Kalenderblatt-Beiträge

vor einer Woche:

Struffeltkopf im Hürtgenwald

Struffeltkopf im Hürtgenwald
Roetgen, 11. Dezember 2025

Staumauer der Dreilägerbachtalsperre im Sonnenuntergang

Schaut mal, ein Sonnenloch am Horizont, da müssen wir hin! Sonne ist bei uns in diesen Wochen dermaßen Mangelware, dass uns die Aussicht auf ein paar Dezemberstrahlen gleich in Wallung versetzt.

Als das Wetterradar für die Deutsch-Belgische Grenzregion im Westen von NRW am späten Vormittag eine größere Wolkenlücke verheißt, streifen wir uns gleich die bunt lackierten Rallye-Overalls über und springen in die Rennwagen (haha). Die Tage vor Weihnachten sind kurz, da gilt es jede Chance sofort zu ergreifen.

Also brechen Heike, Doxi und ich spontan zu einer kleinen Wanderung an den Nordrand der Eifel auf. Wir wollen zum Struffelt bei Roetgen, einem Hochplateau oberhalb der Dreilägerbachtalsperre, auf dem sich ein kleines, naturgeschütztes Venngebiet erhalten hat. Von der Größe her nicht vergleichbar mit den Vennflächen auf belgischer Seite 10 km weiter westlich, aber ebenfalls auf Holzstegen begehbar. Drumherum ein großes Waldgebiet.

Zuletzt waren wir im Juni 2021 dort oben, ist also schon eine Weile her. Leider kann unsere liebe Doxi altersbedingt nicht mehr so, aber für eine feine kleine 7 km-Runde reicht es noch. Die Sonne steht bereits tief, doch wo im Venn keine Bäume den Blick zum Horizont verstellen, dringt sie noch mühelos zu uns durch. So ein starkes, fast waagerecht einstrahlendes Licht, das hatten wir lange nicht mehr. Balsam für die ausgetrocknete Winterseele. Gut, dass wir diesen spontanen Ausflug gewagt haben.

vor drei Wochen:

Zwei Jahre Gitarrelernen

Zwei Jahre Gitarrelernen
Büttgen, 27. November 2025

Jetzt sind auch wieder die Weihnachtslieder dran

Heute vor zwei Jahren habe ich begonnen, autodidaktisch das Gitarrespielen zu erlernen. Erst mit einem Lehrbuch, dann auch mithilfe von Online-Videos, die u.a. auf YouTube Legion sind. Jetzt ist es an der Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.

Die positive Nachricht: Ich kann einstimmige Melodien – Pop-Songs, Volkslieder, Weihnachtslieder, Kirtans – mittlerweile vom Blatt spielen. Mein Repertoire umfasst mehr als 50 Songs und wenn ich die nacheinander durchspiele, bin ich fast zwei Stunden beschäftigt.

Das macht richtig Freude, sorgt für gute Laune und hat insbesondere bei Kirtans und christlich-religiösen Liedern auch einen wohltuenden Effekt auf die Seele. „Maria durch ein Dornwald ging“, das „Jaya Ganescha“ und viele weitere Songs aus dem Yoga Vidya Kirtanbuch gehören da zu meinen Lieblingsliedern.

Die weniger positive Nachricht: Mit den Akkorden in der linken Hand ist es noch nicht richtig vorangegangen. Da tue ich mich beim Greifen schwer, obwohl ich doch Linkshänder bin und das Akkordspiel an der Orgel seit Kindertagen gewöhnt. Doch irgendwann im zweiten „Lehrjahr“ habe ich das Üben in diesem Bereich auf Pause gestellt, weil es mit dem Melodiespiel so viel besser voranging.

