vor einer Woche:
Erstes Studienjahr abgeschlossen
Kurse im ersten Studienjahr: Grundlagen der Psychologie + Statistik
Mit meiner heutigen Statistik-Klausur habe ich die ersten zwei Semester als spät berufener Psychologie-Student hinter mich gebracht. Im Rückblick hatte ich es mir nicht so aufwändig und fordernd vorgestellt. Aber das geht vielen meiner Kommilitonen an der Fernuni Hagen genauso, ganz gleich ob Jung oder Alt.
Psychologie, das hört sich für manche Ohren vielleicht ein wenig seicht an, aber es ist definitiv eine echte Wissenschaft – mit allem, was dazugehört. Und dazu zählt auch Statistik als Teil der psychologischen Methodenlehre.
Auch wenn das Ergebnis der Klausur einige Wochen auf sich warten lassen dürfte: Ich bin recht zuversichtlich, dass ich bestanden habe. Dafür habe ich einfach zu viel gelernt und geübt und mich intensiv vorbereitet. Auf die Note darf man gespannt sein, aber bis dahin brauche ich jetzt erst mal wieder etwas Zeit für mich.
Die letzten zwei Monate des Paukens waren anstrengend und zeitfüllend. Einige meiner Aufgaben rund um Haus, Arbeit und Leben sind deshalb liegen geblieben. Aber nun habe ich erst einmal fünf Wochen studienfrei. Ich hoffe, ich kann neben den anstehenden Aufgaben auch etwas mit dem Womo wegfahren, wenigstens eine Woche. Und dann geht es bald schon wieder mit dem Wintersemester 2025/26 weiter. Glücklicherweise ohne Statistik, hoffe ich. Denn davon habe ich jetzt erst einmal definitiv genug.
vor zwei Wochen:
Vaters Grab abgeräumt
Mein lieber Daddy, wir werden an Dich denken, so lange wir leben.
Heute haben wir das Grab meines viel zu früh verstorbenen Vaters abgeräumt. 35 Jahre hat sein Leichnam bei uns im Dorf auf dem Friedhof geruht. Meine Mom hat das Grab immer liebevoll gepflegt, aber jetzt, mit 83 Jahren, wird ihr das langsam zu viel.
Der Sarg ist schon vor vielen Jahren eingebrochen, die Erde darüber damals spürbar eingesackt. Und von den sterblichen Überresten dürfte auch nicht mehr viel übrig sein, wie ich nun erfahren habe. In guter, wasserdurchlässiger Erde sind in der Regel sogar die Knochen nach 20 bis 30 Jahren komplett zersetzt,
Außerdem sehen die Gräber drumherum alle nicht mehr schön aus. Die Friedhofskultur wandelt sich. Auch meine Mom möchte dereinst in einem Urnengrab bestattet werden, doch so weit ist es hoffentlich lange noch nicht. Bevor wir mit dem Auspflanzen gestartet sind, haben wir auf jeden Fall noch ein gemeinsames Gebet für unseren Vater und Ehemann gesprochen. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen an anderer Stelle im Universum. Das wäre schön.
vor drei Wochen:
Renaissance-Museum Schloss Rheydt
Wunderkammer im Schloss Rheydt
Schloss Rheydt vor den Toren von Mönchengladbach ist das einzige vollständig erhaltene Renaissance-Schloss am Niederrhein. Schon häufig war ich in dem umgebenden Park unterwegs, aber noch nie im Schloss selbst. Otto von Bylandt, Rat am Hofe Herzog Wilhelms von Jülich, ließ es zwischen 1558 und 1591 durch den Baumeister Maximilian von Pasqualini errichten.
Die dreiteilige Anlage besteht aus Torburg, Vorburg und Herrenhaus mit Arkadengang. Außen herum befinden sich fünf Bastionen und ein Wassergraben, der von der Niers gespeist wird. Darunter im Boden versteckte Kasematten.Zur Finanzierung des aufwändigen Schlossbaus presste Otto von Byland seine untertänigen Rheydter Bürger dermaßen aus, dass diese sich mehrfach Hilfe suchend an den übergeordneten Landesherrn wandten. In der Folge verweigerten die Untertanen Bylandt bei seiner Bestattung im Jahr 1591 das letzte Geleit.
