraum erstreckt sich vom chinesischen Yunnan über Japan bis nach Indonesien.

Die Pflanze aus der Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae) verzaubert zu Jahresbeginn mit ihrer Blütenpracht, je nach Sorte von weiß über rosa bis tiefrot. Mehr als 30.000 Sorten sind über die Jahrhunderte gezüchtet worden. Heutzutage gibt es Kamelien sogar in Gelb. Die verschiedenen Arten werden nach der Form ihrer Blüten eingeteilt: einfach, halbgefüllt, gefüllt, rosenfömig, anemonenförmig und päonienförmig.

Das Subtropenhaus der Flora beherbergt die größte Kameliensammlung in Deutschland. Jetzt zur Blütezeit entfaltet sich darin eine unvergleichliche Pracht. Ich bin begeistert.

vor sieben Jahren:

NSG Berghofer Holz

NSG Berghofer Holz
Bochum-Harpen, 29. Dezember 2018

Feuchtgebiet im NSG Ölbachtal

Gestern waren wir bei wunderschönem Winterwetter mit der gesamten Familie wandern, heute ist es total grau und nebelverhangen. Kein Wunder, dass da niemand mitkommen möchte. Also bin ich allein mit Doxi unterwegs.

Unser Ziel sind die renaturierten Industrieflächen der Großzechen im Städtedreieck zwischen Bochum, Castrop-Rauxel und Dortmund. Wir starten am Naturschutzgebiet Berghofer Holz und folgen der Wandermarkierung B bis zum Fuß renaturierter Halden am alten Gerther Mühlenbach.

Durch leicht hügelige Feldfluren geht es zum Langeloher Wald und dahinter in Richtung Bövinghausen. Viele Hundehalter sind hier unterwegs, denn in den angrenzenden Städten gibt es offensichtlich nicht so viele Auslaufflächen mit ausgedehnter Natur.

Wir folgen dem Harpener Bach durch ein Wäldchen und laufen anschließend nach Werne. Dort beginnt unser Rückweg, auf dem wir ein altes Zechengelände kreuzen, das längst von der Natur zurückerobert wurde. Dabei begegnen wir auch endlich einem eisernen Förderturm, der bei einer Wanderung im Ruhrgebiet natürlich nicht fehlen darf.

Anschließend laufen wir in Richtung des Harpener Hellwegs und erreichen nach rund viereinhalb Stunden und 17 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt. Ich bin ein wenig durchgefroren, doch das war eine schöne Wanderung mit einem interessanten Mix aus Streckenabschnitten in der Natur und den angrenzenden Stadtteilen von Bochum, Castrop-Rauxel und Dortmund.

vor neun Jahren:

Im Tal der Wupper

Im Tal der Wupper
Müngsten, 29. Dezember 2016

Von links: Diana, Märi, Miti und Jutta

Die vorletzte Wanderung in diesem Jahr: Bei klirrender Kälte und perfektem Sonnenschein sind wir mit Freunden aus unserer Wandergruppe an der Müngstener Brücke im Tal der Wupper unterwegs. Neben Doxi ist auch die kleine Lilu von Märi dabei.

Zuletzt war ich im Juli dieses Jahres alleine hier. Diesmal mit Märi, Diana und Jutta. Wir unterhalten uns unterwegs so angeregt, dass gar nicht auffällt, dass wir beinahe fünf Stunden unterwegs sind. So soll es sein 🙂