Beim Akkordspiel muss ich also demnächst wieder anknüpfen. Im Moment steht das jedoch noch nicht auf dem Programm, weil ich so intensiv mit dem Studium beschäftigt bin. Ich hoffe, die Zeiten werden in dieser Hinsicht wieder besser, denn das Gitarrespielen ist wirklich etwas Feines, das ich nicht mehr aufgeben möchte. So viel habe ich in den letzten zwei Jahren gelernt 🙂

vor einem Monat:

Der Herbst wird aufgehangen

Der Herbst wird aufgehangen
Büttgen, 18. November 2025

Bäume ohne Blätter, das muss der Herbst sein

Es ist soweit, die Herbstbilder werden aufgehangen – jetzt da es richtig kalt und nass und auch schon ein wenig winterlich geworden ist. In den Mittelgebirgen fällt der erste Schnee, und bei uns im Flachland müssen die frostempfindlichen Pflanzen reingeholt werden. Das passt doch.

Der Herbst wird aufgehangen

Draußen usselig, drinnen heimelig

vor drei Monaten:

Kunst im Stile von Wade Guyton

Kunst im Stile von Wade Guyton
18. September 2025

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder im Stil von Wade Guyton  (*1972).

Guyton gehört zur ersten Generation US-amerikanischer Künstler, die ihre Bilder am Computer erstellen und dann mit großformatigen Tintenstrahldruckern auf Leinwand bringen.

Der im Mittleren Westen aufgewachsene und in New York lebende Künstler erzielt mit seinen Arbeiten schon seit 2013 regelmäßig Preise von mehr als 1 Million Dollar. Seine Werke hängen in berühmten Museen wie dem Museum of Modern Art, New York, dem Centre Pompidou in Paris, dem Kunstmuseum Basel, der Pinakothek der Moderne in München oder dem Museum Ludwig in Köln.

Dort fand 2019 auch eine große Einzelausstellung des Künstlers statt, die ich seinerzeit besucht habe. Damals hätte ich absolut nicht vermutet, dass man sich schon in wenigen Jahren Kunst á la Guyton selbst mit Hilfe einer KI erstellen kann.

vor sechs Monaten:

Julie Mehretu im K21

Julie Mehretu im K21
Düsseldorf, 18. Juni 2025

Ausstellungsplakat im Foyer des K21

Gleich mehrere Serien von Arbeiten der äthiopisch-amerikanischen Künstlerin Julie Mehretu (*1970) werden derzeit in der Kunstsammlung NRW präsentiert.

Diese bislang größte Überblicksausstellung in Deutschland zeigt mit rund 100 Werken die ganze Bandbreite von Mehretus Schaffen: von frühen, urbanistisch geprägten Linienzeichnungen der 1990er Jahre bis zu ihren jüngsten abstrakten Gemälde, vielfach im XXL-Format.

Die Wurzeln ihrer frühen Arbeiten bilden architektonische und urbanistische Pläne, die vielfältige Bewegungsarten andeuten: Flugrouten, Wind- und Wasserströmungen, Autobahnen, U-Bahn- oder Telefonnetze.

Mehretu kombiniert dabei Malerei und Zeichnung. Sie selbst spricht von „drawing into painting“. Die Pinselführung erinnert zum Teil an chinesische Kalligrafie. Es lassen sich aber auch formale Verbindungen zum Werk Wassily Kandinskys oder Kasimir Malewitschs ziehen.

Migration und Krieg, Autobiografisches und Visionäres bildet die Grundlage für ihre suggestiven Bildwelten, die man als Metaphern auf die globalisierten gesellschaftspolitischen Verhältnisse des beginnenden 21. Jahrhunderts deuten kann.

Die Ausstellung verdeutlicht Mehretus Schaffensprozess. Häufig geht sie von Medienbildern politischer Ereignisse und historischer Schauplätze aus und übersetzt diese in abstrakte Kompositionen, die sie mit Notationen, Übermalungen und Abklebungen überzieht.