Auf dem zentralen Platz der Anlage vor dem Herrenhaus tummeln sich bis heute Pfauen, die derzeit noch mit ihrem Frühjahrsnachwuchs herumstolzieren. Die kleinen Küken folgen ihren Müttern auf Schritt und Tritt. Wo die Mama etwas vom Boden aufliest, da picken auch die Kleinen hin.
Die prächtige Schlossanlage wurde über die Jahrhunderte wenig zerstört. Sie beherbergt heute ein umfangreiches Museum zur Geschichte der Renaissance, zur Baugeschichte des Schlosses und zu ihren Besitzern, das ich nun endlich einmal besucht habe.
Die Ausstellung ist liebevoll aufbereitet und multimedial hervorragend erschlossen: Es gibt eine App fürs Smartphone mit Audio-Guides zu vielen Ausstellungsstücken, sowie eine Augmented-Realitiy-Funktion. Sobald man mit dem Smartphone auf ein entsprechend gekennzeichnetes Exponat zeigt, erscheint auf dem Bildschirm ein virtueller Museumsführer:in, der kompetent vielfältige Informationen und Hintergrundwissen vermittelt.
Die Ausstellung präsentiert Gemälde und Objekte aus der Zeit, in der das Schloss seine Blüte erlebte: Alltagsgegenstände, Prunkstücke, Waffen, Tapisserie. Besonders beeindruckend: Die für diese Zeit typische Wunderkammer mit Objekten aus aller Welt, die dem Schlossherrn zur Zierde gereichen sollte.
vor einem Monat:
Wo soll die Dame hin?
Der Platz auf der Treppe zwischen den Drucken ist im Moment noch mein Favorit
Nun habe ich mir so ein feines kleines Kunstwerk aus Finca-Draht und Holz gegönnt, aber jetzt weiß ich gar nicht so genau, wohin damit. Platz ist eigentlich genug da, aber der ist natürlich schon ordentlich vollgestellt. Da müsste also etwas Anderes weg.
Und die Dame „Yao“ fühlt sich aufgrund ihrer Dreidimensionalität auch nicht überall wohl. Zumal sie eigentlich einen neutralen Hintergrund benötigt, weil sie so filigran wirkt. Sonst kommen ihre zarten Konturen gar nicht zur Geltung. Ich glaube, ich werde sie mal eine Weile regelmäßig von A nach B versetzen und schauen, wo sie mir am besten gefällt.
vor drei Monaten:
Erich Kästner: Der Juni
Aus Gras wird Heu. Aus Obst Kompott.
von Erich Kästner, 1955
Die Zeit geht mit der Zeit: Sie fliegt.
Kaum schrieb man sechs Gedichte,
ist schon ein halbes Jahr herum
und fühlt sich als Geschichte.
Die Kirschen werden reif und rot,
die süßen wie die sauern.
Auf zartes Laub fällt Staub, fällt Staub,
so sehr wir es bedauern.
Aus Gras wird Heu. Aus Obst Kompott.
Aus Herrlichkeit wird Nahrung.
Aus manchem, was das Herz erfuhr,
wird, bestenfalls, Erfahrung.
Es wird und war. Es war und wird.
Aus Kälbern werden Rinder
Und weil’s zur Jahreszeit gehört,
aus Küssen kleine Kinder.
Die Vögel füttern ihre Brut
und singen nur noch selten.
So ist’s bestellt in unsrer Welt,
der besten aller Welten.
Spät tritt der Abend in den Park,
mit Sternen auf der Weste.
Glühwürmchen ziehn mit Lampions
zu einem Gartenfeste.
Dort wird getrunken und gelacht.
In vorgerückter Stunde
tanzt dann der Abend mit der Nacht
die kurze Ehrenrunde.
Am letzten Tische streiten sich
ein Heide und ein Frommer,
ob’s Wunder oder keine gibt.
