Schlagwort-Archive: tourVogtland2020

Zwischen Netzschkau und Greiz

Zwischen Netzschkau und Greiz
Netzschkau, 28.08.2020

Doxi am Rande von Irchwitz

Tag
7
Mit Doxi war ich heute 20 Kilometer auf dem Vogtland-Panoramaweg im Göltzschtal zwischen der Göltzschtalbrücke bei Netzschkau und Greiz unterwegs.

Gleich hinter der imposanten Eisenbahnbrücke laufen wir durch einen schönen Wiesengrund und passieren dabei die Landesgrenze zwischen Sachsen und Thüringen.

Auf Thüringer Seite steigen wir anschließend durch Feldflächen hinauf auf die Hochfläche über dem Göltzschtal zum Ort Reinsdof mit seiner schönen Dorfkirche.

Vor und hinter Reinsdorf genießen wir herrliche Fernblicke in die hügelige Landschaft des Vogtlands, wo sich Felder und Wälder und einem leuchtend blauen Himmel abwechseln.

Bevor wir das Dorf Talbach erreichen, erscheint im Rückblick noch einmal die Göltzschtalbrücke in der Ferne. Wir laufen weiter bis Irchwitz und dann hinunter nach Greiz, um uns ein wenig die Stadt anzuschauen.

Danach beginnt unser Rückweg, wobei wir dem Köhlerweg im Wald oberhalb des Göltzschtals zwischen Greiz und der Göltzschtalbrücke folgen. Bald erreichen wir den Aussichtsfelsen „Hoher Stein“ 80 Meter über dem Talgrund, wo die Göltzsch in die Weiße Elster mündet.

Nun geht es ständig auf und ab über schmale Pfade zwischen steil aufragenden und ebenso steil abfallenden Felsformationen. Trittsicherheit ist hier gefordert. Über eine steile Treppe aus Natursteinen erreichen wir den Aussichtspunkt „Köhlerspitzen“.

Dann folgt ein Abstieg hinunter zur Göltzsch, der wir für zwei Kilometer folgen, bevor erneut ein Anstieg durch den Talhang erfolgt. Dahinter erreichen wir wieder die Fischteiche im schönen Talgrund und anderthalb Kilometer weiter auch wieder unseren Startpunkt an der Göltzschtalbrücke.

Fast sechs Stunden waren wir auf dieser abwechslungsreichen Tour unterwegs. Einen der steilsten Abschnitte auf dem Rückweg musste ich sogar zweimal gehen, weil ich zuvor bei einer kurzen Rast mein Handy vergessen hatte. Nur gut, dass es noch da lag, wo ich es zurückgelassen hatte.

( MITI )

Man, ist das ’ne Brücke

Man, ist das ’ne Brücke
Netzschkau/Göltzschtal, 28.08.2020

Mit dem Wohnmobil an der Göltzschtalbrücke

Tag
7
Diese Brücke wollte ich unbedingt einmal sehen: Die Eisenbahnbrücke über das Göltzschtal bei Netzschkau ist die größte Ziegelstein-Brücke der Welt und gilt als Wahrzeichen des Vogtlands.

Die 78 Meter hohe Brücke besteht aus 98 Bögen und wurde einem römischen Viadukt bei Nimes in Frankreich nachempfunden.

Die 1851 eingeweihte Konstruktion gehört zur Bahnstrecke Lepizig-Hof-Plauen-Nürnberg. Wenn man Autos oder Wohnmobile vor der Brücke stehen sieht, bekommt man einen Eindruck davon, wie hoch das Bauwerk tatsächlich ist.

26 Millionen Ziegel wurden für das Projekt von bis zu 1.700 Arbeitern verbaut, von denen 31 während der Errichtung bei Bauunfällen verstarben. Teilweise wurden 50.000 Ziegel an einem Tag verbaut.

Nach ihrer Fertigstellung war die Göltzschtalbrücke die höchste Eisenbahnbrücke der Welt. Noch heute gilt sie als die weltweit größte Ziegelbrücke. Ein wirklich beeindruckendes Baudenkmal, das bis heute seinen Dienst verrichtet.

( MITI )

An der Aumatalsperre

An der Aumatalsperre
Weida, 27. August 2020

Still liegt die Aumatalsperre da

Tag
6
Als Abendspaziergang laufe ich mit Doxi von meinem Stellplatz in Weida raus zur Aumatalsperre.

Die idyllisch im Wald gelegene Talsperre wurde 1936 für den Hochwasserschutz und zur Energieerzeugung gebaut. Sie staut die Auma auf, einen Nebenfluss der Weida.

Heute dient sie auch der Freizeit und Erholung. Außerdem wird Brauchwasser entnommen. An der Talsperre gibt es einen beliebten Rundwanderweg und einen Campingplatz.

Nach der Umrundung des Nordufers folge ich mit Doxi der Auma auf schmalen Pfaden durch den Wald. Im Flussbett liegen viele Steine. Man kann erahnen, dass der Fluss sonst viel mehr Wasser führt.

Als es nicht mehr weiter geht, erklimmen wir den steilen Talhang und laufen auf dem Plateau zurück nach Weida. Danke an mein Wandernavi, dass es mir den Weg oberhalb des Tales gezeigt hat. Ich hätte ihn sonst sicher nicht gefunden.

( MITI )

Auf der Osterburg

Auf der Osterburg
Weida, 27. August 2020

Innenhof der Osterburg mit dem 54 Meter hohen Bergfried

Tag
6
Fragt man, woher das Vogtland seinen Namen trägt, dann findet man die Antwort hier, auf der Osterburg in Weida. Dort residierten die Vögte von Widaa (Weida) bis 1427, weshalb die Stadt und die Burg als „Wiege des Vogtlandes“ bezeichnet wird.