Mit einer Auswahl von Mehretus Referenzmaterial und teils nie gezeigten Papierarbeiten setzt die Ausstellung die Konzepte hinter den Arbeiten der Künstlerin in einen größeren zeit- und kunstgeschichtlichen Kontext.

vor neun Monaten:

Schinkelkirche in Straupitz

Schinkelkirche in Straupitz
Straupitz, 18. März 2025

Weithin sichtbar: Die Kirche von Straupitz

In der flachen Landschaft des Spreewalds ist das kleine Dorf Straupitz aufgrund einer markanten Landmarke weithin sichtbar: Den beiden hoch aufragenden Türme der Dorfkirche, die nach Plänen des berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut wurde.

Mit ihrer auf Fernwirkung angelegten Doppelturmfassade und der vollständig erhaltenen ursprünglichen Ausstattung stellt sie ein hochrangiges Baudenkmal von überregionaler Bedeutung dar. In einem Ort mit knapp eintausend Einwohnern würde man ein solches architektonisches Kunstwerk Bauwerk gar nicht vermuten.

Doch ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Straupitz zu einem blühenden Marktflecken am nördlichen Rand des Spreewaldes. Zwischen 1795 und 1798 lies Willibald von Houwald dort sogar ein Schloss im Barockstil errichten, das heute als Grundschule dient.

Außerdem gibt es im Ort eine perfekt restaurierte Holländerwindmühle aus dem Jahre 1850. Sie entstand, nachdem die alte Bockwindmühle bei einem Brand zerstört worden war. Heute wird die Straupitzer Mühle wieder als Korn-, Säge- und Ölmühle betrieben. In ihrer Dreifachfunktion ist sie die einzige Mühle dieser Art in Europa, die noch in Betrieb ist.

vor neun Monaten:

Lübben im Spreewald

Lübben im Spreewald
Lübben, 18.03.2025

Typisch für den Spreewald: Holzbrücken über die Fließe

Jetzt sind wir mitten im Spreewald. Lübben ist die Kreisstadt des Landkreises Dahme-Spreewald in der Niederlausitz und eines der Haupt-Tourismuszentren der Region. Die Stadt liegt rund 40 Kilometer nordwestlich von Cottbus und 75 Kilometer südöstlich von Berlin.

Wenn ich sehe, wie viele Ausflugskähne rund um den Spreehafen vor Anker liegen, kann ich mir vorstellen, was hier in der Saison zwischen April und September los sein muss.

Doch jetzt, Mitte März, liegt der Tourismus noch im Winterschlaf. Auf unserer zweistündigen Wanderung durch den Ort und entlang der Spree begegnet mir ein einziger Ausflugskahn mit dick eingepackten Damen, die zum Aufwärmen ihre Kaffeekannen mitgebracht haben.

Dabei ist es ein herrlicher Tag. Mit Doxi laufe ich entlang der Spree in nördlicher Richtung aus dem Ort heraus und mache mir einen Eindruck von der mit zahlreichen Fließen (Bächen) durchzogenen Landschaft.

Überwiegend flach ist es hier, denke ich noch, da stoßen wir im Wald auf einen markanten, rund 30 Meter hohen bewachsenen Sandhügel. Das muss die Endmoräne eines eiszeitlichen Gletschers sein.

vor neun Monaten:

Durch die Peitzer Teichlandschaft

Durch die Peitzer Teichlandschaft
Peitz, 18.03.2025

Auf den Wanderwegen zwischen den Teichen

Heute bin ich mit Doxi bei herrlich sonnigem, aber kaltem Winterwetter durch die größte zusammenhängende Teichlandschaft Deutschlands gewandert. Bei Peitz, am östlichen Rand des Spreewalds, erstrecken sich auf einer Fläche von rund 1000 Ha mehr als dreißig Teiche, die der kommerziellen Fischzucht (vorwiegend Karpfen) gewidmet sind.

Die Fischzucht hat in diesem Gebiet nördlich von Cottbus eine lange Tradition: Bereits aus den Jahren 1577/78 liegen Ergebnisse der Karpfenfischerei vor.