Und nächstens wird es Sommer.
vor einem Jahr:
Die Perfektion der Schlichtheit
Ausstellungsstücke im Foyer des Museums
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe in Essen präsentiert das Hetjens Keramikmuseum Düsseldorf die getöpferten Meisterwerke von Young-Jae Lee.
Die international anerkannte Keramikmeisterin leitet seit 1986 die Manufaktur auf dem geschichtsträchtigen Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein.Mit ihren Arbeiten ist die gebürtige Koreanerin weltweit in Ausstellungshäusern in Europa, Amerika, Korea und Japan vertreten.
In ihrer reduzierten Formensprache verbinden Lees zeitlose Entwürfe koreanische Einflüsse mit den funktionalen Gestaltungsideen der Bauhaus-Tradition.
Die minimale Veränderung ist Young-Jae Lees unbegrenzter Freiraum – in der Form wie in der Farbigkeit der Glasur und der Bemalung. Ihr geht es nicht um Formerfindung, sondern um die vollkommene Beherrschung des vorhandenen Repertoires und die Individualität jedes Gefäßes.
Der Stil und die Proportionen ihrer Kreationen knüpfen an grundlegende geometrische Prinzipien an. Fast meditativ wirken die sanften Farbverläufe der aufeinander abgestimmten mineralischen Glasuren. Auch auf mich, wie ich gestehen muss, obwohl ich sonst mit Keramik nicht so viel zu tun habe. Es ist die Anmut der Schlichtheit, die hier ins Auge fällt.
vor sieben Jahren:
Am Duivelsberg bei Nimwegen
Im Wald am Duivelsberg
Holland überall ganz flach? Von wegen! Heute war ich mit Doxi nahe der Deutsch-Niederländischen Grenze bei Nimwegen unterwegs. Wir sind der beliebten Wanderroute N70 gefolgt.
Auf einer Strecke von 14 Kilometern haben wir dabei nicht weniger als 300 Höhenmeter überwunden, größtenteils im Wald. Nach dem vorangegangenen Regen war es im dichten Laubwald subtropisch warm und feucht. Schon nach der ersten Hälfte der Strecke waren meine Oberteile beinahe komplett durchgeschwitzt.Die angrenzende Gemeinde am Südrand von Nimwegen heißt nicht umsonst „Berg en dal“ – Berg und Tal.
Über 8 „Berge“ mit schönen Namen wie Boterberg, Sterrenberg und Duivelsberg geht es bei der Tour ständig auf und ab. Im Osten fällt der Wald steil ab und geht in die flache Landschaft des Niederrheins über.
Der Duivelsberg hieß ursprünglich Wylerberg und gehörte zu der angrenzenden deutschen Gemeinde Wyler. Das Gebiet wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die britische Militärverwaltung unter niederländische Verwaltung gestellt und 1963 endgültig niederländisches Staatsgebiet.
Die Gemeinden am Wald waren seit Beginn des 20. Jahrhunderts privilegiertes Wohngebiet für reichte Städter. Immer wieder begegnen uns auf dieser Wanderung prächtige, meist gut erhaltene Villen. Eine faszinierende Tour.
vor neun Jahren:
Porzellanstadt Meißen
Schlossberg mit Albrechtsburg und Dom von der Elbe aus gesehen (Foto Leander Wattig | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Meißen, damit verbindet man gemeinhin die berühmte Porzellanmanufaktur. Aber zumindest mir war nicht klar, dass zu Meißen auch eine gut erhaltene Altstadt mit Schlossberg und Dom gehört.
Mit Doxi verbringe ich einen schönen Abend mit einem langen Spaziergang durch die Stadt, gerade noch rechtzeitig, bevor das angekündigte Gewitter eintrifft.
Auf der Weiterfahrt nach Torgau erlebe ich dann noch einen beeindruckend kontrastreichen Himmel zwischen Sonnenuntergang und Gewitterfront.
vor neun Jahren:
Elbblick von der Bastei
Basteibrücke im sächsischen Elbsandsteingebirge (Foto, Thomas Wolf, www.foto-tw.de | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Eigentlich mag ich ja keine touristisch überlaufenen Orte, aber wo ich schon einmal in der Region bin, konnte ich die Bastei nicht links liegen lassen.
