Ich bin nach Bonn gekommen, um die berühmte Kirschblüte in den Straßen der Altstadt zu bewundern. Doch leider bin ich drei oder vier Tage zu früh dran. Anders als bei uns zeigen sich die Zierkirschen hier noch nicht in voller Pracht. Hätte ich vorher vielleicht besser mal ins Internet geschaut.
Also begnüge ich mich mit einer kleinen Bummeltour durch das schöne Poppelsdorf. Eine perfekte Gelegenheit, sich mal wieder an einer Falaffeltüte in der legendären „Kichererbse“ an der Poppelsdorfer Allee zu erfreuen. Lecker, lecker.
Keine zehn Tage her: Taylor Swift in Gelsenkirchen. Jetzt schon im Haus der Geschichte.
Voll auf der Höhe der Zeit präsentiert sich das Haus der Geschichte in Bonn, das die Deutsche Geschichte nach 1945 erzählt und zeigt, wie es durch das NS-Unrechtssystem dazu gekommen ist.
Im Eingangsbereich des Museums hängt in diesen Tagen das Ortsschild von Swiftkirchen, wie Gelsenkirchen anlässlich der Konzerte von Pop-Superstar Taylor Swift vor wenigen Tagen (um-) getauft wurde.
Ich weiß gar nicht, warum ich zum ersten Mal in diesem Haus bin, von dem mir schon viele Freunde und Bekannte vorgeschwärmt haben. Der Eintritt ist kostenlos und die Präsentation überaus kurzweilig und gelungen.
Beide deutsche Staaten werden in den wesentlichen Aspekten ihrer Kultur, ihrer Gegensätzlichkeit und Wiederannäherung dargestellt. Ob Politik, Wirtschaft, Militär, Konsum, Freizeit, Medien – alle Themengebiete werden mit unzähligen Exponaten und interaktiven Präsentationen gekonnt in Szene gesetzt.
Wer sich zu größerem berufen fühlt, darf sogar in einer Mini-Variante des nachgebauten Plenarsaals des Deutschen Bundestags sprechen. Wirklich ein tolles Museum, in dem man sich gar nicht sattsehen kann.
Nach meinem Besuch der Katharina Grosse-Ausstellung im Kunstmuseum Bonn folge ich den Klängen von Livemusik hinauf auf das Dach der gegenüber liegenden Bundeskunsthalle mit ihren markanten Spitztürmen.
Dort haben sich bei prächtigem Sonnenschein mehrere hundert Menschen eingefunden, um zu picknicken, zu chillen und den Klängen einer coolen Live-Band zu lauschen. Eingeladen haben der General-Anzeiger Bonn und die Bundeskunsthalle. Der Eintritt ist frei. Es herrscht eine heitere, ausgelassene Stimmung.
Vom begrünten Museumsdach hat man einen großartigen Blick über die Umgebung der Museumsmeile und den Vorplatz mit zwischen der Bundeskunsthalle und dem Kunstmuseum Bonn. Rund um den Springbrunnen dort erfreuen sich zahlreiche Kinder an den Wasserspielen. Süß ist das.
Das Kunstmuseum Bonn
Blick vom Kunstmuseum Bonn zur Bundeskunsthalle
Die markanten Türme auf dem Dach der Bundeskunsthalle
Platz zwischen Kunstmuseum Bonn und Bundeskunsthalle
Riesenobjekt von Katharina Grosse vor dem Kunstmuseum Bonn
Ich bin nach Bonn gekommen, um die Ausstellung mit 40 großformatigen Werken von Katharina Grosse im Kunstmuseum der Stadt zu besuchen.
Die 1961 in Freiburg geborene Künstlerin ist international bekannt für ihre expansiven Spray-Arbeiten, die sie vor Ort ausführt und dabei häufig den Außenraum mit einbeziehen. Eine solche Arbeit ziert auch die Fassade des architektonisch sehr interessant gestalteten Kunstmuseums Bonn.
Katharina Grosse studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf. Sie war Professorin an der Kunsthochschule Berlin und an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2010 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, wo sie auch lebt.
In der Ausstellung im Innenbereich des Kunstmuseums Bonn werden Leinwandarbeiten gezeigt, die Grosse in ihrem Atelier von den späten 1980er Jahren bis in die Gegenwart geschaffen hat.
Ihre großformatigen und kraftvollen Kompositionen unterlaufen die konventionellen Beziehungen von Vorder- und Hintergrund, Oberfläche und Untergrund, Bildfläche und Bildrand. Sie eröffnen neue Vorstellungswelten innerhalb und außerhalb des Kunstwerks. Mich spricht das alles sehr an.
Mitte der 1980er Jahre liebte man es geometrisch bunt
Mit einer interessanten Ausstellung versucht sich aktuell die Bundeskunsthalle Bonn der Postmoderne in Design, Kunst, Architektur und Lebensgefühl anzunähern. Dazu versammelt sie markante Exponate und Ereignisse aus dieser Zeit und stellt sie in einen größeren Kontext.
Auch wenn der Begriff „Postmoderne“ philosophisch schwer zu greifen und bis heute Gegenstand vielfältiger Diskussionen ist, kristallisieren sich in der Ausstellung zahlreiche Trends und Entwicklungen heraus, die für diese Zeit im Vergleich zu dem Davor und dem Danach prägend waren.
Als Kind dieser Epoche kommt mir vieles von dem Gezeigten bekannt vor. Einiges davon hat auch mich in dieser Zeit sehr angesprochen. Doch im Spiegel der Gegenwart wirkt vieles davon deutlich zu aufgetragen, zu „bold“, wie man im Englischen sagt. Doch genau das hat man in diesen Jahren geliebt. Die Moden sind eben weitergezogen …
Auf der Rückreise an den Niederrhein mache ich noch für einen Tag in Bonn Station.
Der kostenlose Womo-Stellplatz der Stadt liegt an einer viel befahrenen Straße, aber auch direkt am schönen und großen Rheinauenpark, der sich bis hinunter zum Flussufer zieht.
Anders als bei Karlsruhe führt der Strom hier bereits wenig Wasser. Entlang des Ufers ziehen sich breite, trocken gefallene Kiesbänke. Von dort kann man in südlicher Richtung schön zum Siebengebirge blicken.
Nach zwei Wochen wunderbarem Altweibersommer im gesamten Westen Deutschlands ist es heute regnerisch und bedeckt. Und da sieht die Landschaft gleich nach Herbst aus. Ist es aber auch …
Wanderkarte unserer Tour
Doxi im Rheinauenpark
Langsam wirds bunt
Die Kastanienbäume sind bereits ergilbt
Japanischer Garten im Rheinauenpark
Park-See unter der Rheinbrücke
Bismarckturm
Blick hinüber nach Bonn-Oberkassel
Weiter Blick zum Siebengebirge
Gleich hinter dem Park: Der Telekom-Tower
Unverkennbar: Ein Lüpertz
Lüpertz rules the world, das passt zu ihm
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