Für den Bau der Teichanlage wurde das natürliche, nach Nordwesten abfallende Geländeniveau ausgenutzt. Man schüttete in dieser Richtung Dämme auf. In östlicher Richtung werden die Teiche durch das natürlich vorgegebene Gelände begrenzt. Der Hammergraben, ein ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts entstandener Kanal, führt von Cottbus kommend Spreewasser zum Peitzer Teichgebiet.

Durch ihre geringe Tiefe von nur einem Meter erwärmen sich die Teiche im Frühjahr schnell, was den Appetit und das Wachstum der Karpfen anregt. Zur Fischernte und zur Gewässerpflege werden die Teiche im Herbst einzeln geleert und anschließend wieder aufgefüllt.

Die Teiche sind Brutgebiet für seltene Wasservogelarten. Außerdem nutzen viele Vögel das Gebiet als Rastplatz während der jährlichen Vogelzüge.

Durch die Peitzer Teichlandschaft

Infotafel am Wegesrand

Zwischen den Teichen existieren Wirtschaftswege, über die man das Gebiet wunderbar erwandern kann. Fast immer im Hintergrund sichtbar: Die mächtigen Schlote des Kraftwerks Jänschwalde mit seinen sechs 500 MW-Blöcken, ursprünglich aus sowjetischer Produktion.

Es ist das drittgrößte Kohlekraftwerk Deutschlands. Bei Volllast verbrennt es bis zu 80.000 Tonnen Braunkohle pro Tag, wobei jedes Kilogramm Braunkohle rund eine Kilowattstunde Strom erzeugt. Als wir dort unterwegs sind, muss es einen Arbeitsunfall oder etwas Ähnliches im Kraftwerk gegeben haben. Erst rasen ununterbrochen Feuerwehrwagen mit Blaulicht zum Kraftwerk, während im Ort die Sirenen heulen, dann trifft ein Rettungshubschrauber ein. Nur zu gerne würde ich wissen, was da geschehen ist.

vor neun Monaten:

Die Löcher der Lausitz

Die Löcher der Lausitz
Weißwasser, 18. März 2025

Blick über die Rekultivierungsflächen des Tagebaus Nochten bis zum Kraftwerk Boxberg

Die Lausitz ist voll mit riesigen Löchern, die der Braunkohletagebau hinterlassen hat, insbesondere die Niederlausitz rund um Cottbus.

Diese Flächen sollen zukünftig entweder vollständig rekultiviert oder in riesige Seenlandschaft verwandelt werden. Das verbindet die Lausitz mit meiner Heimatregion am Rande des Rheinischen Braunkohlereviers.

Teilweise bereits wieder als Heidelandschaft präsentiert sich Tagebau Nochten bei Weißweiler, den ich am Sonntag besucht habe. Er wird von der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) betrieben. Von einem Aussichtsturm am Rand des Geländes hat man einen tollen Blick auf die rekultivierten Flächen mit dem Kraftwerk Boxberg am Horizont. Daneben befindet sich das riesige Loch, in dem weiterhin gearbeitet wird.

Dort werden bis zu 18 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr gefördert, wobei die Kohle unter einer mächtigen Deckschicht aus Sanden und Schluffen aus der Zeit des höheren Mittelmiozän verborgen liegt. Dadurch müssen für eine Tonne Braunkohle sieben Kubikmeter Abraum bewegt werden, sodass die riesigen Bagger ganz schön viel zu tun haben.

Ostsee Cottbus

Bereits in eine Wasserfläche verwandelt hat sich der Braunkohletagebau Cottbus-Nord. Dort befindet sich nun der Cottbuser Ostsee, der zu einem riesigen Freizeit- und Wassersportareal entwickelt wird. Sogar ein komplett neues Stadtquartier soll seenah entstehen. Auf dem See werden schwimmend mehr als 51.000 Solarmodule installiert, die den Strombedarf von 8.000 Haushalten decken sollen.

Die Flutung mit Spreewasser begann im April 2019 und erreichte im Dezember 2024 nach fünf Jahren den Nominalpegel von 62,5 Metern Normalhöhe über dem Meer. Mit 18,8 Quadratkilometern ist er der größte künstliche See Deutschlands. Auch hier gibt es einen Aussichtsturm, von dessen Spitze man sich einen Eindruck über die unglaubliche Größe des Areals machen kann.