Die berühmte Felsformation am rechten Ufer der Elbe zehn Kilometer von Pirna entfernt zählt zu den meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz. Ein schmales Felsriff aus Elbsandstein fällt dort über eine Höhe von 194 Meter steil zur Elbe ab. Der Ort bietet eine weite Aussicht ins Elbtal und über das Elbsandsteingebirge.
So richtig genießen konnte ich die einmalige Perspektive allerdings nicht – einfach zu viel los hier an diesem Sonntagnachmittag.
vor neun Jahren:
Festung Königstein
Historisches Bild der Festung Königstein
Neben der Bastei ist die Festung Königstein eines der touristischen Highlights in der Sächsischen Schweiz. Wir sind früh am Morgen von Pirna zur Festung aufgebrochen, um den ganz großen Besucherströmen auszuweichen.
Die Festung ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg am linken Ufer der Elbe.Mit Doxi wandere ich zunächst auf dem sogenannten Patrouillenweg am Fuße der mächtigen Festungsmauern einmal rund um die Festung. So bekommen wir schon einmal einen Eindruck von der enormen Größe und Mächtigkeit der Anlage.
Von unten scheinen die Mauern mehr als vierzig Meter hoch zu sein und jenseits des Patrouillenweges bricht das Gelände sofort steil nach unten ab. Kein Wunder, dass die Festung in ihrer vierhundertjährigen Geschichte niemals belagert oder gar eingenommen wurde.
Der Eindruck setzt sich beim Gang in die Festung fort. Die Wege sind breit und steil und gut gesichert.
Das Plateau ist so groß, dass dort innerhalb der Festungsmauern neben zahlreichen Häusern, Ställen, Kasernen, Depots, Lazarett- und Festungsgebäuden sogar ein kleiner Wald Platz hat.
Viele Gebäude besitzen tiefe Keller oder sind gleich in den Berg eingelassen, um bei Artilleriebeschuss Schutz zu bieten. Die große Brunnenanlage der Festung reicht mehr als 150 Meter tief in den Felsen.
Mehr als 500.000 Besucher kommen jedes Jahr zur tadellos rekonstruierten Festung. Die meisten Gebäude stehen Besuchern offen. Wer nicht nach oben laufen möchte, den bringen zwei Aufzüge schnell hinauf auf das Plateau. Ein Besucherzentrum informiert sehr lebendig über die Geschichte und die Nutzung der Anlage.
Darüber hinaus beeindrucken die weiten Blicke in das Elbtal und die Sächsische Schweiz. Eine absolut sehenswerte Anlage.
vor neun Jahren:
In der Altstadt von Pirna
Blick vom Schlossberg hinunter auf die Altstadt von Pirna
Wir stehen mit dem Womo im Stadtteil Copitz auf der anderen Elbseite, mit Blick auf die Altstadt und das Schloss Pirna. Am Morgen überquere ich mit Doxi die Elbe für einen Spaziergang durch Pirna, bevor es weiter zur Festung Königstein geht.
Man spürt, dass seit der Wende eine Menge Geld in die Stadt geflossen ist. In der Altstadt und am Schloss ist alles fein renoviert und hübsch anzusehen. Sicher auch, weil die Elbschiffe von Dresden kommend viele Touristen in die Stadt bringen.
vor zehn Jahren:
Zwischen Nideggen und Untermaubach
Mit Bellis und Doxi im Tal der Rur bei Untermaubach
Heute habe ich mit Bellis und Doxi eine schöne Eifelwanderung zwischen Nideggen und Untermaubach unternommen.
Vom Wanderparkplatz bei Zerkall ging es zunächst entlang der Rur zum Stausee Untermaubach. Von dort liefen wir den Berg hinauf zur Felspassage Nideggen mit dem berühmten Buntsandstein.