Über dem Zusammenfluss von Weida und Auma errichtete Vogt Heinrich I. in den Jahren 1163 bis 1193 die Burg und kontrollierte von dort den Flussübergang der Straßen.

Von den Vögten von Weida spalteten sich später die Vögte von Gera und die Vögte von Plauen und schließlich das Fürstenhaus Reuß ab.

Der frisch sanierte 54 m hohe Bergfried ist der dritthöchste und einer der ältesten erhaltenen Bergfriede in Deutschland.

Oberhalb seines zweiten Zinnenkranzes befindet sich die Türmerstube, welche bis 1917 von einem Türmer bewohnt wurde.

Von der Burg hat man einen tollen Blick über Weida. Nach unserer langen Wanderung rund um Weida legen wir hier eine Pause und genießen die schöne Aussicht.

( MITI )

Rund um Weida

Rund um Weida
Weida, 27.08.2020

Blick von der Altstadt von Weida hinauf zur Osterburg

Tag
6
Unsere nächste Station im Vogtland ist Weida, die älteste Stadt der Region – auch als „Wiege des Vogtlands“ bekannt. Mein Freund Nils und seine Frau Yeong haben mich nach Weida begleitet. Gemeinsam laufen wir am Mittag eine 15 km lange Runde, die zunächst dem Lutherweg und später dem Elsterperlenweg folgt.

Bevor wir Weida in nordöstlicher Richtung verlassen, passieren wir zunächst das imposante Oschütztal-Viadukt, eine Eisenbahn-Stahlbrücke, die 1884 errichtet wurde.

Kurz hinter Weida erreichen wir die riesige 800 Jahre alte Schwedeneiche mit einem Stammumfang von mehr als sieben Meter.

Bald stoßen wir auf die Weida und folgen dieser zunächst zum ehemaligen Kloster Mildenfurth, das von außen wie eine Burg wirkt. Leider dürfen wir das Gelände nicht betreten, weil dort umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten im Gang sind.

Am Ortsrand von Wünschenburg, am Zusammenfluss von Weida und Weißer Elster, drehen wir in südlicher Richtung ab. Nun steigen wir durch die Hänge oberhalb des Elstertals bis zum Silberberg auf.

Dort schlagen wir eine westliche Richtung ein und laufen auf der Hochfläche durch Felder über das Dorf Zscharte wieder in Richtung Weida. Unterwegs begegnen uns immer wieder Brombeersträucher, an denen wir fleißig die süßen Früchte pflücken. Zwei prallvolle Tüten sind unsere Ausbeute.

Am Orstrand von Weida geht der Blick zur Osterburg, die den Ort weithin sichtbar überragt. An der Ruine der Widenkirche, der ursprünglichen Altstadtkirche von Weida, gibt es extra einen Schaurahmen, durch den man sich vor der Kulisse der Osterburg fotografieren kann.

In der Altstadt von Weida passieren wir wieder den gleichnamigen Fluss und steigen anschließend zur Osterburg auf. Danach laufen wir zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach gut viereinhalb Stunden wieder erreichen. Als Belohnung für die lange Tour gibt es jetzt erst einmal eine große Partition Vanilleeis mit den gepflückten Brombeeren. Köstlich!

( MITI )

Ein Nachmittag in Saalfeld

Ein Nachmittag in Saalfeld
Saalfeld, 26.08.2020

Schloss Saalfeld, heute Sitz des Landratsamts

Tag
5
Als sich das Sturmtief Kirsten am Nachmittag etwas gelegt hat, fahre ich von Rudolstadt weiter in das 20 km entfernte Saalfeld.

Saalfeld liegt an der Saale in der Mitte des Saalebogens. Südwestlich der Stadt beginnt das Thüringer Schiefergebirge.

Genau wie in Rudolstadt gibt es in der Stadt einen Festplatz in der Nähe der Saale, auf dem man mit dem Wohnmobil kostenlos übernachten kann. Das nehmen wir dankend an 🙂

Die schöne Altstadt von Saalfeld liegt flutgeschützt auf einem Hügel oberhalb der Saale.  Die Stadt wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt und war ursprünglich Sitz einer karolingischen Königspfalz.

1208 erhielt Saalfeld als vierter Ort in Thüringen das Stadtrecht.1363 wurde die Stadtmauer errichtet, die noch heute in Teilen erhalten ist, ebenso wie die vier Stadttore.

Ein Nachmittag in Saalfeld

Infotafel zum Verlauf der Saale

Allerdings zerstörte 1517 ein Stadtbrand große Teile Saalfelds. Schwere Zerstörungen brachten auch die amerikanischen Luftangriffe im April 1945, die dem Eisenbahnknotenpunkt östlich der Saale galten.

Bekannteste Sehenswürdigkeit sind die Feengrotten, ein aus dem stillgelegten Alaunschieferbergwerk „Jeremias Glück“ entstandenes Schaubergwerk, das seit 1914 öffentlich zugänglich ist. Seit 1993 ist es im Guinness-Buch der Rekorde als „die farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ verzeichnet.

Dies geht auf den besonderen geologischen Hintergrund des Bergwerks zurück: Eisen- und mineralhaltige Milieus erzeugen viele verschiedene Farben, darunter mehr als 100 individuelle Brauntöne.

Leider bin ich zu spät dran, um noch rechtzeitig das Bergwerk in zwei Kilometern Entfernung vom Zentrum zu besuchen. Das wäre bestimmt ein Erlebnis gewesen. Aber man kann nicht alles haben …

( MITI )