Von den in Cottbus gewonnenen Erfahrungen wird man sicherlich auch im Rheinland profitieren können, wenn ab 2030 für etwa 40 Jahre (!) Rheinwasser in die Tagebaue Hambach und Garzweiler geleitet werden soll. Die beiden entstehenden Seen werden bis zu 190 m tief sein, zusammen eine Fläche von 23 Quadratkilometern besitzen und eine Füllmenge von 2 Milliarden Kubikmeter Wasser aufweisen. Auch dies ein echtes Mammutprojekt, deutlich größer noch als der Ostsee von Cottbus.

vor einem Jahr:

Wanderziel 2024 erreicht

Wanderziel 2024 erreicht
Büttgen, 18. Dezember 2024

Und immer schön die Wanderschuhe zubinden

Jetzt habe ich mein Wanderziel für das Jahr 2024 doch noch erreicht. Mehr als 3.000 Kilometer sollten es werden, so wie in den Vorjahren seit Corona. Bis zum Ende des Sommers sah es sogar so aus, als könne ich heuer die 3.400 km vom vergangenen Jahr toppen. Aber dann begann mein Studium und die Zeit zum Walken wurde rarer. Viel rarer.

Im September und Oktober sah ich die Projektion auf das Jahresende schon dahinschmelzen. Doch im November und Dezember habe ich noch einmal einen ordentlichen Schlussspurt hingelegt und bin wieder jeden Abend meine 7,5 km im Dunkeln gewalkt. Dazu noch die 3 bis 5 Kilometer Hunderunde mit Doxi am Mittag.

Und dabei immer schön meine aktuellen Vorlesungen aus dem Studium auf den Ohren, um die Zeit gut zu nutzen. Auf den Tag heruntergebrochen, bin ich in 2024 täglich 8,5 km per Pedes unterwegs gewesen, sagt die Schlussbilanz. Von Montag bis Sonntag, bei Regen, Sonne und Sturm. Spürbar weniger als im vergangenen Jahr, aber die anvisierten 3.000 km sind doch noch zusammengekommen.

Und wofür das Ganze? Weil es mir gut tut in der Natur zu sein! Deshalb soll es auch in 2025 heißen: Auf ein Neues.

vor vier Jahren:

Lichterzauber Webersiedlung

Lichterzauber Webersiedlung
Mönchengladbach-Neuwerk, 18.12.2021

Lichtermeer in der Spinnerstraße

In der dunklen Jahreszeit freut man sich ja über jeden Lichtblick, insbesondere in Corona-Zeiten.

Ein ganz besonderes Lichtspektakel kann man jetzt in der Adventszeit im Nordosten von Mönchengladbach bestaunen: Rund um den Weberplatz mit der historischen Webersiedlung Engelbleck von 1927 sind zahlreiche Häuser und Vorgärten liebevoll illuminiert und mit Weihnachtsdekorationen geschmückt.

Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll: Überall leuchtet und blinkt es. Eine der Straßen trägt passenderweise den Namen „Am Tannenbaum“. Man könnte es stellenweise ein wenig übertrieben finden, aber der Gesamteindruck ist absolut stimmig. Toll, wie viel Mühe sich die Bewohner geben. Heike und mir hat es super gefallen. Vielen Dank für dieses kostenlos zu bestaunende Schauspiel!

vor acht Jahren:

Im Reichswald Kleve

Im Reichswald Kleve
Kleve, 18. Dezember 2017

Sichtachse vom Reichswald über den Tiergarten hinweg in die flache Landschaft des Niederrheins

Puh, ist das ein grauer Tag. Ein Blick auf das Wolkenradar zeigt, dass heute ganz NRW unter einer dicken Wolkendecke und im Nebel liegt. Nur ein ganz kleiner Zipfel am nördlichen Niederrhein bei Kleve soll ab Mittag von den Niederlanden her etwas Sonne abbekommen.

Also fahren wir genau dorthin und werden nicht enttäuscht. Denn bis wenige Kilometer vor Kleve herrscht auf den Straßen dichter Nebel – doch dann sind wir plötzlich in der Sonne. Wunderbar!

Ich habe eine 18 Km lange Wanderung durch den Reichswald herausgesucht, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet des Niederrheins, der auch den größten öffentlichen Staatsforst in Nordrhein-Westfalen bildet.

Es handelt sich um ein geschlossenes Laubmischwaldgebiet, das überwiegend von seinem Rotbuchen-Bestand dominiert wird und größtenteils unter Naturschutz steht.

Wir starten in der Nähe des Tierparks Kleve und laufen sogleich in den Wald hinein, wobei wir erst einmal ein gutes Stück aufsteigen müssen, denn der Reichswald liegt auf dem Niederrheinischen Höhenzug, der einst von eiszeitlichen Gletschern aufgeschoben worden war.

Zahlreiche Erhebungen prägen das Landschaftsbild, viele davon mit Höhen von mehr 50 Metern. Im Westen geht der Reichswald in Waldgebiete der Provinz Gelderland in den Niederlanden über.

Wir laufen zunächst am Waldrand entlang und erreichen bald das große Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1871. Es steht in der Verlängerung der Sichtachse des Prinz-Moritz-Kanals, der unterhalb des Waldes zwischen dem Tiergarten Kleve und dem Festgarten verläuft, So ergibt sich ein wunderbarer Blick in die flache Landschaft.

Im Reichswald Kleve

Was für eine Fleißarbeit: Steinmännchen an einer Wegkreuzung im Wald.

Dahinter passieren wir einige vorzeitliche Hügelgräber aus keltischer Zeit und laufen bald tiefer in den Wald hinein. An einer sternförmigen Kreuzung von fünf Waldwegen erreichen wir ein Feld von Steinmännchen.

Diese kleinen Auftürmungen von Steinen begegnen uns auf Wanderungen immer wieder, doch in solcher Pracht habe ich es noch nirgendwo erlebt. In zwei Gruppen stehen links und rechts des Weges bestimmt einhundert Steinmännchen ganz akkurat aufgeschichtet nahe beieinander. Ein wunderbarer Anblick mitten im Wald.

Wir passieren den Spielberg und kommen bald an einem Ehrenfriedhof für deutsche Gefallene des Zweiten Weltkriegs vorbei. Hinter dem Vossberg erreichen wir den Waldlehrpfad an den „Sieben Quellen“. Dahinter geht es mehrere Kilometer auf schmaler werdenden Pfaden durch den Wald immer geradeaus. Wir umrunden den Stoppelberg und kommen am Neun-Uhren-Berg durch zwei schmale Lichtungen, die offensichtlich für die Jagd geschaffen wurden.

Im Reichswald Kleve

Kompassrose auf dem Gipfel des künstlich aufgeschütteten Sternebergs

Nun treten wir langsam unseren Rückweg an. Wir laufen durch den Mönchenwald und drehen anschließend in Richtung des Maselbergs ab. Dahinter durchqueren wir eine offene Heidefläche, die früher als Truppenübungsplatz genutzt wurde.

Wir passieren die Donsbrügger Heide hinter dem eingangs erwähnten Ehrenfriedhof und erreichen zwei Kilometer weiter den Sterneberg, eine künstliche Aufschüttung, in der zahlreiche Sichtachsen durch den Wald sternförmig zusammenlaufen.

Nun sind es nur noch tausend Meter bis zu unserem Startpunkt am Waldrand, den wir nach rund viereinhalb Stunden wieder erreichen. Das war wirklich eine lange und sehr schöne Wanderung. Dennoch haben wir höchstens ein Viertel des Reichswaldes durchquert. Da müssen wir auf jeden Fall in Zukunft noch einmal wiederkommen.

[Update vom 19.12.2017: Durch Recherche habe ich herausgefunden, wer die Steinmännchen errichtet hat und sich um ihren Erhalt kümmert. Es ist der Kunstmaler und Buddhist Markus Gern aus Donsbrüggen. Jeden Tag schaut er mit seinem Hund bei den Steinmännchen vorbei und baut oder repariert. Vielen Dank für dieses tolle Naturkunstwerk! ]

vor acht Jahren:

An der Maas bei Arcen

An der Maas bei Arcen
Arcen, 18. Dezember 2017

Nach den vielen Regenfällen der letzten Zeit führt die Maas Hochwasser

Hurra, endlich mal wieder Sonne! Nach zwei Wochen Dauergrau zwischen Regen und Schneefall kehren heute die Farben zurück. Wir sind auf einer schönen Wanderung am nördlichen Niederrhein unterwegs, starten am Freizeitzentrum in Walbeck. Durch Laubwald geht es Richtung Westen, wo wir nach etwas mehr als einem Kilometer unbemerkt die Grenze zu den Niederlanden überschreiten. Das fällt erst auf, als es auf dem Straßenschild plötzlich heißt: „Grensweg / Rode Dijk“.

Wir laufen durch die Dorperheide, einem Mosaik aus Seen und Wald, das durch die Sand- und Kiesgewinnung entstanden ist. Viele Wasservögel sind hier beheimatet, aber auch Wildpferde, die wir in einiger Entfernung beim Grasen beobachten können.

Wir kommen durch ein Villengebiet am Rande von Bad Arcen unmittelbar hinter dem Ferienpark „Klein Vink“. Nach der Überquerung der niederländischen Bundesstraße N271 führt unser Weg durch ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet direkt auf die Maas zu.

Nach den vielen Regenfällen der letzten Zeit trägt der Fluss zur Zeit Hochwasser. Die Bäume am Flussufer bekommen bereits feuchte Füße.

In Richtung Süden laufen wir an der Maas entlang und durchqueren das alte Ortszentrum von Arcen mit schönen Häusern rund um den Marktplatz und das historische Rathaus. Bald kommen wir am Schloss Arcen mit seinen Schlossgärten vorbei – beides jetzt im Winter leider geschlossen.

Dahinter erstreckt sich das Waldgebiet „Leeremarkse Heide“, das bereits zum Nationalpark Maasduinen gehört. Der Wald ist durch Kiefern geprägt, die den sandigen Untergrund lieben.

Wir laufen in östlicher Richtung durch den Wald zurück in Richtung Grenze. Noch auf niederländischer Seite kommen wir an Feldern vorbei, auf denen Schnittlauch angebaut und gerade geerntet wird. Das riecht so intensiv! Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte ein leckeres Matjesbrötchen unter der Nase und bekomme gleich mächtig Appetit.

Dahinter befindet sich mitten im Wald unmittelbar an der Grenze ein Campingpark, der von auffallend vielen Polen frequentiert wird. Ich vermute, es handelt sich um Landarbeiter, die auf beiden Seiten der Grenze in der Landwirtschaft tätig sind.

Dann geht es bereits auf deutscher Seite noch einen Kilometer durch den Wald, bis wir nach dreieinhalb Stunden und 15 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt erreichen. Wie schön, dass wir mal wieder etwas Sonne tanken konnten.

vor 20 Jahren:

A-Wurf Tag 26: Aufbau des Löwenkäfigs

A-Wurf Tag 26: Aufbau des Löwenkäfigs
Büttgen, 18. Dezember 2005

Testaufbau des Welpenauslaufs. Es fehlt nur noch das Spielzeug.

Noch ein paar Tage, dann müssen die Kleinen raus aus der Wurfkiste und rein ins pralle Leben, sprich: in den Garten. Wir haben deshalb schon einmal testweise den Welpenauslauf aufgebaut, um zu sehen, wie weit wir mit den geliehenen Gittern kommen. Sieht gut aus.